Kacksack-Thread...wenn alle Stricke reißen...hier auskotzen

Begonnen von Hedgegina, 21:41:48 Mi. 28.April 2010

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Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Oha, nu bin ich etwas überfragt, da die Unterschiede wie zwei Petrischalen
befüllt mit bunten Zuckerperlen (Liebesperlen) befüllt sind die sich anhand
der Farben und Zusammenstellung unterscheiden, gleich kommt..

Ich bemerke es anhand vom Verhalten, Entscheidungen und Siturationen in
Zusammenkünften. Das verständlich in Zeilen zu bringen, wäre eine
Herausforderung, dies nicht als Vorab-Verurteilung etc. lesen zu lassen.
Das ist überhaupt kein Problem. Manches ist nunmal sehr schwierig zu erklären. Und schriftlich ist es das erst recht. Ich kann ja auch selbst schauen, ob ich was diesbezüglich herausfinden kann. Vielleicht bei Gelegenheit Menschen beobachten, wie sie sich verhalten. Und dann so beiläufig fragen, wie sie aufgewachsen sind. Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht.

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Anbei spielen die Eigenheiten des einzelnen auch eine wichtige Rolle.
Oft werden bei Gesprächen schon Signale deutlich, ob es sich um Einzelgänger
oder Gruppenmenschen handelt.
Ich finde, das hat aber nur bedingt damit zu tun wie man aufgewachsen ist. Ich kenne beides. Die meiste Zeit bin ich Einzelgänger. Es gab aber auch Zeiten, da war ich Gruppenmensch. Ich denke, es hängt auch sehr viel vom jeweiligen Umfeld ab.

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Egoismus zum Beichspiel ist ja bei beiden vertreten, jedoch im Detail etwas
unterschiedlich verlagert und davon muss man dann auch noch vorab den
instinktiven Ego wie Hungerbefriedigung etc. abziehen.
Vieles macht sich auch durch Signale statt Worte etc. bemerkbar.
Wie meinst Du das, dass der Egoismus bei beiden unterschiedlich verlagert ist? Falls auch schwierig zu beantworten, kein Problem, dann einfach meine Frage ignorieren.

Das mit den Signalen finde ich äußerst schwierig. Ich bin mir nie sicher, ob ich etwas richtig interpretiere. Und ob ich sämtliche Signale überhaupt erkenne, ist auch noch fraglich. Das macht es echt schwierig manchmal. Mit Worten ist es sehr viel einfacher, finde ich. Wobei auch diese ab und an erst interpretiert werden müssen.

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Deinen Kindheitserfahrungen nach, kann ich dich dazu beglückwünschen, das
du vermutlich ein Elternhaus hattest, die auch etwas darüber aufpassten, das
Du nicht unter den Rädern geräts, also sich auch für dich einsetzten, wenn
es gefährlich würde, wie z.B. eines Schulverweis zu begegnen.
Liege ich da richtig ?
Ich weiß es nicht. Leider kann ich Deine Frage gar nicht so genau beantworten. Zu einem Schulverweis oder ähnlichem kam es ja nie.

Mein Vater hat sich zwar öfter für mich eingesetzt, wenn es Ärger gab. Das waren aber immer Situationen, für die ich nichts konnte.

Als ich einen Klassenkameraden getreten habe und meine Eltern die Reinigung seiner Hose zahlen sollten, sagte mein Vater, ich soll das nächstemal noch fester zutreten. Was ich dem Klassenkameraden am nächsten Tag mitteilte. Der guckte nur irritiert, aber sagte nichts mehr. Wie immer hatte ich nicht angefangen, sondern mich nur gewehrt. Ich wollte mich nicht hauen.

Oder als ein Klassenkamerad anrief und einfach behauptete, ich hätte Colaflaschen geklaut, was gelogen war. Da hat mein Vater den so richtig zusammengeschissen. Und mein Vater hat mich immer darin unterstützt, dass ich mir nichts gefallen lasse.

Ich weiß aber nicht, was wäre, wenn ich die Probleme verursacht hätte.

Ich habe gestern meinen Bruder gefragt, wie er das sieht. Er meinte, mein Vater hätte sich bei einem Schulverweis für mich eingesetzt.

Er war zwar einerseits sehr angepasst und wollte bei jedem sehr gut dastehen und einen sehr guten Eindruck machen. Andererseits war mein Vater aber auch rebellisch und ließ sich nichts gefallen. Er war zumindest jemand, der sich für mich hätte einsetzen können. Das hat er ja auch gemacht, wenn es Ärger gab, für den ich nichts konnte.

Meine Mutter hätte sich bestimmt nicht für mich eingesetzt. Sie war nicht der Typ dafür, obwohl sie innerhalb der Familie sehr dominant war und alles bestimmen wollte. Doch außerhalb der Familie war sie sehr zurückhaltend. Sie hat zwar ab und an meine Lehrer angerufen und sich wegen Mobbing beschwert, aber richtig gekümmert hat sie sich nicht drum. Geholfen hat es nämlich überhaupt nichts. Also, wenn ich Kinder hätte, hätte ich ganz anders reagiert. Dann wäre ich notfalls bis zur Schulleitung und hätte erst Ruhe gegeben, wenn das aufhört.

Ich hatte insgesamt kein besonders gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Schon als Kind nicht. Meine Mutter war ziemlich streng, wollte alles Mögliche bestimmen. Die anderen Kinder und Jugendlichen durften immer viel mehr als ich. Jetzt, wo meine Mutter alt ist, verstehe ich mich mit ihr aber sehr gut.

Mein Vater hat sich sehr wenig um die Erziehung gekümmert, was ich gut fand. Zumindest hatte ich diesbezüglich meine Ruhe. Ich hatte aber dennoch kein gutes Verhältnis zu ihm. Wir haben uns ständig gestritten. Leider lebt mein Vater nicht mehr. Mittlerweile finde ich es nämlich sehr schade, dass ich ihn nie richtig kennengelernt habe, obwohl wir unter einem Dach wohnten. Jetzt sehe ich, dass wir einige Gemeinsamkeiten hatten. Doch er hat sich halt nie für mich interessiert. Er kannte mich genauso wenig wie ich ihn. Nach seinem Tod habe ich ihm aber verziehen. Irgendwie denke ich, er konnte halt nicht anders. Ich bin ja auch nicht perfekt.

Meine Mutter hätte bestimmt aufgepasst, dass ich nicht unter die Räder gerate. Aber mit Verboten, Schreien und Strafen. So wie so oft, auch wegen Kleinigkeiten.

Es sollte zwar alles seine Ordnung haben, doch irgendwie haben sich meine Eltern sehr wenig für mich interessiert. Kommunikation fand kaum statt.

Klar, im Vergleich zur Heimerziehung war das wohl alles noch um ein Vielfaches besser.

Und was das "unter die Räder geraten" betrifft, so gab es besonders in meiner Erwachsenenzeit so einige sehr schwierige und brenzlige Situationen, wie z.B. eine beinahe Heroinabhängigkeit.

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Mein Ausraster im Erlenhof war in dem Sinne auch riskannt, das es soweit kommen
könnte, von "weißen Bulli" abgeholt zu werden, doch dieser Erzieher, den ich da
anbrüllte "Lass mich einfach in Ruhe" hatte wohl auch was drauf, das er sofort
blickte, was da los war und warum. Sonst hätte er mich nicht verschont und die
anderen den Speisesaal schrubben lassen..
Da hattest Du richtig viel Glück mit dem Erzieher, dass er merkte, was da los war.

Vielleicht war es bei mir ja ähnlich. Die Lehrer wussten vom Mobbing und dass ich ein Außenseiter war. Möglicherweise lag es daran, dass ich in der Schule nie ernsthaft Ärger bekam.

Zitat von: Onkel Tom am 14:55:36 Mi. 29.Januar 2025Ejal, wie man was nimmt oder versucht.. "Ulli der Fehlerteufel" ist immer dabei,
das etwas anders ausartet, wie man es eigendlich wollte. Ein Lebensbegleiter,
der wohl zuverlässig dabei bleibt, bis man ins Gras beißt. Ohne Fehler wäre man
ja auch kein Mensch mehr.  ;)
Ja, das sehe ich auch so. Man kann nunmal nicht alles wissen. Und das Gute ist, dass man aus Fehlern lernen kann.

Ach, übrigens, mir fällt ein, dass ich es auch einmal geschafft habe, die Küche zu Hause zu "verwüsten". Es war der 18. Geburtstag meines Bruders. Ich war stockbesoffen. Und warf dann irgendwann zum Spaß Nudelsalat und Bier durch die Küche. Die gesamte Küche war eine einzige Bierpfütze und überall lag Nudelsalat herum. Dass ich keinen Ärger bekam lag wohl nur daran, dass meine Mutter nicht wusste, dass ich es war.

Onkel Tom

Okay, also so langweilig ist das Leben innerhalb einer normalen Familie also
doch nicht, wie ich mir das nun vorstellte..

Zitat von: Wanderratte am 03:50:04 Do. 30.Januar 2025Es war der 18. Geburtstag meines Bruders. Ich war stockbesoffen.

Schmunzel.. Zu meiner Schwesters 18.Geburtstag wurde ich das erste Mal auch
sturzbesoffen, wurde zu Bett geholfen und plötzlich musste ich kotzen.

Um nicht ins Bett zu reihern lehnte ich mein Kopf über die Bettkante und
wollte den Kram auf dem Boden lassen aber eine Schublade einer anliegenden
Komode war noch offen, befüllt mit Legosteinen. Die Kotze landete darin
und nächsten Tach hieß es für mich Legos wieder sauber machen.
Und ich hatte so ein dicken Schädel..  ::)

Hin und wieder war ich auch kurzzeitig zu Hause bei Muttern, die
alleinerziehend war, hielt jedoch immer nur kurz.

Zitat von: Wanderratte am 03:50:04 Do. 30.Januar 2025Vielleicht bei Gelegenheit Menschen beobachten, wie sie sich verhalten. Und dann so beiläufig fragen, wie sie aufgewachsen sind.

Jo, genau so.  ;D

Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 11:37:00 Do. 30.Januar 2025Okay, also so langweilig ist das Leben innerhalb einer normalen Familie also
doch nicht, wie ich mir das nun vorstellte..
Naja, ich weiß nicht so recht, ob meine Familie so normal war.

Ich kannte Familien, da war es besser. Aber auch Familien, wo es noch schlimmer war.

Was zumindest gut war, ist die Tatsache, dass ich keinen autoritären Vater hatte. Damit hatten andere sehr viel mehr Probleme. Doch dafür war meine Mutter umso schlimmer.

Zitat von: Onkel Tom am 11:37:00 Do. 30.Januar 2025Schmunzel.. Zu meiner Schwesters 18.Geburtstag wurde ich das erste Mal auch
sturzbesoffen, wurde zu Bett geholfen und plötzlich musste ich kotzen.

Um nicht ins Bett zu reihern lehnte ich mein Kopf über die Bettkante und
wollte den Kram auf dem Boden lassen aber eine Schublade einer anliegenden
Komode war noch offen, befüllt mit Legosteinen. Die Kotze landete darin
und nächsten Tach hieß es für mich Legos wieder sauber machen.
Und ich hatte so ein dicken Schädel..  ::)
Oh je!

Sorry, aber ich musste dennoch laut lachen.

Legosteine sauber machen müssen, das ist schon richtig doof. Erst recht, wenn man einen dicken Schädel hat. Naja, wenn meine Mutter gewusst hätte, dass ich es war, dann hätte ich vielleicht auch putzen müssen.

Tja, irgendwie könnte ich ein ganzes Buch allein mit Saufstories schreiben.

Was ich richtig cool finde, ist, dass man sich mit Dir so gut über Erlebnisse von früher austauschen kann. Ich dachte immer, das ginge nur mit Leuten, mit denen man gemeinsame Erlebnisse hatte.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 01:03:10 Fr. 31.Januar 2025Tja, irgendwie könnte ich ein ganzes Buch allein mit Saufstories schreiben.

Das lasse ich mal besser bleiben. Alk vertrug ich immer weniger und entsprechend
teuflich waren die Folgen. Auf Aktionen oder Demos kein Schluck aber nach der Arbeit
doch drauf ein bissel gefeiert und zack, Filmrisse Kontrollverluste und viel Ärger
mit Ganoven oder Uniformierten.

Vor etwas über 2 Jahren dann von U-Bahn-Wächtern als Probannt für Auszubildende in
Form von "Was kann man mit Betrunkenen so alles anstellen" platt gemacht worden,
kam die Einsicht mit Bierchien auf zu hören. War nicht leicht, zumal Alc eine
Gesellschaftsdroge ist aber heute um so glücklicher, weniger übler Gefahren
ausgesetzt zu sein.

Naja, meine Schulden im Bezug durch Klopperei gegen zwei durch eine Schaufensterscheibe
geflogen zu sein, müssten auch in Kürze getilgt sein.

Da wurde ich mit 6 Bulletten sehr "unhöflich" bearbeitet. Eine Scherbe, die von oben
noch auf mein Schägel fiel, hatte mir noch eine deftige Wunde geschlitzt,blutete wie Sau.

Ein Bulle fragte mich, haben Sie irgendwelche Krankheiten ?
Ich darauf Ja, H-IV, Hartz 4 und das wurde als AIDS missverstanden und durfte eine
sehr "sezielle" Abführung erleben..

Wie mich erst 2 Bullen in Schach hielten und meine Persodaten rüber funkten und als
Antwort aus der Handpuste krächste "Moment, Wir schicken Verstärkung, hatte ich dann
weitere 4 vermummte Buletten, die man von Demos so kennt am Popo. Anekdoten, die für
andere spannend und belustigend klingen aber für einem selbst beschämend und garantiert
unvergesslich sind.

Naja, etwas gutes hat es ja doch. Habe den Stempel Kneipenterrorist weg und Mukki-Idioten
überlegen es sich doch, ob sie mich doch besser in Ruhe lassen. (Der macht nur Ärger..)
Hihi, ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert  ;D

Ich bin froh, das ich den Abschied vom Alc geschafft habe.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 11:31:43 Fr. 31.Januar 2025Naja, etwas gutes hat es ja doch. Habe den Stempel Kneipenterrorist weg und Mukki-Idioten
überlegen es sich doch, ob sie mich doch besser in Ruhe lassen. (Der macht nur Ärger..)
Es überrascht mich, dass diese Mukki-Idioten Dich noch kennen. Immerhin wohnst Du in einer Großstadt und nicht in der Provinz, so wie ich. Zumindest kam es mir immer so vor, dass man in einer großen Stadt in der Menschenmenge untergehen kann.

In Hamburg und in Amsterdam hatte ich nie Probleme, wenn ich durch die Straßen lief. Irgendwie fiel ich dort nicht auf. Ich finde es im Dorf sehr schön, wenn man Kumpels hat, mit denen man sich gut versteht. Und landschaftlich ist es das sowieso. Doch eigentlich bin ich eher ein Großstadtmensch. Ich bevorzuge die Anonymität.

Zitat von: Onkel Tom am 11:31:43 Fr. 31.Januar 2025Hihi, ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert  ;D
Ja, genau. Das muss man halt ausnutzen. Mein Ruf war sowieso schon von Kindheit an ruiniert. Irgendwie habe ich das Talent, ständig Ärger mit Menschen zu haben. Oftmals weiß ich nichtmal, warum. Die meisten Menschen scheinen mich einfach nicht besonders zu mögen. Mittlerweile geht es zwar, zumindest einigermaßen, aber früher ...

Zitat von: Onkel Tom am 11:31:43 Fr. 31.Januar 2025Ich bin froh, das ich den Abschied vom Alc geschafft habe.  ;)
Ich verstehe das. Ich verstehe sehr gut, dass Du vom Alkohol die Schnauze voll hast, nach allem, was Du so erlebt hat. Das war ja echt krass. Vielleicht ging es mir genauso, wenn ich solche Erfahrungen gemacht hätte. Und ja, lustig ist sowas nicht.

Wenn Du froh bist, den Alkohol loszusein, dann ist es doch gut so.

Naja, die ganz wilden Zeiten sind bei mir mittlerweile aber auch vorbei. Ich möchte mich nicht mehr in Gefahr begeben.

Ich hatte halt auch immer sehr viel Glück, dass es nie massive Probleme gab. Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können. Denn viele Situationen waren schon recht brenzlich. Ich bin halt auch besoffen auf der Straße Fahrrad gefahren.

Ich möchte die Zeit nicht missen, denke auch sehr gerne an sie zurück. Doch mittlerweile habe ich kapiert, dass es nicht selbstverständlich ist, dass immer alles so gut ausgeht.

Ich hatte mir früher sehr wenig Gedanken zu Gefahren gemacht. Schon als Jugendlicher war ich in manchen Dingen sehr waghalsig.

Ich trinke aber immer noch nahezu jeden Tag Alkohol, in moderaten Mengen, meist zu Hause. Ich mag einfach das Gefühl, aber auch den Geschmack.

Und ja, auch ich mache mir ab und an Gedanken, ob das alles noch so gut ist. Ich möchte nicht, dass eine Abhängigkeit entsteht. Bis jetzt geht es aber noch ohne Alkohol. Das merke ich immer dann, wenn nichts mehr da ist und ich keine Lust habe, deswegen einkaufen zu gehen.

Ich könnte mir schon noch vorstellen, zusammen mit Kumpels mal wieder so richtig zu saufen. Aber nur dann, wenn ich dort irgendwie übernachten könnte. Und auch nur, wenn ich anschließend nicht noch irgendwas machen muss. Doch die meisten Kumpels von früher trinken mittlerweile keinen Alkohol mehr. Oder nur noch sehr moderat. Statt Apfelwein wird jetzt Apfelsaft gemacht.

Ich habe wohl auch das Glück, dass bei mir der Alkohol sehr schnell abgebaut wird. So zumindest mein Eindruck. Dazu eine Saufstory:

Ich war einige Jahre öfter mit Leuten zusammen, die sehr viele Streuobstwiesen mit Apfelbäumen besitzen. Wir haben aus den Äpfeln Apfelwein gemacht. Ich war auch immer bei der Apfelernte und beim Keltern dabei. Das war damals noch richtig Handarbeit. Mittlerweile gibt es ja auch diese mobilen Keltereien, wo man seine Äpfel pressen kann und das meiste funktioniert vollautomatisch. Aber damals war es ein Großaction-Tag. Vorher haben wir erstmal tagelang Äpfel geerntet. Aus dieser Zeit stammt noch eine kleine Streuobstwiese, die ich mir damals gekauft habe. Die meisten Bäume habe ich selbst gepflanzt. Das war auch immer eine sehr schöne Gemeinschaftsaktion, wenn es darum ging, dass neue Obstbäume gepflanzt werden "mussten".

Wenn ich meine Kumpels besucht habe, konnte ich immer so viel Apfelwein trinken wie ich wollte. Und wir haben öfter gefeiert: 1. Mai, Vatertag. Und Osterfeuer, was richtig krass war. Wir hatten dort ein sehr großes Zelt, wo man schlafen konnte. Und da ich in dem Ort nicht wohnte, habe ich von Donnerstag bis Montag dort übernachtet. Und das hieß, die gesamte Zeit durchsaufen. Schon früh morgens Apfelwein. Was anderes gab es nicht.

Es war wohl die 1. Mai Feier oder Vatertag. Mittags ging es schon los. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nachts gearbeitet. Musste also um 23 Uhr dort sein. Feiern wollte ich dennoch. Hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ich ja noch arbeiten muss, bis 6 Uhr am nächsten Morgen. Also Apfelwein getrunken wie immer. Dachte mir, passt schon irgendwie. Naja, es hat nicht funktioniert. Ich war stockbesoffen wie immer. Ich konnte nicht mehr geradeaus gehen und nach ca. 10 Metern fiel ich um. Aufstehen, laufen, hinfallen, so ging es die ganze Zeit. Und dabei sagte ich immer wieder: "Ich muss noch arbeiten". Ein Kumpel meinte dann: "Du kannst jetzt nicht mehr arbeiten". Ich habe aber darauf bestanden, dass ich noch arbeiten muss. Ich hätte mich ja nichtmal krankmelden können, da ich die Telefonnummer nicht hatte. Der Job war für mich nahezu perfekt. Eine supergute Bezahlung und ich musste nur jede zweite Nacht arbeiten. Da wollte ich wohl nichts riskieren. Ich hatte ja nur Zeitverträge, was ich aber so wollte.

Als dann irgendwann ein Kumpel nach Hause wollte, bin ich einfach mit. Er fuhr mit dem Fahrrad und ich saß hinten auf dem Gepäckträger. Irgendwie ging es dann schon wieder so einigermaßen. Ich bin dann tatsächlich noch mit dem Taxi zur Arbeit gefahren, kam ca. 45 Minuten zu spät und sagte einfach, ich hätte Durchfall gehabt. Ob man mir glaubte, ich weiß es nicht. Immerhin waren meine Klamotten ziemlich dreckig. Doch zumindest konnte ich arbeiten, so wie immer. Am nächsten Morgen bin ich dann sogar noch mit der Bahn ca. 60 km zum studieren gefahren. Mir wollte erst niemand so recht glauben, dass ich doch noch arbeiten war. Und dann obendrein noch studieren nach der durchgemachten Nacht erst recht nicht. Das konnte sich niemand vorstellen, wie das möglich war. Irgendwie scheint mein Körper in der Lage zu sein, Alkohol sehr schnell abzubauen. Denn normal war das nicht.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Amsterdam
Lol, A-Dam. Da habe ich mal 4 Monate gearbeitet. War ein cooler Job. 16-22 Uhr
Gambling-Maschienen reparieren. (Bin halt ein Bastler..)
Schöne Zeit, vormittags an den Grachten oder sonstigen schönen Plätzen und im
Job teils durch Ganja angetörnt in der Automaten-Bastelbude gewerkelt.
Leider nur Vertretung für ein erkrankten Servicetechniker.
Hatte mir sehr gefallen.

Dorfleben liegt mir nu gar nicht. Biste nicht in einem Verein oder lässt
dich nicht "Im Dorfkrug" mal scannen, lebst wie ein Fremder..

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Die meisten Menschen scheinen mich einfach nicht besonders zu mögen.
Warum ?

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Ich hatte mir früher sehr wenig Gedanken zu Gefahren gemacht. Schon als Jugendlicher war ich in manchen Dingen sehr waghalsig.

Ich trinke aber immer noch nahezu jeden Tag Alkohol, in moderaten Mengen, meist zu Hause. Ich mag einfach das Gefühl, aber auch den Geschmack.
Okay, über das in rot eingefärbte könnte für alles Mögliche an Erfahrungen einbringen
und desto älter man wird desto weniger verträgt es sich und bei Grenzüberschreitungen
höher unerwarteten Gefahren ausgesetzt.. Ich han da kein Bock mehr drauf.  ;)

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Das merke ich immer dann, wenn nichts mehr da ist und ich keine Lust habe, deswegen einkaufen zu gehen.
Wie oft du nun einkaufen gehst, frage ich jetzt nicht. ;-)
Spontanitäten reißen da immer was, was nicht geplant war..

(Klugscheißmodus aus.) Und ja, pass gut auf dich auf. ;D

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Ich bin dann tatsächlich noch mit dem Taxi zur Arbeit gefahren, kam ca. 45 Minuten zu spät und sagte einfach, ich hätte Durchfall gehabt.
Muhahaha ich muss mal pullern, sonst landet das Gewässer in die Hose :-))

Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Irgendwie scheint mein Körper in der Lage zu sein, Alkohol sehr schnell abzubauen. Denn normal war das nicht.
Naja, wer als Kind schon im Bottich Äppel mit den Füßen gestampft hat, dem
kann später Äppelwei nichts mehr anhaben oder ? Obelix und sein Zaubertrank ?

Äpfelwein hatte ich mal in Frankfurt/Main getrunken und war nicht so mein Ding.
Deftig fand ich "Hütchien" Asbach-Cola.
Schwerer Einschlag mit eingebauten Kopfschmerzen..Ein Mal, nie wieder.

Bier und gelegendlich Kurze oder "Ne Buddel schlachten", Großen Flachmann Feigling.
Bei Kurzen war Vodka besser als Korn..

In meiner Wohnumgebung kann es auch sehr rauhbeinig werden.. So was hat sich bei
mir verringert.. Nächsten Tach das böse Erwachen "Was war das denn für ein Mist?".

Ich war vom Alc nicht körperlich abhängig sondern aktzeptierte es, weil es
Preisgünstiger war und am Anfang "lustig" drauf kam. Und ja, FCK Gesellschaftsdroge.




Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

In Amsterdam arbeiten, das ist so cool.

Dann kennst Du bestimmt auch das "Melkway". Dieses riesengroße Kulturzentrum.

Das war so schön dort. So eine schöne Atmosphäre. Und ich so dermaßen breit. Diesmal kein Alkohol, sondern Kekse. Ich fand auch sehr gut, dass man dort herumlaufen konnte, von Raum zu Raum. Das war einfach was Besonderes.

Aber ohne Chaos ging es auch in Amsterdam nicht. Zurück im "Sleep-In" musste ich nämlich einen Zettel vorzeigen, dass ich bezahlt hatte. Nur war ich nicht mehr so ganz in der Lage, den zu finden. Alles aus Hosen- und Jackentaschen flog auf den Boden. Sobald ich ein Ding aufgehoben hatte, flog was anderes runter. Ich war so dermaßen breit. Da ging nicht mehr allzu viel. Irgendwann durfte ich dann ohne Zettel rein, weil die anderen sagten, ich gehöre zu ihnen.

Und die Drogenfahndung hatten wir dann auf dem Weg nach Deutschland, hinter der Grenze, auch noch am Hals. So richtig zugekifft über die Grenze gefahren. Aber nicht ich. Ich habe keinen Führerschein. Was vielleicht auch besser so ist.

Denn mit dem Fahrradfahren war es ja auch so ne Sache. Eine Zeit lang bin ich mit dem Fahrrad früh morgens in der Dunkelheit zur Arbeit gefahren. Ohne Licht, es war kaputt. Was allein schon sehr riskant war. Ich bin dann möglichst auf dem Bürgersteig gefahren. Nahm eine Abkürzung über den Hof eines kleinen Ladens, im Eiltempo. Habe in der Dunkelheit nicht gesehen, dass dort eine Absperrkette war und ich raste voll durch die Kette. Die Kette war dann dort, wo sie befestigt war, abgerissen. Naja, fairerweise bin ich dann nach der Arbeit zu dem Laden und habe auch angeboten, den Schaden zu ersetzen. Wollte der Besitzer aber nicht. Er war einfach nur froh, zu erfahren, was mit der Kette passiert war und dass mir nichts passiert ist.

Doch zurück zur Drogenfahndung. Ich war so breit und der Typ leuchtete mir mit seiner Taschenlampe auch noch in die Augen. Das war furchtbar. Meinen letzten Keks hatte ich aber schon an der Nordsee weggemampft. Doch kurz vor der Grenze ging es erst los. Also legal zugekifft in Deutschland.

Und ich musste sämtliche Jacken- und Hosentaschen ausräumen. Da war aber nichts mehr. Glücklicherweise wollten die nicht in den Kofferraum schauen. Da war zwar auch nichts, aber ich hatte haufenweise Schachteln mit Puddingpulver in Amsterdam gekauft. Das waren so viele, dass die bestimmt gedacht hätten, ich hätte Heroin geschmuggelt. Der Pudding war so richtig lecker, gab es in Deutschland nicht.

Ich hatte auch mal daran gedacht, nach Amsterdam umzuziehen. Aber irgendwie ist dann doch nichts draus geworden. Sehr schade eigentlich.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025Dorfleben liegt mir nu gar nicht. Biste nicht in einem Verein oder lässt
dich nicht "Im Dorfkrug" mal scannen, lebst wie ein Fremder..
Naja, mir liegt das ja normalerweise auch nicht. Durch einen Kumpel habe ich das Dorf und die anderen Leute kennengelernt. Dann ist das was anderes.

Beim Feiern und Apfelwein machen waren aber auch Zugezogene dabei. Und sie gehörten automatisch dazu. Es hängt halt auch von den Ureinwohnern ab, wie offen sie sind. Und ja, vielleicht ist dieses Dorf tatsächlich kein Maßstab.

Doch allein in ein Dorf umziehen, das muss echt nicht sein. Allerdings wird es immer schwieriger, in der Stadt eine günstige Wohnung zu finden. Von daher könnte es passieren, dass ich irgendwann keine andere Wahl habe.

Aber das mit dem Verein ist wohl nicht in jedem Dorf so. Waren meine Kumpels, soweit ich weiß, auch nicht. Okay, manche waren bei der Freiwilligen Feuerwehr. Aber längst nicht alle. Dorfkneipe hatten wir irgendwann, das war aber cool. Wie gesagt, wenn man schon Leute kennt, dann ist das alles ganz locker. Und dann gab es eine Zeit lang eine Pizzeria mit der leckersten Pizza der Welt. Wenn man im Dorf integriert ist, dann kann das alles auch sehr schön sein. Das ist aber Glückssache. Und das hat auch nur funktioniert, weil ich schon einen Kumpel von woandersher gekannt habe.

Und ich fühle mich in der kleinen Stadt, in der ich wohne, auch sehr fremd. Man kann hier zwar studieren, aber wenn man dort nicht mehr ist, dann ist es ähnlich wie in einem Dorf. Finde ich zumindest.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Die meisten Menschen scheinen mich einfach nicht besonders zu mögen.
Warum ?
Eine sehr gute Frage, die ich nicht so einfach beantworten kann. Ich möchte auch gerne wissen, warum. Okay, ich weiß schon, dass ich anders bin. Aber das sollte doch nicht dazu führen, dass man abgelehnt wird.

Es ist ja nicht so, dass ich andere Menschen provoziere. Ich lasse jeden in Ruhe, solange man mich in Ruhe lässt.

Ich habe schon so viel Mobbing erfahren. Schule, Arbeit, Nachbarschaft. Und auch an der Uni erfuhr ich von anderen, dass einige Studierende sehr negativ von mir reden.

Vielleicht sollte ich einfach andere Leute fragen, was mit mir ist. Was ich dann auch gestern gemacht habe.

Mein Bruder meinte, ich wäre zu speziell. Was immer das heißen mag. Als ich ihn fragte, was er damit meint, sagte er, weit von der Norm abweichend. Das ist aber die Sichtweise eines sehr angepassten Menschen. Der nie auffallen möchte.

Ansonsten habe ich noch zwei weitere Leute schriftlich gefragt, die aber noch nicht geantwortet haben.

Naja, vielleicht ist es auch einfach ein Kleinstadtproblem.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Ich trinke aber immer noch nahezu jeden Tag Alkohol, in moderaten Mengen, meist zu Hause. Ich mag einfach das Gefühl, aber auch den Geschmack.
Okay, über das in rot eingefärbte könnte für alles Mögliche an Erfahrungen einbringen
und desto älter man wird desto weniger verträgt es sich und bei Grenzüberschreitungen
höher unerwarteten Gefahren ausgesetzt.. Ich han da kein Bock mehr drauf.  ;)
Ich verstehe das sehr gut. Ich möchte mich auch nicht mehr in Gefahr begeben. Das mit den unerwarteten Gefahren ist nämlich echt ein Problem. Ich möchte das auch nicht mehr.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Das merke ich immer dann, wenn nichts mehr da ist und ich keine Lust habe, deswegen einkaufen zu gehen.
Wie oft du nun einkaufen gehst, frage ich jetzt nicht. ;-)
Spontanitäten reißen da immer was, was nicht geplant war..
Naja, bei mir ist das mit dem Einkaufen sehr unterschiedlich. Es kommt drauf an. Es kann ab und an auch schonmal dreimal in der Woche sein, aber zwei bis drei Wochen ohne einkaufen war auch schon. Mit dem Saufzeug hatte das aber nie was zu tun.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025Und ja, pass gut auf dich auf. ;D
Das mache ich, versprochen.

Ich denke, dass es mit dem Alkohol gerade noch so okay ist. Und ja, aufpassen muss ich schon.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Ich bin dann tatsächlich noch mit dem Taxi zur Arbeit gefahren, kam ca. 45 Minuten zu spät und sagte einfach, ich hätte Durchfall gehabt.
Muhahaha ich muss mal pullern, sonst landet das Gewässer in die Hose :-))
:D  :D  :D

Ja, das war schon richtig krass. Manche Dinge vergisst man nie. Und als ich vorgestern mit meiner Mutter und meinem Bruder im Wohnzimmer saß und daran dachte, habe ich so einen Lachanfall bekommen, dass ich nicht mehr aufhören konnte. Beinahe wäre ich aus dem Wohnzimmer gerannt.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025Naja, wer als Kind schon im Bottich Äppel mit den Füßen gestampft hat, dem
kann später Äppelwei nichts mehr anhaben oder ? Obelix und sein Zaubertrank ?
:D  :D  :D

Nein, nein, nein, so war das nicht. Das kenne ich nur von der Weintrauben-Weinherstellung.

Doch zumindest bin ich mit Apfelbäumen aufgewachsen. Was sehr schön war.

Ich stelle mir das gerade vor: Äpfel mit den Füßen stampfen. Die runden Dinger sind nämlich ganz schön hart.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025Äpfelwein hatte ich mal in Frankfurt/Main getrunken und war nicht so mein Ding.
Frankfurt ist auch eine tolle Stadt. Bestimmt war das in Sachsenhausen, denke ich. Sehr schön dort.

So richtig gut schmeckt mir nur der selbstgemachte Apfelwein. Das ist schon ein riesengroßer Unterschied. Obwohl ich den gekauften Apfelwein auch mag.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025Schwerer Einschlag mit eingebauten Kopfschmerzen..Ein Mal, nie wieder.
Was richtig schlimm war, ich hatte mal Glühwein aus Finnland oder Schweden. Nur hatte der sehr viel mehr Prozente als wir es vom Glühwein kennen. Ich machte mir den heiß und dachte nicht an den Alkoholgehalt. Und das alles vormittags, ohne gefrühstückt zu haben. Dann war es mir plötzlich so schwindelig und kotzübel, dass ich auf allen Vieren wie ein Kleinkind zum Klo gekrabbelt bin. Ich war froh, dass ich allein zu Hause war. Aber sehr lecker war dieser Glühwein.

Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025In meiner Wohnumgebung kann es auch sehr rauhbeinig werden.. So was hat sich bei
mir verringert.. Nächsten Tach das böse Erwachen "Was war das denn für ein Mist?".
Oh ja, genau, das kenne ich. Diese Frage "Was war das denn für ein Mist?" habe ich mir schon so oft gestellt. Ich hatte früher Phasen, wo ich drei Wochen oder länger überhaupt keinen Alkohol getrunken habe, einfach weil ich die Schnauze voll hatte.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Dann kennst Du bestimmt auch das "Melkway". Dieses riesengroße Kulturzentrum.

Lach, neugierig rein, voll cool, Spacecakes und Falconpfeife und zurück
nach A-Dam-Süd musste mit dem Taxi gewuppt werden, weil Orientierungsvermögen
voll platt geraten ist..

Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Und die Drogenfahndung hatten wir dann auf dem Weg nach Deutschland, hinter der Grenze, auch noch am Hals. So richtig zugekifft über die Grenze gefahren.

Hengelo Bentheim oder Venlo ? Zu Fuß via Kaltenkirchen-Venlo war schön.
Keine Streifenhörnchien, umsonst geschwitzt.  :D

Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Wenn man im Dorf integriert ist, dann kann das alles auch sehr schön sein.
Im Sommer, ja und am längsten habe ich es in Schallemich ausgehalten, aber wohl
auch deswegen, das ich dort in einem selbstverwalteten Heim lebte, wo jeder
"staatlich anerkannte" Erzieher nichts zu suchen hatte.
Das war eine echte Alternative zur normalen Heimerziehung und Respect im Dorf
hatten wie eh und nach über 30 Jahren noch mal eine Erinnerungsreise dorthin,
in Bergisch Gladbach einen Bewohner des Dorfes kennen gelernt der dazu meinte
"Ständig Polizei und wir waren froh das das Ding geschlossen wurde."

Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Das mit den unerwarteten Gefahren ist nämlich echt ein Problem. Ich möchte das auch nicht mehr.
Ich dachte auch, das könnte man bemaßungsmäßig kalkulieren a la Sixpac
und dann ist aber Schluss oder so aber denkste. Es liegt nicht nur am Promillegrad,
wann es scheppert..

Mit Alc auf zu hören war bei mir weniger das Problem, um so perverser der
Kampf in meinem Kopf. Ständig terrorisierte mich die "Trinker-Synapse".
Ich musste dazu erst mal über ein Jahr Lokalitäten meiden. Schon die Atmosphäre
lies diese Synapse schon Hoffnung tanzen,in kürze angeswippst zu sein.

Mittlerweile kann ich wieder in Lokalitäten aber diese Synapse ist immer noch
nicht tot aber lässt sich bereits besser unter Kontrolle halten.
Toitoitoi, möge es weiter so funzen, ganz ohne Alc. Dann lieber mal ein bissel
Nordhern Lights, Shining Silver oder so..

Diese Art von Rausch bekommt mir bessser, kein Randalinsky mehr sondern locker
und nicht mehr das rote Licht in Sicht "Vorsicht, Kontrollverlust !"
 :)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Mein Laptop macht aktuell mal wieder sehr viele Probleme. Sollte ich länger nicht antworten, dann liegt es daran, dass überhaupt nichts mehr funktioniert.  :( 

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Lach, neugierig rein, voll cool, Spacecakes und Falconpfeife und zurück
nach A-Dam-Süd musste mit dem Taxi gewuppt werden, weil Orientierungsvermögen
voll platt geraten ist..
Ja, das "Melkway" war richtig cool.  :)

Ja, genau, das Orientierungsvermögen. Das funktioniert dann meist nicht mehr so gut oder überhaupt nicht mehr. Kenne ich sehr gut. Aber ich musste mich in Amsterdam um nichts kümmern. Die anderen kannten sich aus. Und vielleicht haben meine Freunde und Bekannte überhaupt keine Kekse gegessen. Ich weiß es nicht. Ich bin ja ständig von Raum zu Raum gewandert.

Ich habe mich dort so wohl gefühlt. Ich habe immer noch ein T-Shirt vom "Melkway". Keine Ahnung, ob das Kulturzentrum überhaupt noch existiert. Es ist alles schon so lange her.

Irgendwie ist "weggehen" mittlerweile nicht mehr so schön. Es hat sich so vieles verändert. Zumindest hier, wo ich wohne.

Kekse habe ich auch schon selbst gebacken, von meinen Pflanzen, die ich geschenkt bekam. Leider hat das überhaupt nicht funktioniert. Irgendwie war die Dosierung komplett daneben. Ich bin halt kein Bäcker.

Nichtmal Weihnachtsplätzchen kann ich backen. Die haben niemandem geschmeckt. Das macht jetzt nur noch mein Bruder. Der hat wohl mehr Talent als ich.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Hengelo Bentheim oder Venlo ? Zu Fuß via Kaltenkirchen-Venlo war schön.
Keine Streifenhörnchien, umsonst geschwitzt.  :D
:D  :D  :D

Ich weiß das leider überhaupt nicht. Habe nicht darauf geachtet. Sollte ich jemanden von früher per Zufall treffen, dann werde ich fragen. Ich habe mittlerweile kein Kontakt mehr zu den Leuten. Sehr schade eigentlich.

Wir kamen direkt von der Nordsee. Der Ort hieß "Monster". Deswegen wollte eine Freundin von uns unbedingt dorthin. Wegen dem Namen.

Vorher fuhren wir durch einen Ort, der war so krass, ich wollte dort wohnen. Leider weiß ich den Namen nicht. Ganz viele rote Backsteinhäuser, Mehrfamilienhäuser. Und überall Wasser, auch direkt an den Häusern. Ich denke, es waren Entwässerungskanäle. Wir waren schon sehr nah an der Nordsee. Ich fand diesen Ort irgendwie faszinierend. Ich weiß nur nicht, wie ich ihn wiederfinden kann.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Wenn man im Dorf integriert ist, dann kann das alles auch sehr schön sein.
Im Sommer, ja und am längsten habe ich es in Schallemich ausgehalten, aber wohl
auch deswegen, das ich dort in einem selbstverwalteten Heim lebte, wo jeder
"staatlich anerkannte" Erzieher nichts zu suchen hatte.
Das ist doch cool, ohne "staatlich anerkannte" Erzieher. Du hattest dort sicherlich auch Leute, mit denen Du was machen konntest. Ich denke, das kommt dem schon recht nahe, was ich so meine. Dorf ist halt nicht gleich Dorf. Es muss halt einfach passen.

Ein Dorf hat ja auch Vorteile. Sehr viel Natur drumherum. Und man kann nirgendwo draußen so gut feiern wie im Dorf. Wenn ich allein an das Osterfeuer denke. Ein richtig großes Zelt hatten wir aufgebaut. Und ein riesengroßes Osterfeuer gab es.

Es war auch cool, Marshmallows ans Feuer zu halten. Ich liebe diese Dinger sowieso, aber gegrillt erst recht.

Damit das Feuer solange funktioniert, wurde schon vorher massenweise Brennmaterial dorthingekarrt. Vor allem Äste und Zweige, die beim Winterschnitt der Obstbäume anfielen. Und ich habe mir ein uraltes Bett aus Vollmassivholz retten können. Das wäre ansonsten im Feuer gelandet. Was sehr schade drum wäre.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Das war eine echte Alternative zur normalen Heimerziehung und Respect im Dorf
hatten wie eh und nach über 30 Jahren noch mal eine Erinnerungsreise dorthin,
in Bergisch Gladbach einen Bewohner des Dorfes kennen gelernt der dazu meinte
"Ständig Polizei und wir waren froh das das Ding geschlossen wurde."
Ständig Polizei, das ist schon krass und wohl auch extrem nervig. Aber, dass die Bewohner des Dorfes froh waren, als es geschlossen wurde, das verstehe ich nicht. So eine Alternative ist doch richtig cool. Was will man denn mit dem ganzen anderen Schrott. Am besten alles dichtmachen. Und die Erwerbslosenindustrie gleich mit abschaffen. Ist doch alles nur Mist.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 01:35:03 Mo. 03.Februar 2025Das mit den unerwarteten Gefahren ist nämlich echt ein Problem. Ich möchte das auch nicht mehr.
Ich dachte auch, das könnte man bemaßungsmäßig kalkulieren a la Sixpac
und dann ist aber Schluss oder so aber denkste. Es liegt nicht nur am Promillegrad,
wann es scheppert..
Okay, ja, es ist tatsächlich ein Problem.

Ich hatte ja von dem skandinavischen Glühwein geschrieben. Ich hätte nie gedacht, dass ich so krass darauf reagiere.

Irgendwie denke ich, dass es auch damit zu tun hat, welche Art von Alkohol man so konsumiert.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Mit Alc auf zu hören war bei mir weniger das Problem, um so perverser der
Kampf in meinem Kopf. Ständig terrorisierte mich die "Trinker-Synapse".
Ich musste dazu erst mal über ein Jahr Lokalitäten meiden. Schon die Atmosphäre
lies diese Synapse schon Hoffnung tanzen,in kürze angeswippst zu sein.
Oh je, dann müsste ich mein Zu Hause meiden und sämtliche Lebensmittelläden.

Irgendwie ist das richtig scheiße. Ich verstehe Dich.

In Kneipen war ich zuletzt 2015. Das war im Rahmen der Einführungswoche an der Uni. Da mittlerweile alles so teuer ist, kann ich mir Kneipenbesuche sowieso kaum noch leisten. Mit dem extrem wenigen Bürgergeld ist das leider nicht mehr möglich.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Mittlerweile kann ich wieder in Lokalitäten aber diese Synapse ist immer noch
nicht tot aber lässt sich bereits besser unter Kontrolle halten.
Toitoitoi, möge es weiter so funzen, ganz ohne Alc.
Ich wünsche Dir so sehr, dass es klappt. Ich denke aber, Du schaffst das. Auch, weil es bei Dir schon länger ohne Alkohol geht. Und vor allem, weil Du froh bist, den Alkohol loszusein. Aber ja, man braucht dazu einen sehr starken Willen. Den Du aber hast. Davon bin ich überzeugt.

Zitat von: Onkel Tom am 21:09:40 Mo. 03.Februar 2025Dann lieber mal ein bissel
Nordhern Lights, Shining Silver oder so..

Diese Art von Rausch bekommt mir bessser, kein Randalinsky mehr sondern locker
und nicht mehr das rote Licht in Sicht "Vorsicht, Kontrollverlust !"
 :)
Das ist ja cool. So im Detail kannte ich mich überhaupt nicht aus. Ich musste erstmal recherchieren. Das ist echt gut.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 16:30:19 Di. 04.Februar 2025Mein Laptop macht aktuell mal wieder sehr viele Probleme. Sollte ich länger nicht antworten, dann liegt es daran, dass überhaupt nichts mehr funktioniert.  :( 
Nett, ich hatte gestern ein Computer-Gau. Musste ein neues Betriebsystem aufsetzen.
Und wieder mal ein Tach für Compigefrickel drauf gegangen aber nun funzt es wieder.

Zitat von: Wanderratte am 16:30:19 Di. 04.Februar 2025Keine Ahnung, ob das Kulturzentrum überhaupt noch existiert.
Ja, schon lange her, glaube jedoch, das es immer noch existiert, da ja ein Muss für
alle Krautfreunde-Touris ist. Muss man einfach mal erlebt haben..

Zitat von: Wanderratte am 16:30:19 Di. 04.Februar 2025Du hattest dort sicherlich auch Leute, mit denen Du was machen konntest.
Das ganz gewiss. Was die Nachbarschaft so davon hielt, war schnuppe. In diesen
Heim ohne Erzieher, waren ca. 20 Leute im besten Alter 15-25, denen immer was
einfiel, keine Langeweile aufkommen zu lassen. War ne coole Zeit.

Zitat von: Wanderratte am 16:30:19 Di. 04.Februar 2025So eine Alternative ist doch richtig cool. Was will man denn mit dem ganzen anderen Schrott.
Dieser "Jugendhof" oder "Walter Dörken Hof" war eine schallende Ohrfeige dem
Landschaftsverband Rheinland als Beichspiel, das nicht staatlich organisiertes
Heimwesen besser funktionieren kann und das tat es auch.
Das war dem LVR ein Dorn im Auge und hat entsprechend alles versucht, den
Jugendhof platt zu machen.
Vom Anruf bei der Polizei, wir würden einen RAF-Terroristen dort verstecken, bis
zu einem Brandanschlag, der durch einem vom LVR beschmierten Bewohner ausgegangen
sein soll. Es gab dazu in Bensberg ein ellenlanger Prozess, der über 2 Wochen
ging und jeden Werktag dort das halbe Heim im Gerichtssaal vertreten war.

Im Hintergrund freute sich der LVR einen Ast, das es keine echte Alternative mehr
gab. Das Ding ist dann tatsächlich platt gegangen und heute lebt dort jemand,
der im Dorf als Stinksiefel und unangenehmer Zeitgenosse leben soll.
(Hat sich die Immo für ein Appel und Ei unter dem Nagel gerissen.)






Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 14:34:27 Mi. 05.Februar 2025Nett, ich hatte gestern ein Computer-Gau. Musste ein neues Betriebsystem aufsetzen.
Und wieder mal ein Tach für Compigefrickel drauf gegangen aber nun funzt es wieder.
Oh je, das war ja richtig doof. Ich hätte nichtmal gewusst, wie man ein neues Betriebssystem aufsetzt. Es war schon alles da, als ich den Laptop gekauft habe. Von daher bin ich einfach froh, dass mein "Herumfummeln" bisher noch immer geholfen hat. Ich denke aber, dass das möglicherweise nicht immer funktioniert.

Das mit den Computerproblemen ist einfach scheiße. Ich bin nunmal auf ihn angewiesen, wenn ich kommunizieren möchte.

Das Problem dabei ist, ich habe halt nur den einen. Mein Smartphone ist nur sehr bedingt internetfähig. Es ist von 2015 und war damals schon ein Auslaufmodell. Sehr viele Webseiten funktionieren entweder nicht richtig oder gar nicht.

Computer-Gau konnte man das bei mir auch schon fast nennen.

Das Problem ging schon am Montag los. Der Computer war viel langsamer als sonst. Und am Dienstag war dann die Taskleiste weg.

Ich hatte mich schon gefragt, was dem Computer noch so einfallen könnte, was dann auf einmal nicht mehr funktioniert.

Ich konnte zwar noch irgendwie am Computer arbeiten, aber es war alles eine äußerst nervige Fummelei.

Naja, ich habe dann alles Mögliche ausprobiert. Alle möglichen Tasten und Tastenkombinationen. Keine Ahnung, ob es Zufall war, doch auf einmal ging alles wieder normal. Und er ist auch wieder schnell, so wie immer.

Du hast nicht zufällig auch "Windows 11 Home"? Mein Bruder meinte nämlich, das Problem könnte auch mit Windows im Zusammenhang stehen. Durch ein Update oder so. Ich frage, weil unsere Computerprobleme zeitgleich auftraten.

Zitat von: Onkel Tom am 14:34:27 Mi. 05.Februar 2025Ja, schon lange her, glaube jedoch, das es immer noch existiert, da ja ein Muss für
alle Krautfreunde-Touris ist. Muss man einfach mal erlebt haben..
Ja, genau, schon so lange her.

Im Internet fand ich auf den aktuellen Webseiten nur "Melkweg":

https://www.melkweg.nl/nl/ .

Das Gebäude, in dem sich das "Melkweg" befindet, war wohl eine ehemalige Molkerei. Keine Ahnung, ob es das ist. Ich weiß leider nicht mehr, wo es war.

Die Adresse vom "Melkweg" lautet: Lijnbaansgracht 234a, 1017 PH Amsterdam.

Da das "Melkway" riesengroß war, könnte es schon irgendwie passen mit der Molkerei.

Wenn, dann muss sich dort aber sehr viel verändert haben. Und das nicht zum Positiven. Doch leider ist das mittlerweile nahezu überall so. Sämtliche Kneipen usw., die ich früher sehr gerne besucht habe, sind mittlerweile nahezu scheiße oder nicht mehr vorhanden.

Zitat von: Onkel Tom am 14:34:27 Mi. 05.Februar 2025Das ganz gewiss. Was die Nachbarschaft so davon hielt, war schnuppe. In diesen
Heim ohne Erzieher, waren ca. 20 Leute im besten Alter 15-25, denen immer was
einfiel, keine Langeweile aufkommen zu lassen. War ne coole Zeit.
Wie war das möglich, dass Menschen im Alter von 25 Jahren noch im Heim wohnten?

Hattet ihr dort eine gleichberechtigte WG? Oder gab es Leute, die sich um euch gekümmert haben?

Erinnert mich irgendwie ein wenig an die SSK. Außer, dass es nicht politisch war. Oder doch?

Manchmal denke ich, ich hätte auch gerne mal Gemeinschaft mit anderen Menschen kennengelernt. Nicht nur sporadisch, sondern richtig mit Zusammenwohnen und so. Dann wäre ich vielleicht im Umgang mit anderen Menschen sicherer. Selbstverständlich muss es auch passen. Das ist schon klar.

Zitat von: Onkel Tom am 14:34:27 Mi. 05.Februar 2025Dieser "Jugendhof" oder "Walter Dörken Hof" war eine schallende Ohrfeige dem
Landschaftsverband Rheinland als Beichspiel, das nicht staatlich organisiertes
Heimwesen besser funktionieren kann und das tat es auch.
Das war dem LVR ein Dorn im Auge und hat entsprechend alles versucht, den
Jugendhof platt zu machen.
Das ist schon sehr krass, finde ich. Sobald eine Einrichtung, die nicht staatlich organisiert ist, sehr gut funktioniert, bekommen die staatlichen Träger ein riesengroßes Problem.

Vielleicht hatte der LVR schlichtweg Angst. Angst vor Konkurrenz, die weitaus besser funktioniert. Aber da merkt man schon wieder, dass es dem LVR nicht um die Menschen ging. Es war nichts als Egoismus. Und es hatte sich ja auch so bestätigt, dass der Jugendhof sehr viel besser war.

Zitat von: Onkel Tom am 14:34:27 Mi. 05.Februar 2025Im Hintergrund freute sich der LVR einen Ast, das es keine echte Alternative mehr
gab. Das Ding ist dann tatsächlich platt gegangen [...]
Ich finde es sehr schade, dass der Jugendhof einfach so kaputtgemacht wurde.

Stattdessen hätte der LVR dichtmachen müssen. Einfach wegen Unfähigkeit. Die hatte er ja immer wieder bewiesen.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 18:19:21 Do. 06.Februar 2025Du hast nicht zufällig auch "Windows 11 Home"? Mein Bruder meinte nämlich, das Problem könnte auch mit Windows im Zusammenhang stehen.
Bei Win gab es schon bei Windows 95 von Oraely das Buch "Windows Widrigkeiten.
95/98/XP hatte ich noch unter Kontrolle, Vista habe ich auf offline-läuft um gefrickelt
und bei Win 8 habe ich tschüss gewunken.
Die Lust, mit "Brille" ins Web zu gehen ist mir vergangen ;-)

Zum Melkweg habe ich auch recherchiert und bin der Meinung, das es das ist, wo wir es
mit Kuchenstücken und Bobbel-Thresen hatten..
Wundert mich etwas, das darüber keine Erwähnungen zu finden sind.

Zitat von: Wanderratte am 18:19:21 Do. 06.Februar 2025Wie war das möglich, dass Menschen im Alter von 25 Jahren noch im Heim wohnten?
Es waren aus der normalen Heimerziehung Entwichenen, die auch viel Nachholbedarf
im Bezug des Erwachsen werdens hatten a la statt Heim-Sonderschule einen ganz normalen
Realschulabschluss zu erreichen.

Das Ding wurde von Walter Dörken gegründet und war Vorzeigeprojekt, anderen zu zeigen,
wie benachteiligend Heimerziehung ist. Der politische Aspekt anbei ging der Forderung
nach, die staatliche Heimerziehung zu reformieren.

Es war auch ein alternativ eingestellter SozPäd dabei, der dem Staat den Mittelfinger
zeigte und in den Planungssitzungen wie ein Moderator agierte. Drang und Zwang ? Nö.

Zitat von: Wanderratte am 18:19:21 Do. 06.Februar 2025Vielleicht hatte der LVR schlichtweg Angst. Angst vor Konkurrenz, die weitaus besser funktioniert.
Dort habe ich auch Realschule gemacht und da der LVR es irgendwie schaffte, mich
von der offiziellen Realschule verweisen zu lassen, habe ich dem Direktor in der
Frühstückspause auf seinen Sessel geschissen.

Mannn war ich sauer, wie es hieß "heute noch aber morgen nicht mehr", so kurz vor
dem Real-Abschluss und entsprechend groß und stinkig war die Wurscht, die dann in
der Mittagspause zum Schulgespräch (Gespött) wurde.
Alles im Jugendhof sowie SSK war "bedingt" freiwillig, soweit das Projekt läuft.

Zitat von: Wanderratte am 18:19:21 Do. 06.Februar 2025Einfach wegen Unfähigkeit.
Auf die "Operation Luwo" bekamen die Verantwortlichen eine satte Anzeige, die sofort
"im öffentlichem Interesse" beurteilt wurde und die Schreibtischganoven mussten sich
mit "Vorsätzlichem Amtsmissbrauch und Verstoß gegen das Jugendwohlfahrtsgesetz a la
körperlicher und seelischer Gewalt an Schutzbefohlene" (§ 168 JWG (1984)) auseinander
setzen.
Darauf ging es dann endlich los, das sich die Heimerziehung in Richtung lebenswerter
Wege für ca. 40.000 Zöglinge in NRW entwickelte..

Ich war da der "Mauli"  :D

Uff, kurz vor dem Abschluss wurde ich in diesem Ludwig Wolker Heim (Luwo) in Essen
entlarft aber da war bereits alles an Beweissicherung gewuppt. Ein Erzieher drohte
mir mit Mord, wenn sein Name auftauchen würde.. Danach durfte ich nur noch "im Loch"
übernächtigen und wurde von anderen Jugendlichen abgeschirmt.

Jo, der Knabe, der immer an seiner Armbanduhr rum spielte, bevor er einen Jugendlichen
mit der Faust in die Magengegend boxte, das er in den offenen Kleiderspint flog ?
Für diese "Routinearbeit" sollte er bluten !
Er wurde entfernt und mist, nur 2 Jahre Bewährung. Ich finde, der hätte auch mal
Gitter erleben dürfen..
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Zum Melkweg habe ich auch recherchiert und bin der Meinung, das es das ist, wo wir es
mit Kuchenstücken und Bobbel-Thresen hatten..
Wundert mich etwas, das darüber keine Erwähnungen zu finden sind.
Okay, dann haben diejenigen, denen das "Melkway" gehört, einfach den Namen geändert. In den 90ern hieß es zumindest noch "Melkway". Und auf meinem T-Shirt steht es ja auch so drauf.

"Melkway" scheint wohl eher ein Fantasiename zu sein. Jedoch konnte ich es so genau nicht herausfinden. Ich finde, der Name klingt aber sehr viel interessanter als "Melkweg".

"Milchstraße" heißt auf Niederländisch "Melkweg".

"Milchstraße" heißt aber auf Englisch "Milky Way". Und nicht, wie ich immer dachte, "Melkway".

Ich ging ja immer davon aus, dass "Melkway" Englisch ist und übersetzt "Milchstraße" heißt. Doch scheinbar existiert dieses Wort im Englischen überhaupt nicht. Keine Ahnung, aber vielleicht dachten die vom "Melkweg" ja auch, dass "Melkway" "Milchstraße" heißt. Uns als sie dann merkten, dass es nicht richtig ist, wurde aus "Melkway" "Melkweg". Ich weiß es aber nicht.

Ich finde das Wortspiel jedenfalls sehr interessant. Als ich in den 90ern dort war, wusste ich nichts von der Molkerei. Ich ging einfach davon aus, dass sich "Melkway" allein auf die Milchstraße im Weltall bezieht. Ich mag diese Doppeldeutigkeit.

Die Häuser drumherum sind auch sehr schön. Sieht man ja sehr gut auf dem Foto von Deinem Link. Und überhaupt, Amsterdam ist eine sehr schöne Stadt.

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Es waren aus der normalen Heimerziehung Entwichenen, die auch viel Nachholbedarf
im Bezug des Erwachsen werdens hatten a la statt Heim-Sonderschule einen ganz normalen
Realschulabschluss zu erreichen.
Wie kann ich mir das mit der Heim-Sonderschule vorstellen? Das klingt ja richtig mies.

War das eine normale Sonderschule wie man es auch von außerhalb der Heime kennt? Für Menschen mit sogenannten "Einschränkungen" oder "Behinderungen"? Weil den Erziehern die Schulbildung der Kinder und Jugendlichen einfach scheißegal war?

Oder hieß sie nur Sonderschule, weil sie zum Heim gehörte? Und man konnte dort zumindest einen Hauptschulabschluss machen? Was aber auch schon zu wenig wäre. Selbst das Abitur hätte möglich sein müssen.

Ich verstehe sowieso nicht, was das alles sollte. Ihr hättet doch ganz normale Schulen außerhalb des Heims besuchen können. Da wurde was zum Problem gemacht, was keines hätte sein müssen. Ich halte so eine Heim-Sonderschule für einen absoluten Mist.

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Das Ding wurde von Walter Dörken gegründet und war Vorzeigeprojekt, anderen zu zeigen,
wie benachteiligend Heimerziehung ist. Der politische Aspekt anbei ging der Forderung
nach, die staatliche Heimerziehung zu reformieren.

Es war auch ein alternativ eingestellter SozPäd dabei, der dem Staat den Mittelfinger
zeigte und in den Planungssitzungen wie ein Moderator agierte. Drang und Zwang ? Nö.
Ich hatte einen Sozialarbeiter bei der Drogenberatung, der auch richtig cool war und selbst sehr unangepasst war. Mit ihm kam ich sehr gut klar. Solche Menschen sind aber sehr selten. Genauso wie der Sozialpädagoge vom Jugendhof. Ansonsten kann man die meisten doch eher vergessen.

Diese Drogenberatungsstelle war ja auch basisdemokratisch organisiert. Ein Chef existierte nicht. Mittlerweile ist das aber auch nicht mehr so. Schon sehr lange nicht mehr. Ich habe mir ihre Webseite angeschaut. Ich fand sie fürchterlich. Nichts mehr mit Gesellschaftskritik.

Das mit der Basisdemokratie war damals ein Trend, der aber nach und nach immer mehr zerstört wurde. Mittlerweile existieren nur noch sehr wenige Einrichtungen ohne Chef. Was ich ziemlich doof finde.

Und ich habe bei der Drogenberatung den Verkauf einer Zeitschrift organisiert. Eine Zeitschrift von Drogengebrauchern und ehemaligen Drogengebrauchern. Das Problem war allerdings, dass das Projekt selbst nicht von Betroffenen organisiert war. Sondern es arbeiteten auch Sozialarbeiter usw. dort, die das Sagen hatten. Als ich dort ein Praktikum gemacht habe, habe ich festgestellt, dass diese Konstellation eine Katastrophe war. Da war nichts mehr mit alternativ. Ich war froh, als ich dort wieder weg war. Also, mit den Betroffenen habe ich mich sehr gut verstanden, mit dem Sozialarbeiter usw. aber überhaupt nicht. Ich hatte mit denen ständig Probleme. Ab und an sieht es hinter den Kulissen ganz anders aus als man es so erwartet.

Naja, jedenfalls habe ich jeden Monat ein Werbeplakat für diese Zeitschrift gemalt und an die Eingangstür der Drogenberatungsstelle geklebt. Durfte ich alles machen, obwohl ich selbst Klient war. Ich weiß nicht, ob das jetzt überhaupt noch möglich wäre.

Es gab damals zwei Tendenzen. So, wie Du es auch im Rahmen der Heimerziehung kennengelernt hast. Zum einen autoritäre Arschlöcher, aber auch Menschen, die Reformen wollten.

Mittlerweile ist viel zu viel reglementiert.

Immer mehr Freiheiten verschwinden. Immer mehr wird reglementiert.

Das war ja auch in anderen Bereichen so. Ein sehr gutes Beispiel ist auch der Job, den ich zwischen 2001 und 2015 neben dem Studium gemacht habe.

Anfangs hatte ich sehr viele Freiheiten. Ich durfte alleine in einem riesengroßen Gebäude arbeiten. Zu Zeiten, als alle anderen schon längst zu Hause waren. Soviel Vertrauen hatte man mir gegenüber. Mir hat das Arbeiten damals sehr viel Spaß gemacht. Ich konnte richtig laut Musik hören. Es war ja niemand in dem Gebäude, den es hätte stören können.

Die Arbeitsbedingungen waren super, sonst hätte ich den angebotenen unbefristeten Arbeitsvertrag abgelehnt. Ich wollte ja nie sowas haben.

Später war es dann leider nicht mehr möglich, allein zu arbeiten. Es musste zumindest immer jemand aus dem Personalbüro dort sein. Und irgendwann war der Job so scheiße, dass es kaum noch auszuhalten war.

Vor allem in den 70er und 80er Jahren wurden so viele Freiheiten erkämpft, die dann nach und nach immer mehr kaputtgemacht wurden.

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Dort habe ich auch Realschule gemacht und da der LVR es irgendwie schaffte, mich
von der offiziellen Realschule verweisen zu lassen, habe ich dem Direktor in der
Frühstückspause auf seinen Sessel geschissen.

Mannn war ich sauer, wie es hieß "heute noch aber morgen nicht mehr", so kurz vor
dem Real-Abschluss und entsprechend groß und stinkig war die Wurscht, die dann in
der Mittagspause zum Schulgespräch (Gespött) wurde.
Dass Du so sauer warst, kann ich sehr gut verstehen. Dieser Direktor hat die Wurscht echt verdient. Selbst schuld, wenn man sich so verhält. Eine Frechheit sowas.

Wusste der Direktor wer es war?

Im ersten Moment des Lesens dachte ich ja noch, es sei ein Scherz. Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu gehabt hätte. Aber Du hast richtig gut auf die Situation reagiert.

Hast Du dann eine andere Schule gefunden, die Dich aufnimmt?

Vielleicht hätte ich meiner ehemaligen Chefin auch auf den Sessel scheißen sollen. Die hatte mir nämlich im Jahre 2015 den damaligen Studienabschluss versaut.

Ich hatte Ende 2011, kurz vorm Vordiplom, durchgesetzt, dass ich immer dann frei bekomme, wenn ich für das Studium freie Zeit benötige. Alle hatten es akzeptiert. Ich hatte ja auch nur einen 9-Stunden-Vertrag. Wenn ich Zeit hatte, habe ich aber auch sehr viele Überstunden gemacht. Ich war also ziemlich unabhängig und frei.

Dann kam im Jahre 2014 eine neue Chefin, die mir alles wieder versaut hat. Ich sollte dann nämlich eine Woche die doppelte Stundenzahl arbeiten und eine Woche frei, immer im Wechsel. Ich musste nur noch ein Praktikum, die Diplomarbeit und mündliche Prüfungen absolvieren. Mit diesen neuen Bedingungen an der Arbeit hätte ich mich jedoch nicht angemessen auf meinen Hochschulabschluss vorbereiten können. Also, das Studium so richtig gegen die Wand gefahren. Es war gerade die Zeit der Umstellung von Diplom auf Bachelor und Master. Und irgendwann hätte man keine Diplomprüfungen mehr absolvieren können. Naja, einige Monate später habe ich dann den Job gekündigt. Und im Oktober 2015 ein neues Studium begonnen.

Dennoch, alles nicht mit dem vergleichbar, was Dir passiert ist. Echt krass, was Du schon so alles erlebt und erfahren hast.

Ich finde, Du bist ein Kämpfer.

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Darauf ging es dann endlich los, das sich die Heimerziehung in Richtung lebenswerter
Wege für ca. 40.000 Zöglinge in NRW entwickelte..

Ich war da der "Mauli"  :D
"Mauli", wie cool.

Krass, und Du warst mit dabei.

Das heißt, Du hast nicht nur für bessere Bedingungen mit Hartz 4 gekämpft, sondern auch für bessere Bedingungen in der Heimerziehung.

Und wenn ich es korrekt verstanden habe, dann hast Du auch im Bereich der Heimerziehung schon sehr viel erreicht.

Also, egal wie scheiße es war, immer das Beste aus jeder Situation gemacht.

Ich finde das jedenfalls sehr beeindruckend.

Zitat von: Onkel Tom am 23:00:17 Do. 06.Februar 2025Er wurde entfernt und mist, nur 2 Jahre Bewährung. Ich finde, der hätte auch mal
Gitter erleben dürfen..
Das waren ja ganz schlimme Zustände. Der hätte auf jeden Fall in den Knast gemusst.

Ich hoffe, dass so jemand nie wieder als Erzieher arbeiten darf.

Manchmal denke ich, dass einige Menschen solche Berufe nur lernen, damit sie andere unterdrücken, schikanieren und demütigen können.

Ich habe noch eine ganz andere Frage. Wie hieß denn dieser riesengroße mehrstöckige Schallplattenladen in Köln? Ich habe leider seinen Namen vergessen.

Irgendwie macht es Spaß, gedanklich in den alten Zeiten herumzukramen.

Ach, übrigens, bezüglich Deiner Frage
Zitat von: Onkel Tom am 18:25:20 Sa. 01.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 03:48:48 Sa. 01.Februar 2025Die meisten Menschen scheinen mich einfach nicht besonders zu mögen.
Warum ?
habe ich eine sehr schöne Antwort bekommen:

"Ich persönlich habe dich immer gemocht. Es liegt nicht an dir, es liegt an den Menschen selbst. Leider gibt es immer solche Menschen, die uns dann an uns selbst zweifeln lassen. Ich würde mir aber keine Gedanken machen, du bist toll so wie du bist".

Die andere Person hat mir noch nicht geantwortet.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 01:03:06 So. 09.Februar 2025Ich verstehe sowieso nicht, was das alles sollte. Ihr hättet doch ganz normale Schulen außerhalb des Heims besuchen können.
Im Kinderheim etc. wurden auch Schulen besucht, die außerhalb des Heimerziehungs-
wesen standen. Diese Heim-Schulen waren in den Landesjugendheimen vertreten und
es gab zwei Wege.. Handwekliche Berufsausbilung, wenn Zögling parriert oder halt
so fit machen, das nach Rauswurf mit 18 sich die Bundeswehr anbot, dort ein zu
steigen. Deswegen wohl auch die Heimerziehung a la "Zucht und Ordnung", um den
Zöglingen bessere Einstiegschancen beim Barras mit zu geben.

Zitat von: Wanderratte am 01:03:06 So. 09.Februar 2025Wusste der Direktor wer es war?
Beweisen konnte er es nicht aber denken, wer das war.
Außer dem Gespött in der Mittagspause hatte es keine Folgen.

Mir war ja durch das Gespräch "Wir dürfen sie hier nicht weiter unterrichten.." klar,
das der Direktor von einem Wichser des LVR unter Druck gesetzt wurde..
Der Direktor hat da lieber die Fresse gehalten, statt mich zu unterstützen.

Nach diesem Schulverweis ging es wieder abwärts. Keine neue Schule, die mich annahm
und es dauerte ja leider nicht sehr lange, bis der Brandanschlag kam und der Jugendhof
dicht gemacht werden musste.

Zitat von: Wanderratte am 01:03:06 So. 09.Februar 2025Manchmal denke ich, dass einige Menschen solche Berufe nur lernen, damit sie andere unterdrücken, schikanieren und demütigen können.

Ja, früher konnten sich "Perverslinge" oder "Pädophile" in die Laufbahn Erziehungswesen
einschleusen. Extrem war es in den katholischen Kinder- oder Jugendheimen..

Das blieb mir zum Glück erspart, als Bestrafung einen harten Arschfick über mich ergehen
lassen zu müssen. Zöglinge, die so nach dem Krieg geboren wurden, haben da derbste
Erfahrungen machen müssen, bis 1974 die Prügelstrafe verboten wurde.

Danach wurde von körperlicher Gewalt auf plüschologischer Gewalt gewechselt und da taten
sich auch die Unterschiede der Erzieherschaft auf.. Die ollen harten (nun heimlich drauf..)
und die jungen Erzieher_innen, die Autorität nicht mochten und ablehnen..


Bis in die Corona-Zeit hatten wir hier auch einen ehemaligen Heim-Zögling, der über viele
viele Jahre um Entschädigung aller Heim-Opfer kämpfte.

Er hatte hier seinen Thread und vermutlich ist er seid 2021 nicht mehr unter den Lebenden ?

Bei der Heimgeneration vor mir war es wohl so, das sie auch Naziallüren erleben mussten.
Sie sind heute so an die 70 Jahre alt.

Da kann man Fazitmäßig auch sagen, mir ging es damals relativ gut. ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Im Kinderheim etc. wurden auch Schulen besucht, die außerhalb des Heimerziehungs-
wesen standen.
Genau, daran erinnere ich mich. Du hattest das ja schon erwähnt. Auch mit dem Mobbing und so.

Ich finde, dass es gerade in der Jugendzeit besonders wichtig wäre, Schulen außerhalb des Heims zu besuchen.

Wenn das nicht möglich ist, dann hat man eine schlimme Form der Ausgrenzung. Wer im Heim aufwächst, darf nunmal keine Nachteile haben. Aber das schien damals wohl kaum jemanden zu interessieren.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Diese Heim-Schulen waren in den Landesjugendheimen vertreten und
es gab zwei Wege.. Handwekliche Berufsausbilung, wenn Zögling parriert oder halt
so fit machen, das nach Rauswurf mit 18 sich die Bundeswehr anbot, dort ein zu
steigen. Deswegen wohl auch die Heimerziehung a la "Zucht und Ordnung", um den
Zöglingen bessere Einstiegschancen beim Barras mit zu geben.
Ich finde das schrecklich.

Von einer Drecksinstitution direkt in die nächste. Damit man auch ja den Jugendlichen ihre Zukunft verbaut.

Was war denn mit den Mädchen und Frauen? Soweit ich mich erinnere, konnten die ja damals noch nicht zur Bundeswehr.

Ich finde, das ist so krass. Da kommen Kinder und Jugendliche ins Heim, weil es zu Hause nicht gut war und im Heim ist es dann umso schlimmer. Das ist doch absurd.

Und ich verstehe auch nicht, warum das Abitur von vornherein ausgeschlossen war.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025
Zitat von: Wanderratte am 01:03:06 So. 09.Februar 2025Wusste der Direktor wer es war?
Beweisen konnte er es nicht aber denken, wer das war.
Außer dem Gespött in der Mittagspause hatte es keine Folgen.
Sehr gut, dass er es nicht beweisen konnte.

Gespött gegen Dich?

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Nach diesem Schulverweis ging es wieder abwärts. Keine neue Schule, die mich annahm
und es dauerte ja leider nicht sehr lange, bis der Brandanschlag kam und der Jugendhof
dicht gemacht werden musste.
Das war doch richtig scheiße.

Was ich dabei nicht verstehe, es gab doch die Schulpflicht, oder?

Dass der Jugendhof wegen dem Brandanschlag dichtgemacht werden musste, das war doch bestimmt nur ein Vorwand, denke ich. Ich verstehe zumindest nicht, inwiefern ein Brandanschlag dafür verantwortlich sein sollte. Die haben bestimmt nur nach irgendeinem Vorwand gesucht.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Extrem war es in den katholischen Kinder- oder Jugendheimen..
Das ist ein Punkt, den ich weder verstehe noch irgendwie nachvollziehen kann. Gerade auch, weil in der Bibel sehr viel zum Thema Nächstenliebe geschrieben steht. Scheint dann aber in der Realität kaum noch zu interessieren.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Zöglinge, die so nach dem Krieg geboren wurden, haben da derbste
Erfahrungen machen müssen, bis 1974 die Prügelstrafe verboten wurde.
Das ist sehr krass. Und ich finde, 1974 war sehr spät, um die Prügelstrafe zu verbieten.

Ich war zu dem Zeitpunkt 10 Jahre alt und stelle mir das gerade so vor. Es hätte mir ja auch passieren können, wenn ich im Heim aufgewachsen wäre. Sicher war doch niemand davor, denke ich.

Und erst recht nicht so ein "Problemkind" wie ich es war. Zumindest wäre ich beinahe in der Psychiatrie gelandet. Das wollte wohl die Psychologin, die ich besuchen musste, als ich 12 oder 13 Jahre alt war. Meine Mutter fing schon an, mich darauf vorzubereiten. Ist dann aber glücklicherweise doch nichts draus geworden. Und zur Psychologin musste ich dann auch nicht mehr. Sie war wohl mit mir überfordert. Ich fand das gut, Psychologen an ihre Grenzen zu bringen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Bis in die Corona-Zeit hatten wir hier auch einen ehemaligen Heim-Zögling, der über viele
viele Jahre um Entschädigung aller Heim-Opfer kämpfte.
Weißt Du, ob er was erreichen konnte?

Ich habe nicht alles gelesen. Es sind sehr viele Infos.

Dass es vor einigen Jahren Entschädigungen gab, das habe ich mitbekommen. Ich dachte aber immer, der Staat hätte eingesehen, dass das notwendig wäre.

Die Infos und Links in dem Thread sind schon sehr krass. Eigentlich hätten in den Heimen unangemeldete Kontrollbesuche stattfinden müssen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 So. 09.Februar 2025Da kann man Fazitmäßig auch sagen, mir ging es damals relativ gut. ;)
So gesehen, ja. Ich finde dennoch, dass es auch so noch sehr schlimm war.

Als ich auf die Oberstufe ging, hatte ich zwei Mitschülerinnen, die auch im Heim waren. Doch irgendwie war das bei uns nie ein Thema. Erst jetzt frage ich mich, was die beiden dort so erlebt haben. Damals hatte ich mir keine Gedanken dazu gemacht. Es war halt so.

Mittlerweile kann ich aber überhaupt nicht mehr nachvollziehen, warum mich das nicht näher interessiert hat und ich nie nachgefragt habe. Okay, ich war viel zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt. Aber trotzdem.

Ich finde es so cool, dass Du dazu beigetragen hast, dass sich in der Heimerziehung sehr viel zum Positiven geändert hat.

Dazu benötigt man sehr viel Mut. Denn es hatte ja auch Nachteile für Dich. Ich finde das sehr beeindruckend.

Du warst noch so jung und hast schon so viel erreichen können.

Das hat doch alles viel mehr Wert, als all das, was man sich normalerweise so unter "erfolgreich sein" vorstellt.

Ich denke, ich hätte das nicht geschafft.

BGS

M. Mitchell o. ä. kämpft/e f. Entschädigungen der "Heimkinder" und oft lief es bei mir als Kind ähnlich wie bei "Wanderratte"

Muss zur Schicht.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

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