Man macht sich etwas vor, wenn man glaubt, dass es endlos so weiter geht

Begonnen von Kuddel, 15:51:12 Sa. 14.November 2009

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Kuddel

"Sie müssen gestoppt werden!" - Ein Gespräch mit Michael Moore über seinen neuen Film, über die Medien und die Gesellschaft unter dem Regime des Kapitalismus.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31492/1.html

Workless

Dem er natürlich nicht dient (dem Regime des Kapitalismus), weil er seine Filme grundsätzlich kostenlos zur Verfügung stellt und nicht in Kino bzw. auf DVD heraus bringt. ;)

So ganz eigennützig ist der werte Herr Moore nun auch wieder nicht. Und so ganz nebenbei recherchiert er wohl auch ziemlich voreingenommen und einseitig.
Was für seine Glaubwürdigkeit nicht unbedingt gut ist.

Ziggy

Du darfst jederzeit und völlig unvoreingenommen einen kostspieligen Film mit deinem umfangreichen Privatvermögen drehen, den du dann völlig kostenlos der Netzgemeinde zum Download anbietest ...

Natürlich vertritt Moore einen Standpunkt, natürlich ist der voreingenommen, JEDER Buchautor und Filmemacher und Reporter ist das.

Etwas - Entschuldigung - Blöderes hab ich bisher kaum vor die Augen bekommen. Wäre es dir lieber, es gäbe keinen Michael Moore? Bei aller Kritik, ich finde es enorm wichtig, daß es solche Leute gibt.

Ich bin auch voreingenommen, und wie! Genau wie du! Oder denkst du, alle Leute hier sind völlig neutral? Wenn ich ein Buch schreiben würde, dann stünde darin mein Standpunkt, wenn ich einen Film drehen würde, dann transportierte ich damit (m)eine Botschaft. Das ist doch völlig klar.

Und wenn das mein BERUF ist, will ich - natürlich! - damit Geld verdienen, was denkst du denn!

Meinst du, Wallraff wäre politisch neutral? Und völlig uneigennützig?
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Alex22

Wer nicht weiß was Kapitalismus ist und was Kapitalisten sind, sollte sich schlau machen.

Für eine Tätigkeit die Kosten zu verlangen ist vollkommen in Ordnung.

Voreingenommen?

Was bedeutet das Wort?

Eine Meinung haben bedeutet nicht voreingenommen zu sein.
MM hat eine Erkenntnis, die viele Menschen mit ihm teilen. Er bringt diese mit Fakten und Argumenten in die größere Öffentlichkeit. Er macht Bewusstseinsbildung.
Er ist somit politisch aktiv. Er fordert sogar zur Kritik auf!

Hedgegina

Siehe unter anderem die Oscar-Verleihung 2003 - werd ich nie vergessen:

We like nonfiction and we live in fictitious times. We live in the time where we have fictitious election results that elects a fictitious president. We live in a time where we have a man sending us to war for fictitious reasons. Whether it's the fictition of duct tape or fictition of orange alerts we are against this war, Mr. Bush. Shame on you, Mr. Bush, shame on you. And any time you got the Pope and the Dixie Chicks against you, your time is up. Thank you very much.

Quelle: https://forum.hanfburg.de/fhb/archive/index.php/t-152978.html

Da haben sie bereits während der Dankesrede schnell einen "Tusch" gespielt...MM hätte sich sicherlich auch in die Endlosreihe der übrigen Hollywood-Strahle-Grinsbacken einreihen können, hat er aber nicht gemacht...

Kuddel

Ich kann kotzen, wie gut die Propaganda gegen Kapitalismuskriter funktionert und sogar hier im Forum nachgebetet wird. Es gibt keine reine Lehre und keinen leuchtenden Pfad, wie man dieses Unrechtsregime bekämpfen kann. Alles, was innerhalb und ausserhalb dieses Sytems an berechtigter Kritik und klar und verständlich verbreitet wird, ist mir nur recht, und da ist es mir schnuppe wie dick der Bauch, das Auto oder das Haus eines Michael Moore ist oder vieviel Wallraff verdient.

Alex22

@Kuddel
Der Kapitalismus ist schon eine Religion.
Mit Gläubigen kann man nicht diskutieren. Ich habe da Erfahrungen mit Zeugen Jehovas u.a.  ;D
Wenn denen nichts mehr einfällt, dann bin ich immer eine verlorene Seele. Das meint sicher eine freie Seele.
Sie meinen immer man wolle das Geld abschaffen und wieder in die Steinzeit.
Nur wer von uns war schon in der Steinzeit. War es damals schlecht?
;D

Workless

Mit Fanatikern auch nicht.
Aber ich sag ja schon gar nichts mehr. Ihr dürft gerne alles absolut unkritisch für bare Münze nehmen, wenn es "der guten Sache" dient. ;)

Interessant ist allerdings, dass man beim Googeln dann hin und wieder doch kritische Stimmen findet.
Und recht bemerkenswert finde ich dann bspw. das Posting von Danie:

ZitatDer Mann ist Multimillionär und verlangt teilweise $30.000 Dollar für einen Vortrag an Universitäten.
Wenn er nicht aus Profitgier handelt sondern ein möglichts großen Puplikum erreichen und wachrütteln will dann könnte er sich ja nur die Anfahrt und die Überachtung bezahlen lassen.
Was denkst du wie viele Leute ihn dann buchen würden, wie viele Leute er dann erreichen könnte?
Auf ein geregeltes Einkommen ist er doch nicht mehr angewiesen wenn er klug mit dem Geld umgeht das er jetzt schon besitzt.

Oder was ist davon zu halten, wenn ein Michael Moore, euer Retter der Unterdrückten und Armen, sich mit einem dynamischen, netten Kriegsherrn verbündet.

ZitatEs ist bezeichnend, dass seine Wahl auf einen General a.D. fällt, der 1998 den brutalen 79-tägigen Bombenkrieg gegen das frühere Jugoslawien befehligte, ein Krieg, der so einseitig war, dass die US-Armee dabei nicht einen einigen Mann verlor.

Aber das ist sicher legitim - der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel.
Merkwürdig nur, dass sich dabei dann auch durchaus Parallelen zu eurem so sehr verhassten Kapitalismus finden lassen.
Empfehlenswert wäre hier vielleicht, vor dem Rumkacken erst mal die Hausaufgaben zu erledigen. ;)


schwarzrot

Zitatworkless:
Mit Fanatikern auch nicht.
Damit meinst du doch hoffentlich nicht Alex?  ;)

Ist schon ne komische diskussion hier, aber wenn dir MM nicht radikal genug ist, prima!  ;D
Seh ich genau so! Die frage ist natürlich, wen will er erreichen?
Die meissten amis halten sich ja für ganz entschiedene 'antikommunisten'. Klar das er daher so ein k- oder s-wort nicht in den mund nimmt.
Braucht mensch sich nur ansehen, wie die konservativen versucht haben, die neue allgemeine krankenversorgung zu torpedieren.
Als ob damit die usa zur neuen soviet union würde!  ;D ;D ;D

Und klar, MM ist ein bürgerlicher, aber wenn davon mehr so wie er denken, reden und handeln würden, gäb es sicher weniger elend auf der welt, immerhin. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass ich seine filme alle gut finde (noch dass ich alle gesehen hätte: nur an 'bowling for columbine' kann ich mich erinnern), für uns als 'radikalinskis', workless, sind die halt nicht gemacht.  ;D
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Alex22

@Workless,
Dein erstes Zitat ist sehr schwach.
MM soll sich doch wohl nicht die Beine abnehmen die ihn tragen?
Nicht jeder Millionär ist ein Kapitalist. Wie er zum Geld kam und was er damit macht ist entscheidend.
Wenn er an Unis, wo reiche Kids studieren solche Summen für seine Vorträge verlangen kann, dann ist er marktgerecht.
Dieses Geld investiert MM meist sinnvoll.

Zum zweiten Zitat. Das sollte mal etwas genauer aufgeführt werden. So ist es nichts sagend!

Auch in den Foren gibt es Fanatiker. Fanatische Ignoranten und bildungsresistente Besserwisser sind nur einige.  ;D

MM ist ein Informationsangebot. Man sollte es immer auch kritisch sehen.
Seine Filme kann man sicher auch bei You tube finden.
Andere Dokumentartoren stellen ihre Beiträge auch ins Internet.

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