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Öffentlicher Dienst => Stadt, Land und Bund => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 20:17:35 Di. 22.März 2005

Titel: Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:17:35 Di. 22.März 2005
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.bigut.de%2Fdownload%2Faschermittwochkl.jpg&hash=7933d25ef717d7966fc85443536d1686be6950fc)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.bigut.de%2Fdownload%2Fdemobilder2.jpg&hash=eca55240511bf013f374bce9d0f7206bc1360a12)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.bigut.de%2Fdownload%2Fdemobilder1.jpg&hash=20333d212e0e2de307865710eea71abf2bacbe88)
Das Beschäftigtenbündnis der Hamburger Kitas hat in Hamburg den Widerstand gegen die Kürzungen im Kitabereich organisiert und einen Teilerfolg errungen. Dennoch hat der Hamburger Senat bei den Kitas eine drastische Kürzung von 341 Millionen Euro beschlossen.
11 Frauen aus dem Bündnis haben am 27.10.2004 in der entsprechenden Bürgerschaftssitzung mit Wattebüschen und Flugblättern demonstriert und die Sitzung für einige Minuten unterbrochen. Dafür haben sir jetzt einen Strafbefehl erhalten mit 600 € Geldstrafe 2 Jahre zur Bewährung ausgesetzt und Übernahme der Verfahrenskosten. Die beschlossenen Kürzungen müssen zwar nun praktisch umgesetzt werden, sie werden aber von dem Bündnis nicht politisch akzeptiert. ,,Wir haben jetzt das Problem, dass wir vom Protest vor Einführung der Kürzungen zu einem Widerstand gegen die schon bestehenden Kürzungen kommen müssen. Wir sollten in der Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen sehr deutlich machen, dass durchgeführte Kürzungen auf Kosten eines Teils der Belegschaft auf alle zurück fallen werden." Gleichzeitig wird daher eine Befragung der Beschäftigten zur Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen durchgeführt.

Mehr hier: http://www.bigut.de/ (http://www.bigut.de/)
Titel: Streik bei Hamburger Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 14:29:32 Di. 17.Mai 2005
Hamburger Justiz will Protestaktion gegen Kürzungen im Kitabereich kriminalisieren. Strafbefehle und Bewährungsstrafen wegen Werfen von Wattebäuschchen.

Bericht bei Junge Welt (http://www.jungewelt.de/2005/05-17/017.php)
Titel: Streik bei Hamburger Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 00:40:00 So. 10.Juli 2005
Hamburg, 08.07.05: Im Herbst letzten Jahres ließen in Hamburg elf Erzieherinnen während einer Bürgerschaftssitzung Wattebäusche und Flugblätter auf die Politiker herabrieseln! Dies war eine von vielen Protestaktionen gegen die vom Senat beschlossene Kürzung des Kinderbetreuungsetats um ca. 60 Millionen Euro. Ihr Motto war: "Die Wahlaussagen der CDU sind Schnee von gestern!" Die Sitzung musste für vier Minuten unterbrochen werden.

Jetzt erhielten die elf Erzieherinnen einen Strafbefehl mit einem Bußgeld über 600 Euro und eine zweijährige Bewährungsstrafe! Das allein ist bereits ein unglaublicher Vorgang. Aber es geht noch weiter. So haben acht Erzieherinnen Widerspruch dagegen eingelegt und stehen nun in Einzelverfahren vor Gericht. Die Anklage lautet "Störung eines Gesetzgebungsorgans" nach §106b des STGB.

Wie ein schlechter Krimi liest sich der weitere Verlauf dieser Verfahren: Zwei Frauen wurden freigesprochen. Eine nahm unter massivem Druck eine Strafmaßminderung auf 400 Euro an. Der Richter lies sie nicht neben ihrer Verteidigerin sitzen, drohte eine Ausdehnung des Verfahrens auf mindestens sechs Verhandlungstage an und gestattete nach Zurückziehen des Widerspruchs der Kollegin nicht einmal die sonst übliche Zahlungsfrist von bis zu sechs Monaten!

Und dann kam Oberstaatsanwalt Redder ins Spiel. Redder ist Abteilungsleiter für den Staatsschutz! Er kündigte an, gegen die Freisprüche in Revision zu gehen!
(Infos aus GEW-Zeitung)
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:07:22 Mo. 04.Mai 2009
Die Arbeit macht krank: Erzieher im Warnstreik


MÜNCHEN  -  Erzieherinnen gehen oft in die Knie, um mit den Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Sie lieben ihre Arbeit. Doch sie stoßen dabei auch an ihre psychischen und physischen Grenzen. Denn zum Berufsbild gehört auch schweres Tragen, Lärm, mangelnde Anerkennung: Birgit Hammer-Sommer kennt das.

Sie ist seit 31 Jahren Erzieherin. Weil es so nicht mehr weitergeht, wird die Leiterin einer Kinderkrippe wie viele andere Kolleginnen am Mittwoch streiken. Viele Eltern werden sich deshalb für Mittwoch eine andere Betreuung suchen müssen.

Es wird gestreikt, weil sich die Arbeitgeber weigern zu verhandeln

Hammer-Sommer folgt dem Ruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Die fordert einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung, um die Belastung der Beschäftigten zu verringern. Vorgesehen ist etwa eine individuelle Gefährdungsbeurteilung des Beschäftigten am Arbeitsplatz.

,,Hat jemand zum Beispiel ein Rückenleiden, soll schweres Tragen oder Heben vermieden werden." Lenkt der Arbeitgeber nicht ein, könnte eine Betriebs-Kommission bindend über Gesundheitsmaßnahmen entscheiden. Weil sich die Arbeitgeber weigern, darüber zu verhandeln, wird gestreikt.

6500 Münchner Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsberufe im öffentlichen Dienst sind zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wie viele der etwa 2900 städtischen Kinderkrippen-, 16800 Kindergarten- und 11510 Hort- und Tagesheimplätze von dem Streik betroffen sind, ist noch unklar.

Stress, Lärm und geringe Wertschätzung gehören zum Berufsbild

Stefan Sass, Mitglied des Gesamtpersonalrats der Beschäftigen im öffentlichen Dienst München, rechnet damit, dass etwa ein Drittel aller Kinderbetreuungseinrichtungen geschlossen bleiben. Die Eltern wurden schon vor dem 1. Mai informiert und müssen jetzt Organisationstalent beweisen.

Zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt die psychische Belastung durch Lärm und Stress. Auch die geringe materielle Wertschätzung wird beklagt. ,,Viele Erzieher müssen einen zweiten Job annehmen, um zu überleben. Wir müssen auch über eine neue Entgeltordnung verhandeln." Ob nach Mittwoch längerfristige Streiks folgen sollen, werden die Beschäftigten bis 14. Mai in einer Urabstimmung entscheiden.

http://www.abendzeitung.de/muenchen/103900
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:28:00 Mi. 06.Mai 2009
Gesundheitsschutz: Tausende Erzieher und Sozialarbeiter streiken

© ZEIT online, Tagesspiegel | 06.05.2009 15:32

Mehrere tausend Kinder mussten heute unfreiwillig zu Hause bleiben. Bundesweit traten 19.000 Beschäftigte von Kindergärten und sozialen Einrichtungen in den Warnstreik. Mit dieser Aktion fordern ver.di und die Gewerkschaft für Erziehung und Wissen (GEW) bessere Arbeitsbedingungen.


Der Schwerpunkt der Aktion lag in Nordrhein-Westfahlen. In 23 Städten versammelten sich dort insgesamt 4500 Menschen zu Protestveranstaltungen. In Hannover protestierten 2000 Menschen, in Mainz kamen 1000 Erzieher zusammen, ebenso in Stuttgart. Nur Hamburg und Berlin waren von den Streiks nicht betroffen.

Kernforderung des Warnstreiks ist ein tarifvertraglich geregelter Gesundheitsschutz für die rund 220.000 bei Kommunen angestellten Erzieher und Sozialarbeiter. Viele Beschäftigte seien gerade in diesen Bereichen mit ihrer Arbeit überfordert und können sich nicht vorstellen, bei den gegenwärtigen Bedingungen das Rentenalter gesund zu erreichen. Am 30. April hat ver.di die Verhandlungen mit den Arbeitgebern für gescheitert erklärt. An diesem Donnerstag soll eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik beginnen, ein Ergebnis wird zum 14. Mai erwartet.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisiert den Streik scharf. Die Forderung nach einem besseren Gesundheitsschutz sei nur Vorwand, um generell ein neues Bezahlungssystem zu erwirken. Der aktuelle Tarifvertrag gelte noch bis 2011, damit sei auch eine Friedenspflicht verbunden. (mm/dpa)

http://www.zeit.de/news/artikel/2009/05/06/2790960.xm
Titel: Re: Streik bei Hamburger Kitas?
Beitrag von: postbox2000de am 12:13:56 So. 10.Mai 2009
Zitat von: ManOfConstantSorrow am 00:40:00 So. 10.Juli 2005
Wie ein schlechter Krimi liest sich der weitere Verlauf dieser Verfahren: Zwei Frauen wurden freigesprochen. Eine nahm unter massivem Druck eine Strafmaßminderung auf 400 Euro an. Der Richter lies sie nicht neben ihrer Verteidigerin sitzen, drohte eine Ausdehnung des Verfahrens auf mindestens sechs Verhandlungstage an und gestattete nach Zurückziehen des Widerspruchs der Kollegin nicht einmal die sonst übliche Zahlungsfrist von bis zu sechs Monaten!

Das sollte doch für ein Revisionsverfahren reichen. Zudem die GEW-Erzieherinnen Gewerkschafts-Rechtsschutz haben dürften.
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:33:20 Sa. 23.Mai 2009
Arbeitsgericht Kiel verbietet Kita-Streik

23.05.09 - Das Arbeitsgericht Kiel hat der Gewerkschaft Verdi per einstweiliger Verfügung verboten, am 19. Mai in Kiel und Plön zum Streik in den Kitas aufzurufen. Das Arbeitsgericht warf Verdi vor, nicht alles versucht zu haben, um eine Verhandlungslösung zu erzielen (Ultima-ratio-Prinzip) Verdi will das nicht hinnehmen, betonte aber auch, dass das verbot räumlich auf Kiel und Plön begrenzt und zeitlich auf den 19. Mai beschränkt sei.
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 11:56:28 So. 24.Mai 2009
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.rf-news.de%2F2009%2Fkw21%2Fkaempferischer-auftakt-der-kita-streiks-ab-dienstag-beginnt-naechste-runde%2Fimage&hash=9b6fd54e2a0d38bef5c67decd6fffb6b91aade4a)
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: WeckerWeg am 12:32:25 So. 24.Mai 2009
Hallo,

in Kiel gibt es trotz oder gerade wegen des Streikverbotes eine Demonstration der KiTa-ArbeiterInnen. Hier der Aufruf der GEW:

ZitatDemonstration für verbesserten Gesundheitsschutz und gerechtere Bezahlung im Sozial- und Erziehungsdienst!

GEW und ver.di versuchen seit Monaten mit den Arbeitgebern einen Tarifvertrag zum betrieblichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in den Städten und Gemeinden zu erreichen. Da die Arbeitgeber die Verhandlungen immer wieder verzögerten, haben die GEW und ver.di am 30.4. die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Trotz unserer Warnstreiks am 6. Mai 2009 mit bundesweit 19.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie erfolgreichen Streiktagen am 15. und 19. Mai haben die Arbeitgeber nach wie vor nicht auf unsere Forderung nach einem  Gesundheitstarifvertrag reagiert. Sie spielen immer noch auf Zeit und wollen das Thema aussitzen.
Am 27. Mai finden die nächsten Verhandlungen über einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz statt. Zudem wird am gleichen Tag für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst des öffentlichen Dienstes über eine neue Eingruppierung verhandelt. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden Auswirkungen für alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienstes haben!
Auch hier stellen sich die Arbeitgeber stur. Statt sich zu bewegen, lassen sie den Streik in Kiel vom Arbeitsgericht verbieten. Deshalb findet als begleitende Aktion zu den Streiks im übrigen Schleswig-Holstein am 26. Mai in Kiel eine Demonstration statt. Sie bietet allen Kolleginnen und Kollegen, die Möglichkeit, sich solidarisch zu zeigen und für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst einzutreten.

Wir rufen alle unsere Mitglieder
am 26. 05. 2009
zu einer Demonstration
in Kiel auf!

Kommt alle nach Kiel! Zeigt eure Solidarität mit den Streikenden!
Für gesunde Arbeit! Für eine gerechte Bezahlung!

Treffpunkt: ab 16.00 Uhr Kieler Gewerkschaftshaus
Abmarsch: 16.30 Uhr durch die Kieler Innenstadt
Kundgebung: ca. 17.15 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz
http://www.gew-sh.de/wDeutsch/pdf/demo-erzieherinnen.pdf?navlink=%2FwDeutsch%2Fpdf%2Fdemo%2Derzieherinnen%2Epdf (http://www.gew-sh.de/wDeutsch/pdf/demo-erzieherinnen.pdf?navlink=%2FwDeutsch%2Fpdf%2Fdemo%2Derzieherinnen%2Epdf)

In Köln haben sich die Keas (Kölner Erwerbslose in Aktion) solidarisch mit dem Kampf bei den KiTas gezeigt. Anfangs geht es erstmal um den Kampf von Entlassenen bei TMD Friction:

ZitatKommentar zum KITA-Streik

Am letzten Montag gab es im Café 'Zahltag!' in der LC in Köln ein sehr gut besuchtes Treffen, wo Entlassene des Bremsbeläge-Herstellers TMD Friction in Leverkusen von ihrer Situation und ihrem Arbeitskampf berichteten. Am Mittwoch darauf standen entlassene Arbeiter und Engagierte der 'Zahltag!'-Kampagne Köln bei einer Demonstration vor dem Werkstor in Leverkusen solidarisch nebeneinander (Redebeitrag von 'Zahltag!'). Bereits am Freitag – von den KEAs initiiert – standen erneut Engagierte der 'Zahltag!'-Kampagne solidarisch an der Seite der streikenden KITA-Beschäftigten.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.die-keas.org%2Fpics%2Fkita.jpg&hash=76893c13e89352348e8a54dbf7cd583e41a30d64)

Mit Transparenten und Flugblättern grüßten sie die ca. 2.000 Demonstranten, als sie die Deutzer Brücke in Köln zur Kundgebung auf dem Neumarkt passierten. Man applaudierte sich gegenseitig, beschwor aber die inhaltliche Gemeinsamkeit ihrer sozialen Auseinandersetzung.

Was uns verbindet, sollte uns verbünden

In Leverkusen sieht es so aus, dass ca. 150 Arbeitnehmer genötigt worden sind, von Heute auf Morgen den Plan ihrer unmittelbaren Zukunft zu unterschreiben. Eine Zukunft, die auch vom gewählten Betriebsrat mitgetragen wird. Das heißt Abfindung und Abtretung aller Forderungen gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber; das heißt Weiterleitung in eine Auffanggesellschaft für insgesamt 10 Monate; und es heißt in absehbarer Zeit natürlich Hartz IV!
42 Betroffene aus Leverkusen verweigerten ihre Unterschrift, wurden fristlos gekündigt. Seitdem kämpft man sowohl auf juristischem als auch auf moralischem Terrain.

Bei den KITA-Beschäftigten in Köln und bundesweit geht es um die Anerkennung und Würdigung ihrer beruflichen Situation. Die Ansprüche daran, was KITAs leisten müssen, werden immer höher und sind in NRW sogar in einem Kinderbildungsgesetz festgeschrieben. Damit soll sich das Bildungsniveau bei Kindern und die Qualität der Betreuung erhöhen. Zunächst aber erhöht es unverhältnismäßig die Arbeitsbelastung der Angestellten.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.die-keas.org%2Fpics%2Fkita1.jpg&hash=478917d265fc6489fb47ce8b53192de75fa2d73c)
Die Kindergruppen werden größer, jüngere Kinder werden darin integriert, Öffnungszeiten flexibler, das Personal jedoch verharrt in einem Status Quo und wird zudem zunehmend schlicht ausgebeutet. Die so genannte Vorbereitungszeit von einst 25 Prozent wurde per Gesetz auf 10 gesenkt, Fortbildungen können seltener beansprucht werden, die Bürokratie wird mehr. Der Tarif-Vertrag öffentlicher Dienst, der den alten BAT ablöste, degradiert Neubeschäftigte in die Lohngruppe 6 mit ganz geringen Aussichten auf zukünftige Gehaltserhöhungen. Damit ist der Lohn bereits gedrückt. Erzieherinnen müssen gehäuft Arbeiten im hauswirtschaftlichen Bereich übernehmen, Zeit- und Lohndruck bei den outgesourcten Reinigungskräften sind dermaßen hoch, dass an qualitativ zufrieden stellende Leistung nicht zu denken ist. Nimmt man die ganz normalen Belastungen wie Lärm, Stress, permanente Aufsichtspflicht, Beschäftigungen im Stehen, im Sitzen, im Liegen, Kinder tragen, Kinder wickeln, Geschirr spülen … hinzu, dann macht es die Gesundheitsgefahr in diesem Beruf sehr deutlich. Man spricht von einem erhöhten Krankenstand, von körperlichen Leiden und von der permanenten Angst, den Job zu verlieren oder davor, ihn aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen zu müssen.

Die KITA-Beschäftigten haben also gute und sie haben viele Gründe, in den notfalls unbefristeten Streik zu treten. Dass mit der Schließung solcher Einrichtungen angesichts erwerbstätiger Familien auch große Teile der Gesellschaft mit betroffen sind, kommt den Stellenwert von Kindern in dieser Gesellschaft nur allzu gerecht.

1-Euro-Jobs sind sexy!

Man kann es nicht anders sagen. Die Instrumentarien 'Hartz IV' und '1-Euro-Jobs' müssen sexy sein. So sündhaft verführerisch ist das Billigangebot an Arbeitskräften Tausender Beschäftigungsträger in diesem Land, dass Kommunen und selbst Gewerkschaften und Personalräte damit kokettieren, sie zur Krisenbewältigung gebrauchen zu können.

Gerade die Gewerkschaften seien an dieser Stelle eindringlich gewarnt. 1-Euro-Jobs sind mitnichten geeignet, soziale Konflikte einer Krise im Allgemeinen und solche in den KITAs im Speziellen zu kompensieren. Sie legen die Zündschnur weiteren sozialen Sprengstoffs und erhöhen das Explosionspotential.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.die-keas.org%2Fpics%2Fkita2.jpg&hash=f04911ceb474527b818c093b4d93a473ec2290f4)
Betroffen sind alle!

Betroffen von der Existenz 'Hartz IV' sind alle! Die Beschäftigten und Entlassenen bei TMD Friction in Leverkusen gleichermaßen und die KITA-Beschäftigten natürlich auch. 'Hartz IV' macht Arbeitnehmer erpressbar. 'Hartz IV' verschärft den Konkurrenzdruck auf dem so genannten Arbeitsmarkt und drückt flächendeckend die Löhne. Die damit einhergehende Entsolidarisierung innerhalb der Gesellschaft schwächt die Chancen von Arbeitskämpfen. Diese Entsolidarisierung aber ist bereits vollzogen und zeigt sich in den ARGEn und Jobcenter am deutlichsten, wenn sich z.B. Verdi-Mitglieder vor und hinter dem Schreibtisch gegenüber sitzen. Was sollen die denn über „Gerechtigkeit“ denken, geschweige denn reden? Hinzu kommen Frustration und freilich auch Resignation.
Der Widerstand gegen Hartz IV war vor dem Inkrafttreten 2005 ziemlich stark, aber es bleibt zu fragen, ob Beschäftigte der KITAs und von TMD Friction damals auch auf der Straße waren. Wo DGB bzw. Verdi derweil waren, weiß man indessen. Sie saßen am rot-grünen Tisch bei Kollege Schröder und hatten – Bauchschmerzen hin oder her – 'Hartz IV' durchgewunken.

Aus diesem Grund kann die zunächst symbolische Solidarität von Kölner Erwerbslosen nur dazu ermuntern, letztlich wahrhaftig gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Der Kampf gegen Hartz IV und für eine bedingungslose soziale Absicherung in Zeiten von Erwerbslosigkeit gehört da zwingend dazu. Alles andere ist halbherzig.
Quelle: http://www.die-keas.org/node/258 (http://www.die-keas.org/node/258)


Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: WeckerWeg am 13:56:53 Mi. 27.Mai 2009
Gestern wurde in Kiel ein Flugblatt verteilt:

ZitatAuf die Straße gegen das städtische Streikverbot!

Aktuell läuft ein bundesweiter Streik der ErzieherInnen. Ihr Kampf richtet sich gegen die miesen Bedingungen ihrer Arbeit. Einerseits gegen die krankmachenden Zustände auf der Arbeit: dagegen, mehr Arbeit mit weniger Leuten machen zu müssen. Andererseits gegen die in den letzten Jahren von den ArbeitgeberInnen – unter der Beteiligung der DGB-Gewerkschaften – durchgesetzten niedrigeren Löhne. Diese Entwicklung kennen wir alle, nicht nur aus den KiTas. Seit der Einführung von Hartz IV – wiederum unter Beteiligung der DGB-Gewerkschaften – läuft der Angriff auf unsere Lebensbedingungen auf allen Ebenen. Es wird versucht, Arbeitslose in jeden noch so miesen Job zu zwingen. Und in den Betrieben wirkt die Drohung auch. Dort bedeuteten „Rettungspakete” in den letzten Jahren vor allem: Verzicht der Belegschaften zur „Rettung des Arbeitsplatzes”. Und in vielen größeren Betrieben wirkt die Spaltung durch Leiharbeit, besonders jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise.

Wir wollen den Spaltungen und Entsolidarisierungen etwas entgegensetzen. Endlich wieder in die Offensive kommen und dabei Orte des Austausches und der Solidarität schaffen. In Kiel hat die Stadt ein Verbot des KiTa-Streiks vor Gericht durchgesetzt. Deshalb – und als begleitende Aktion zum Streik im übrigen Schleswig-Holstein – ruft die GEW zu einer Demonstration in Kiel auf.

In dieser Situation wollen wir über unseren eigenen Tellerrand schauen. Wir sehen das juristische Vorgehen der Stadt gegen den Arbeitskampf der KiTa-Beschäftigten nicht als etwas an, das uns nichts anginge. Vielmehr stellt dieser Umstand für uns einen gehörigen Skandal dar, dem wir mit Solidarität gegenüber den sich wehrenden ErzieherInnen begegnen werden. Gerade im Zeichen der Wirtschaftskrise halten wir es für nicht hinnehmbar, dass Widerstand von Beschäftigten per Verbot unterbunden wird. Wie die ErzieherInnen in ihrem Aufruf klar machen, sind die angeprangerten Missstände auch nicht erst vor kurzem aufgetreten, sondern sind schon viel zu lange Teil ihrer Arbeitswelt. Nachdem der Staat seit Jahren die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten mit Hinweisen auf Sachzwänge und leere Kassen verschlechtert hat, pumpt er heute Milliarden in Banken und Konzerne. Die dafür aufgenommen Schulden werden dann wieder wir zahlen.

Wir wollen den ErzieherInnen zeigen, dass sie nicht alleine sind mit ihrem Kampf. Auch und gerade wegen dem staatlichen Verbot des Streiks. In einer Situation, in der in der ganzen Stadt Menschen von einer drohenden Verschlechterung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen betroffen sind, sehen wir in der gegenseitigen Unterstützung ein Mittel, gegen die kranken Verhältnisse zu kämpfen. Ein Feuer kann überall entstehen. Ob auf der Straße, im Betrieb oder in der Uni. Nur wenn wir uns selbst organisieren, unsere Erfahrungen weitergeben und aus ihnen lernen, können wir dem kapitalistischem Wahnsinn wieder etwas entgegensetzen.

Die Demonstration der ErzieherInnen beginnt heute, am 26. Mai, um 16 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus in der Legienstraße.
Um 16:30 Uhr gehts los durch die Innenstadt.
Titel: ErzieherInnen stürmen Stadthaus in Münster
Beitrag von: mlawrenz am 14:20:25 Mi. 03.Juni 2009
Die streikenden Erzieherinnen aus Münster haben heute das Stadthaus I gestürmt.

sehr kurzer Eindruck davon auf youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=PlFBw4Zn_qs
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:51:47 Mi. 03.Juni 2009
Zitat250 Erzieherinnen stürmen das Stadthaus

MÜNSTER Etwa 250 münstersche Erzieherinnen haben am Vormittag für bessere Arbeitsbedingungen und einen neuen Tarifvertrag demonstriert. Nach einem Demonstrationszug durch die Innenstadt stürmten sie das Stadthaus und forderten Personaldezernent Dr. Wolf Heinrichs zu einer persönlichen Stellungnahme auf.


Bei einer Kundgebung forderten sie dem Stadthaus 1, dass die Stadt Münster ihre Forderungen auf Bundesebene unterstützt. Die Erzieherinnen hatten sich um kurz vor elf Uhr an der Volkshochschule Überwasser zum Demonstrationszug versammelt. Mit roten T-Shirts und Trillerpfeifen zogen sie über Bült und Alten Fischmarkt auf den Prinzipalmarkt. "Gesundheit war gestern, Burnout ist heute" oder "Bildung nicht zum Nulltarif" stand auf ihren Transparenten zu lesen.
http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Muenster;art993,577132

ZitatKöln.  Mit eigenen Protestaktionen wollen nun auch die betroffenen Eltern Druck im Tarifstreit der Erzieher mit den kommunalen Arbeitgebern machen. In Köln, wo gestern wie in ganz NRW wieder zahlreiche Kitas bestreikt wurden, brachten etwa 30 Eltern ihre rund 60 Kinder statt in die geschlossenen Betreuungseinrichtungen ins Rathaus. Zwei Stunden dauerten die Protestaktionen. Mitarbeiter der Verwaltung hätten die Eltern in dieser Zeit mehrfach aufgefordert, das Gebäude zu verlassen, berichtete eine teilnehmende Mutter. Die Eltern wollen ihre Aktion jedoch heute fortsetzen, um die Tarifparteien zu einer Einigung zu bewegen.
http://nachrichten.rp-online.de/article/titelseite/Eltern-rebellieren-gegen-Verdi-Streik-in-Kitas/41196

ZitatViele schließen sich den streikenden Kindergärtnerinnen an
(...)
Doch vom Unmut der Eltern war bei der gestrigen Stadtrallye nichts zu spüren. Im Gegenteil. Nachdem sich rund 300 Menschen zum Protest vor dem Jugendamt getroffen hatten, schlossen sich ihnen viele Verbündete an: die Verdi-Vertrauensleute der Stadtverwaltung, die Belegschaft der Volkshochschule und der Stadtbibliothek sowie des Stadtbetriebs, die Vertrauensleute des Aachener Klinikums und einige Eltern. Gemeinsam zogen sie laut protestierend zum Katschhof, um dort erneut ihre Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Nicht nur die Erzieher befinden sich derzeit im Streik. Auch die Mitarbeiter der städtischen Offenen Ganztagsschulen kämpfen gegen die «herrschende Bahnhofshallen-Pädagogik».
Und das «solange, bis unsere Forderungen erfüllt werden», sagte Catrin Renzelmann. Die Sozialpädagogin arbeitet in der Kita Königsberger Straße und ist selbst Mutter von drei Kindern. «Ich kann also beide Seiten verstehen. Aber dieser Streik ist notwendig.»

Deshalb sangen 300 Menschen bei strahlendem Sonnenschein die Protestlieder zu bekannten Schlager-Melodien und zogen - mit Trillerpfeifen und Trommeln bewaffnet - vom Katschhof in die Harscampstraße und zum Theaterplatz. «Denn es müssen endlich ernstzunehmende Verhandlungen geführt werden», erklärte Viktor Petje von Verdi Aachen.
http://www.az-web.de/lokales/aachen-detail-az/923838?_g=Viele-schliessen-sich-den-streikenden-Kindergaertnerinnen-an
Titel: Streik - Dienstag und Mittwoch in die nächste Runde
Beitrag von: Pinnswin am 08:36:48 Mi. 10.Juni 2009
Eltern geben ihre KiTa Kinder vorübergehend im Rathaus ab.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2046465_0_9223_-kita-streik-geht-weiter-eltern-fordern-mehr-notfallplaetze.html

Zitat... Der Gesamtelternbeirat (GEB) ruft die Mütter und Väter dazu auf, ihre Kinder mit ins Rathaus zu bringen... "Wir stehen vor massiven Problemen", sagte die Organisatorin Sarah Sinner, die selbst von mehr als fünf Eltern weiß, denen vom Arbeitgeber die Kündigung angedroht worden sei... Während des Weihnachtsmarktes gebe es doch auch eine kostenlose Kinderbetreuung, dann müsse das doch auch während eines Streiktages gehen, forderte eine genervte Mutter...
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:56:49 So. 02.August 2009
ZitatDafür wurde nicht gestreikt
Stimmt mit Nein

Wochenlang haben die Beschäftigten  in den Erziehungs- und Sozialberufen  gestreikt.  Sie  haben  dem Druck  der  Presse  und  Politiker standgehalten.  Sie  mussten  genervte  Eltern  und  in  den  Sozialdiensten  bedrohliche  Situationen ihrer Klienten  aushalten. Und nicht zuletzt  hatten  sie  durch  den Streik finanzielle  Einbußen. Das  alles  haben sie auf sich genommen für das Ziel  die  Verluste  des  TVöD  auszugleichen  und  ihre  Berufe  ,,deutlich"  aufzuwerten.  Der  Streikwille sei  ungebrochen,  hieß  es  bis  zuletzt  von  ver.di  und  GEW. Der Streik  hat    dazu  geführt,  dass  die Frage  der  Kindererziehung  und Bildung  für Wochen  in  den  Mittelpunkt  der Medien  und  öffentlichen Debatten  gerückt  ist.  In  einigen Städten wurde am 17. Juni gemeinsam mit  SchülerInnen  und  Studierenden  gestreikt. Das  gesamte Bildungssystem  kam  an  diesem  Tag durch den Streik  von  270.000 bundesweit  auf  die  Anklagebank.  Hätten ver.di und GEW schon von Anfang  an  den  Streik  der  Erzieherinnen mit der legalen Möglichkeit von Solidaritätsstreiks  von  Müllabfuhr, Straßenbahn  und  anderen  Bereichen  unterstützt  und  bundesweit mit  dem  Streik  im  Einzelhandel zusammengeführt,  wäre  der  Streik abgekürzt  worden  und  viel  früher ein  echter  Durchbruch  erzielt worden. Selbst mit dem  für September diskutierten  zweiwöchigen  Streik, unterstützt  von  Solistreiks,  gab  es im  Vorfeld  der  Bundestagswahl nochmal eine Chance,  die  nicht genutzt wurde.
http://www.netzwerk-verdi.de/fileadmin/Material/NwFlugblattSozErzAbschluss200907.pdf (http://www.netzwerk-verdi.de/fileadmin/Material/NwFlugblattSozErzAbschluss200907.pdf)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:14:21 Di. 11.August 2009
Kita-Streik: Abgewürgter Arbeitskampf
von Anne Moll, www.arbeitermacht.de (http://www.arbeitermacht.de)       10.08.2009

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.linkezeitung.de%2Fcms%2Fimages%2Fstories%2FInland%2FBetrieb%2520und%2520Gewerkschaft%2FerzieherInnen%2Fstreikzeit.jpg&hash=4d71f798d86622455478ecb096c59fd300b245eb)

Am Montag, dem 27.07.09, haben sich die Gewerkschaften mit der kommunalen Arbeit,,geber"- vereinigung auf ein Tarifergebnis geeinigt. Auch die Tarifkommission hat nach langer Diskussion dem Ergebnis mehrheitlich zugestimmt. Allerdings mit heftigen Bauchschmerzen, wie an den Gegenstimmen ablesbar ist.

Noch am 23. Juni war das Angebot der kommunalen Arbeit,,geber" abgelehnt und von ver.di als ,,unverschämt" bezeichnet worden - kaum vier Wochen später jedoch wurde einem kaum besseren Verhandlungsergebnis zugestimmt. Von ver.di wird es den Beschäftigten als ein ,,erster Schritt in die richtige Richtung" und als ,,akzeptables Ergebnis" schmackhaft gemacht.

Dabei waren die Beschäftigten so kampfbereit wie noch nie und haben klar gemacht, dass sie auch in den unbefristeten Erzwingungsstreik gehen würden, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Von 220.000 ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen waren fast 150.000 über ein halbes Jahr an den Streikaktionen beteiligt. An etlichen Orten gab es gemeinsame Aktionen mit anderen Kräften, z.B. dem Bildungsstreik. Ohne Frage: Dieser Streik hatte genug Potential, um mehr zu erreichen, als das magere Ergbnis von ver.di und GEW.

Deshalb fordern wir alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf:

Lasst euch nicht mit diesem miesen Ergebnis abspeisen! Stimmt bei der Urabstimmung mit NEIN und fordert die Gewerkschaften auf, für einen Abschluss zu kämpfen, der euren Forderungen entspricht! Das jetzige Tarifergebnis ist der Ausverkauf eines langen Kampfes und verbessert weder Bezahlung noch Arbeitsbedingungen der Beschäftigten spürbar.

Nicht nur die konkreten Ergebnisse sind unzureichend. Vor allem muss der Ausverkauf des Streiks durch die Gewerkschaftsführung auch vor dem Hintergrund der gesamten Klassenkampfsituation gesehen werden. Mitten in der Wirtschaftskrise, welche die gesamte Klasse betrifft, muss ein einzelner Streik und sein Ergbenis auch daran gemessen werden, was er zur Stärkung der Gesamtbewegung, was er zur Weiterentwicklung des Widerstands gegen die Auswirkungen der Krise beiträgt. Hier zeigen Bsirske und Co. erneut, worum es ihnen geht: um die Sicherung des ,,sozialen Friedens", also darum, Staat und Kapital möglichst wenig Ungemach zu bereiten, damit diese wieder aus der Krise herauskommen - auf Kosten der Beschäftigten.

Gerade kurz vor der Bundestagswahl Ende September wäre eine konsequente Weiterführung des Streiks ein wichtiges politisches Signal gewesen und hätte die alte wie jede neue Regierung stark unter Druck gesetzt - diese Chance hat die Bürokratie bewußt und absichtlich verpasst.

Davon abgesehen ist es klar, dass gerade in der Krise - also einem Generalangriff von Staat und Kapital auf die Massen - nur eine energische Antwort der ganzen Klasse, also politische Massenstreiks bzw. ein Generalstreik, wirklich ausreichend dafür sind, die Attacken des Klassengegeners zurück zu schlagen.

Ergebnisse

Der Entgelttarifvertrag ist nach diesem Ergebnis eine komplett neue Tabelle und nicht mehr eingefügt in den TvöD-Entgelttarifvertrag. So fehlt schon mal die Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit! Von der Verhandlungsgrundlage, einer Höhergruppierung innerhalb des TvöD, ist man jetzt zu einer Abspaltung gelangt, die in Zukunft dazu dient, gemeinsame Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst zu vermeiden. Das bedeutet eine klare Spaltung der Beschäftigten.

So erhielten die neu Eingestellten ab 2005 durch die Einführung des Tarifvertrags öffentlicher Dienst (TvöD), der den Bundesangestelltentarif (BAT) ablöste, weit weniger Gehalt als die ,,Alt-Beschäftigten".

Die nun vorgesehenen Entgelterhöhungen liegen zwischen 22 und 150 Euro monatlich, je nach Tätigkeit und Berufserfahrung. Das gesamte Werk ist aber noch gar nicht fertig gestellt, d.h. nicht alle können vor der Urabstimmung feststellen, ob es wirklich mehr Geld gibt.

Das erzielte Gehaltsniveau liegt nicht mal für alle Beschäftigten über dem BAT-Niveau von 2005!

Jene, die schon vor dem 1. 10. 2005 beschäftigt waren, erhalten 2,65% mehr, ca. 75 Euro brutto monatlich. Die gesamte durchschnittliche Erhöhung beträgt knapp 100 Euro und nicht wie ver.di es schön rechnet 150.

Auch der Tarifvertrag zur Gesundheitsförderung verdient seinen Namen leider nicht. Es mag als Erfolg gelten, dass die Arbeit,,geber"vereinigung sich überhaupt auf solch einen Vertrag eingelassen hat, aber was sollte sie auch davon abhalten, wenn sie lt. Vereinbarung selbst entscheiden kann, ob eine Gefährdungsanalyse nötig ist?

Die Beschäftigten können lediglich einen Antrag stellen, wird dem widersprochen, können die Beschäftigten dagegen ebenfalls Widerspruch einlegen. Dann befasst sich eine Kommission -aus Arbeit,,nehmer"vertreterInnen und Arbeit,,geber"vertreterInnen paritätisch besetzt - mit der Sache. Das ist vor allem viel Bürokratie, ohne ergebnisorientiert zu wirken!

Erschwerend kommt hinzu, dass verschiedene Kommunen und Städte auch die lächerlichen Gehaltserhöhungen nicht zahlen werden, sondern entweder woanders einsparen oder die Kosten direkt an die Träger der Einrichtungen weitergeben und diese dann die Anzahl der zu betreuenden Kinder noch weiter steigern oder aber die Kitabeiträge für die Eltern erhöhen. Beides muss bekämpft werden! Nötig ist stattdessen praktische Solidarität und ein gemeinsamer Kampf von Eltern und Beschäftigten für bessere öffentliche Kinderbetreuung und angemessene Beschäftigungsverhältnisse - für die Bedürfnisse der Beschäftigten, der Eltern und nicht zuletzt auch der Kinder!



# Nein zu diesem Ausverkauf bei der Urabstimmung!

# Organisiert die Streiks an der Basis! Wahl und jederzeitge Abwahlmöglichkeit der Streikleitungen auf Streikvollversammlungen!
# Bildet Solidaritätsstrukturen in den Wohngebieten, mit anderen Belegschaften usw.!

# Kämpft weiter für eure ursprünglichen Forderungen, für bessere Bezahlung, Gesundheitsschutz und kleinere Betreuungsgruppen!

# Für eine bundesweite Konferenz von Basis-AktivistInnen, welche die weiteren Schritte diskutiert und einen Aktionsplan erarbeitet!


http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7176&Itemid=296 (http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7176&Itemid=296)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 23:50:00 Di. 11.Mai 2010
ZitatProteste gegen mögliche Mittelkürzungen für Kitas

Ein Aktionsbündnis hat am Montag landesweit gegen mögliche Kürzungen im Kita-Bereich in Schleswig-Holstein protestiert. Dazu wurden an zahlreichen der insgesamt 1600 Kitas im Land Banner mit der Aufschrift «Kürzt den Kindern nicht die Zukunft. Uns reicht's» enthüllt. Zudem war eine Demonstration in Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) geplant.




«Wir haben ein frühkindliches Bildungs-Notstandsgebiet», sagte der Vorsitzende des Elternverbandes, Andreas Henschel, in Kiel. Das Land dürfe sich im Zuge der Sparbemühungen nicht aus der Kita-Finanzierung zurückziehen.

Das Aktionsbündnis forderte die Beibehaltung des kostenlosen dritten Kita-Jahres und die Aufrechterhaltung der Kita-Standards. Der Zuschuss des Landes beträgt seit 2004 rund 60 Millionen Euro jährlich. Die Gruppengröße sei zwar auf 20 festgeschrieben, betrage in der Praxis derzeit aber bereits 22 oder mehr Kinder, sagte Henschel.

An dem Aktionsbündnis beteiligen sich neben Eltern und Gewerkschaft auch die beiden Kommunen Norderstedt und Flensburg. Am 19. Mai will das Bündnis vor der Landtagssitzung in Kiel protestieren. Zu der Demonstration werden mehrere Hundert Teilnehmer erwartet. Dann sollen Postkarten des Bündnisses gegen mögliche Kürzungen an Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) überreicht werden.

(unsere-kinder-unsere-zukunft.de)

ddp/akl/kos
http://www.ad-hoc-news.de/proteste-gegen-moegliche-mittelkuerzungen-fuer-kitas--/de/News/21287580 (http://www.ad-hoc-news.de/proteste-gegen-moegliche-mittelkuerzungen-fuer-kitas--/de/News/21287580)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 13:10:10 Sa. 23.Oktober 2010
ZitatStreik der Erzieherinnen in AWO-Kitas

Alle fünf AWO-Kindertagesstätten waren gestern dicht / Eine Notgruppe in Haslach eingerichtet.


Die fünf Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit ihren 19 Gruppen blieben gestern geschlossen, weil die meisten der 63 Erzieherinnen streikten; lediglich in der Kita Kampffmeyerstraße in Haslach war eine Notgruppe eingerichtet. Die Eltern der insgesamt 334 Kita-Kinder waren bereits am Dienstag über den Streik informiert worden und hatten sich um eine anderweitige Betreuung ihrer Kleinen kümmern müssen.

Als die Erzieherinnen sich gestern früh mit Plakaten, Fahnen und unterstützt von der holländischen Hütehündin Ayla trafen, war die Stimmung gut. Es ging mit einem von der Gewerkschaft Verdi organisierten Bus zur Bezirkskonferenz der AWO nach Weinheim. "Wir verdienen mehr Geld und mehr Anerkennung für diesen Beruf", meinte Rita Uchtenhagen, Erzieherin in der Weingartener Kita Norsinger Weg. Derzeit laufen die Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem AWO-Arbeitgeberverband Baden-Württemberg: Verdi will sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 110 Euro pro Monat, die AWO-Arbeitgeber wollen 1,2 Prozent mehr bezahlen und argumentieren, der Sozialverband könne nicht auf Steuermittel zurückgreifen. Die Streikenden finden dennoch: Es könne nicht sein, dass sie weniger verdienen als Erzieherinnen im öffentlichen Dienst. Um dem Nachdruck zu verleihen, machten sie die Kitas gestern dicht und sich auf den Weg zur Bezirkskonferenz. Erzieherin Babett Höfflin: "Ein bisschen Öffentlichkeit ist ganz gut, zumal dort viele Ehrenamtliche der AWO sind."  
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/streik-der-erzieherinnen-in-awo-kitas--36874738.html (http://www.badische-zeitung.de/freiburg/streik-der-erzieherinnen-in-awo-kitas--36874738.html)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 11:59:15 Di. 01.März 2011
ZitatErzieher-Streik wird fortgesetzt

Berlin - Der Streik in öffentlichen Kindertagesstätten wird zu Beginn dieser Woche auf weitere Bundesländer ausgedehnt.


Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Kitas und Jugendämtern wollen am Montag und Dienstag auch in Bayern und Niedersachsen die Arbeit niederlegen, kündigte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Sonntag an. Weitere Schwerpunkte werden wieder Baden- Württemberg und das Saarland sein. Bereits am vergangenen Freitag hatten 11 000 Erzieher gestreikt. In sieben Bundesländern wurden hunderte Kitas lahmgelegt.

Die Gewerkschaften GEW und ver.di wollen für die bundesweit 220 000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter bei den Kommunen einen Gesundheitsschutz-Tarifvertrag durchsetzen. Die unbefristeten Streiks begannen am Freitag in Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Bremen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.

Zu Wochenbeginn legen auch in Niedersachsen Beschäftigte der kommunalen Kindertagesstätten, Jugendzentren und sozialen Beratungseinrichtungen die Arbeit nieder. Vor allem Einrichtungen in Hannover und Umland, Lüneburg, Braunschweig, Wolfenbüttel und Oldenburg würden Schwerpunkte sein, sagte ein ver.di-Sprecher am Sonntag. Am Freitag waren bereits mehrere hundert Erzieher und Sozialpädagogen des Landes Bremen in den Streik getreten.

Auch in Bayern müssen sich Eltern auf geschlossene Einrichtungen einstellen. Allein in München sollen es 400 kommunale Kitas sein. In Nürnberg wird in 120 Kindergärten zum Streik aufgerufen, wie ver.di mitteilte. Gestreikt wird auch in Fürth und Erlangen. Am Dienstag sollen Kindergärten in Regensburg und Unterfranken hinzukommen.

In Baden-Württemberg weiten die Erzieherinnen am Montag den Arbeitskampf auf das ganze Bundesland aus. Schwerpunkt wird nach ver.di-Angaben die Region Stuttgart sein. Am Freitag hatten rund 700 Beschäftigte in mehreren Städten ihre Arbeit niedergelegt. In Hessen soll der Streik auf die Landeshauptstadt Wiesbaden ausgeweitet werden. Auch in Frankfurt wird gestreikt.

GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad sagte am Sonntag laut Mitteilung in Frankfurt: "Die Arbeitgeber werden mit ihren Einschüchterungsversuchen keinen Erfolg haben." Sie reagierte damit auf Äußerungen der kommunalen Arbeitgeber, der Streik sei nicht rechtmäßig. "Sie hätten spätestens nach den Warnstreiks am 6. Mai reagieren und ein konstruktives Verhandlungsangebot vorlegen können", sagte Schaad.

Der Geschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Hartmut Matiaske, hatte den Gewerkschaften am Samstag im Deutschlandradio Kultur vorgeworfen, den Arbeitgebern keine Zeit eingeräumt zu haben, eine Entscheidung in ihren Gremien herbeizuführen. "Das ist der erste Streik, den ich erlebe, wo die Gewerkschaften zu einem Streik aufrufen, ohne dass vorher Verhandlungen stattgefunden haben."

Die Präsidentin des Deutschen Städtetags, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), zeigte zwar grundsätzlich Verständnis dafür, dass Erzieherinnen für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Sie nannte im Magazin "Der Spiegel" den Streikaufruf der Gewerkschaften zum jetzigen Zeitpunkt jedoch "völlig unnötig", weil die Arbeitgeber Verhandlungen über den Gesundheitsschutz gar nicht abgelehnt hätten. Zugleich unterstützte sie eine bessere Bezahlung der Erzieher. "Mittelfristig müssen wir auch über bessere Ausbildung und die Qualität in den Einrichtungen reden", sagte sie.

Matiaske kündigte an, die VKA werde bei der nächsten Runde der Verhandlungen über die tarifliche Eingruppierung von Erziehern am 27. Mai zu den Forderungen Stellung beziehen.
http://www.ovb-online.de/nachrichten/politik/zr-erzieher-streik-wird-fortgesetzt-300406.html (http://www.ovb-online.de/nachrichten/politik/zr-erzieher-streik-wird-fortgesetzt-300406.html)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 15:27:34 So. 27.März 2011
ZitatSchleichwerbung in der Kita
Werbung zum Ausmalen

Viele Kitas können sich kein Papier mehr leisten. Da helfen Unternehmen gerne aus und schicken Malbücher, Comics und Aufkleber - mit Markenlogos
. VON NINA MARIE BUST-BARTELS

Der Kinderhort Gropiusstadt in Berlin ist knapp bei Kasse. "Wir freuen uns über jede Unterstützung", sagt Erzieherin Astrid Meier. Seit etwa zwei Jahren bekommt der Kindergarten immer wieder Pakete mit Geschenken. Diesmal dabei: Aufkleber, Comic-Hefte und Malbücher.

Die Aufkleber zeigen einen roten Elefanten, bekannt aus den matschigen Abdrücken von Kindergummistiefeln der Marke Elefanten. Auch in den Comics ist der Held ein roter Elefant, Elefantös heißen die Hefte. Und für jedes Kind ist ein Malbuch dabei. Bärchen sind auf die Seiten gedruckt zum Ausmalen. Der Umschlag des Malbuchs zeigt die rosafarbene Wurst der Fleischerei Reinert – in Bärchenform.

"Kindergärten sind schlecht ausgestattet, vor allem Papier ist oft Mangelware", sagt Ulf Lucas, Geschäftsführer von Blattwerk Media. Die Firma findet Sponsoren für Kindergärten und Grundschulen. "Unternehmen versprechen sich natürlich Produktplacement und einen Imagegewinn. Gleichzeitig versuchen wir einen pädagogischen Wert des Sponsoring zu gewährleisten", erklärt Lucas. Kindergartensponsoring entlaste öffentliche Kassen und Eltern.

Vierzehn Prozent aller Kindergärten in Deutschland befinden sich im Sponsoring-Pool der Vermittlungsfirma. Der Papiermangel wird hier mit Malbüchern und XXL-Malplakaten bekämpft. Neben den Wurstbärchen malen die Kinder die Heldinnen der Kindersendungen von Super RTL aus. Nebeneffekt: Die Plakate lassen sich nach dem Ausmalen auch aufhängen.

Etwa hundert Unternehmen arbeiten mit Blattwerk Media zusammen. Das Angebot ist breit. Unternehmen platzieren ihre Werbebotschaften auf Puzzles, Essunterlagen, Bastelmaterial, Spielen, Stiften, Zahnbürsten sowie in Mitmach-Aktionen und Gewinnspielen. Auch Produktproben bringt die Firma an das Kind.

Diesen Text über Werbung im Kindergarten und viele weitere spannende Artikel lesen Sie in der sonntaz vom 5./6. März 2011 – ab Sonnabend zusammen mit der taz an ihrem Kiosk oder am eKiosk auf taz.de erhältlich. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo. Foto: taz

Großes Aushängeschild ist die Aktion "Klassik für Kinder". Die Firma organisiert, ganz im Sinne eines humanistischen Bildungsideals, Klassikkonzerte und kümmert sich um Sponsoren für die Finanzierung.

Eltern sind einverstanden

Jacqueline Lucks ist Erzieherin bei Kindergärten City in Berlin. Sie bekommt von Blattwerk Media Probepakete für ihre Kindergruppen. Säfte sind dabei, von FruchtTiger, Bärchenwurst, Babyprodukte von Milupa und Backutensilien von Aurora. Dazu die passenden Malbücher - mit Tiger, Bärchen und dem kleinen Aurora-Koch. "Wir haben die Eltern von Anfang an über das Sponsoring informiert", sagt Lucks. "Die Reaktionen waren positiv."

Manchmal ist in den Paketen auch etwas für die Eltern dabei, die ebenfalls zur Zielgruppe gehören, denn die Kinder zeigen ihre Meisterwerke aus den Malbüchern stolz zu Hause vor. Die Jungen und Mädchen erfahren nicht, woher die Geschenke kommen. Die seien zu klein, um das Konzept von Werbung zu verstehen, und "Malen schadet ja nicht", fügt Astrid Meier hinzu.

Doch beim nächsten Supermarktbesuch, mit Papa vor dem Kühlregal, erkennt das Kind die Bärchen aus dem Malbuch in Fleischrosa wieder - als Bärchenstreich. Den lustigen Tiger sieht es im Saftregal. "Das Ausmalen von Identifikationsfiguren der Produktwerbung stellt natürlich ein Produktplacement dar", sagt Petra Sandhagen, Dozentin der Medien- und Entwicklungspsychologie an der Uni Hildesheim.

Professor Peter Cloos vom Niedersächsischen Forschungsverbund Frühkindliche Bildung und Entwicklung kritisiert, dass Kinder im Vorschulalter die Wirkung von Werbung nicht reflexiv, kritisch und distanziert bearbeiten können.

Blattwerk Media ist nicht die einzige Firma, die Unternehmen den Zugang zur Zielgruppe Kind ermöglicht. Immer mehr Vermittlungsfirmen gründeten sich in den letzten Jahren. "Wir sehen uns als Makler zwischen Unternehmen und Kindergärten", meint André Mücke, Geschäftsführer von DSA Youngstar.

Spannende Zielgruppe

Die Firma betreibt Bildungsmarketing in 5.000 Kindergärten, 9.000 Schulen und 150 Hochschulen. "Kinder und Jugendliche sind eine der spannendsten Zielgruppen überhaupt. Sie entwickeln Markenpräferenzen, die häufig für viele Jahrzehnte prägend sind", führt Mücke an.

Sponsoring in Kindergärten und Schulen ist in allen Bundesländern erlaubt, auch wenn die genauen Ausgestaltungen je nach Bundesland variieren. "Gesetzlich hatten wir keine Probleme", bestätigt Ulf Lucas.

Ohne die Vermittlungsfirmen hätten Unternehmen kaum eine Chance, ihre Werbung in Kindergärten zu platzieren. "Am Anfang waren wir skeptisch, aber der pädagogische Anspruch hat uns überzeugt", meint Astrid Meier. "Das ist etwas anderes, als wenn uns jemand nur Werbung schickt. Hier haben die Kinder etwas davon."

Die private Hand rühmt sich damit, unterfinanzierte Kindergärten pädagogisch wertvoll zu unterstützen. Doch geht es dabei kaum um die in der Aktion "Klassik für Kinder" suggerierte ganzheitliche Bildung der Kinder. Die Unternehmen nutzen das Problem für ihre eigenen Zwecke und ziehen mit subtilem Produktplacement in pädagogischen Zuwendungen eine neue Generation Konsumenten ihres Produkts heran.

"Der Kindergarten hat eine lange Tradition eines Schonraums. Kinder sollen sich hier in einem geschützten Rahmen entfalten können", sagt Erziehungswissenschaftler Cloos.

Durch diesen Schonraum wabert nun der Geruch von Bärchenstreich, an den Wänden prangen die Malplakate der Super-RTL-Heldinnen. Und die Kinder sind längst schon zur Zielgruppe degradiert.
http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/werbung-zum-ausmalen/ (http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/werbung-zum-ausmalen/)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 17:23:04 So. 26.Januar 2014
ZitatKleve
Lebenshilfe Kleve lehnt Moderator für den Kita-Streik ab
Kleve. Schon seit zweieinhalb Wochen streiken die Mitarbeiterinnen der vier Kitas der Klever Lebenshilfe in Kranenburg, Kranenburg-Nütterden, Bedburg-Hau und Uedem. Sie wollen, dass ihre Entlohnung an den im öffentlichen Dienst üblichen Tarifvertrag (TvÖD) angeglichen wird.
Von Dieter Dormann

Die Lebenshilfe lehnt dies nach wie vor mit dem Argument ab, dass dies nicht zu finanzieren sei. Betroffen von dem Streik sind vor allem die Eltern der Kita-Kinder, die nun eine Ersatzbetreuung organisieren, dennoch aber weiter Betreuungsbeiträge an die Lebenshilfe zahlen müssen. Lediglich etwa 15 Kinder werden in einer Notbetreuung an täglich wechselnden Standorten durch immer andere Mitarbeiterinnen versorgt.

Der Streik ist unbefristet – und ein Ende ist auch deshalb nicht absehbar, weil die Fronten seit gestern noch mehr verhärtet zu sein scheinen. Das Angebot der Gewerkschaft ver.di vom vergangenen Montag, Josef Neumann – SPD-Landtagsabgeordneter, langjähriger Gewerkschaftsfunktionär und Geschäftsführer der Lebenshilfe Solingen – als Moderator einzuschalten, hat der Geschäftsführer der Klever Lebenshilfe, Hermann Emmers, gestern abgelehnt. Josef Neumann sei wegen seiner politischen Nähe zur Gewerkschaft als Moderator nicht akzeptabel, sagte Hermann Emmers. Grundsätzlich lehnt der Lebenshilfe-Geschäftsführer die Einschaltung eines Moderators ab, da die dazu nötige Einigung zu lange Zeit in Anspruch nehmen würde.

Und die Zeit drängt laut Hermann Emmers, da derzeit die Anmeldungen für das neue Kita-Jahr ab 1. August erfolgen würden. Wegen des Streiks könnten in den vier Lebenshilfe-Kitas aber keine Anmeldungen erfolgen, da keine Mitarbeiterinnen diese annehmen würden. Dies wiederum habe zur Folge, dass die Lebenshilfe ihre finanzielle Situation ab August gar nicht beurteilen könne, deshalb auch keine weiteren Verhandlungen, zu denen man immer bereit sei, möglich seien. Hermann Emmers appelliert an die Vernunft der Streikenden, fordert sie auf, den Arbeitskampf zu beenden. Erneute Verhandlungen seien seiner Meinung nach erst ab Mitte März sinnvoll, wenn die Lebenshilfe ihre finanzielle Situation für das neue Kita-Jahr einschätzen könnte.

"Fassungslos" machte Harald Hüskes von ver.di die Entscheidung der Lebenshilfe, der Moderation im Kita-Streik nicht zuzustimmen. Der Gewerkschafter betonte, der Streik werde weiter fortgeführt werden. Der Landrat sei nun noch einmal mehr gefordert. Offenbar könne man diese Auseinandersetzung dem Geschäftsführer der Lebenshilfe nicht mehr allein überlassen.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/lebenshilfe-kleve-lehnt-moderator-fuer-den-kita-streik-ab-aid-1.3984392 (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/lebenshilfe-kleve-lehnt-moderator-fuer-den-kita-streik-ab-aid-1.3984392)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 15:54:46 Do. 12.Februar 2015
ZitatErzieherinnen
Eltern fürchten langen Streik in den Kitas

Die laufenden Tarifverhandlungen für Angestellte im Erziehungs- und Sozialdienst könnten auf einen Arbeitskampf hinauslaufen. Der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Kitas fordert einen Streik, der Rücksicht auf die Belastung der Eltern nimmt.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F%5Burl%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.stuttgarter-nachrichten.de%2Fmedia.media.b1a215e7-ec0f-47d2-9e85-5f54e78c1801.normalized.jpeg%255Dhttp%3A%2F%2Fwww.stuttgarter-nachrichten.de%2Fmedia.media.b1a215e7-ec0f-47d2-9e85-5f54e78c1801.normalized.jpeg%255B%2Furl%255D&hash=47d351c2c98689c9053620a5af88e5f06695fe17)
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.erzieherinnen-eltern-fuerchten-langen-streik-in-den-kitas.8aadf046-b6ea-4112-a192-0d8d06d0cf21.html (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.erzieherinnen-eltern-fuerchten-langen-streik-in-den-kitas.8aadf046-b6ea-4112-a192-0d8d06d0cf21.html)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 12:29:38 So. 19.April 2015
ZitatLandesweiter Kita-Streik:
Große Unterschiede in den Städten

Die Gewerkschaft Verdi bestreikte am Mittwoch (15.04.2015) wieder Kindertagesstätten und Kindergärten. Zu spüren bekamen das in erster Linie die Eltern in Dortmund. In anderen Städten sahen die Verwaltungen dem Streik dagegen gelassen entgegen. Zur zentralen Kundebung am Vormittag in Dortmund kamen nach Angaben von Verdi 12.000 Teilnehmer.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww1.wdr.de%2Fstudio%2Fdortmund%2Fthemadestages%2Fkitastreikdortmund104_v-ARDFotogalerie.jpg&hash=fdc8997258730250d09f6a389e1ef89103c8314f)
http://www1.wdr.de/studio/dortmund/themadestages/kitastreik148.html (http://www1.wdr.de/studio/dortmund/themadestages/kitastreik148.html)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 19:11:28 Do. 25.Juni 2015
Der Schlichterspruch zum KITA Arbeitskampf war ein Witz. Ein verdammt schlechter.

ZitatBei den Streikdelegierten von ver.di war der Schlichterspruch hingegen auf heftige Kritik gestoßen. Die Mitgliederbefragung soll nun in den kommenden fünf Wochen stattfinden, sagte ver.di-Chef Frank Bsirske. In dieser Zeit soll es keine weiteren Streiks in kommunalen Kindertagesstätten geben. Den Mitgliedern empfehle er eine "ruhige, nüchterne Abwägung" zwischen dem vorliegenden Ergebnis und dem, was wünschenswert sei, sagte Bsirske.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/keine-einigung-im-kita-tarifstreit (http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/keine-einigung-im-kita-tarifstreit)

Bsirske empfiehlt in bester DGB Tradition "ruhige, nüchterne Abwägung", also abwiegeln, aussitzen und einen weiteren Arbeitskampf verhindern.
Dieser Arsch sollte lebenslang nicht mehr als eine Erzieherin verdienen.
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 16:16:09 Mi. 30.September 2015
ZitatStreikpläne vom Tisch  
Verdi verkündet Durchbruch im Kita-Tarifstreit


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fbilder.t-online.de%2Fb%2F75%2F61%2F66%2F18%2Fid_75616618%2F610%2Ftid_da%2Fkita-tarifstreit-nach-zaehem-ringen-verkuenden-die-kontrahenten-verdi-chef-frank-bsirske-r-und-thomas-boehle-praesident-der-vereinigung-der-kommunalen-arbeitgeberverbaende-vka-.jpg&hash=547d76c4d20736463daf0df4c3f1ece277e0ce66)

Gute Nachtrichten für Eltern: Im Tarifstreit um die Kitas haben die Gewerkschaften und die kommunalen Arbeitgeber einen Durchbruch erzielt. Das teilte Verdi-Chef Frank Bsirske mit. Wenn die Gewerkschaftsbasis zustimmt, sind die für Oktober angedrohten Kita-Streiks vom Tisch.

Verbesserungen sind vor allem für jüngere Erzieherinnen und Sozialarbeiter vorgesehen. Vollzeitbeschäftigte sollen zwischen 93 und 138 Euro mehr im Monat erhalten.
http://www.t-online.de/eltern/kleinkind/id_75615780/kita-streik-vom-tisch-verdi-verkuendet-durchbruch-im-tarifstreit.html (http://www.t-online.de/eltern/kleinkind/id_75615780/kita-streik-vom-tisch-verdi-verkuendet-durchbruch-im-tarifstreit.html)

Da werden die Mitarbeiter sich aber bei Bsirske bedanken!

ZitatDie vereinbarten neuen Tarife sollen den Angaben zufolge rückwirkend zum 1. Juli 2015 in Kraft treten und eine Laufzeit bis Ende Juni 2020 haben
Das sind keine 2% pro Jahr (die Post erhöht das Briefporto innerhalb eines Jahres um 14%) und es bedeutet ein Streikverbot für die nächsten 5 Jahre. Tolle Wurst!
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 18:15:43 Mi. 30.September 2015
ZitatDas Ergebnis bedeutet keine grundlegende Verbesserung gegenüber dem Schlichterspruch, den die Gewerkschaftsbasis im August aus gutem Grund abgelehnt hatte. Selbst Verdi-Chef Frank Bsirske muss einräumen, dass die geforderte ,,signifikante Ausweitung des Verteilungsvolumens" nicht erreicht werden konnte.
http://www.taz.de/Kommentar-Einigung-im-Kita-Streik/ (http://www.taz.de/Kommentar-Einigung-im-Kita-Streik/)!5234779/

Hoffentlich fliegt ihm das Ergebnis um die Ohren!
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 19:19:22 Di. 08.November 2016
Es ist einfach zum Kotzen wenn Kita Beschäftigte sich damit abspeisen lassen, daß sie etwas vernüftiges machen. Wenn man lautstark erkärt einen Job, der auf die Gesundheit schlägt und man dem dem Lohn keine Familie ernähren kann, zu lieben, muß etwas faul sein. Das Helfersyndrom scheint jeden klaren Gedanken zu verhindern...

Zitat"Von meinem Gehalt könnte ich keine Familie ernähren"

Überstunden sind nichts Ungewöhnliches, die Arbeit schlägt auf das Immunsystem und den Rücken und die Bezahlung ist ein Witz. Trotzdem liebt diese Erzieherin ihren Job.


Name: Anonym
Alter: 27
Position: Erzieherin/Facherzieherin für Krippen- und Kleinkindpädagogik
Branche: Soziale Arbeit

Eines hat mein Beruf vielen anderen voraus: Die Vereinbarkeit mit der Familie gelingt. Dafür ist die Bezahlung auch nach landesweiten Streiks noch immer nicht angemessen. Von meinem Gehalt könnte ich keine Familie ernähren.
http://www.zeit.de/campus/2016-10/erziehung-soziale-arbeit-bezahlung-streik (http://www.zeit.de/campus/2016-10/erziehung-soziale-arbeit-bezahlung-streik)
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: counselor am 19:39:48 Di. 08.November 2016
Naja Kuddel, eine Arbeit ansich kann auch bei schlechter Bezahlung als angenehm empfunden werden. Das ändert aer nichts daran, dass die schlechte Bezahlung zu kritisieren ist.
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 20:43:24 Di. 08.November 2016
Daß der Umgang mit Kindern etwas anderes ist als ein Fließbandjob, ist klar.
Aber daß man den Job "liebt", halte ich für übertrieben, zumal wenn die Arbeitsbedingungen eine Respektlosigkeit darstellen.
Ich möchte schon die Naivität angreifen, die die Ausbeutung im gesamten sozialen Bereich so leicht macht.
Titel: Re:Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 13:11:40 Di. 12.September 2017
ZitatBündnis fordert besseren Betreuungsschlüssel – Proteste in Leipzig und Dresden

Bei der Kinderbetreuung hinkt Sachsen weiter hinterher. Dagegen regt sich nun Widerstand: Das Bündnis ,,Die bessere Kita" hat für den 20. September zu Protest aufgerufen – in Leipzig ist ein Weckerkonzert geplant.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.lvz.de%2Fvar%2Fstorage%2Fimages%2Flvz%2Fmitteldeutschland%2Fnews%2Fbuendnis-fordert-besseren-betreuungsschluessel-proteste-in-leipzig-und-dresden%2F623716716-1-ger-DE%2FBuendnis-fordert-besseren-Betreuungsschluessel-Proteste-in-Leipzig-und-Dresden_pdaBigTeaser.jpg&hash=92c288a6bd608d9b4d01b723fddff2f5f65ee423)

Leipzig. Volle Krippen,  Kitas und Horte, aber zu wenig Personal – Sachsen gibt beim Betreuungsschlüssel kein gutes Bild ab. Bei den Krippen ist der Freistaat bundesweit Schlusslicht, auch bei den Kitas sieht es nicht viel besser aus. Dagegen regt sich nun Protest: Für den 20. September, dem Weltkindertag, hat das Bündnis ,,Die bessere Kita" zu einer Demo, Kundgebungen und Aktionen aufgerufen und fordert einen besseren Betreuungsschlüssel. Die Proteste unter dem Motto ,,Weil Kinder Zeit brauchen" sind in Leipzig, Dresden, Chemnitz und Freiberg geplant.

Das Bündnis, das unter anderem aus Kitaträgern, Landeselternräten und der Leipziger Kita-Initiative besteht, kritisiert, dass Sachsen zwar einen Bildungsplan eingeführt habe, ,,seither jedoch erst ab 2014 minimale, schrittweise Verbesserungen im Blick auf die verbundenen Anforderungen zugestanden". Tatsächlich will der Freistaat den Betreuungsschlüssel bei den Über-Dreijährigen bis Ende 2018 auf 1:12 senken. Damit liegt das Land aber immer noch weit hinter Spitzenreiter Baden-Württemberg, dort kommen im Schnitt 7,2 Kinder auf einen Erzieher. ,,Es hat sich große Unzufriedenheit an der Basis angestaut", so Bündnissprecher Jens Kluge. ,,Die Verantwortlichen schieben sich über Jahre die Bälle zu. Darüber werden Kinder groß und Mitarbeiter vor Ort verschlissen."

Weckerkonzert in Leipzig

Kernort der Aktionen ist die Landeshauptstadt: Dort startet am 20. September ein Demozug und zieht ab 16 Uhr vom Rathaus zum Kultusministerium von Brunhild Kurth (CDU). In Leipzig konzentriert sich der Protest auf das Rondell am Clara-Zetkin-Park, von 14 bis 19 Uhr steigt dort ein Familienfest. Von 16.59 bis 17 Uhr will das Bündnis die Politik mit einem Weckerkonzert wachrütteln. Die Veranstalter rufen deshalb dazu auf, Wecker mitzubringen.

Neben der Verbesserung des Betreuungsschlüssels fordert das Bündnis zudem eine Anerkennung der mittelbaren pädagogischen Arbeit, eine Anrechnung von Ausfallzeiten wie Fortbildung oder Krankheit auf den Personalschlüssel, eine Freistellung für Leitungsaufgaben und eine Strategie des Freistaates bei der Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von Fachkräften.
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Buendnis-fordert-besseren-Betreuungsschluessel-Proteste-in-Leipzig-und-Dresden (http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Buendnis-fordert-besseren-Betreuungsschluessel-Proteste-in-Leipzig-und-Dresden)
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 19:21:19 Di. 29.Januar 2019
ZitatTarifverhandlungen in Berlin GEW-Sprecher:
Mehr als 2500 Erzieher am Streik beteiligt

(https://www.tagesspiegel.de/images/carinastreik/23922080/2-format6001.jpg?inIsFirst=true)

Über 40 öffentliche Kitas blieben bis mittags geschlossen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/tarifverhandlungen-in-berlin-gew-sprecher-mehr-als-2500-erzieher-am-streik-beteiligt/23921996.html#
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 17:19:10 Sa. 29.August 2020
ZitatStreik in Hamburgs Kitas
Reinigungs- und Küchenkräfte: Stadt soll Mindestlohn zahlen

Sie sind indirekt bei der Stadt beschäftigt, bekommen aber trotzdem nicht den städtischen Mindestlohn von 12 Euro. Deshalb ist das Küchen- und Reinigungspersonal der Elbkinder-Kitas am Freitag im Warnstreik. Laut Verdi ist die Beteiligung gut, mehr als 100 Beschäftigte hätten Streikgeld beantragt.


Die 850 Beschäftigten der Elbkinder-Kita-Servicegesellschaft fordern den vom rot-grünen Senat vereinbarten städtischen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde. Laut Verdi entspräche das einer Lohnerhöhung von zehn Prozent.

Die Mitarbeiter - fast ausschließlich Frauen - sind für das Essen und die Sauberkeit in mehr als 180 Kitas zuständig, die von etwa 30 000 Kindern besucht werden. Die Elbkinder-Servicegesellschaft ist ein Sub-Unternehmen des städtischen Kitaträgers Elbkinder.

Am Freitag seien die Kinder vermutlich über Caterer oder auf anderem Wege mit Essen versorgt worden, sagte eine Verdi-Sprecherin. Die Reinigung werde am Montag nachgeholt. "Gerade in der Corona-Krise wird deutlich, was für eine besonders wichtige Arbeit die Kolleginnen leisten", sagte die Sprecherin.
(...)
Die Arbeitgeberseite bietet 1,1% mehr an, plus einen Urlaubstag in diesem Jahr. Laut Verdi ist das umgerechnet auf die untere Vergütungsgruppe eine Erhöhung des Stundenlohns von 11,27 € auf 11,43 € brutto pro Stunde in Vollzeit. Die Gewerkschaft fordert aber einen Erhöhung auf 12 Euro.
(...)
Die Hamburgische Bürgerschaft hatte den Senat bereits 2018 aufgefordert, sich bis Anfang 2020 für die tarifvertragliche Einführung des Mindeststundenlohns von zwölf Euro in den städtischen Unternehmen einzusetzen.

Die Küchen und Reinigungskräfte der Elbkind mussten in den vergangenen Jahren immer wieder in Streik treten, um mehr Lohn durchzusetzen.
https://www.mopo.de/hamburg/streik-in-hamburgs-kitas-reinigungs--und-kuechenkraefte--stadt-soll-mindestlohn-zahlen-37260894
Titel: Re: Streik bei Kitas?
Beitrag von: Kuddel am 08:21:40 Mi. 10.November 2021
ZitatBerlin
Verdi ruft Beschäftigte in Awo-Kitas zu achttägigem Streik auf

2.000 Beschäftigte der Awo Berlin sind ab Mittwoch zu einem achttägigen Verdi-Warnstreik aufgerufen. Der Grund: im Tarifstreit um die Angleichung ihrer Löhne auf das Niveau des Länder-Tarifvertrags geht es nicht voran. 5.000 Kinder und ihre Eltern sollen von dem Streik betroffen sein.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/11/verdi-awo-beschaeftigte-berlin-achttaegiger-warnstreik.html