Jahrelanges Mobbing, nun psychisch am Ende

Begonnen von Manukahonig, 18:10:06 Di. 05.April 2022

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Manukahonig

Hallo zusammen.

Ich bin neu hier und möchte ein bisschen von mir berichten.

Ich wurde über Jahre gemobbt, es hat sich sogar eine Arbeitskollegin
die auch betroffen war das Leben genommen, ich denke es lag großenteils am mobbing.

Bossing und Mobbing waren bei uns täglich Brot  :(

Nun habe ich eine Tochter und bin in Elternzeit, aber diese endet bald.

Ich habe so viel Angst überhaupt arbeiten zu gehen, selbst in einer anderen Firma mit guten Menschen schaffe ich es nicht, habe PTBS, Angststörungen und schwere Depressionen.
Ich habe schon viele Antidepressiva genommen, alle helfen nur etwas.

Nun zum Kernthema.......  Glaube hier stoße ich auf Verständnis ohne als Schmarotzer abgestempelt zu werden.

Ich habe mir geschworen nicht mehr arbeiten zu gehen so lange wie es mir nicht gut geht, werde mich nur noch krank schreiben lassen und auch in eine Klinik gehen, wenn alles scheitert und ich krank keine EMR kriege dann bleibe ich auch mit Hartz 4 zu Hause.

Was kann mir da passieren? Auf Luxus bin ich eh nicht aus, möchte aber meine Familie wieder genießen können.

Ich nehme auch den Sozialen Abstieg in
Kauf>>>>>Job Verlust >>>>>>>> ALG1>>>>>>>>ALG2>>>>> aber ab hier kommt ja irgendwann der ÄD wenn es mit der Erwerbsminderungsrente nichts wird


Welche Möglichkeiten gibt es alle wenn ich zum ÄD irgendwann mal muss?

Danke für das Lesen, für mich ist das alles emotional🖤🖤🖤🖤🖤

Onkel Tom

Moin  ;) ..und willkommen im Club der Ausgebeuteten.

Ob andere glauben, das Du nun in eine Schmarotzerrolle schlüpfen würdest, sollte dir herzlich egal
sein. Wenn Du dir nun die mediale Hetze gehen Erwerbslose zu Herzen nimmst, belastest Du dich
um so mehr, zumal Du im Abschnitt ALG 1 zu ALG2 genug Energie brauchst, mit dem Mobcenter
klar zu kommen. Von anfänglichen Antragsquerälien bis hin zur Vermeidung von sogenannten
Sinnlosmaßnahmen, ist der ALG-Bezug leider kein Zuckerlecken.

Der erste Schritt zu deinen Zielen sind gute Ärzte, die "Hauptsache Arbeit" nicht zu hoch setzen.

Kannst Du dich auf deine Docs verlassen, reicht es aus, bei einem Stellenangebot gegenüber dem
SB vom der Agentur für Arbeit an zu zweifeln, ob Du den angebotenen Job gesundheitlich bedingt
annehmen und durchhalten kannst.

Die aufn Amt haben leichtes autischtisches Handeln an sich und würden bei Zweifel zum Thema
"Gesundheitliche Einschränkungen"  den medizinischen Dienst des Arbeitsamt "ganz automatisch"
einschalten.

Deine Diagnosen behälst Du gegenüber dem SB bitte für dich, weil dir mündlich "Ich fühle mich
manchmal auch depressiv und ist aber kein Grund, nicht mehr arbeiten zu gehen.." entgegen
kommen könnte.. (War jetzt ein Beichspiel, an SB mit Haaren auf den Zähnen zu geraten /1 von 10,
die über ihre Kompetenzen hinausgehen.
Weiter kann es nur dumm laufen, wenn Du Arbeitsvermittler deine Privatgeheimnisse "freiwillig"
preis gibst.

Du hast eine "Gemütserkrankung" und kannst dadurch nicht jeden Job annehmen.. Feddisch  :)

Wie alt sind deine letzen Mobbingerfahrungen und hast Du damals Mobbingtagebuch etc. geschrieben ?

Da derzeit am Regelwerk EMR mittels "RehaPro" - Maßnahme der Einstieg in EMR erschwert werden
soll, in Konstruktion sind, wäre es besser, sobald deine ALG-Ansprüche bewilligt sind, die Gelegenheit
zu nutzen, dem SB z.B. bei einem Jobangebot mit hohen Anforderungsprofil zu bekunden "Ich glaube,
das schaffe ich aus gesundheitlichen Gründen nicht.." zu bekunden.

Aber wie schon erwähnt, fängt das wichtigste damit an, einen guten Fachdoc (Arzt für Neurologie und
Psychiatrie) an der Sonne zu haben, der es mit Dir gut meint statt nur "Werfen Sie sich xy Pillen rein.."

Wurde deine ptbs schon auf Ursachen etc. durchleuchtet ? Gehst Du zu Gesprächstherapie ?
Bitte keine Diagnosebezeichnungen mehr beim Antworten benutzen.. "Gemütserkrankung" reicht  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Auch von mir ein herzlich willkommen!
Ich denke, es ist erstmal wichtig, daß du einen Arzt hast, zu dem du Vertrauen hast, einer, der fachlich und menschlich ok ist.
Du solltest jetzt deine Gesundheit und dein Kind in den Mittelpunkt stellen und dich nicht unter Druck setzen lassen. Wenn du nicht weißt, wie du auf Schreiben von Behörden reagieren sollst, findest du hier bestimmt Rat. Wenn dir anderes in deiner Situation komisch vorkommt, kannst du das auch hier vorbringen. In diesem Forum findest du viele, die wissen, was es heißt, angeschlagen oder verzweifelt zu sein und nicht mehr weiterzuwissen. Gemeinsam können Auswege gefunden werden.

Manukahonig

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten, es hat mich schon etwas aufgemuntert.

@Onkel Tom: Ich habe Mobbingtagebuch geführt, was aber noch viel besser ist, ich habe auch Emails von Arbeitskollegen in denen steht dass Sie dieses mobbing bezeugen würden wenn ich mal gekündigt werden sollte, die Kolleginnen haben nur Angst es vor einer juristischen Auseinandersetzung bekannt zu machen, deshalb habe ich Emails bekommen mit der Bitte es nur im Notfall zu nutzen.


Einen Psychiater der zwar leider Pillen verschreibt habe ich, aber dafür hat er mich sogar mal etwas angefahren, weil ich einmal so blöd war und zu früh wieder arbeiten gegangen bin. Er wollte das ich  viel länger AU mache.
Er sagte Auch immer wieder das er mir Atteste gegen unregelmäßige Arbeitszeiten ausstellen würde.

Gesprächstherapie mache ich und einen Bericht über mich gibt es, in dem steht dass die Arbeit Ursache meiner PTBS und den anderenGemütserkrankungen ist.

Ich habe auch noch ein Orthopädisches Problem mit dem Ich auch noch oft AU kriegen kann.

Ich denke mir immer wieder, selbst wenn das JC mich irgendwie doch mal in einen Job gedrängt kriegt, dann wird das ein AG eh nicht lange mit mir mitmachen, ich werde den Dienst nach Vorschrift machen mit allen ,,Rechten und Pflichten" ....... Welcher AG macht das schon mit? Und dann noch die ein oder andere AU in der Probezeit.

Dass die EMR nun etwas schwerer zu kriegen ist, die Aussage macht mir da jetzt doch etwas Angst.

Ja die Schmarotzer Sprüche sind schon komisch für mich, ich habe oft gesagt wenn das Thema mal im Familienkreis oder Bekanntenkreis aufgekommen ist: ,, ich verdiene viel Geld und gebe die Lohnsteuern lieber an die Sozialhilfe Empfänger ab, als an die ganzen Korrupten reichen". Viele verstehen das nicht, auch das Geld mich nicht glücklich macht.

@Kuddel, ich danke auch Dir sehr für Deine Lieben Worte. Ein bisschen kenne ich mich zum Glück schon aus, im Arbeitsrecht aber viel besser als im Sozialrecht, im Zweifel werde ich eh nichts beim Amt unterschreiben, nur meine Adresse zur Erreichbarkeit preis geben und vom privaten nichts erzählen.





Onkel Tom

Mehr Muffe vor dem EMR-Antrag ist erst ab nächstes Jahr angebracht..

Unabhängig davon kann die RV so schon auf dem Trip kommen, dich zur Reha-Maßnahmen zu
verweisen, statt gleich EMR zu bewilligen. Ist halt eine Frage deines Erkrankungsbildes und wenn dein
Doc dir an die Löffel zieht, weil Du zu kurz AU gemacht hast, ist das schon mal ein gutes Zeichen,
unterstützt zu werden.

Wenn Du deine Antragsunterlagen ALG 1... EMR-Antrag vor der Nase hast, kannst Du ja hier fragen, falls
Du verunsichert bist..

Will Dich die Mobbingbude, in der Du vor der Elternzeit warst überhaupt wieder sehen ? Wenn ja, dürften
doch nicht mehr als 2 Woschen zustande kommen, bis Du wieder AU bist oder ?

Ideal ist eine Kündigung "aus betrieblichen" Gründen zu bekommen, damit Dir Streitereien im Bezug
Leistungssperre erspart bleibt.. Den Verstärker "Attest auf Unzumutbarkeit der gegenwärtigen Tätigkeit"
vom Doc würde ich mir zunächst auf Seite legen, falls "korrekt" vom FA gekündigt wurde.

Interesannt wird das Attest erst dann, falls Du aus gesundheitlichen Gründen selber kündigen musst
oder die Runde zum Medizinischen Dienst ausgelöst wurde. Sone Dokumennte gehen dann auch
besser direkt zum MD statt Umwege über SB..  Dazu später mehr, wenn es soweit ist..

Nach 2 Wochen "gut gemeinter (misslungener) Neuversuch ins Berufsleben" klingt das alles auch schon
überzeugender, statt mal flott als Simulannt bewertet zu werden..

Was dein Doc dazu meint geht natürlich vor.. Sprich mit Doc darüber..  ;)

Lass Dich nicht verhartzen !

Manukahonig

Ich wollte nach der Elternzeit maximal 6 Monate arbeiten, die Mobbingbude wäre glaube ich froh mich nicht mehr zu sehen.

Ich möchte mit dieser Zeit die ich arbeiten gehe erreichen dass ich jedem Arzt / Psychiater und MD im Nachhinein sagen kann, ich habe es ja versucht aber es hat nicht geklappt, außerdem werden mir dann nochmal ganz genau meine Symptome vom negativen Gemütszustand ins Gedächtnis gerufen, ich war ja dann 2 Jahre mit meiner Tochter in Elternzeit und habe auch einen Teil des negativen nicht mehr ganz so tief im Kurzzeit Gedächtnis.

Außerdem habe ich auch die Befürchtung dass die KK mir Probleme macht beim zahlen vom Krankengeld wenn ich direkt nach der Elternzeit krank bin.

Ich weiß das dürfen die nicht....  Aber den Rechtsschutz möchte ich nicht so oft einsetzen, dann doch lieber hinterher beim Arbeitsgericht um noch eine dicke Abfindung mit zu nehmen.

Man weiß ja eh nie wie es wird, vielleicht habe ich Glück und eine EMR kommt durch, allerdings wird der Antrag von mir wahrscheinlich wirklich erst nächstes Jahr gestellt....... Ich hoffe die Anforderungen werden nicht unerreichbar.

Danke nochmal für eure Mithilfe.

BGS

Alles Gute aus dem nördlichen Norden.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Manukahonig

Zitat von: BGS am 20:30:59 Do. 07.April 2022
Alles Gute aus dem nördlichen Norden.

MfG

BGS

Danke BGS für die liebe Nachricht,
ich bin schonmal froh das es Menschen gibt die auch so denken wie ich....  Warst du geschockt über meinen Text ?

Ich habe zum Glück begriffen dass Geld nicht alles ist, schöne Autos und den ganzen anderen Luxus brauche ich einfach nicht mehr, das ist der erste Weg raus aus der Abwärtsspirale, dass mir die Tatsache klar geworden ist.

LG zurück 🤗🤗🤗

Wernichtsweissmussallesgl

Hallo Manukahonig, ich habe es genauso gemacht. Dauernde Krankschreibungen, 6 Wochen Lohnfortzahlungen, immer wieder. Krankengeldbezug, ALG1 und ALG2, 1 Jahr vor Ende ALG1, Rentenantrag, Dauerdiagnose über 3 Jahre F33.2, schwere Depression. Und bin damit ohne Umschweife durchgekommen. Jetzt geht es mir besser. Arbeit ist nicht alles. Ohne gehts mir besser.

Manukahonig

Zitat von: Wernichtsweissmussallesgl am 22:03:39 Mo. 11.April 2022
Hallo Manukahonig, ich habe es genauso gemacht. Dauernde Krankschreibungen, 6 Wochen Lohnfortzahlungen, immer wieder. Krankengeldbezug, ALG1 und ALG2, 1 Jahr vor Ende ALG1, Rentenantrag, Dauerdiagnose über 3 Jahre F33.2, schwere Depression. Und bin damit ohne Umschweife durchgekommen. Jetzt geht es mir besser. Arbeit ist nicht alles. Ohne gehts mir besser.

Ich Trottel muss deine Nachricht nicht mitbekommen haben, tut mir echt leid dass ich erst jetzt antworte.

Ich finde deine Nachricht sehr interessant, genau diesen Weg versuche ich zu gehen. Ich bin es einfach leid mit der Arbeit und mit dem was mir geschehen ist.

Angst habe ich persönlich vor einem Gutachter Termin für Rente, habe schon oft von Willkür gehört und sehr komische Sachen gelesen.

Selbst die paar Wochen die ich nach der Elternzeit noch arbeiten muss machen mir jetzt schon schlaflose Nächte 😓

Liebe Grüße 🤗🤗🤗

Wernichtsweissmussallesgl

Wichtig ist ein Psychiater der dir die Depressionen und von Mobbing wird jeder schwer depressiv auf dem Krankenschein diagnostiziert zu haben. Das ganze drei Jahre durchziehen bis zum H4 Bezug und die können nicht anders als Dich zu berenten. Da gibt es ja auch Urteile zu. Vor der Begutachtung brauchst Du keine Angst haben. Das war ganz easy. Bei F33.2 gibt es Urteile das eine Rente gewährt werden muss.
Arbeit macht depressiv. Als Rentner benötige ich keine Krankschreibungen mehr. War jedoch als Spätfolge der Arbeit auch noch wieder im Krankenhaus. Ich arbeite jetzt auch noch, aber nur 2. Std.pro Tag, vier Tage die Woche als Tischler mit Ausbildereignungsprüfung in der Krankenhausschreinerei, für die Menschen in der Psychiatrie die eine Arbeitstherapie durchlaufen. Ich teile mir mit jemanden eine halbe Arbeitsstelle. Da macht mir Arbeit noch Spass. Oder man besorgt sich einen Schrebergarten, habe ich auch, alles was Spass macht.
Wünsche Dir für Deinen Weg alles gute. Wie alt bist Du?

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