UKSH: Am Montag soll über den Verkauf entschieden werdenhttp://www.ln-online.de/regional/2688371 (http://www.ln-online.de/regional/2688371)
Lübeck - Überraschend schnell soll jetzt der Teilverkauf der Service GmbH und der IT-Abteilung am Uniklinikum (UKSH) über die Bühne gehen. Die Personalräte protestieren.
Bei den Personalräten herrscht Alarmstufe rot. In sechs Tagen sollen Teile des Uniklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) privatisiert werden. Betroffen davon sind insgesamt 1600 Beschäftigte.
„Es geht nur darum, 2010 eine schwarze Null zu schreiben“, kritisiert Personalrat Burkhard Heinrich. Seiner Ansicht nach soll „mit einem Einmaleffekt die Bilanz des UKSH verschönert werden“. Denn durch den Verkauf von 49 Prozent der Anteile der Service GmbH erhofft sich der UKSH-Vorstand fünf Millionen Euro an Einnahmen, die bereits in den Wirtschaftsplan eingestellt sind. Der Anteilsverkauf der IT-Abteilung soll ebenfalls noch einmal mehrere Millionen Euro in die Kassen spülen. Damit könnte das UKSH aus den roten Zahlen kommen. 2008 hatte das Uniklinikum noch 8,5 Millionen Euro Miese eingefahren. UKSH-Sprecher Oliver Grieve wehrt sich gegen den Vorwurf der schnöden Bilanzverbesserung: „Es wird eine nachhaltige Ergebnisverbesserung geben.“ Der Gewinn werde für das UKSH und die Mitarbeiter da sein.
Ver.di-Gewerkschaftssekretär Steffen Kühhirt glaubt das nicht und legt nach. „Das Verfahren ist unglaubwürdig.“ Zwar beteuere der Vorstand, dass er die Mitarbeiter des UKSH nicht verlieren wolle, dabei habe er bis vor kurzem aber Tarifverhandlungen zur Sicherung der Arbeitsplätze abgelehnt. Erst morgen hat er ein Gespräch mit Vorstandschef Professor Jens Scholz.
Kühhirt fürchtet, dass nach einem Teilverkauf die Beschäftigten zu „Billiglöhnen“ arbeiten müssen. Zwar nicht sofort, sondern nach Ablauf einer Frist. Die geplanten Verträge sehen vor, dass die betroffenen Mitarbeiter zwar zunächst beim UKSH verbleiben, sie aber an die neuen Firmen ausgeliehen werden. Dieser Personalgestellungsvertrag ist auf fünf Jahre befristet. Danach ist die Zukunft der Beschäftigten offen.
Deshalb machen die Arbeitnehmervertreter jetzt mobil. Bei einer Personalversammlung auf dem Lübecker Campus gestern im Transitorium wurden die Beschäftigten informiert, morgen gibt es in Kiel ebenfalls eine Veranstaltung.
Die Personalräte rufen zu einer aktiven Mittagspause am Montag zwischen 12 und 13 Uhr auf. Sie wollen eine Absicherung der Beschäftigten bis zur Rente, ein Rückkehrrecht ans UKSH und einen Tarifvertrag. Bis diese Dinge nicht geklärt sind, heißt die Forderung von Personalrat Heinrich an die Aufsichtsräte: dem Teilverkauf nicht zustimmen.
Der Aufsichtsrat des UKSH tagt am Montag, 16. November, um 17 Uhr in der Brunswiker Straße 10 in Kiel. Auf der Tagesordnung steht die Teilprivatisierung der Service GmbH und der IT-Abteilung. Sie soll in zwei Firmen umgewandelt werden: in „UK-SH Gf IT GmbH“ und in „UK-SH IT GmbH“. In der einen Gesellschaften werden die Sachwerte wie Computer eingebracht, in der anderen die Beschäftigten. Und es soll einen Managementvertrag für die Medizintechnik geben. Das heißt: Die Führungsebene wird von einer externen Firma gestellt, die Mitarbeiter bleiben beim UKSH.
Von Josephine von Zastrow
UKSH-Mitarbeiter demonstrieren gegen Teilprivatisierunghttp://www.ln-online.de/regional/2691053 (http://www.ln-online.de/regional/2691053)
Lübeck - Aufstand der Klinik-Mitarbeiter: Mehr als 150 Beschäftigte des Uniklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) demonstrierten heute vor dem Zentralklinikum am Campus Lübeck gegen die Teilprivatisierung.
Betroffen von dem Teilverkauf sind 1600 Mitarbeiter des UKSH, dem größte Arbeitgeber des Landes. „Der Private bringt seine eigenen Löhne mit“, fasst Ver.di-Gewerkschaftssekretär Steffen Kühhirt die Befürchtungen der Mitarbeiter zusammen.
Personalrat Burkhard Heinrich: „ Der Verkauf dient nur dazu, am 30. Juni 2010 eine schwarze Null in die Bilanz schreiben zu können.“ Er kritisiert, dass es der verkauf nur ein Einmaleffekt bedeutet, es aber keine langfristige Wirtschaftlichkeitsberechnung gibt. „Der Steuerzahler wird weiter Geld in das UKSH pumpen müssen.“
Die erst 2005 ausgegründete Service GmBH, eine 100 prozentige Tochter des UKSH, soll zu 49 Prozent verkauft werden. Auch die IT-Abteilung soll zu 49 Prozent veräußert werden - und die Medizintechnik am UKSH bekommt einen Managementvertrag mit einem privaten Unternehmen. Heute um 17 Uhr entscheidet der Aufsichtsrat des UKSH über die Teilprivatisierung. jvz
Jansen: Schwarzer Tag für UKSH-Beschäftigtehttp://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=57042 (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=57042)
Antje Jansen, Lübecker Abgeordnete der Linken im Kieler Landtag, zeigt sich über die Teilprivatisierungen an der Uniklinik empört: "Ich bin enttäuscht und wütend mit einem Federstrich, werden 60 Arbeitsplätze abgebaut."
Antje Jansen geht davon aus, dass diese Teilprivatisierung der erste Schritt ist, um weitere Privatisierungen im Bereich UKSH voranzutreiben. "Hier wird ein weiteres Mal dem Lohndumping Tür und Hof geöffnet, was nicht nur auf Kosten der Beschäftigten geht. Auch die Bevölkerung wird unter schlechteren Standards in der medizinischen Versorgung leiden; Gesundheit verkommt zur Ware."
"Was hier von der CDU/FDP Koalition betrieben wird ist destruktiv, unsolidarisch und ohne Fingerspitzengefühl. Kurzum: Politik mit der Brechstange. Das haben die WählerInnen sicherlich nicht gewollt", resümiert Antje Jansen.
Antje Jansen spricht bei den Privatisierungen an der Uniklinik von Politik mit der Brechstange.
Verkauf - Aufsichtsrat des UKSH stimmt Teilprivatisierung zu
17.11.09
In den zum Verkauf stehenden Bereichen sind 650 Menschen beschäftigt, wie ein Sprecher auf ddp-Anfrage sagte Weil das UK S-H 51%Prozent der Anteile an den neuen Gesellschaften halte, seien die Mitarbeiter tariflich abgesichert.Die Beschäftigten der betroffenen Bereiche wie Küche, Technik und Gärtnerei hatten am Montag im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung gegen die Pläne protestiert Befürchtet werden Gehaltseinbußen und der Abbau von Arbeitsplätzen. Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H) hat am späten Montagabend der geplanten Teilprivatisierung zugestimmt. Das Gremium billigte mehrheitlich die Vorstandspläne zum Verkauf von 49 Prozent der Anteile an der UK S-H Service GmbH und der IT-Abteilung für einen Zeitraum von fünf Jahren, wie das UK S-H in Kiel mitteilte. Neben Erlösen in Millionenhöhe erwartet das Klinikum durch einen Verkauf der Anteile Einsparungen in Höhe von rund zehn Millionen Euro.
In den zum Verkauf stehenden Bereichen sind 650 Menschen beschäftigt, wie ein Sprecher auf ddp-Anfrage sagte. Weil das UK S-H 51%Prozent der Anteile an den neuen Gesellschaften halte, seien die Mitarbeiter tariflich abgesichert.
Die Beschäftigten der betroffenen Bereiche wie Küche, Technik und Gärtnerei hatten am Montag im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung gegen die Pläne protestiert. Befürchtet werden Gehaltseinbußen und der Abbau von Arbeitsplätzen. Den Verkaufsplänen müssen noch das Wirtschafts- und das Finanzministerium zustimmen. Das UK S-H beschäftigt an den beiden Standorten Kiel und Lübeck insgesamt 10 000 Menschen.
ddp/akl/muc
Linke strikt gegen Privatisierungen an der Uniklinikhttp://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=56985 (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=56985)
Der geplante Verkauf der Service GmbH des UKSH empört die Linke, die einen Verkauf strikt ablehnt und die anderen Parteien ermahnt bei ihren Wahlaussagen zur UKSH zu bleiben. Am Montag entscheidet der Vorstand der Klinik über die Teilprivatisierung.
"Alle Parteien haben sich im Wahlkampf klar gegen die Privatisierung positioniert. Das fordern wir nun auch ein. Die Situation hat sich nach der Wahl nicht geändert, ein Umschwenken auf einen Privatisierungskurs ist damit nicht zu erklären. Es sein denn, es waren nur Lippenbekenntnisse der Politiker der anderen Parteien", empört sich Antje Jansen, Landtagsabgeordnete der Linken und gesundheitspolitische Sprecherin ihr Fraktion. "Wir bleiben bei unserem Wort und lehnen die Privatisierung ab. Wir spielen nicht mit den gerechten Forderungen der Beschäftigten", stellt Antje Jansen klar.
Bürgerschaftsmitglied Silke Thom solidarisiert sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen, "das ist nicht nur die Sache der Mitarbeiter der Service GmbH, sondern aller Beschäftigten im UKSH." Die Linke lehne Beschäftigungen im Billiglohnsektor zu Dumpinglöhnen ab. "Wir fordern die Einhaltung der Tarifverträge für die Beschäftigten. Ein mögliches Ausleihen der Beschäftigten auch an andere Bereiche der neuen Firma ist eine Sauerei. Hier soll offensichtlich nicht nur der Betrieb privatisiert werden, sondern die Beschäftigten werden regelrecht verkauft. Das ist nicht mehr hinnehmbar", meint Silke Thom
Lübeck: Protest gegen Uniklinik-Privatisierunghttp://www.rf-news.de/2010/kw21/26.05.10-luebeck-protest-gegen-privatisierung-der-uniklinik (http://www.rf-news.de/2010/kw21/26.05.10-luebeck-protest-gegen-privatisierung-der-uniklinik)
Am Dienstag gingen in Lübeck mehr als 1.000 Klinikangestellte und Studenten auf die Straße und protestierten gegen die Pläne der Landesregierung, das Uniklinikum Schleswig-Holstein auf die Privatisierung vorzubereiten und in Zukunft keine Mediziner mehr auszubilden. Zum Protest aufgerufen hatten die Gewerkschaft Verdi und die Studentenvertretung der Uni Lübeck. Das Klinikum beschäftigt insgesamt 10.000 Menschen.
Weiterbildung in Lübeckhttp://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=61281 (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=61281)
Land will Mediziner-Ausbildung in Lübeck stoppen
Am Dienstag hat die Landesregierung ihr Sparpaket veröffentlicht: Die Uni Lübeck soll in Zukunft keine Mediziner mehr ausbilden, die Uniklinik auf ihre Privatisierung vorbereitet werden. Am Nachmittag gingen weit über 1000 Lübecker dagegen auf die Straße.
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"Das Medizinstudium wird aufgrund der begrenzten Ressourcen bei der Förderung exzellenter Forschung und Lehre nach Kiel verlagert", fordert die Haushaltsstrukturkommission der Landesregierung. "Das Studienplatzangebot für Mediziner ist in Schleswig-Holstein überproportional groß gemessen an der Zahl der Studienplätze insgesamt. Ab dem Wintersemester 2011/12 werden deshalb keine neuen Studienanfänger für Medizin in Lübeck immatrikuliert. Wesentliche Haushaltsentlastungen treten ab 2015 mit ca. 24 Millionen Euro und ab 2018 mit ca. 26 Millionen Euro ein. Das Gesamtvolumen bis 2020 beträgt rund 150 Millionen Euro."
Das Präsidium der Universität Lübeck fährt am Mittwoch zur Landesregierung, um über die Planungen zu sprechen. In Lübeck hofft man, dass sich das Ergebnis noch im Rahmen der Diskussionen in den Fraktionen ändern kann. Am Donnerstag will man sich offiziell auf einer Pressekonferenz äußern. Zur Zeit wird ungefähr die Hälfte der 2600 Studenten an der Uni Lübeck in Medizin ausgebildet.
Gleichzeitig soll die Uniklinik auf die Privatisierung vorbereitet werden. "Vor dem Hintergrund der geltenden Vereinbarung zwischen dem UK S-H, dem Land und ver.di werden die rechtlichen Möglichkeiten geprüft und eine materielle Privatisierung des UK S-H vorbereitet", so die Kommission. Der Sanierungsstau in Höhe von einer Milliarde Euro soll von einem privaten Investor beseitigt werden.
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Uniklinik Schleswig-Holsteinhttp://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/gesundheitswirtschaft/:uniklinik-schleswig-holstein-krankenhaus-im-wachkoma/50170419.html (http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/gesundheitswirtschaft/:uniklinik-schleswig-holstein-krankenhaus-im-wachkoma/50170419.html)
Krankenhaus im Wachkoma
Eigentlich wollte die Kieler Landesregierung Ende August klarstellen, was aus dem defizitären landeseigenen Universitätsklinikum wird. Die Entscheidung wurde aber noch einmal vertagt, die erwartete Privatisierung scheint inzwischen nicht mehr so zwingend. von Dirk Schnack
Rauf auf die Tagesordnung - und kurzfristig wieder runter: Die Zukunft des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H) ist wieder einmal vertagt worden. Eigentlich sollte die jüngste Kabinettssitzung der Kieler Landesregierung Klarheit darüber bringen, ob, wann und wie das Klinikum privatisiert wird. Doch an der Küste geht das Rätselraten weiter. Wie will man schwarze Zahlen schreiben und vor allem: Wie soll der immense Investitionsstau abgebaut werden?
Fest steht derzeit nur, dass das Land nicht das Geld hat, das defizitäre Uniklinikum wirtschaftlich zu machen, etwa zur Instandsetzung maroder Gebäude und für Neubauten, um eine über Jahrzehnte gewachsene Infrastruktur aufzubrechen. Derzeit gibt die Kieler Klinik viel aus, etwa für den Transport von Patienten und Laborproben, weil die weiten Wege von einem Klinikgebäude zum nächsten dies erfordern.
Das war anderswo lange nicht anders, in Greifswald zum Beispiel. Im Gegensatz zu Schleswig-Holstein hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern sich aber vor Jahren zu einem Neubau entschlossen und in Greifswald ein modernes Uniklinikum errichten lassen, ohne lange Transportwege. Die Folge ist ein wirtschaftlich geführtes Haus, das nicht am Tropf der Landeskasse hängt.
Klinikkonzerne scharren mit den Hufen
Es ist kein Geheimnis, dass wichtige Vertreter der Landesregierung Schleswig-Holstein lieber heute als morgen privatisieren möchten, um das Risiko weiterer Verluste zu vermeiden. Fest steht auch: Das Who's who der privaten deutschen Klinikkonzerne steht bereit, um den Norddeutschen aus der Klemme zu helfen. Das Universitätsklinikum mit den Standorten in Kiel und Lübeck würde bestens in das Portfolio von Rhön, Helios, Sana und Co. passen. Rhön-Chef Wolfgang Pföhler sagt: "Wenn das Land das Klinikum verkaufen möchte, könnten wir uns vorstellen, in eine Prüfung einzutreten." Er verweist auf eine Kapitalerhöhung vom vergangenen Jahr, die seinen Konzern in die Lage versetzt hat, nach Gießen/Marburg eine weitere Uniklinik zu übernehmen. "Wir haben auch die Umstrukturierungsexpertise und die Erfahrung", wirbt Pföhler.
Bei Helios mag man sich derzeit an Spekulationen zur Übernahme des UK S-H nicht beteiligen, obwohl der Konzern im Norden immer wieder als Interessent genannt wird. Helios-Chef Francesco de Meo hat mit Äußerungen in der Lokalpresse selbst dafür gesorgt. Auch Sana macht kein Geheimnis daraus, dass Universitätskliniken für das Unternehmen grundsätzlich interessant sind.
Verdi fürchtet Tarifbruch
Derzeit wird spekuliert, wann das Land das für eine Privatisierung erforderliche Interessenbekundungsverfahren auf den Weg bringt. Größtes Hindernis ist eine selbst gemachte Zusage. Nach Meinung vieler Beschäftigter und der Gewerkschaft Verdi wäre eine Privatisierung ein Tarifbruch. Steffen Kühhirt, Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft im Norden, verweist auf Zusagen der Landesregierung, bis 2015 weder zu privatisieren noch zu kündigen. Dafür haben die Beschäftigten seit Beginn der Sanierungsphase im Jahr 2005 auf insgesamt rund 100 Mio. Euro verzichtet. "Wir würden juristisch und politisch gegen einen solchen Tarifbruch vorgehen. Das Land muss sich an selbst unterzeichnete Verträge halten", fordert Kühhirt.
Er wirft den Politikern vor, in Sachen UK S-H jahrelang und parteiübergreifend die Hausaufgaben nicht gemacht und die Mittel für die erforderlichen Investitionen nicht bewilligt zu haben. Zugleich verweist er auf das Signal, das von einer Privatisierung des einzigen Maximalversorgers im ganzen Bundesland ausgehen würde: Die jetzt noch ausgewogene Mischung zwischen privaten, öffentlichen und freigemeinnützigen Trägern wäre in Gefahr, weil nach der UK-S-H-Privatisierung auch die anderen öffentlichen Träger wohl nicht länger mit dem Verkauf ihrer Kliniken zögern würden, vermutet Kühhirt.
Als Gewerkschaftler ist Kühhirt gegen Privatisierung, weil er Arbeitsplatzabbau, Mehrarbeit und weitere schlechtere Konditionen für die Beschäftigten fürchtet. Bestätigt sieht er sich durch Erfahrungen etwa in der Übernahme des früheren Landesbetriebs Krankenhäuser in Hamburg durch Asklepios. Auch die Konditionen für die Beschäftigten nach der Privatisierung von Gießen und Marburg stellen ihn nicht zufrieden: "Da hat Rhön kein Glanzstück hingelegt." Helios und Sana dagegen bescheinigt er faire Bedingungen in den Tarifverträgen und in der Mitbestimmung.
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) sieht dagegen auch Chancen in einer Privatisierung. "Mit privatem Kapital kann der Geldmangel für Investitionen zeitweilig überbrückt werden. Diese Problematik ist in Schleswig-Holstein evident", sagt VUD-Generalsekretär Rüdiger Strehl. Eine Privatisierung könnte aus seiner Sicht die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit deutlich erhöhen - nach innen gegenüber Klinikleitern und nach außen gegenüber der Ministerialebene.
Strehl warnt aber zugleich vor den Risiken. Etwa, wenn die Privatisierung nicht radikal genug vollzogen wird, sprich bei einer privaten Beteiligung: "Jeder Partner eines privaten Investors muss sich im Klaren darüber sein, dass für Kapitaldienste und Renditeerwartungen zwischen zehn und 15 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden müssen." Dies setze eine Unternehmensführung voraus, die die Krankenversorgung berühren und negative Auswirkungen auf Forschung und Lehre haben könnte. Gerade in Schleswig-Holstein, wo zwei Universitäten, zwei Fakultäten und die Interventionsmöglichkeit des Ministeriums eine straffe Führung erschweren, könnte Halbherzigkeit die Wirkung einer Privatisierung rasch behindern.
Alternativkonzept: Teilprivatisierung
Dennoch verfolgt der derzeitige UK-S-H-Vorstand um den Anästhesisten Jens Scholz ein unter Verschluss gehaltenes Alternativkonzept. Damit soll eine Übernahme verhindert, aber die Beteiligung privater Firmen zugelassen werden. Mithilfe des privaten Kapitals soll die Infrastruktur so verbessert werden, dass ein wirtschaftlicher Betrieb möglich wird. Im Gegenzug wären aus den Ergebnissen die Renditeerwartungen der privaten Geldgeber zu bedienen.
Für das Konzept spricht, dass die Renditeerwartungen des Klinikums sich auf mittlere Sicht verbessern. Derzeit bekommen die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich noch die niedrigste Vergütung. Die Preise für Klinikleistungen werden aber nach und nach angeglichen, sodass auch das UK S-H bessere Erlöse erzielen wird.
Mit einer Privatisierung würde das Land nicht alle Kosten los
Warum also sollte noch privatisiert und damit gegen geltende Tarifverträge verstoßen werden, zumal, da schwarze Zahlen auch unter eigener Regie möglich scheinen? Dies fragen sich derzeit offenbar auch einige Politiker in der Landesregierung. Wissenschaftsminister Jost de Jager (CDU), der sich noch vor wenigen Wochen dafür ausgesprochen hatte, eine Privatisierung vor 2015 zu prüfen, wollte dies jetzt nicht mehr bestätigen.
Bei der Privatisierungsdebatte wird häufig ausgeblendet, dass das Land auch nach einem Verkauf weiter Geld aufbringen muss. Denn für Forschung und Lehre bliebe es in der Pflicht - immerhin mit einem dreistelligen Millionenbetrag jährlich. Kühhirt zeigt Sympathien für die Alternative aus dem Klinikvorstand, vermutet aber, dass die Landesregierung die Privatisierung vorzieht.
Uni-Klinikum:http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/landespolitik/226001-Uni-Klinikum-Streik-ist-nicht-mehr-ausgeschlossen.html (http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/landespolitik/226001-Uni-Klinikum-Streik-ist-nicht-mehr-ausgeschlossen.html)
Streik ist nicht mehr ausgeschlossen
Kiel - Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist im Umbruch: Jetzt verhandeln ver.di und das UKSH über Lohnerhöhungen, die ver.di-Forderung liegt bei sieben Prozent. Ein Streik der UKSH-Pflegekräfte wird nicht ausgeschlossen.
Ein Streik der UKSH-Pflegekräfte werde bei ver.di nicht ausgeschlossen, wenn die Verhandlungen ins Leere laufen, erklärte die Fachbereichsleiterin Eva Schleifenbaum.
Unberührt von dem Ende des Vertrages bleibt die Vereinbarung, dass das UKSH nicht vor 2015 privatisiert werden soll. Derzeit aber läuft das Markterkundungsverfahren, in dem ausgelotet werden soll, ob private Investoren sich für das fusionierte Klinikum interessieren und wie man die Bausubstanz trotz leerer öffentlicher Kassen mit erneuern oder ersetzen kann. Denn der Bauzustand in einigen Kliniken ist teilweise so, dass die Patientenversorgung tangiert zu werden droht.
Auch deshalb hatten Klinikdirektoren in den vergangenen Wochen aus Kiel und Lübeck bei Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) Alarm geschlagen. An einer vorderen Stelle der Forderungen, die von Ministerium, UKSH-Vorstand, Klinikchefs und den Mitarbeitern getragen werden, steht ein Zentralklinikum in Kiel.
Im Personalrat heißt es, die „Mitarbeiter gingen zum Teil auf dem Zahnfleisch“, einig ist man sich aber auf allen Ebenen, dass die Patientenversorgung aktuell noch gewährleistet sei. Bei einem Runden Tisch mit Klinikdirektoren, den Staatssekretären für Wissenschaft, Gesundheit und Finanzen sowie Vertretern der Medizinischen Fakultäten Kiels und Lübecks forderten die Klinikchefs deutlich langfristige Planungssicherheit, um die Versorgung auch weiter sichern zu können.
Ganztägiger Streik am Uniklinikumhttp://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article106274755/Ganztaegiger-Streik-am-Uniklinikum.html (http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article106274755/Ganztaegiger-Streik-am-Uniklinikum.html)
Die Gewerkschaft Ver.di hat für Donnerstag zu einem ganztägigen Warnstreik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) aufgerufen. Betroffen seien die beiden Standorte Lübeck und Kiel, teilte Ver.di am Dienstag mit. In der laufenden Tarifauseinandersetzung will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen - einen Tag bevor die Tarifverhandlungen am Freitag in Lübeck in der 5. Verhandlungsrunde fortgesetzt werden. Ver.di fordert für die rund 6500 Klinikbeschäftigten wie Krankenschwestern, Pfleger und Verwaltungskräfte sieben Prozent mehr Lohn und höhere Schichtzulagen. Zudem sollen Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit vergütet werden. Die Arbeitgeber hätten 2,7 Prozent mehr Lohn angeboten, für 2013 dann einen Betrag in "nennenswerter Höhe" und für 2014 eine Steigerung um 1,4 Prozent. Vom Warnstreik seien alle Bereiche und Stationen des Klinikums sowie die Tochtergesellschaften und die Betriebskindergärten betroffen, hieß es. In Kiel beginnt der Streik um 5.45 Uhr, in Lübeck um 6 Uhr.
An der Uni-Klinik droht ein Streikhttp://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=92730 (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=92730)
Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, hat am Dienstag die große Tarifkommission einstimmig beschlossen, das Scheitern der Verhandlungen zu erklären und die Urabstimmung im UK SH einzuleiten, nachdem gestern die 4. Verhandlungsrunde am UK SH nach einer Stunde ohne Ergebnis beendet wurde.
Damit wird die Grundlage für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen geschaffen. Die Urabstimmung findet vom 28. bis zum 30. Juli 2014 statt. Sollten sich mehr als 75 Prozent der ver.di Mitglieder dabei für einen Arbeitskampf entscheiden, sind dann unbefristete Streiks möglich.
"Die Arbeitgeber haben die Chance vertan, diesen Tarifvertrag vor dem Sommer in trockene Tücher zu bringen und zwingen uns nun auf diesen Weg", so Steffen Kühhirt, Verhandlungsführer von ver.di Nord.
"Wer in vier Verhandlungsrunden zu keinem Kompromiss bereit ist, muss sich gefallen lassen, dass nun auch die Beschäftigten die Samthandschuhe ablegen", so Kühhirt weiter.
Das Ergebnis der Urabstimmung wird am 31. Juli bekannt gegeben.
ver.di Nord fordert:
- Vollumfängliche Übernahme des Tarifergebnisses TVÖD 2014 / 2015
- 30 Tage Urlaub für alle
- Belastbare Regelung der Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung
- Mehrjährige Beschäftigungssicherung für bedrohte Bereiche (FM).
(http://www.hl-live.de/aktuell/bilder/uksh140714auf.jpg)
UKSH-Mitarbeiter stimmen für Streikhttps://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/UKSH-Mitarbeiter-stimmen-fuer-Streik,uksh222.html (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/UKSH-Mitarbeiter-stimmen-fuer-Streik,uksh222.html)
Mitarbeiter des Universitätsklinikums in Kiel und Lübeck stimmten in einer Urabstimmung für den Streik.
Dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein drohen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi "ab sofort" Streiks. Bei der Urabstimmung hätten rund 97,6 Prozent der Mitglieder für Arbeitsniederlegungen gestimmt, teilte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky nach dem Auszählen der Stimmen mit. Nähere Angaben über die geplanten Arbeitskampfmaßnahmen machte der Gewerkschaftssprecher zunächst nicht. Gestern hatte der Aufsichtsrat des UKSH beschlossen, dass die Klinik in den Flächentarifvertrag der Länder zurückkehren soll. Bisher gilt ein Haustarifvertrag, der von Verdi als völlig unzureichend kritisiert wird.
Ver.di empört über Landesregierung
Über die Entscheidung des Aufsichtsrats, in dem Vertreter der Landesregierung sitzen, ist Ver.di empört. Die Gewerkschaft fühlt sich von der SPD-geführten Landesregierung hintergangen. Sie wirft ihr Einmischung in die Tarifautonomie vor. "Das ist ein Tabubruch, den ich einer sozialdemokratisch geführten Landesregierung nicht zugetraut hätte", sagte Schischefsky. Mit Verdi sei darüber nicht gesprochen worden. Er bezweifelte, dass nach dem Wechsel des Tarifsvertrags ein Streik nicht mehr zulässig sein soll. Es sei etwa noch völlig unklar, ob in Zukunft auch für die knapp 2.700 Beschäftigten in den Tochter- und Service-Unternehmen des UKSH die Arbeitsbedingungen des Flächentarifvertrags der Länder gelten sollen, sagte Schischefsky.
Streik an der Uni-Klinikhttp://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=93044 (http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=93044)
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) ruft am Dienstag, 5. August 2014, zu einem Streik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein auf. Betroffen sind die Standorte Kiel und Lübeck.
Zusätzlich wird es unter dem Motto " Wir schäumen vor Wut", eine Demonstration und Protestkundgebung gegen das Handeln der Landesregierung geben. Betroffen von der Arbeitsniederlegung sind die Schichten vom Frühdienst bis zur Spätschicht. Der Nachtdienst ist nicht betroffen. Die Streikenden aus Kiel und Lübeck treffen sich zu einem Streikfrühstück im Legienhof.
"Das ist die erste Reaktion auf die Art und Weise wie das UK-SH und die Landesregierung mit der laufenden Tarifrunde umgehen. Kein Einigungswille, Tarifdiktat, Einmischung in die Tarifautonomie durch die Regierung von Ministerpräsident Albig und das alles von langer Hand vorbereitet, dass sind Gründe genug, auch in der Sommerpause vor das Landeshaus zu marschieren, so Frank Schischefsky, Sprecher von ver.di Nord.
"Es kann durch die Streiks zu erheblichen Einschränkungen im Regelbetrieb des UK-SH kommen. Es kann auch zu Verschiebungen von Terminen kommen. Klar ist, es gibt Notdienstvereinbarungen und durch einen Arbeitskampf wird kein Mensch zu Schaden kommen", so Schischefsk weiter.
Die Protestveranstaltung beginnt um 11 Uhr vor dem Kieler Gewerkschaftshaus. Ein Demozug wird sich dann in Richtung Landeshaus in Bewegung setzen, der dort mit einer kurzen Kundgebung enden wird.
Kiel und Lübeck : Uniklinik kündigt 1000 Krankenschwesternhttp://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/uniklinik-kuendigt-1000-krankenschwestern-id8375761.html (http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/uniklinik-kuendigt-1000-krankenschwestern-id8375761.html)
vom 5. Dezember 2014
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts
Die Verträge des UKSH mit dem Roten Kreuz werden 2016 nicht verlängert. 770 Pflegekräfte und 220 Auszubildende sind betroffen. Die Vorsitzende der Schwesterschaft gibt jedoch nicht auf.
Es ist eine bittere Nachricht kurz vor Weihnachten für die Angestellten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): 500 vollzeitbeschäftigte Pflegekräfte sollen ab 2016 nicht mehr für die DRK-Schwesternschaften im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) arbeiten. Das bestätigte gestern UKSH-Sprecher Oliver Grieve: „Wir wollen nicht mehr auf gestellte Arbeitskräfte des DRK angewiesen sein. Zum 31.12.2015 kündigen wir den Vertrag.“
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Damit geht eine langjährige Tradition zu Ende. Seit mehr als 100 Jahren arbeiten Pflegekräfte der Rotkreuzschwestern in Kiel und Lübeck für das UKSH. Für sie kam die Entscheidung der Klinik völlig unerwartet. „Zwar wurden die Verträge in der Vergangenheit immer wieder neu geschlossen, aber jetzt hat der Vorstand signalisiert, dass es keinen Verhandlungsspielraum gibt“, sagte Oberin Maria Lüdeke, Vorsitzende der DRK-Heinrich-Schwesternschaft in Kiel.
Insgesamt seien 770 Fachkräfte und 220 Auszubildende betroffen. Das UKSH kündigte an, dass letztere ihre Ausbildung über die gesetzte Frist hinaus im Klinikum beenden können. Die restlichen Pflegekräfte bleiben beim DRK beschäftigt und verteilen sich auf andere Kooperationspartner. „Viele Kliniken in Schleswig-Holstein haben mit den Schwesternschaften Gestellungsverträge“, so Lüdeke. Auch bundesweit gebe es Partner.
Für die vielen betroffenen Mitglieder neue adäquate Plätze zu finden, sei jedoch eine Herausforderung. Aber auch das UKSH stehe in Zeiten des Fachkräftemangels vor dem Problem, die entstandene Personallücke zu füllen. Maria Lüdeke hofft deshalb, dass der Vorstand einlenkt und sich auf einen Kompromiss einlässt. „Bislang haben wir immer einen Weg gefunden.“
Eine Einschätzung, die UKSH-Sprecher Oliver Grieve nicht teilt: „Wir schätzen die DRK-Mitarbeiter sehr. Aber wir bezahlen für sie bisher keine marktüblichen Preise. Verhandlungen blieben hier seit Jahren erfolglos.“ Das Universitätsklinikum entlohne die Rotkreuzschwestern nach Tarif, wie seine anderen Angestellten auch. Hinzu komme jedoch eine jährliche Verwaltungskostenpauschale des DRK in Höhe von 400.000 Euro. Zu hoch für den UKSH-Vorstand. „Wir sind dazu aufgefordert, unsere ökonomische Situation zu verbessern, nicht die des DRK“, begründet Grieve die Entscheidung.
Die finanzielle Schieflage des UKSH sorgt immer wieder für Aufsehen. Für 2014 erwartet das Unternehmen mit etwa 12.440 Angestellten ein Minus von über 30 Millionen Euro. Der Schuldenberg des Klinikums würde damit auf mehr als 250 Millionen Euro anwachsen. Gleichzeitig steht mit der Sanierung der Standorte Kiel und Lübeck ein Großprojekt an.
Der UKSH-Vorstandsvorsitzende Jens Scholz sei bei den Sparbemühungen jetzt über das Ziel hinausgeschossen, kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Piraten Torge Schmidt. „Wie der UKSH-Vorstand nach der Kündigung des Gestellungsvertrags mit dem DRK den Wegfall von Pflegekräften kompensieren will, ohne dass es zu einer weiteren Arbeitsverdichtung für das verbleibende Personal kommt, muss Herr Scholz erklären.“
Diese Kritik weist Oliver Grieve vehement zurück: „Die Stellen werden eins zu eins neu besetzt – nur nicht über die teuren DRK-Verträge. Wir freuen uns über motivierte Bewerber.“ Entsprechende Stellenausschreibungen seien in Vorbereitung.
Zwar sei die Mitgliedschaft bei den DRK-Schwesternschaften freiwillig, Oberin Maria Lüdeke will davon jedoch nicht sprechen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kooperation beendet wird“, sagt sie. Die Oberin will sich deshalb heute noch einmal mit dem Vorstand des UKSH treffen.
Lübeckhttp://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/DRK-legt-neue-Zahlen-vor (http://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/DRK-legt-neue-Zahlen-vor)
DRK legt neue Zahlen vor
Die Kündigung der Schwestern sei teurer fürs UKSH.
(http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/drkschwestern106_v-vierspaltig.jpg)
Lübeck. Der Streit um die Kündigung der Rot-Kreuz-Schwestern am Uniklinikum (UKSH) geht weiter. UKSH-Chef Jens Scholz hat den knapp 1000 DRK-Schwestern zum Ende des Jahres gekündigt. Er will dadurch 400 000 Euro im Jahr sparen und die Schwestern direkt am Klinikum anstellen. Doch die Oberinnen der DRK-Schwesternschaften wehren sich - und legen jetzt Zahlen vor. „Mehrkosten von mindestens 250 000 Euro im Jahr werden auf das UKSH zukommen“, sagt Oberin Maria Lüdeke. Das habe eine unabhängige Unternehmensberatung errechnet.
„Man kann Ersparnisse, Gewinne und Kosten nicht in der verkürzten Form wiedergeben, wie Herr Scholz dies tut“, kritisiert Lüdeke. Ihre Rechnung: Das UKSH müsste die Schwestern selbst verwalten und mehr Personal einstellen (300000 Euro). Die Altersversorgung werde teurer (230000 Euro). Das UKSH müsste Pauschalsteuern zahlen, die das DRK als Verein nicht entrichten muss (110000 Euro).
(http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/drkschwestern110_v-vierspaltig.jpg)
Einsparen würde das UKSH die Verwaltungspauschale an die DRK-Schwestern von 390000 Euro. Das macht Mehrkosten von 250000 Euro für das UKSH. „Ist die Kündigung der DRK-Verträge nur ein Vorwand oder hat sich Herr Scholz verrechnet?“, fragt Lüdeke.
Ein UKSH-Sprecher bezeichnet die Rechnung als falsch. Wären die Schwestern beim Klinikum angestellt, fiele für die Personalverwaltung kein Cent zusätzlich an. Es werde keine neuen Verhandlungen mit dem DRK geben.
DRK-Schwestern machen ihrem Ärger Lufthttp://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/DRK-Schwestern-machen-ihrem-Aerger-Luft-,drkschwestern100.html (http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/DRK-Schwestern-machen-ihrem-Aerger-Luft-,drkschwestern100.html)
Der Konflikt um die Kündigung der sogenannten Gestellungsverträge für 1.000 Pflegekräfte des DRK durch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hält an. Mehr als 150 Schwestern demonstrierten am Donnerstag vor dem Kieler Landeshaus erneut für eine Wiederaufnahme von Verhandlungen. Parallel dazu befasste sich der Sozialausschuss des Parlaments mit dem Thema. Unter dem Strich kamen beide Seiten nicht auf einen Nenner.
UKSH: Kündigung wegen hoher Kosten
Das UKSH hatte die Kündigung mit hohen Kosten begründet. Bisher sind die Schwestern Mitglieder in den Vereinen des Deutschen Roten Kreuzes und werden von diesen bezahlt. Das Klinikum will die Schwestern direkt bei sich anstellen, um damit Kosten zu senken und leichteren Zugriff auf das Personal zu haben.
Schwestern wollen Perspektive
Nach Angaben der DRK-Schwesternschaften gehen bei ihnen täglich neue Jobangebote norddeutscher Kliniken und Träger ein. Dem Uni-Klinikum drohten damit große Engpässe, weil der Markt qualifizierter Pflegekräfte leer sei, hieß es. Mit Losungen auf Transparenten wie "Wo bleibt die Perspektive?", machten die Schwestern ihren Unmut deutlich.
Weiter viele offene Fragen
Für die Landtagsabgeordneten blieben auch nach der Sitzung des Sozialausschusses Fragen offen. Anita Klahn von der FDP verwies darauf, dass UKSH Chef Scholz kein eigenständiger Unternehmer ist, sondern für das Land die Geschäfte führt. Ihrer Meinung nach sollte sich daher der Landtag mit der Frage befassen, ob es richtig ist, in dieser Form mit dem DRK umzugehen. Von der CDU wurde die Forderung laut, den Gestellungsvertrag fortzuführen und alle an einen Verhandlungstisch zu setzen. Das UKSH müsse sein Versprechen einhalten, dass alle Schwestern zu gleichen Bedingungen übernommen werden können, forderte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Heinemann.
Nachdem am gestrigen Montag die nächste Verhandlungsrunde zur Beschäftigungssicherung und Altersteilzeit in Kiel stattgefunden hat, wurde der nächste Verhandlungstermin für den 11.11.2015 abgesagt.
Die Arbeitgeberseite bewegte sich kaum und unterbreitete uns zwar ein neues Angebot, welches sich aber kaum vom vorherigen Vorschlag unterschied.
Zeitnah wird nun die Tarifkommission der GDS zusammenkommen und darüber beraten, ob die Verhandlungen als gescheitert zu betrachten sind! Dies würde bedeuten, dass in Kürze Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Verantwortung dafür trägt allein die Arbeitgeberseite - die in den Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung nur ihre Ansichten durchsetzen möchte! Auch die Zusage - auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten - reicht nicht, wenn durch die Hintertür ein Arbeitsplatzabbau durch Arbeitszeitverkürzungen stattfinden wird.
Tarifverhandlungen sind gescheitert!http://gds-kiel.de/g-d-s/171-tarifinformation-n%C2%B0-10-2017.html (http://gds-kiel.de/g-d-s/171-tarifinformation-n%C2%B0-10-2017.html)
Die Tarifkommission der Service Stern Nord GmbH hat in ihrer mehrstündigen Sitzung am Mittwoch, den 12. Juli 2017, noch einmal den gesamten Verlauf der derzeitigen Tarifverhandlungen sowie das letzte Angebot des Arbeitgebers kritisch geprüft und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die Tarifverhandlungen gescheitert sind.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Tarifkommission wird in den nächsten Tagen erneut zusammenkommen und den Antrag an den Vorstand unserer Gewerkschaft stellen, Arbeitskampfmaßnahmen einzuleiten.
Diese Verhandlungen werden die längsten sein, die wir bisher zu bestreiten hatten. Jetzt kommt es auf den Zusammenhalt aller Beschäftigten der Service Stern Nord GmbH für mehr Geld in der Tasche an.
Klinikmanagementhttps://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitswirtschaft/article/955911/klinikmanagement-land-greift-uniklinik-zinslos-arme.html (https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitswirtschaft/article/955911/klinikmanagement-land-greift-uniklinik-zinslos-arme.html)
Land greift Uniklinik zinslos unter die Arme
KIEL. Das Land Schleswig-Holstein entlastet das Uniklinikum (UKSH) durch ein zinsloses Darlehen über 40 Millionen Euro. Mit dem Geld soll das UKSH Kredite bedienen, die dieses Jahr fällig werden und dabei weniger Zinsen bezahlen müssen. Damit folgt die Landesregierung einem 2016 gefassten Landtagsbeschluss, der solche Unterstützungsmaßnahmen in Aussicht gestellt, aber an Bedingungen geknüpft hatte.
Hierzu zählen ein positives operatives Ergebnis und keine weitere Arbeitsverdichtung für das Personal. Beide Punkte sieht das Land offensichtlich als erfüllt an. Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) kündigte an, dass sie beabsichtigt, dem UKSH auch in den beiden folgenden Jahren mit zinslosen Krediten zu helfen.
Am Universitätsklinikum (UKSH) müssen angehende Ärzte bis zu einem Jahr lang unbezahlt arbeiten.http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Politik-fordert-Geld-fuer-angehende-Aerzte-am-UKSH (http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Politik-fordert-Geld-fuer-angehende-Aerzte-am-UKSH)
UKSH erneut unter besten Arbeitgebernhttp://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/UKSH-erneut-unter-besten-Arbeitgebern (http://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/UKSH-erneut-unter-besten-Arbeitgebern)
Bereits zum sechsten Mal hat das Nachrichtenmagazin „Focus“ die „Besten Arbeitgeber“ ermittelt. Erneut wurde das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) unter die Top Arbeitgeber Deutschlands in der Gesundheits- und Sozialbranche gerankt.
Der Bau wird mit preisgünsigen osteuropäischen Arbeitskräften, meist aus Rumänien, hochgezogen. Günstig, genügsam und belastbar:https://uksh-blog.netzwerkit.de/2018/02/25/legebatterie-am-uksh/ (https://uksh-blog.netzwerkit.de/2018/02/25/legebatterie-am-uksh/)
"Im Schnitt sind momentan 160 Arbeiter rund 15 Stunden auf der Baustelle der Superlative"
schwärmte die SHZ. (https://www.shz.de/regionales/kiel/mitten-in-kiel-liegt-europas-groesste-krankenhaus-baustelle-id16052291.html (https://www.shz.de/regionales/kiel/mitten-in-kiel-liegt-europas-groesste-krankenhaus-baustelle-id16052291.html)) Wenn sie einen so langen Tag arbeiten, sollen sie es nicht so weit zu ihrer Matratze haben. So hat man ihnen Wohnzellen in Containerform auf dem Baustellengelände gestapelt.
Auf die würdelose Unterbringung in Containern angesprochen, redete man sich damit heraus, die Container würden nur Büros beherbergen. Wir haben aber Berichte und Fotos von Kollegen in Lübeck, die belegen, wie schlecht man sich da herausgeredet hat. Die Bewohner haben Satellitenschüsseln auf den Containern angebracht, um zumindest ein paar bunte und bewegte Bilder in ihre triste Behausung zu bringen.
(https://abload.de/img/schuesselnecqlk.jpg)
UKSH:https://uksh-blog.netzwerkit.de/2019/11/30/streikbereit/#more-978
Verdi ist streikbereit
Keine Überstunden mehr, mehr Freizeit für die Pflegekräfte: Das fordert die Gewerkschaft Verdi vom UKSH-Vorstand. Der hat Entlastungen zugesagt. Wird dadurch ein Streik abgewendet?
27.1.20https://www.zeit.de/arbeit/2020-01/krankenpflege-streik-klinik-kiel-ueberlastung-arbeitsbedingungen
Operation Streik
Die Krankenpfleger eines Kieler Krankenhauses klagen über Stress. Sie planen einen Streik auf allen Stationen. Wie weit darf Arbeitskampf gehen?
(...)
7.2.20https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/109240/Uniklinik-Schleswig-Holstein-will-Tarifeinigung-mit-Personalraeten
Uniklinik Schleswig-Holstein will Tarifeinigung mit Personalräten
Nach dem Scheitern von Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über eine Entlastung der Pflegekräfte strebt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) nun eine Verständigung mit den Personalräten an.
(..)
18.2.20https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Gruene-regen-Schlichtung-bei-UKSH-Verhandlungen-an
Grüne regen Schlichtung bei UKSH-Verhandlungen an
(...)
...Ja seh ich auch so, aber hat nicht geklappt.
Staatstragend und ohne Not untergraben die Grünen die Urabstimmung zum Streik und entsolidarisieren sich mit den streikbereiten Beschäftigten. Die Grünen sind ein Hort des Bösen.
UKSH: Mitarbeiter stimmen für unbefristeten Streikhttps://www.kn-online.de/Kiel/Urabstimmung-bei-Verdi-Mitarbeiter-stimmen-fuer-unbefristeten-Streik (https://www.kn-online.de/Kiel/Urabstimmung-bei-Verdi-Mitarbeiter-stimmen-fuer-unbefristeten-Streik)
Am UKSH in Kiel und Lübeck stehen die Zeichen auf Streik. Verdi-Mitglieder stimmten in einer Urabstimmung für den unbefristeten Ausstand. Sie fordern Entlastung durch mehr Personal. Landesregierung und UKSH wollen eine von Verdi gesetzte Frist für Gespräche nutzen.
97,5 % Stimmten bei der Urabstimmung für Streiks
Liebe Kolleginnen und Kollegen,https://xn--gewerkschaft-der-servicekrfte-qqc.de/
der Vorstand unserer Gewerkschaft hat sich heute mit offenen Briefen an die Bundeskanzlerin, die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein gewandt.
Das Schreiben möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten und veröffentlichen es deshalb auf verschiedenen Kanälen.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
in diesen Tagen, die von der Corona-Pandemie und deren weitreichenden Konsequenzen für uns alle geprägt sind, wird den Pflegekräften in den Kliniken endlich die Wertschätzung zuteil, die sie schon immer verdient hätten. Dies nehmen wir wohlwollend und solidarisch zur Kenntnis.
Aktuell wird offen darüber diskutiert, ob den Kolleginnen und Kollegen in dieser Berufsgruppe eine einmalige Prämie gezahlt werden soll. Wir begrüßen diese Art der Wertschätzung ausdrücklich.
Leider müssen wir feststellen, dass ein weiterer großer und wichtiger Teil der Arbeitnehmerschaft in der KRITIS, ohne die ein geordneter Betrieb undenkbar wäre, wie immer völlig unbeachtet und unerwähnt bleibt. Die Rede ist von der Logistik, die in jeder dieser Einrichtungen unabdingbar ist.
Die in den dortigen Servicegesellschaften und rückwärtigen Diensten tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sorgen schon immer dafür, dass der Betrieb und die Abläufe in diesen Einrichtungen reibungslos funktionieren, dass Nachschub jeglicher Art geliefert und transportiert wird, dass Blutproben in die Labore gelangen, Patienten und Personal versorgt und befördert werden, Sterilgut fachlich versiert aufbereitet, Abfälle entsorgt und die gesamte Infrastruktur stets in einem sauberen, hygienischen und keimarmen Zustand gehalten werden, um nur einige Fachbereiche zu erwähnen.
Wir fordern die Bundesregierung und die Landesregierungen daher auf, sich für diese Berufsgruppe ebenso stark zu engagieren, wie sie es derzeit für die in der Pflege tätigen Kolleginnen und Kollegen machen. Auch die von uns vertretenen Kolleginnen und Kollegen haben mindestens die gleiche Wertschätzung verdient, weil sie dem gleichen Risiko ausgesetzt sind wie die Pflegekräfte und Ärzte. Ohne deren Tätigkeiten könnte ein regulärer Betrieb der KRITIS nicht aufrechterhalten werden.
Über eine kurzfristige Rückäußerung würden wir uns, natürlich auch im Namen der von uns vertretenen Kolleginnen und Kollegen, sehr freuen.
Mit den Briefen erhöhen wir den Druck, das unwürdige Lohndumping in den rückwärtigen und ausgelagerten Diensten der kritischen Infrastruktur endlich zu unterbinden.
Das Schreiben stellt den Auftakt zu weiteren Forderungen unserer Gewerkschaft dar.
Derzeit befinden wir uns in Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der DMS Klinikum Itzehoe GmbH und der Servicezentrum Greifswald GmbH. Im Sommer laufen die Verhandlungen für die Beschäftigten der Service Stern Nord GmbH an den Standorten des UK S-H in Kiel und Lübeck an. Wir werden unsere Ziele an die Systemrelevanz der Berufsgruppen entsprechend anpassen und die Forderungen danach ausrichten.
Wir halten Euch auf dem Laufenden!
18 porträt medbiz 07/09
Ganz oben im Norden
JENS SCHOLZ ist neuer Chef der Uniklinik Schleswig-Holstein. Der Bruder des Bundesarbeitsministers übernimmt ein von Skandalen geschütteltes Haus. Jetzt will er es aufräumen – und in die schwarzen Zahlen führen. Constanze Löffler
Jens Scholz hat Schnittchen kommen lassen. In die Häppchen mit Lachs, Mett und Schinken sind kleine Flaggen gespießt. Zum ersten Mal hat er alle Direktoren des Uniklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) zusammengerufen. „Kommunikation“ heißt die neue Zauberformel am UKSH. Steif, aber bestimmt steht Scholz an der Frontseite des kargen Konferenzraums, die Tische und Stühle vor ihm sind aufgereiht wie in einem antiquierten Klassenzimmer.
Immer wieder schleichen Nachzügler in den Raum. Er wirkt angespannt, nervös. Doch das legt sich schnell. Scholz präsentiert die neue Struktur des Klinikums, die Pläne für die Umbauten und seine beiden neuen Assistentinnen – eine blond, eine brünett. Ganz gerecht. Scholz lacht. Dann schwärmt er vom UKSH als Premiummarke, von einem hotelähnlichen Service auf dem Gelände. Er redet schnell und mit schwungvollen Handbewegungen, als wolle er den eigenen Enthusiasmus zu den Anwesenden hinüberschaufeln. Die Kollegen bittet er um ihre Meinung, fragt nach eigenen Ideen.
Doch Scholz kann auch anders. Einmal, kurz zwischendurch, blitzt der knallharte Manager auf. Als zwei Klinikdirektoren einfordern, eine Marktforschung zur Außenwirkung des UKSH in Auftrag zu geben, bügelt Scholz die Diskussion kurzerhand ab. Rausgeschmissenes Geld, heißt es kurz, Thema durch. „Er wird noch lernen müssen, mehr auf sein Umfeld einzugehen, alle Seiten zu berücksichtigen“, sagt sein Ex-Chef vom Hamburger Uniklinikum (UKE), Jochen Schulte am Esch.
Schulden und Skandale
Scholz soll im Norden eine Herkulesaufgabe schultern. Im April hat der frühere Chef der Kieler Klinik für Anästhesie das Amt des Vorstandsvorsitzender des UKSH übernommen: Zwei Campus mit 10 000 Mitarbeitern, knapp 100 Mio. € Altschulden, ein riesiger Modernisierungsstau. 2003 sind die Unikliniken Lübeck und Kiel zur UKSH fusioniert. Seither streiten sie um die Vormachtstellung. In den vergangenen Jahren ist am UKSH viel schmutzige Wäsche gewaschen worden: Vorwürfe der Untreue gegen den alten Vorstandschef, Suspendierung und Rücknahme nur eine Woche später, Rückzug von Aufsichtsratmitgliedern und Führungskräften. Drei Bewerber für das Vorstandsamt waren kurzfristig abgesprungen, ehe Scholz schließlich das Ruder übernahm.
Der 49-Jährige ist der Bruder von Olaf Scholz, dem Bundesarbeitsminister. Eine Ähnlichkeit ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, auf den zweiten aber schon, links und rechts der Stirn weicht der Haaransatz deutlich zurück. Die Schultern von Jens Scholz sind schmal, die Hände feingliedrig, das Gesicht jungenhaft. Olaf Scholz sieht aber durchaus Gemeinsamkeiten: „Mein Bruder und ich haben einen ähnlichen Charakter. Fleiß, soziales Engagement, eine gehörige Portion Ehrgeiz, Pragmatismus und Durchsetzungsvermögen fügen sich zusammen“, sagt der Bundesarbeitsminister. Während der sich seit vielen Jahren vor der Kamera bewegt, kann Jens Scholz sich noch nicht so recht an die Aufmerksamkeit gewöhnen, die ihm seit der Vorstandswahl entgegengebracht wird. „Ich bin doch kein Filmstar“, sagt er fast entschuldigend. Ehrgeizig aber ist er durchaus. „Mit 40 wollte ich unbedingt Chef sein“,
sagt er. Der Leistungswille wurde ihm im Hamburger Elternhaus vorgelebt: Der Vater hatte sich vom Sockenverkäufer zum Deutschlandmanager des Strumpfherstellers Kunert hochgearbeitet. Die drei Kinder sollten Abitur machen. Auch die Söhne von Jens Scholz sind auf dem Weg dorthin: Der Ältere macht gerade Abitur auf einem hessischen Elite-Internat, der jüngere geht auf Schloss Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern zur Schule. Beide Jungs wären auf eigenen Wunsch ins Internat gegangen, betont Scholz. Hätte er den Job auch gemacht, wenn beide Kinder noch zu Hause wohnen würden? Scholz bleibt die Antwort schuldig. Viel Zeit für die Familie habe er jedenfalls nicht.
1978 kommt Scholz an die Uni Hamburg. Ein junger Mann mit langen Haaren, der sich für Marxismus und Kommunismus begeistert. Die Ouvertüre zu seiner Karriere war ein Boykott: 1983 wehrt sich der Medizinstudent dagegen, für einen Schein in Pharmakologie eine bis dahin unübliche Klausur schreiben zu müssen. Als AStA-Vertreter legt er sich mit dem Klinikdirektor an. Der ist beeindruckt von der Energie des Studenten-Revoluzzers – und bietet ihm eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an. Im Februar 1987, knapp vier Jahre nach dem Klausuren-Eklat, veröffentlicht Scholz seine erste wissenschaftliche Publikation. Danach geht es am UKE stramm aufwärts: Facharzt für Anästhesie 1992, im gleichen Jahr Habilitierung, wenig später Oberarzt, 1996 der erste Professorenruf. Nach zwei vergeblichen Bewerbungen in Aachen und Rostock wird Scholz 2000 Chef der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin der Uni Kiel. „Seit dem Ruf nach Kiel gehört er zur Elite seines Fachs“, sagt Walter Jonat, der die Frauenklinik in Kiel leitet und Scholz immer wieder protegiert hat. „Ein exzellenter Kliniker“, urteilt sein Ex-Chef vom UKE, Jochen Schulte am Esch. Scholz arbeite hochdynamisch, sei hochintelligent – ein Gewinnertyp mit Führungsqualitäten.
So einen braucht das UKSH. 8,1 Mio. € Verlust hat das Klinikum im vergangenen Jahr gemacht. „Ich werde der Erste sein, der schwarze Zahlen schreibt“, prophezeit der neue Chef. Spätestens nach dem geplanten Umbau des UKSH erwartet Scholz bei einem Umsatz von rund 400 Mio. € in der stationären Krankenversorgung eine Rendite von sechs oder sieben Prozent. Dass Scholz dieses ehrgeizige Ziel erreichen wird, bezweifelt Carl Hermann Schleifer nicht. Schleifer wurde 2007 als externer Berater ans UKSH geholt – und setzte sich für Scholz als neuen Vorstandschef ein. „Er war mein absoluter Wunschkandidat.“ Scholz wisse, dass eine Klinik Geld verdienen müsse, ohne dabei bewährte Strukturen zu beschädigen. Als Schleifer als Sanierer ans UKSH kam, hatte er alle Klinikdirektoren zu Sparmaßnahmen überreden müssen. Scholz sei der unternehmerischste gewesen. „Seine Klinik für Anästhesie war einfach die appetitlichste und serviceorientierteste.“
Sein neues Vorstandsbüro musste Scholz allerdings vom Vorgänger übernehmen. Der Boden ist mit billigem grauem Nadelfilz ausgelegt, die Wände sind noch kahl, die Regale leer. Auf dem schwarzen Schreibtisch verlieren sich ein paar verwaiste Blätter – als habe er noch keine Zeit gefunden, sich richtig einzurichten. Es ist Scholz sichtlich unangenehm, hier Besucher zu empfangen. Die Vorstandsetage solle jetzt schnellstmöglich renoviert werden, beeilt er sich zu sagen. Aus der Klinik für Anästhesie hatte er ein Schmuckstück gemacht. Auf hellen Fluren nehmen edle Glaskästen mit indirekter Beleuchtung den Besucher auf eine Zeitreise mit: Aus der Mode gekommene Beatmungsmaschinen werden ins Licht gerückt. Den grauen Schieferboden hat er persönlich ausgesucht, und Toiletten dieser Art erwartet man in einem Hotel, nicht im Krankenhaus. „Mancher Mitarbeiter behauptet, die Klinik sei schöner als das eigene Zuhause“, sagt Scholz.
Vom Arzt zum Manager
Auch als Klinikdirektor war Scholz in erster Linie Arzt – er wurde erst nach und nach zum Manager. Er baute wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit internationalem Renommee auf, gab eine Fachzeitschrift heraus, war Kongress-Gastgeber. Gleichzeitig besorgte sich der Manager Scholz Geld von Pharma-Stiftungen und über Drittmittel, begeisterte die richtigen Leute für seine Projekte, machte seine Klinik rentabel. Nicht alle gönnen ihm das. „Es mangelt nicht an Neidern“, sagt Schulte am Esch. Mit der kleinen 200-Mitarbeiter-Klinik stieg HSV-Fan Scholz aus der Regionalliga in die Champions League auf. Das will er nun auch mit dem UKSH schaffen. Nationale Konkurrenz sieht er nicht. Die Charité Berlin profitiere vor allem vom Renommee ihres Namens. Und das Hamburger UKE sei zwar geografisch gesehen ein Konkurrent, aber dennoch kein Vorbild. Die Eröffnung des dortigen Zentralklinikums im Januar 2009 habe gezeigt, wie vielfältig Schwierigkeiten sein können, wenn neue Strukturen entstehen. Damit das am UKSH nicht auch passiert, will Scholz sein Personal konsequent trimmen. „Service und Kundenfreundlichkeit – da hapert es bei uns noch“, sagt Scholz.
Doch der meiste Wind weht ihm von den Personalräten in Kiel und Lübeck entgegen. Nein, der Professor Scholz habe sich seit seiner Berufung noch nicht mit ihnen getroffen, offenbar stünde man in der Priorität nicht so weit oben, tönt es beleidigt aus dem Büro des nichtwissenschaftlichen Gesamtpersonalrates. Dabei möchte Scholz ein Klima der offenen Türen etablieren: Wer etwas will, der läuft eben mal eben rüber zum Chef.
Scholz gilt als jemand, der anderen Verantwortung überträgt, ohne die eigene abzugeben. „Er delegiert, vergewissert sich aber garantiert, dass der Auftrag erledigt wurde“, sagt Markus Steinfath, ein langjähriger Freund von Scholz, der dessen Chefposten in der Anästhesie kommissarisch übernommenhat. Scholz selbst spricht scherzhaft von seinem „Kontrollzwang“.
Kein schlechter Zug für die Leitung einer Klinik, in der in den vergangenen Monaten doch einiges außer Kontrolle geraten war.
1.3.21https://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Streik-am-UKSH-Servicemitarbeiter-wollen-mehr-Geld
Streik am UKSH: Servicemitarbeiter wollen mehr Geld
Unter anderem Reinigungskräfte und Küchenmitarbeiter, die bei einer Tochterfirma des UKSH angestellt sind, wollen besser entlohnt werden. Die Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS) rief daher am Montag zu einem Warnstreik auf – weitere sind wahrscheinlich.
(Schranke)
6.3.21https://www.spd-luebeck.de/2021/03/08/keine-zwei-klassenbelegschaft-am-uksh/
Der Kreisverband der Lübecker SPD erklärt sich solidarisch mit den streikenden Servicekräften des UKSH am Standort Lübeck. „ Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft GDS und der Uni Klinik sollten umgehend wieder aufgenommen werden.“, erklärt Jörn Puhle, der Kreisvorsitzende der SPD Lübeck. blablabupp
9.3.21https://www.hl-live.de/text.php?id=143731
Wir Lübecker Grüne solidarisieren uns mit den Servicemitarbeitern der UKSH-Tochtergesellschaft und unterstützen die Forderungen der Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS). blablablupp
4.3.21https://www.facebook.com/dielinkesh/photos/a.886102851417193/4561863360507772/?
DIE LINKE. SH solidarisiert sich mit den Warnstreiks der Servicekräfte am UKSH! blablablupp
(...)
Ich habe gehört, daß Verdi Kiel diskutiert, verstärkt unter dem Servicepersonal Mitglieder zu werben.
25.3.21https://gewerkschaft-der-servicekräfte.de/index.php/component/sppagebuilder/7-ssn-gmbh
ACHTUNG - Kolleginnen und Kollegen in der Service Stern Nord GmbH am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein! Ihr seid keine Menschen 2. Klasse und nicht weniger wert als die Kollegen, die direkt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein angestellt sind! Deshalb bleiben wir dabei: GLEICHE ARBEIT = GLEICHER LOHN! Das versteht sogar ein kleines Kind, aber nicht der Vorstand des UKSH! Vielleicht erklärt es ihnen mal jemand? Wir können noch mehr. Die Arbeitskämpfe werden massiv ausgeweitet! Achtet in Kürze auf die Aushänge im Unternehmen!
(https://abload.de/img/gdsfvje5.png) (https://abload.de/image.php?img=gdsfvje5.png)
Der Arbeitgeber legte bei der letzten Verhandlungsrunde am 22. März 2021 zwar ein verbessertes Angebot vor. Dieses reichte jedoch wiederholt nicht an die Forderungen der Belegschaft heran und wurde deshalb von den Kolleginnen und Kollegen in der Tarifkommission abgelehnt.
Am UKSH sollen nach dem Willen des Vorstandes die Beschäftigten in der SSN künftig auch weiterhin, wie Menschen 2. Klasse behandelt werden! Diese Haltung ist nicht akzeptabel und provoziert weitere Arbeitskampfmaßnahmen. Es wird deshalb ausgeweitete Warnstreiks geben.
In Bezug auf die gemeinsame Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gegenüber den Patientinnen und Patienten im UKSH bekundeten beide Seiten den Willen, eine Notdienstvereinbarung abzuschließen. Der Arbeitgeber übermittelte einen Entwurf einer Notdienstvereinbarung, nach der allerdings so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden sollten, dass schon fast ein Regelbetrieb aufrechterhalten würde.
Nachdem wir darauf hingewiesen haben, dass ein Abschluss einer Notdienstvereinbarung keine Verhandlung werden sollte, sondern viel mehr eine Vereinbarung sein soll, welche ausschließlich Notdienste abdeckt und damit das Grundrecht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Gesundheit der Patientinnen und Patienten schützt, legte der Arbeitgeber erneut eine Vereinbarung mit überhöhten Zahlen von einzusetzenden Beschäftigten vor.
Es ist ohnehin unverantwortlich, Tarifverhandlungen für Beschäftigte an einem Universitätsklinikum ins Stocken geraten zu lassen, es ist aber fahrlässig und patientenwohlgefährdend, wenn der Arbeitgeber das gleiche Verhalten beim Abschluss einer Notdienstvereinbarung an den Tag legt. Während eines persönlichen, konstruktiven und sehr ernsten Gesprächs zwischen der Geschäftsführung des UKSH und dem Vorstand der GDS konnte in letzter Minute Einigkeit erzielt werden, eine Notdienstvereinbarung mit unserer Gewerkschaft zu schließen, die eine effektive Notfallversorgung am UKSH sicherstellt. Es sollte wohl jedem klar sein, dass bei einem Streik nicht 90 Prozent der Belegschaft an ihren Arbeitsplätzen verbleiben, wie der Arbeitgeber sich dies wünschte! Bei einem Streik werden die Kliniken auf Notbetrieb heruntergefahren!
Der Verhandlungskommission wurde während der letzten Verhandlungsrunde offen damit gedroht, die von der SSN am UKSH erbrachten Leistungen an Dritte auszulagern. Auch von den Beschäftigten wird darüber berichtet, dass Vorgesetzte ganz bewusst und massiv Existenzängste schüren, um sie von der Ausübung ihres Grundrechts auf Streik abzuhalten. Dieses Verhalten werden wir sehr genau beobachten und nicht tolerieren.
Wir fordern weiterhin eine faire Entlohnung für die Beschäftigten in der SSN, denn mit der Ausgliederung von Teilen der Belegschaft des UKSH in eine Service-Gesellschaft im Jahr 2005, wurde eine Zwei-Klassen-Gesellschaft am Klinikum etabliert. Die Gehälter der Belegschaft reichen trotz guter Tarifabschlüsse in den letzten Jahren für die damals nicht erwartbaren Steigerungen der Lebenshaltungskosten nicht aus. Dies führte dazu, dass für mehr und mehr Kolleginnen und Kollegen ein Zweitjob oder eine Aufstockung ihrer Einkommen durch Leistungen aus den Sozialkassen notwendig wurden. Leistung muss sich wieder lohnen!
Wir fordern eine Bezahlung, die sich an der Entlohnung des öffentlichen Dienstes orientiert. Wir wollen die Gleichbehandlung mit den direkt am UKSH Beschäftigten, denn die Tätigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der SSN sind ebenso wertvoll und systemrelevant.
Die Beschäftigten in der SSN arbeiten in der Logistik, in der Verpflegung, der Medizinprodukteaufbereitung (AEMP), in der Hauswirtschaft, in der Serviceassistenz, der Verwaltung und noch in vielen weiteren Bereichen des UKSH.
Die Firmenleitung, bestehend aus der Senior-Chefin, Sohn, Schwiegersohn und Schwiegertochter, lungert den ganzen Tag im Betrieb herum, kontrolliert und treibt zur Arbeit an. Kaum, daß die Kolleginnen mal kurz miteinander sprechen, kommt einer an und fragt, ob man denn nichts zu tun habe. Kolleginnen, die mehrfach krank sind – aufgrund der elenden Arbeitsbedingungen sind Erkältungen natürlich an der Tagesordnung – werden bespitzelt. Familie Wulff ruft sogar beim Arzt an, um sich danach zu erkundigen, ob man tatsächlich und wie krank man denn sei! Entlassungen und Neueinstellungen kommen ständig vor: in der dreimonatigen Probezeit kann man von einem Tag auf den anderen entlassen werden.https://mao-archiv.de/Scans/BRD/S-H/K/KBW/Kiel_KBW645.jpg
„Wäre dies unter christlich-demokratischer Verantwortung geschehen, hätten die Sozialdemokraten dies mit einem Aufschrei der Entrüstung begleitet. (…) Eine Politik vor allem zu Lasten der unteren Einkommensbereiche – auch dieses Beispiel macht deutlich, warum der kleine Mann bei der SPD keine Heimat mehr sieht.“http://www.ltsh.de/presseticker/2004-03/29/11-02-57-5efa/PI-QGfmQV76-cdu.pdf
Die Arbeitsbedingungen im Servicebereich- das ist eine feste Einschätzung - werden sich dadurch ändern, dass wir eine Produktivitätssteigerung erleben werden. Die ist auch Gegenstand der Business-Pläne, die damit einhergehen. Das heißt, es wird eine andere Form des Managements in diesen Bereichen geben. Das heißt, auch die Produktivität pro Mitarbeiter muss gesteigert werden. Das kann natürlich eine Veränderung des Arbeitsalltags nach sich ziehen.http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/ltsh/infothek/wahl17/plenum/plenprot/2009/17-003%5F11-09.pdf
20.4.21https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/kurznachrichten/Schleswig-Holstein-aktuell-Nachrichten-im-Ueberblick,news1438.html
Streik der Servicemitarbeiter am UKSH Lübeck und Kiel
Die Gewerkschaft der Servicemitarbeiter (GDS) hat 2.000 Mitarbeiter des UKSH in Kiel und Lübeck erneut zum Warnstreik aufgerufen. Die GDS rechnet mit etwa 800 Teilnehmern. Der Arbeitskampf beginnt morgen früh um 5 Uhr und soll 48 Stunden dauern. Betroffen sind unter anderem die Krankenhaus-Bereiche Küche, Wäscherei, Reinigungsdienst, Technik, Verwaltung und der Hol- und Bringdienst. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass in den kommenden Tagen Untersuchungen und Operationen verschoben werden müssen. Notfälle würden aber behandelt. Die GDS fordert mehr Lohn in den laufenden Tarifverhandlungen. Das UKSH hat sich bisher noch nicht zu den Warnstreik-Plänen geäußert.
Einschränkungen drohen UKSH: Warnstreik der Service-Kräftehttps://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Einschraenkungen-drohen-Am-UKSH-streiken-die-Service-Kraefte
Am UKSH drohen Einschränkungen in der Verpflegung, längere Wartezeiten und die Verschiebung von OP-Terminen. Die Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS) ruft ihre Mitglieder bei der UKSH-Tochter Service Stern Nord (SSN) in Kiel und Lübeck für Mittwoch ab fünf Uhr zu einem 48-stündigen Warnstreik auf.
...wirft Verdi dem Konkurrenten vor, lediglich Tarifabschlüsse „auf Mindestlohnniveau“ erreicht zu haben.
und notfalls juristische Maßnahmen einleiten.
UKSH: Warnstreik der Service-Kräftehttps://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Einschraenkungen-drohen-Am-UKSH-streiken-die-Service-Kraefte
Am UKSH drohen Einschränkungen in der Verpflegung, längere Wartezeiten und die Verschiebung von OP-Terminen. Die Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS) ruft ihre Mitglieder bei der UKSH-Tochter Service Stern Nord (SSN) in Kiel und Lübeck für Mittwoch ab fünf Uhr zu einem 48-stündigen Warnstreik auf.
2005 hatte das Klinikum alle nichtmedizinischen Services ausgegliedert. Die rund 2000 Beschäftigten der SSN kümmern sich um alle Leistungen außerhalb des Medizinischen – von der Essensversorgung über Patiententransporte, Empfang und Telefonzentrale bis zur Sterilisation von OP-Instrumenten.
Gewerkschaft beklagt unfaire Bezahlung
Nach Darstellung der Gewerkschaft gibt es unter dem Dach der SSN eine Zweiklassengesellschaft. Da seien die, die ihre Verträge damals behalten konnten, und die, die seitdem neu eingestellt wurden: „Beschäftigte im UKSH in der Reinigung verdienen, wenn sie heute im öffentlichen Dienst anfangen, 2240 Euro monatlich“, sagt GDS-Vorsitzender Steffen Beckmann. Kolleginnen und Kollegen in der SSN erhielten für die gleiche Tätigkeit 1891 Euro. Die GDS fordert eine Angleichung an den Tarifvertrag der Länder (TVL) bis 2023. Rund 70 Prozent der Belegschaft seien GDS-Mitglied.
Notdienstvereinbarung ist wackelig
Brisant ist der Warnstreik deshalb, weil Arbeitgeber und GDS eine Notdienstvereinbarung getroffen haben, die auf tönernen Füßen steht. Die GDS wirft der Gegenseite vor, die Regelung bei den ersten Warnstreiks im März missbraucht zu haben, etwa dadurch, dass Notdienstkräfte für reguläre Dienste eingesetzt worden seien. Beckmann: „Sollten wir das erneut feststellen, behalten wir uns die Kündigung der Vereinbarung vor.“ Beim UKSH, das diesen Vorwurf von sich weist, heißt es: „Die Notdienstfähigkeit ist gesichert.“ Von 10 bis 12 Uhr sind Protestaktionen an beiden Standorten geplant.
Die Konfliktlinie verläuft nicht nur zwischen GDS und Arbeitgeber, sondern auch zwischen der Minigewerkschaft mit ihren insgesamt 2500 Mitgliedern und dem Riesen Verdi. Das Klima ist eisig – man wirft sich gegenseitig vor, nicht genug für eine angemessene Bezahlung der SSN-Kräfte zu tun. Während die GDS Verdi vorhält, 2005 „untätig“ geblieben zu sein, als die Servicegesellschaft gegründet und somit „Tausende Arbeitsplätze“ aus dem Tarifertrag des öffentlichen Dienstes ausgelagert worden seien, wirft Verdi dem Konkurrenten vor, lediglich Tarifabschlüsse „auf Mindestlohnniveau“ erreicht zu haben. „Das UKSH ist mit der GDS gut gefahren und bevorzugt diese Organisation in vielerlei Hinsicht“, sagt Steffen Kühhirt, Landesfachbereichsleiter Gesundheit und Soziales bei Verdi Nord. Fakt ist, dass das Klinikum für die SSN nicht mit Verdi verhandelt, sondern nur mit der GDS. „Derzeit sind wir nur aktiver Beobachter“, räumt Kühhirt ein. Mit dieser Rolle jedoch wolle man sich nicht zufriedengeben und notfalls juristische Maßnahmen einleiten. Sollte sich das UKSH nicht bewegen, werde man auf das Land als Eigentümer zugehen. Dem gibt Verdi eine Mitschuld an dem Konflikt. Kühhirt: „Jetzt rächt sich, dass man sich mit dem UKSH 2014 in den TVL geflüchtet und die Servicekräfte draußen vor gelassen hat.“
Das UKSH kontert die Vorwürfe der GDS, spricht von „fairen Entgelten“ und „marktgerechter Bezahlung“. Je nach Entgeltgruppe und Tätigkeit verdienten die Service- Beschäftigten zwischen 1933 und 3526 Euro plus Zulagen und Zuschläge. Darüber hinaus werde ein Sonderentgelt von 800 Euro gezahlt. Für GDS-Mitglieder komme ein gewerkschaftsabhängiges Urlaubsentgelt hinzu. Dieses soll nach dem Willen des Arbeitgebers allen Beschäftigten der SSN zugutekommen. Im Übrigen teile man das Ziel einer Angleichung an den Ländertarif. Dies zeige auch das Angebot von 16 Prozent mehr Geld. Die Forderung der GDS sei mit 24 Prozent „völlig überzogen“. Die Gewerkschaft kontert, das UKSH operiere mit irreführenden Zahlen. Am kommenden Montag wird weiterverhandelt.
21.4.21https://www.zeit.de/news/2021-04/21/warnstreik-der-servicemitarbeiter-am-uksh-hat-begonnen
Servicemitarbeiter am UKSH beginnen 48-Stunden-Warnstreik
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Am Vormittag zogen nach Polizeiangaben in Kiel rund 150 Teilnehmer in einer Demonstrations am Gelände des UKSH vorbei. Mit Trillerpfeifen machten sie lautstark auf ihren Protest aufmerksam. Auf Transparenten stand unter anderem «Klatschen allein macht nicht satt» oder «Wir sind Mehrwert». Auch am Klinikstandort Lübeck beteiligten sich Servicekräfte am Vormittag an einem Demonstrationszug. Die Polizei sprach von etwa 180 Teilnehmern.
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28.4.21https://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/UKSH-Luebeck-Darum-streiken-Mitarbeiter-der-Service-Gesellschaften
Service-Mitarbeiterin am UKSH: Darum streike ich
Seit Anfang März streiken die Mitarbeiter des Service Stern Nord am UKSH immer mal wieder für eine schrittweise Angleichung an die Gehälter an die der direkt beim UKSH Beschäftigten. Jetzt steht die Urabstimmung kurz bevor. Eine Mitarbeiterin aus Lübeck erklärt, warum auch sie streikt.
Dagmar Albrecht ist gelernte Restaurantfachfrau und Köchin. Seit mehr als fünf Jahren arbeitet sie für die UKSH-Tochter Service Stern Nord in Lübeck. Ihre Arbeit sei zwar anstrengend, aber dennoch ein schöner Job, sagt die 54-Jährige. Doch die Tatsache, dass sie und ihre 900 Lübecker Kollegen für die gleiche Arbeit deutlich schlechter bezahlt werden als die direkt am UKSH Beschäftigten, ist für Albrecht ein Zeichen geringer Wertschätzung. Deshalb streikt sie mit.
„Verantwortungsvoller und anstrengender Job“
Bis zu einer schweren Bandscheiben-Erkrankung 2019 mit OP und anschließender Reha, erzählt Dagmar Albrecht, war sie in der Serviceassistenz beschäftigt. Dort war sie zuständig für die Bestellung und Versorgung der Patienten und der Station mit allen Dingen des täglichen Bedarfs wie Essen, Getränke, Geschirr und Wäsche, aber auch medizinischem Bedarf wie Spritzen, Verbände und ähnliches. „Für jeden Patienten werden alle Mahlzeiten individuell auf seine Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten, täglich neu erfragt und bestellt. Bei Bedarf werden diese von uns auch mundgerecht zubereitet, was nicht gerade selten vorkommt.“ Es sei ein äußerst verantwortungsvoller, anstrengender aber auch schöner Job, der gerne mit gelernten Kräften aus der Gastronomie besetzt werde.
Man sei, sagt sie, „ein Bindeglied zwischen den Patienten und dem medizinischen Personal und braucht viel Einfühlungsvermögen“. Nach ihrer Erkrankung wechselte Albrecht in eine andere Abteilung – sie ist jetzt in der Logistik der Service Stern Nord tätig.
Kein Weihnachtsgeld, wenig Urlaubsgeld
Dagmar Albrecht listet kurz auf: Ihr Verdienst bei einer Lohnerhöhung von 0,94 Euro in fünf Jahren beträgt 11,82 Euro pro Stunde. Das gezahlte Urlaubsgeld in Höhe von nicht einmal zehn Euro pro Tag und Weihnachtsgeld in Höhe von 0,00 Euro – das gleiche den geringen Grundlohn wahrlich nicht aus. Nur durch Sonn- und Feiertagsdienste sowie Nachtschichten, sagt die 54-Jährige, „kann man vom Gehalt einigermaßen würdevoll existieren“.
UKSH-Beschäftigte auch im Krankheitsfall besser gestellt
Ein gleichgestellter Kollege mit UKSH-Vertrag verdiene etwa 1000 Euro brutto mehr als ein beim Service Stern Nord beschäftigter, das Weihnachtsgeld betrage ein knappes 13. Gehalt, bei Krankheit stocke das UKSH das bereits gut bemessene Krankengeld für bis zu sechs Monate auf 100 Prozent auf. „Nicht so für die Service-Stern-Mitarbeiter“, die in allen nichtmedizinischen Bereichen inklusive Verwaltung arbeiteten. „Zu Weihnachten gab es für die Belegschaft der Service-Gesellschaft nicht etwa einen kleinen Bonus für den zusätzlichen Einsatz in Zeiten der Pandemie, sondern warme Worte, eine Trinkflasche aus Bambus und einen Kugelschreiber.“
Geringe Wertschätzung
Und bei der Berechnung von Krankengeld, Übergangsgeld und ähnlichem würden Zuschläge nicht eingerechnet. „So wird aus diesem ,wertvollen‘ Mitarbeiter der Servicegesellschaft einer, der sich plötzlich am Rande der Armutsgrenze wiederfindet“, bilanziert Albrecht, die aus Erfahrung spricht. Als Alleinstehende habe sie sich von einem dreiviertel Jahr Krankengeldbezug finanziell noch nicht wieder erholt. Bitter stellt sie fest: „Soviel zum Thema Wertschätzung des Mitarbeiters durch das UKSH, das sich ja auch gerne als ausgezeichneter ‚Top-Arbeitgeber‘ darstellt.“
„Tarifangebot ist ein Schlag ins Gesicht“
Und jetzt habe es durch das vorgelegte Tarifangebot einen Schlag ins Gesicht gegeben: Zunächst bot der Arbeitgeber der Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS) 16 Prozent auf drei Jahre, in der Verhandlungsrunde am Montag dann 19 Prozent auf vier Jahre. GDS-Vorsitzender Steffen Beckmann bilanziert: „Der Streik hat nichts gebracht.“ Zwar habe die Arbeitgeberseite das Angebot erhöht, aber beim genaueren Hinsehen stelle man fest, dass die 19 Prozent nur durch die Laufzeit-Verlängerung um ein Jahr erreicht würden. Im Klartext: Das sei sogar weniger als zuvor geboten.
„Streik ist wichtig für alle – Zusammenarbeit für Patienten
Am Dienstag beschloss die Tarifkommission, die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik einzuleiten. Für Dagmar Albrecht ist auf alle Fälle klar: Der Streik ist nicht nur wichtig für die betroffenen Mitarbeiter, sondern für alle. Denn: „Ärzte, Pflege und Service arbeiten Hand in Hand für den Patienten. Wir bilden gemeinsam das Fundament des Hauses. Je bröckeliger es wird, desto eher stürzt das Haus ein. Und in den Trümmern befindet sich, unverschuldet, der Patient.“
31.3.21https://nord.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++77271f60-9203-11eb-ab17-001a4a160119
UKSH und ver.di unterzeichnen Vereinbarung für mehr Personal und Entlastung
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di informiert darüber, dass die Vereinbarung für mehr Personal und Entlastung am UKSH am 30.3.2021 vom UKSH und ver.di unterzeichnet wurde. Am 13.3.2020 hatten sich Landesregierung, UKSH und ver.di - unter Federführung von Finanzministerin Heinold - auf gemeinsame Eckpunkte geeinigt. Die Eckpunkte wurden im Rahmen von konstruktiven Redaktionsverhandlungen in eine Vereinbarung gewandelt. Das bedeutet, die vereinbarten Maßnahmen für mehr Personal und Belastungsabbau für die Beschäftigten des UKSH können nun umgesetzt werden.
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3.5.21https://www.hl-live.de/text.php?id=144701
Lübeck: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) fordert für die mehr als 2000 Beschäftigten der UKSH-Tochtergesellschaft Service Stern Nord die Anbindung an den bundesweiten Flächentarifvertrag der Länder (TV-L).
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) wendet seit dem 1. August 2014 den Tarifvertrag der Länder an, ebenso für die eigene Tochtergesellschaft Zentrum für integrative Psychiatrie.
„Die Corona-Pandemie hat deutlich aufgezeigt, dass für eine gute medizinische Versorgung die Servicebereiche unabdingbar und wichtig sind. Vor diesem Hintergrund fordern wir für alle Beschäftigten am UKSH und in den UKSH Tochtergesellschaften den gleichen Tarifvertrag mit gleichen Arbeitsbedingungen und Vergütungen. Die Zeit der Zwei-Klassen-Gesellschaft am Uniklinikum muss endlich vorbei sein. Im Sinne der Tarifeinheit und vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie fordern wir das Land auf, die TV-L-Bindung für die UKSH-Servicetochter ordnungspolitisch herzustellen und damit das Versprechen von 2014 einzulösen: Ein UKSH – ein Tarifvertrag. Keine Spaltung der Beschäftigten mehr“, fordert Steffen Kühhirt, verantwortlich für Gesundheit und Soziales bei ver.di Nord.
Am 7. Juni 2021 wurde der neue Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft der Servicekräfte (GDS) UKSH und Service Stern Nord GmbH (SSN) unterzeichnet. Dieser tritt rückwirkend zum 1. April 2021 in Kraft. In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Streiks gegeben. Nach Gewerkschaftsangaben steigen die Löhne innerhalb von drei Jahren um 14 bis 29,6 Prozent.https://www.hl-live.de/text.php?id=145390
blabla (...)
Gleicher Lohn für alle Krankenhaus-Beschäftigten – Tariflohn auch für den Servicehttps://solidarischdurchdiekrise.de/2021/06/06/die-kosten-der-krise-fair-und-gerecht-verteilen/
Kundgebung 10.06.21 15:30 Schlossplatz (Kieler Schloss)
Mehr Geld gefordert: Der Warnstreik am UKSH in Lübeck läufthttps://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Warnstreik-am-UKSH-in-Luebeck-laeuft-mehr-Geld-gefordert
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des UKSH in Lübeck zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand habe wie geplant mit Beginn der ersten Frühschichten gegen 5 Uhr begonnen, sagte eine Sprecherin.
10.11.21https://www.hl-live.de/text.php?id=148009
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) beteiligt sich ab 1. Januar 2022 am ÖPNV-Jobticket der NAH.SH. Damit können die rund 15.000 Mitarbeiter vergünstigt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Das UKSH bezuschusst das Jobticket mit einem steuer- und sozialversicherungsfreien Arbeitgeberzuschuss in Höhe von monatlich 30 Euro – der höchsten Rabattstufe, die hier möglich ist. Die NAH.SH gewährt einen zusätzlichen Rabatt von 20 Euro monatlich.
6.7.21https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/intensivbetten-113.html
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Die meisten Zuschüsse bundesweit erhielten das Klinikum Stuttgart und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), die beide jeweils 11,7 Millionen Euro für den Aufbau von 234 Intensivbetten erhielten. Tatsächlich gab es vor der Pandemie am UKSH 172 Intensivbetten, derzeit werden 240 Betten betrieben, wie das Klinikum mitteilt. Die übrigen 166 Betten seien als "Reserve" zu verstehen. Allerdings sei man in der Lage, die hohe Zahl "notfalls innerhalb weniger Tage zu betreiben".
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7.12.21https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/UKSH-Chef-Jens-Scholz-Manche-Corona-Patienten-luegen-uns-an
UKSH-Chef Jens Scholz: Manche Corona-Patienten lügen uns an
Ungeimpfte Schwerstkranke auf der Intensivstation des Uniklinikums, eine hohe Dauerbelastung für Ärzte und Pflegekräfte und finanzielle Verluste: Die Pandemie hat das UKSH auch am Ende von Jahr zwei fest im Griff. Warum es trotzdem auch Lichtblicke gibt, erklärt Prof. Jens Scholz im KN-Interview.
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Wie steht das UKSH derzeit finanziell da, sind die Einbußen durch die Pandemie so groß wie befürchtet?
Jein. Zunächst hat Jens Spahn ja jedem Krankenhaus pauschal 560 Euro für ein Bett gezahlt, das für Corona-Patienten freigehalten wird. Das war falsch, und manche Krankenhäuser haben dadurch richtig Geld verdient, weil dort der Leerstand lukrativer war, als Patienten zu behandeln. Dann wurde das System modifiziert, und es gab je nach Umständen 360 bis 760 Euro. Das war schon besser, aber für Unikliniken müssten es 800 bis 900 Euro sein, denn es geht ja nicht nur um die leer stehenden Betten, sondern auch um wegbleibende ambulante Patienten, leere Parkhäuser und vieles mehr. Nehmen Sie nur unseren Sicherheitsdienst, der kostet zehn Millionen Euro im Jahr. Darum gab es für das vergangene Jahr 46,8 Millionen Euro vom Land für die Corona-Verluste, und es ist besprochen, dass auch für dieses und nächstes Jahr das Land einspringt, wenn es nötig wird.
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(Schranke)
Kundgebung und Demonstration_UKSH-Tochtergesellschaft Service Stern Nord am 07.05.2022 in Kielhttps://kiel-ploen.verdi.de/branchen-und-berufe/fachbereich-c-gesundheit-soziale-dienste-bildung-und-wissenschaft/++co++0460eeb8-cd15-11ec-8b18-001a4a160100
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am 07.Mai 2022 zu einer Kundgebung und Demonstration in Kiel unter dem Motto: „Ein Betrieb - eine Belegschaft- ein Tarifvertrag - Schluss mit der ‚Zwei-Klassen-Gesellschaft‘ am UKSH“ auf. Die Kundgebung findet um 11.00 Uhr in Kiel, Platz der Kieler Matrosen, statt. Die Demonstration verläuft durch die Kieler Innenstadt. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der UKSH-Tochtergesellschaft Service Stern Nord die Anwendung des Tarifvertrags der Länder (TVL) und damit die Gleichstellung aller UKSH-Beschäftigten im UKSH-Konzern. ver.di hatte das UKSH bereits 2020 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Die Gewerkschaft sieht die Landespolitik gefordert, denn das UKSH ist in der öffentlichen Hand des Landes Schleswig-Holstein. (…)
3.6.22https://www.kn-online.de/schleswig-holstein/uksh-aerzte-schlagen-alarm-90-stellen-in-gefahr-PLK2WU4PHIBJH3QEUBXVI7NQSM.html
UKSH-Ärzte schlagen Alarm: 90 Stellen in Gefahr
An den Unikliniken in Schleswig-Holstein hat sich ein Millionendefizit aufgetürmt. Jetzt schlägt die Ärzteschaft Alarm: Ausgerechnet in ihren Reihen sollen 90 Stellen eingespart werden. Eine solche Maßnahme würde die Patientenversorgung akut gefährden.(click to show/hide)
23.6.22https://luebeck-ostholstein.verdi.de/ueber-uns/nachrichten/++co++c706e58c-f2d9-11ec-8e10-001a4a160116
Endlich faire und gerechte Löhne
Nach jahrelangem Engagement von ver.di:
UKSH Service-Tochter Service Stern Nord wird in den Tarifvertrag der Länder übergeleitet
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die politische Entscheidung der neuen Regierungskoalition in Schleswig-Holstein, die Tochtergesellschaft des UKSH in den Flächentarifvertrag der Länder (TVL) zukünftig überzuleiten.
Dieses Vorhaben bedeutet für ca. 2.000 Beschäftigte das Ende von prekären Arbeitsverhältnissen und zukünftige faire Löhne sowie gute Ar-beitsbedingungen.
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