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Sozial & Gesundheitswesen => Gesundheitswesen => Thema gestartet von: admin am 18:08:49 Do. 26.Juni 2014

Titel: Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: admin am 18:08:49 Do. 26.Juni 2014
Wir leben in Zeiten radikaler politischer und kultureller Umbrüche.
Es gibt einen bedeutenden Wandel im Gesundheitssystem und auch in der Definition des Begriffs "Gesundheit". Dieser Wandel betrifft uns alle.
Es werden massenhaft Kliniken privatisiert. Es gibt ein Kliniksterben. Die Krankenhausaufenthalte werden immer kürzer und die Zahl von chirurgischen Eingriffen steigt enorm. In Großbritannien gibt es festgelegte finanziellen Obergrenzen für den Preis einer Behandlung. Es geht um die Entsorgung von Menschen, die mehr kosten als nützen. Die hierzulande bewußt vorangetriebene Diskussion über die Sterbehilfe geht in die gleiche Richtung. Es gibt keine Wert des Menschen im Kapitalismus außer den der Kosten-Nutzen-Rechnung.

Diese Entwicklungen müssen in Frage gestellt und gestoppt werden.
Die größte Möglichkeit dieser Entwicklung einen Gegendruck entgegenzusetzen liegt bei den Beschäftigten im Gesundheitssystem. Sie müssen ihre Arbeit diskutieren und dabei über die Bereiche Bezahlung und Arbeitszeiten hinausgehen. Es geht auch darum was sie wie machen. Dies müssen sie gemeinsam diskutieren mit den Patienten und zukünftigen Patienten. Hier gilt es sich Formen der Diskussion und des Kampfes zu entwickeln, die sich nicht auf den traditionellen gewerkschaftlichen Rahmen beschränken.
Titel: Re:Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: BGS am 18:21:50 Do. 26.Juni 2014
Unausgesprochenes Ziel wird es sein, daß auch in Deutschland nur noch diejenigen behandelt werden, die dafür zahlen können. Als hätten wir Ausgebeuteten nicht zu allen Zeiten für alles schon ein Vielfaches bezahlt.

In Skandinavien ist es für Ausgebeutete mit einem Arbeitsplatz nur noch möglich, zu Privatpraxen zu gehen. Wer sich das nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt. Zumindest für Arbeitssuchende, Sozialhilfeempfänger und andere Arme gibt es noch ein stark reduziertes staatliches Gesundheitswesen mit z. B. halbjährigen Wartezeiten (Ausnahme sind Notfälle) oder gar, wie jetzt, monatelangen Sommerferien, abgesehen vom ewigen Ärztemangel.

Es gibt also viel, um das es sich zu kämpfen lohnt!

MfG

BGS
Titel: Re:Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: Caterham am 19:26:47 Do. 26.Juni 2014
Gerade Skandinavien, die galten doch bisher immer als Vorreiter in Sachen Bildung, Gesundheit und Soziales...
Titel: Re:Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: Kuddel am 20:28:09 So. 06.Juli 2014
ZitatGutachten
Kliniken richten Behandlungsmethoden nach Profit aus

Welche Therapie Krankenhäuser empfehlen, hängt auch davon ab, wie viel Geld sie damit verdienen können. Zu diesem Schluss kommt nach SPIEGEL-Informationen ein unveröffentlichtes Gutachten.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kliniken-richten-behandlungsmethoden-laut-studie-nach-profit-aus-a-979485.html (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kliniken-richten-behandlungsmethoden-laut-studie-nach-profit-aus-a-979485.html)

Ach was!?!
Ohne Gutachten und ohne spiegel-online wären wir nie drauf gekommen  :rolleyes:
Titel: Re:Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: Troll am 11:27:03 Do. 16.November 2017
ZitatMillionen neue Kranke: USA senken Richtwert für Bluthochdruck

Wer einen Blutdruck von 120/80 hat, darf sich freuen: Dieser Wert gilt als normal und gesund – sowohl in Deutschland als auch in den USA. Bluthochdruck hatte man bislang bei Werten ab 140/90. Doch in den USA ist das nun anders.
Nach einer Neufestlegung der Bluthochdruck-Richtlinien sind in den USA deutlich mehr Menschen von der Erkrankung betroffen als bislang. Eine Gruppe von Experten des American College of Cardiology und der American Heart Association legte den Richtwert in einem Fachartikel bei 130/80 fest. Zuvor sprach man erst ab einem Messwert von 140/90 von Bluthochdruck. Mit dem neuen, niedrigeren Grenzwert steigt natürlich die Zahl der betroffenen Menschen: In den USA gibt es nun statt der bisher rund 72 Millionen Bluthochdruck-Patienten 103 Millionen Betroffene. Damit hat knapp jeder dritte Bewohner der Vereinigten Staaten Bluthochdruck.
Quelle: n-tv (http://www.n-tv.de/wissen/USA-senken-Richtwert-fuer-Bluthochdruck-article20133583.html)

Via NDS (http://www.nachdenkseiten.de/?p=41104#h11)

Sodele, neue Richtwerte machen Gesunde krank und in Zukunft das ganze System unbezahlbar.
Titel: Re:Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: Troll am 09:34:12 Do. 06.September 2018
Zitat"mal ehrlich...wird das Krankenhaus zum Notfall?"
~ 1Std.
Quelle: SWR (https://swrmediathek.de/tvshow.htm?show=c79abc70-87fa-11e7-9046-005056a12b4c)
HTML5: https://pdodswr-a.akamaihd.net/swr/swr-fernsehen/mal-ehrlich/20180905/1051919.l.mp4

Titel: Re: Neuordnung im Gesundheitswesen
Beitrag von: Troll am 13:22:33 Do. 18.April 2019
"mal ehrlich...haben wir einen Ärztemangel?"

HTML5: https://pdodswr-a.akamaihd.net/swrfernsehen/mal-ehrlich/20190417/1112521.l.mp4
Quelle: SWR (https://swrmediathek.de/player.htm?show=552a1510-6150-11e9-a7ff-005056a12b4c)

Zu wenig Mediziner obwohl es insgesamt immer mehr werden (ok, keine Ärzteschwemme!), und wieder, ein Verteilungsproblem, kommt alle in die Stadt dort liegt die Kohle auf der Straße, die Krankenkassen präferieren auch eher industrielle Strukturen -> ein großes undurchschaubares Loch in das Millionen fließen (Verantwortung Millionenschwer an das Loch übergeben), Gesundheit spielt irgend wie überhaupt keine Rolle mehr im Gesundheitssystem.