Zeitungssterben

Begonnen von Kuddel, 13:40:01 Do. 24.Januar 2013

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Kuddel

Ich möchte mal kurz einwerfen:
Natürlich ist die Konzentration der Medienmacht nicht zu befürworten.
Aber was hat denn überhaupt noch an Minimum an Qualität, wo findet man denn noch brauchbaren Journalismus?

Ich werde jedenfalls keinem Medium bei Einstellung auch nur eine Träne nachweinen, das über das Dschungelcamp berichtet, über jeden Tatort eine Kritik veröffentlicht und das Erscheinen neuer Produkte von Apple für eine Nachricht hält.

Troll

Mich ärgert der erhobene Zeigefinger in Richtung zensurfreudiger Länder/Regime, bei uns empfinde ich es schlimmer, in den entsprechenden Regimen wissen die Menschen von vornherein was ihnen vorgesetzt wird, aber hier besteht ja Pressefreiheit, hier wird selbstverständlich nicht zensiert, hier wird auf freiwilliger Basis auf Berichterstattung verzichtet. Hier scheissen die Verleger auf die hochgehaltene Pressefreiheit, sie wollen kaum mehr berichten als ein Pressesprecher von Organisation x eh nicht schon gesagt hat.
Mir tun die Handvoll Journalisten Leid die durchaus Aufklärung leisten wollen, aber es ist für sie zu einer Brotlosen Kunst verkommen.

Daher, lasst sie sterben, in den meisten Fällen war es Suizid.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Troll

ZitatJournalismus von morgen - Die virtuelle Feder

Stirbt die Tageszeitung bald aus? Seit etwa 20 Jahren bedroht die digitale Revolution die Papierwelt. Das Business-Modell der Printpresse hat den Boden unter den Füßen verloren. In der Dokumentation erleben die zwei Medienexperten Philippe Kieffer und Marie-Eve Chamard vor Ort, wie führende Verlage, Chefredakteure, Journalisten und Leser darauf reagieren.

Über ein Jahrhundert lang war die Zeitung in allen großen Demokratien das wichtigste Informationsmedium. Aber kurz nach der Millenniumswende hat sich das schlagartig geändert. Heute beobachtet man ein weltweites Zeitungssterben. Immer mehr Nachrichten werden immer schneller verbreitet, inzwischen jedoch über digitale Kanäle wie Websites, Blogs und soziale Netzwerke. Wie kam es dazu? Wie reagieren die großen Verlagshäuser? Hat die Stunde der Roboter und der Algorithmen schon geschlagen, oder wird es noch einen Journalismus mit menschlichem Antlitz geben? Die Fragen, die "Journalismus von morgen" aufwirft, betreffen uns schon jetzt alle.

Um sie zu beantworten, hat der deutsch-französische Filmemacher Pierre-Olivier François in Zeitungsredaktionen in den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Indien recherchiert. Er liefert Erkenntnisse über künftige Formen der aktuellen Berichterstattung, die die morgendliche Tageszeitung schon jetzt grundlegend verändern. Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende des Medienunternehmens Axel Springer, oder Natalie Nougayrède, ehemalige Chefredakteurin des Pariser Traditionsblatts "Le Monde", fragen sich ganz offen, ob anspruchsvoller Printjournalismus in Zukunft noch Bestand haben wird. Chefredakteure der ,,International New York Times" oder Sonderkorrespondenten beim britischen "Guardian" erzählen, wie Twitter und Facebook ihr Leben verändert haben. Der Chef der Nachrichtenagentur Agence France Presse streitet mit einem der berühmtesten deutschen Digitaljournalisten, Wolfgang Blau, in welcher Sprache Artikel heute überhaupt geschrieben werden müssen.

Ebenfalls kommen diskrete Softwareunternehmen zu Wort, die für große Verlage zielgenau den virtuellen Leser analysieren. Philosophen, die sich wegen der aktuellen Zeitungskrisen Sorgen um den öffentlichen Diskurs machen. Und Wissenschaftler, die mit Videospielen und sprechenden Möbeln die Medien von morgen erfinden.

Dienstag, 26. August um 21:30 Uhr (90 Min.)
Wiederholung: Di, 09.09. um 8:55 Uhr

Quelle: ARTE

Würden sie ordentlichen Journalismus bieten wären Twitter, Blogs und Co. keine Konkurrenz, der seichte, inhaltsbefreite Journalismus der "Qualitätsmedien", die Selbstzensur, bricht den Printmedien das Genick, für PR oder Regierungslobhudelei gibt niemand Geld aus.
Die Ukraine ist da ein gutes Beispiel, viele dürsten geradezu nach Berichten jenseits der Regierungspropaganda, lustigerweise bedient man sich oft aus Not der gegenseitigen Propagandamaschine um sich ein mittiges Bild zu machen, wirklich unabhängige Berichte sind, wenn überhaupt, sehr dünn gesät.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Zitat von: Troll am 10:09:43 Fr. 22.August 2014
"...

Würden sie ordentlichen Journalismus bieten wären Twitter, Blogs und Co. keine Konkurrenz, der seichte, inhaltsbefreite Journalismus der "Qualitätsmedien", die Selbstzensur, bricht den Printmedien das Genick, für PR oder Regierungslobhudelei gibt niemand Geld aus.
Die Ukraine ist da ein gutes Beispiel, viele dürsten geradezu nach Berichten jenseits der Regierungspropaganda, lustigerweise bedient man sich oft aus Not der gegenseitigen Propagandamaschine um sich ein mittiges Bild zu machen, wirklich unabhängige Berichte sind, wenn überhaupt, sehr dünn gesät.


Das ist die Sache.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Rudolf Rocker


Fritz Linow

Zitat...Die Konzentration der Tagespresse in Deutschland ist massiv angestiegen, der Marktanteil der zehn größten Verlagsgruppen an der Gesamtauflage beträgt inzwischen 61,6 Prozent....
https://kress.de/news/detail/beitrag/140431-zeitungsforscher-horst-roeper-konzentration-bei-tagespresse-liegt-bei-ueber-60-prozent.html

Kuddel

ZitatDie Flucht der Journalistinnen

Im Schnitt steigen jede Woche zwei Medienschaffende aus dem Beruf aus. Das ist Rekord – und eine Folge von toxischem Arbeitsklima, fehlenden Perspektiven und Renditeerwartungen der grossen Verlage.
https://www.republik.ch/2023/05/16/die-flucht-der-journalistinnen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Fritz Linow

19.7.24
ZitatAmpelkoalition zieht bei Presseförderung endgültig den Stecker - Senkung der Mehrwertsteuer steht im Raum

Erst vor wenigen Monaten machte Bundesfinanzminister Christian Lindner den Verlegern noch Hoffnung, dass die Zeitungsbranche möglicherweise eine staatliche Presseförderung erhält. Jetzt zieht die Ampelkoalition bei der Zustellförderung endgültig den Stecker. Wird nun die Mehrwertsteuer auf Presseprodukte gesenkt?
(...)
https://www.meedia.de/medien/zustellfoerderung-ampelkoalition-zieht-bei-pressefoerderung-endgueltig-den-stecker-senkung-der-mehrwertsteuer-steht-im-raum-7b11d8ab45d49a4b964a021a372acbee

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