Moderne entgrenzte Arbeit

Begonnen von Kuddel, 20:15:11 So. 27.September 2020

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Kuddel

Es gibt bereits die Rubrik "Digitalisierung", der sich mit der radikalen Veränderung der Arbeitsverhältnisse befaßt. Ich glaube jedoch, daß die Veränderungen in der Arbeitswelt weitaus radikaler sind, als das, was unter das Stichwort Digitalisierung gehört.

Diese alte Arbeiterbewegung hatte ja auch was spießiges und spackiges. Es war so traditionell, so konservativ. Man hatte die Arbeit als Mittelpunkt des Lebens und man hätte seine tradionellen Formen sich in dieser Welt zu wehren. Jüngere Leute konnten damit nichts anfangen. Sie hatten kein Interesse ihre Zukunft in einer Fabrik zu sehen. Das wäre der Horror. Man arbeitete mal hier und da, aber immer mit der Aussicht, aus diesen Arbeitsverhältnissen herauszukommen. Das damalige Sozialsystem ließ einen auch ohne oder mit sehr wenig Arbeit zurechtkommen. Das hat man als Freiheit empfunden. Und all die arbeitsfreie Zeit war ja auch Freiheit.

Diese Freiheit konnte man sich einfach nehmen und brauchte sie sich nicht zu erkämpfen. Man kümmerte sich nicht um Spielregeln und Traditionen. Arbeitrecht und geregelte Arbeitszeit waren unbekannt.

Dieser Lebensstil funktionerte über eine längere Zeit für die jüngere Generation und man merkte nicht, wie die Möglichkeiten sich schleichend verschlechterten. Das deregulierte Arbeiten ist heute zur Normalität geworden und keineswegs mehr das Ding einer jungen Subkultur. Die Digitalisierung hat es nochmal beschleunigt, und Corona hat dem Wahnsinn noch mehr Geschwindigkeit verpaßt. Zwischen der Arbeit gibt es keine Freiheit mehr, man ist stets erreichbar, hat aber auch diverse Sicherheiten verloren. Es gibt keine Belegschaften, keine Kampftradition, keinen Zusammenhalt, nur noch vereinzelte Menschen im Dumpingwettbewerb gegeneinander. Auch diejenigen mit besseren Konditionen stecken in dem Strudel der entgrenzten Arbeit. Ich bin gerade über ein interessantes Interview gestolpert.
ZitatPausen sind der Versuch, für eine bestimmte Zeit der Gesellschaft und ihren Routinen zu entfliehen. Das ist ein Paradox: Man ist gleichzeitig in der Gesellschaft und außerhalb der Gesellschaft, in der Ordnung und außerhalb der Ordnung.
ZitatKunsttheoretiker Jonathan Crary spricht von der ,,24/7"-Gesellschaft. Verschwindet die Pause, wenn wir 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche verfügbar sein sollen?

Flexible Arbeitszeiten, Projektarbeit und ständige Erreichbarkeit durch digitale Medien tragen zur Entgrenzung der Arbeitszeit bei.
ZitatEtwas Unerledigtes bleibt immer zurück. E-Mails, die man beantworten, Meetings, die man vorbereiten sollte. Es gibt immer noch ein Projekt, an dem man eigentlich arbeiten will, erst recht, wenn man die eigene Arbeit als sinnvoll erlebt. Die Zeit jenseits der Arbeit wirklich als freie Zeit zu erleben, wird schwieriger. Und auch Freizeit kann sich wie Arbeit anfühlen, wenn man sie mit Terminen durchtaktet.
ZitatBei Start-ups sollten lange Zeit Bällebäder und Tischfußball im Büro Spaß und Lockerheit verbreiten. Die Arbeitsumgebung in Konzernen wie Google wirkt spielerisch, bunt und informell. Es gibt Freizeitangebote wie Yoga oder Fitness und gute Restaurants. Außerdem Firmen-Events oder gemeinsame Ausflüge. Alles Einladungen, jenseits der Arbeit in dieser Umgebung zu verweilen, eine subtile Vereinnahmung.
Soweit die Besserverdienenden in der neuen Arbeitswelt.

Es geht auch prekärer:
ZitatZum Beispiel prekären Dienstleistungsfreiberuflern wie dem Uber-Fahrer, der auf Abruf zur Verfügung stehen muss. Die Gig-Ökonomie hat eine gewisse Parallele zu mittelalterlicher Tagelöhnerarbeit. Sie kennen die Fotos aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise – Menschen, die auf dem Gehsteig auf einen Job warten. Heute stehen die Arbeitsuchenden nicht mehr auf der Straße, sondern konkurrieren über ihre Smartphones um Arbeit. Das Phänomen ist unsichtbar geworden.
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/pause/gabriela-muri-interview-das-verschwinden-der-pause?utm_source=zeit&utm_medium=parkett&utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Es ist eine radikale Veränderung der Arbeitswelt und der gesamten Gesellschaft. Es verändert unser aller Leben und es gibt keinen Rückzugsort. Es braucht keine körperlich harte Arbeit mehr, um Leute fertigzumachen. Die schöne neue Arbeitswelt ist teilweise eine Welt ohne sichtbaren Feind.

Wir haben keinerlei Antworten auf diese Entwicklung.

Kuddel

ZitatEntgrenzung von Arbeit und Freizeit stresst am meisten
Eine Studie zeigt, was Mitarbeitende stresst und was Betriebe dagegen tun können. Laut Experten ist zu erwarten, dass die Krise digitalen Stress verstärkt
https://www.derstandard.de/story/2000120973680/entgrenzung-von-arbeit-und-freizeit-stresst-am-meisten

Was Betriebe dagegen tun können?
Geht ihnen jetzt das Menschenmaterial zu schnell kaputt?

Kuddel

ZitatArbeitsverhältnisse
Ausgebeutet und überlastet

Verdi-Studie zu Dienstleistungsberufen: Überstunden und Belastung durch »agiles Arbeiten«


Nicht immer Druck vom Chef bekommen, sondern selbstbestimmt arbeiten: Das ist der Traum von vielen. Unter der Bezeichnung »agile Arbeit« hat der Trend zur Selbstorganisation der Arbeit in zahlreichen Bereichen Einzug gehalten. Doch die Hoffnung auf »gute Arbeit«, in deren Mittelpunkt qualitätvolle Produkte, Dienstleistungen und Ergebnisse stehen, zerbricht an der Realität einer kapitalistischen Wirtschaft.
(...)
Trotz Teamabsprachen gab fast jeder zweite Befragte an, mit einer Arbeitsmenge konfrontiert zu sein, die in der vorgegebenen Zeit nicht zu schaffen sei. Die Folge sind Mehrarbeit und Überstunden, die nun nicht einmal mehr vom Chef angeordnet werden müssen, sondern bereitwillig aus freien Stücken geleistet werden.
(...)
https://www.jungewelt.de/artikel/395828.arbeitsverh%C3%A4ltnisse-ausgebeutet-und-%C3%BCberlastet.html

Kuddel

ZitatArbeit in Corona-Zeiten
Ausgebrannt am Küchentisch: Banker, Juristen und Berater leiden unter dem Homeoffice-Blues

Zoom-Endlosschleifen statt Drinks nach Feierabend: Wie Corona der Psyche von vielen Leistungsträgern schadet – und dem Image der Arbeitgeber.
https://www.handelsblatt.com/karriere/arbeit-in-corona-zeiten-ausgebrannt-am-kuechentisch-banker-juristen-und-berater-leiden-unter-dem-homeoffice-blues/27166178.html

Banker, Juristen und Berater, die Psyche von vielen Leistungsträgern, das Image der Arbeitgeber.
Ich krieg gleich das Heulen.

Daß Millionen arme Schweine den isolierten und entgrenzten Arbeitsverhältnissen ausgesetzt sind, interessiert das Handelsblatt jedenfalls nicht.

Kuddel

Zitat Gesundheitsrisiken im Homeoffice
Der moderne Tod heißt Überlastung
Mehr Menschen arbeiten mobil oder im Homeoffice und drohen dabei die Grenzen zwischen Job und Privatleben aus dem Blick zu verlieren. Das ist nicht nur unschön - es gefährdet die Gesundheit. Selbst milliardenschwere Wall-Street-Größen sehen einen gefährlichen Trend.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/new-work-der-moderne-tod-heisst-ueberlastung-a-1b1d2a80-dcb0-42b2-8661-aac95589e381

Kuddel

Zitat»Mein Management, meine Assistentin und mein Mann können auf meinen Kalender zugreifen«
Marie Nasemann ist Bloggerin, Model und Schauspielerin. Wie managt sie drei Jobs? Hier zeigt sie ihren Terminkalender und erzählt, warum sie To-dos gern auf Papier notiert und vor dem Duschen arbeitet.
https://www.spiegel.de/start/marie-nasemann-ueber-routinen-selbstmanagement-und-tipps-gegen-stress-a-c7dfe59b-f85d-43f9-8d5a-7e09afdbd960

Ich krieg das Kotzen!

Fritz Linow

"Das sind die kleinen Inseln am Tag, die Kraft geben für die Arbeit und Carearbeit."


Kuddel

ZitatDie Klickenden und die Geklickten oder: Die Digitalisierung ist eine Proletarisierung
Arbeit. Die einen arbeiten, bis sie zu erschöpft für Haushalt und Sorgearbeit sind. Die anderen putzen, liefern, babysitten für Hungerlöhne, algorithmisch vermittelt. Sieht so die schöne neue digitale Welt aus?
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-neue-digitale-proletariat

Ein wirklich guter Artikel zum Alptraum der Plattformarbeit und den Arbeitsbeziehungen im heutigen Kapitalismus.

Fritz Linow

Zitat2017
ICH KANN NICHT STREIKEN, WENN MEIN ARBEITSPLATZ ZUHAUSE IST
Durch Globalisierung und Digitalisierung hat sich in Europa die klassische Struktur der Betriebsarbeit nachhaltig verändert. Prof. Dr. Kocka, der als Historiker zu der Bielefelder Schule gehört, welche an die legendäre französische Schule der Annalen anknüpft, stellt diesen Wandel in einen Zusammenhang, bei dem man erkennt, dass in unserer Welt neben der digitalen Neuerung alle früheren Formen der Arbeit (bis hin zur Sklaverei) nebeneinander koexistieren.

Vor allem auf der subjektiven Seite der Menschen bleiben wesentliche Merkmale der Arbeit "unbezahlt" und "klassisch". Stark verändert haben sich Ort und Zeit, in der die Arbeit stattfindet. Bei der Entstehung der Industriearbeit war die örtliche Nähe in den Fabriken und die physische Übersicht über die Produktionsprozesse ein Charakteristikum, das sich auf das Selbstbewusstsein der Arbeiter, ihre Fähigkeit zur Kooperation und Solidarität auswirkte und für die "Gegenwehr der Arbeit" entscheidend war. Der Strukturwandel der Arbeit in Europa und in Industriezonen trifft gerade diese Seite der Arbeit im Kern.
https://www.dctp.tv/filme/ich-kann-nicht-streiken-wenn-mein-arbeitsplatz-zuhause-ist-10vor11-03042017

ManOfConstantSorrow

Wenn die Arbeit keine Grenzen hat, ins Privatleben eingreift... Wenn man rund um die Uhr erreichbar sein muß...

Ne Zeit lang fanden junge Leute das cool, zumindest aber normal. Irgendwie besser als ein Leben nach Stechuhr.

Diese Haltung scheint sich gerad aufzulösen. Man nimmt Arbeit, auch diese angeblich "selbstbestimmte", als nervig bis krankmachend wahr.

Eine Scheißegalhaltung ist eine erfrischende Reaktion. In der gesamten Gesellschaft breitet sich der Wunsch nach weniger Arbeit und mehr Leben aus.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

ZitatImmer wieder fordern Politiker, die gesetzlichen Arbeitszeitregeln aufzuweichen, um Beschäftigten zu ermöglichen, auch abends zu arbeiten. So würden sich Beruf und Privatleben gerade bei Eltern besser unter einen Hut bringen lassen. Mit den realen Arbeitszeitwünschen der Beschäftigten hat das aber nichts zu tun.

Knapp 97 % der Beschäftigten wollen spätestens um 18 Uhr Feierabend machen. So das Ergebnis einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Das heißt: Wenn Beschäftigte die Wahl hätten, würden sich nur gut drei Prozent für einen Feierabend nach 18 Uhr entscheiden. Das gilt gleichermaßen für Eltern wie für Beschäftigte ohne Kinder.
https://www.bund-verlag.de/betriebsrat/aktuellesbr~Beschaeftigte-wollen-spaetestens-um-18-Uhr-Feierabend-machen~.html


ZitatWANN ELTERN FEIERABEND MACHEN WOLLEN
https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008535

https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-008535/p_wsi_pb_74_2023.pdf
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Kuddel

Ein Großteil der jüngeren Generation kennt geregelte, feste Arbeitszeiten nicht mehr.
Welche Folgen das hat und wie man darauf reagieren soll, ist weitgehend ungeklärt.

Bisher finden Betroffene die Situation zuerst recht angenehm und glauben, auch "Selbstbestimmung" über die Arbeit und Arbeitszeiten zu haben. Eine politische oder gewerkschaftliche Strategie gibt es für dieses Phänomen noch nicht, man beginnt sich gerade Gedanken darüber zu machen.

Im allgemeinen ist es die Gesundheit, die die Reißleine zieht. Burnout und Depression sind die klassischen Antworten von Körper und Seele auf diese moderne Arbeitswelt.

Kuddel

ZitatExperten sprechen von einem Wettrüsten: Arbeitgeber überwachen Team-Mitglieder im Homeoffice mit Bossware, die reagieren wiederum mit Mouse Jigglern.

... Nicht wenige Unternehmen entscheiden sich deshalb dazu, ihre Teams im Homeoffice per Überwachungssoftware zu kontrollieren. Programme, die etwa die Bildschirmaktivität aufzeichnen, werden als Bossware bezeichnet. In den USA, in denen die technische Überwachung von Beschäftigten geringe rechtlichen Schranken kennt, ist der Einsatz weitverbreitet. Schon im Jahr 2021 ergab eine Umfrage von Digital.com unter 1.250 US-Führungskräften, dass 60 Prozent einschlägige Bossware-Programme einsetzen. ...

Interessant sind die daraus resultierenden Reflexe auf Arbeitnehmerseite: Mit dem Einsatz von Bossware sind auch sogenannte Mouse Jiggler aufgekommen. Das sind meist Geräte, die Cursor-Aktivität vortäuschen. Experten sprechen von einem Wettrüsten. ...
Mouse Jiggler arbeiten unterschiedlich. Es gibt USB-Sticks, die, um den Ruhezustand des Computers zu vermeiden, alle paar Minuten einen digitalen Impuls an das Arbeitsgerät senden. Es gibt Hardware, auf die eine Computermaus gelegt wird und die sie wortwörtlich durchschüttelt. Und es gibt Youtube-Videos mit speziellem Inhalt für Tablets oder Smartphones. Oft sind schwarze Linien dargestellt, die von oben nach unten wandern. Die Maus, die auf das Mobilgerät gelegt wird, erkennt darin eine Bewegung. ...
https://t3n.de/news/homeoffice-mouse-jiggler-fake-work-jurist-1650936/?utm_source=firefox-newtab-de-de

Nikita

Homeoffice wird gerade stark zurückgefahren zum Schaden der ArbeiterInnen. Teilweise läuft es wie bei der Deutschen Bank, als Mittel um Kündigungswellen umzusetzen. Das geht dann auch so weit, dass deutlich mehr Menschen kündigen, als geplant war, weil die Menschen zu diesem Rückschritt nicht bereit sind.
Homeoffice sollte, wo es möglich ist, ganz selbstverständlich möglich sein. Es spart die Fahrt zum Arbeitsplatz, was auch pendeln oder sogar Zweitwohnung heißen kann und gibt viel Flexibilität. Wer es nicht möchte, geht zur Firma zum Arbeiten.
Mittlerweile werden teils Quoten für Präsenzzeit und Home-Office eingeführt. Also Mindestzeiten für die Präsenz.
Der Ausgleich von Arbeit und Freizeit ist im Home-Office besser gewährleistet, wenn genügend Platz vorhanden ist. Ich höre bisher weitgehend, dass Mensch im Home-Office effektiver arbeiten kann. Für Einige ist Home-Office nichts oder es gibt keine Möglichkeit Zuhause. Dann geht man ins Büro.
Einrichten sollte man sich so, dass Arbeitszeiten nicht überschritten werden oder das Gefühl, immer etwas arbeiten zu können, stets präsent ist. Das Problem besteht aber durch Laptops und Handys auch ohne Homeoffice.

Kuddel

Ich finde es nicht so unproblematisch.
Ich habe im Homeoffice gearbeitet und fand die Möglichkeit attraktiv.

ZitatEinrichten sollte man sich so, dass Arbeitszeiten nicht überschritten werden...


Leichter gesagt als getan. Anfangs hatte ich weniger gearbeitet als vertraglich geregelt war, was zu Spannungen führte. Ich würde mir nen lauen Lenz machen. Im Laufe des Projekts stand aber immer mehr an. Da ich mich mit dem Projekt verbunden fühlte, arbeitete ich immer mehr. Irgendwann waren für mich viele unbezahlte Überstunden völlig normal.

Wir sind hier bei chefduzen. Wohin mit der klassenkämpferischen Haltung, wenn man es mit Arbeit in völliger Vereinzelung zu tun hat und man die Kollegen nicht einmal mehr kennt?

Wanderratte

Ich hatte ja auch gedacht, im Homeoffice zu arbeiten, wäre ideal. Mittlerweile sehe ich es, auch aus den von Dir genannten Gründen, eher kritisch.

Ich fänd es zudem schwierig, wenn mein Wohnraum gleichzeitig der Arbeitsraum wäre. Und eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit ist halt auch nicht so einfach, wenn man im Homeoffice arbeitet.

Obwohl es auch Vorteile hat, gerade wenn der Job weiter weg ist und man kein Auto hat.

Mein Bruder arbeitet mittlerweile im Homeoffice und ist sehr zufrieden damit. Das einzige, was ihm fehlt, ist der direkte Kontakt zu seinen Kollegen.

Letztendlich denke ich aber, dass das Arbeiten im Homeoffice mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt.

Nikita

Zitat von: Kuddel am 11:43:14 Mo. 13.Januar 2025Wir sind hier bei chefduzen. Wohin mit der klassenkämpferischen Haltung, wenn man es mit Arbeit in völliger Vereinzelung zu tun hat und man die Kollegen nicht einmal mehr kennt?
Vereinzelung durch Homeoffice ist weit weg von der Realität. In vielen Jobs gibt es die Möglichkeit nicht. Wer seine Kollegen jeden Tag sehen möchte, kann das machen. Homeoffice zu machen, heißt nicht, nie im Büro zu sein.
Ich erlebe eher, dass die Menschen es überflüssig finden, ihre Kollegen jeden Tag zu sehen und Zeit für die Fahrt dorthin zu verschwenden. Man sucht sich seine Kollegen selten selbst aus.
Zwei Tage pro Woche ins Büro zu gehen, ist dann gewöhnlich selbstverständlich, oft auch per Quote. Andere gehen jeden Tag hin. Gerade für Menschen mit Familie ist das eine wesentlich bessere Möglichkeit, ihr Leben in Balance zu halten.
Für mich ist die Möglichkeit von Home-Office eine selbstverständliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, falls es denn möglich ist.
Ich habe noch nie niemanden erlebt, der dadurch vereinzelt, ohne etwas dagegen machen zu können.
Wer sich unabhängig davon selbst ausbeutet oder ausbeuten lässt, kann das überall machen. Im Büro scheint mir eher teils ein Wettrennen zu existieren, wer die längste Zeit dort verbringt und dabei nutzlos am Rechner daddelt.
Für Home-Office braucht man Platz und Ausstattung. Wer am Küchentisch Zuhause Homeoffice macht, während die Familie rechts und links rumrennt, kann nicht sinnvoll arbeiten. Dann ist das eine Qual.

ManOfConstantSorrow

ZitatViele arbeiten auch im Urlaub mobil

Im Urlaub abschalten und nicht an die Arbeit denken: Das gelingt nach einer Umfrage nicht jedem. Mobiles Arbeiten geht bei einem guten Teil der Urlauber mit auf die Reise.

Rund jeder vierte Arbeitnehmer arbeitet einer Umfrage zufolge auch während des Sommerurlaubs hin und wieder.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/umfrage-viele-arbeiten-auch-im-urlaub-mobil-accg-110684591.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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