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Wat Noch => Praxisbereich => Thema gestartet von: CubanNecktie am 19:57:25 Sa. 16.März 2013

Titel: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: CubanNecktie am 19:57:25 Sa. 16.März 2013
Hallo, wollte mal jetzt an alle Systemopfer (Niedriglöhner, Erwerbslose, aber auch die anderen) fragen wo Ihr organisiert seid?! Und welche Organisation am tatkräftigsten gegen dieses System vorgeht, am besten Erwerbslose vertritt?! Selbsthilfegruppen, Linkspartei, Gewerkschaft?!

Es gibt ja so viele Lobbyisten & Lobbyorganisationen, doch welche Lobby haben WIR, DIE AM RAND GEDRÄNGTEN?!  kotz
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: rebelflori am 22:34:37 Sa. 16.März 2013
ich bin eigentlich nirgend wo !! überlege auch gerade wenn ich mich anschliessen soll!! ab jetzt der kulturzentrum  wo hinter steht Attac besser ist als die linken und co. dabin ich mir noch unsicher
aber irgendwas zum mit machen muss sein !!! aber das kann man sich ja zum glück in ruhe überlegen
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Tiefrot am 22:55:54 Sa. 16.März 2013
Für meinen Teil bin ich auch nicht organisiert.
Muß also für jeden Shit alleine kämpfen.
Erschwerend kommt hinzu, das ich mir im Regelfall Dinge,
wie Parteibeiträge und dergleichen nicht leisten kann.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: schwarzrot am 08:12:58 So. 17.März 2013
Bin in einem stadtteilzentrum organisiert, dort im Vokü und beim erwerbslosen-frühstück -team.
Früher war ich lange in der FAU (kleine, nicht-DGB-bonzen gewerkschaft) organisiert.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 10:22:38 So. 17.März 2013
Es gibt ja verschiedene Beweggründe und Ziele um sich zu organisieren. Da kann ein örtliches Bündnis wie zb eine Erwerbsloseninitiative sein oder eine anti AKW Gruppe vor Ort oder auch eine Gewerkschaft oder Partei. Also ist die Frage auch welches Ziel erreicht werden soll.

In Städten wo es noch Montagsdemoaktionen gibt, sollte man diese auch unterstützen

http://www.bundesweite-montagsdemo.com/ (http://www.bundesweite-montagsdemo.com/)


ansonsten ist es mir lieber jemand ist aktiv engagiert für soziale Gerechtigkeit usw aber in einer meiner Ansicht nicht richtigen Organisation, als der Superaufgeklärteste ideologisch 100% mit mir übereinstimmenden auf der Couch sitzende inaktive Kerl!

Da ich das ausbeuterische kapitalistische Regime ablehne und mich für eine sozialistische Gesellschaft einsetze, bin ich in der Marxistisch - Leninistischen Partei Deutschlands organisiert

www.mlpd.de (http://www.mlpd.de)

siehe also selbst und mach Dir selbst ein Bild  ;)

Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Eivisskat am 10:43:12 So. 17.März 2013
Ich bin in meinem Kleingartenverein organisiert, da gibts sehr viele Erwerbslose dabei,
jede Menge arme Rentner & Migranten, sowie inaktiv auf dem Gartenstuhl sitzende, aufgeklärte Faulenzer. Das Ziel ist die Selbstversorgung und der Müßiggang.

;)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Codeman am 10:57:49 So. 17.März 2013
Gewerkschaftlich organisiert.

Mitglied einer Elo-Initiative: Nein, mangels Zeit.

Trotzdem versuche ich mich immer aktuell zu halten :)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:18:54 So. 17.März 2013
https://www.youtube.com/watch?v=6pwmffpugRo (https://www.youtube.com/watch?v=6pwmffpugRo)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: inline am 00:33:59 Do. 21.März 2013
Bin eigentlich auch nirgends organisiert, außer in einer Tauschbörse Mitglied - gehört das auch dazu?

Gewerkschaften -  kann ich nicht so wirklich ernst nehmen, waren doch bei der Agenda 2010 mit am Tisch.

Linkspartei - habe auch den Eindruck die predigen Wasser und trinken Wein - zumindest wenn sie karrieremäßig was erreicht haben, ist aber im Grunde bei allen Parteien so.

Elo-Initiative - hmm manchmal rufen welche an, wegen prekären Beschäftigungen JC oder ähnliches , dann gebe ich auch Auskunft, halt was ich so weiß bzw. gebe mein bestes. Was soll man auch sonst machen.

Ansonsten, so eine unabhänige gibt es hier  in der Nähe auch wohl nicht.
Bzw. wir haben eine aber die sind auch mit im Rat des JC - hmm weiß auch nicht was ich davon halten soll.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: anti-hartz4 am 00:52:14 Do. 21.März 2013
Natürlich in der Partei-Die LINKE und gewerkschaftlich organisiert.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: matten am 09:06:33 So. 24.März 2013
Moin CubanNecktie...

und wie und wo bist denn du organisiert?
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Refagott am 12:27:24 So. 24.März 2013
Hi

DieLinke, aktiv (Beisitzer)
Gewerkschaft, eher passiv (Nur Mitglied)

LG Refagott
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: ProgressiveProletarian am 21:03:45 Mi. 27.März 2013
Die Linke, Attac, IOPS.

Allerdings neige ich dazu zwischenzeitlich längere Auszeiten zu machen um Hobbies oder Weiterbildungen nachzugehen.

Am besten wäre es natürlich, wenn ich mich mal bei den genannten Organisationen bzw. Netzwerken mit dem einbringen kann was mir Spaß macht.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Sir Vival am 19:51:58 Do. 28.März 2013
Ich war mal in der IG Metall, als ich noch in der Lehre war und einige Jahre danach.
Dann NGG, die mich derart enttäuscht und getäuscht hat, sodaß ich genug von diesem Gewerkschaftspack habe.
Verräter, Huren der Wirtschaft und wie man sie noch betiteln könnte.

Die helfen dir nicht!

Ich stehe alleine.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 19:35:56 Di. 14.Juli 2015
Habe eine schöne Geschichte gefunden, wie ein Mensch durch einen persönlichen Kontakt sich so betroffen fühlte, daß ein Initiative gegen Werkverträge daraus entstand:

ZitatInitiiert hatte die ,,IG WerkFAIRträge" Inge Bultschnieder. Sie lernte im September 2012 im Krankenhaus eine Bulgarin kennen, die von einer Werkvertragsfirma im Fleischwerk Tönnies eingesetzt war. Betroffen von deren Schilderungen über ,,untragbare Zustände, bietet sie mit ihren Mitstreitern den Betroffenen seither Beratungs-und Unterstützungsangebote, kämpft, um deren Lebensbedingungen zu verbessern".

,,Irgendetwas hat mir gesagt, das musst du jetzt sofort machen", erklärt Inge Bultschnieder auf die Frage, warum sie im Spätsommer 2012 in Sachen Werkvertragsarbeiteraktiv geworden ist.
http://www.igwerkfairtraege.de/ (http://www.igwerkfairtraege.de/)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.igwerkfairtraege.de%2Fattachments%2FImage%2FAnfang-Plakatmalen.jpg%3Ftemplate%3Dgeneric&hash=5ef3bc67f0f05b88702eb6d80ce91d84266597c4)


ZitatDie Initiative wird nicht als Eintagsfliege in die Geschichtsbücher Rheda-Wiedenbrücks eingehen. Dazu hat der Stein, den Inge Bultschnieder in diesen bislang ruhigen See geworfen hat, schon zu viele Wellen geschlagen. Und weil diese Wellen schon weit über die Doppelstadt hinaus reichen, sogar Teile des Klerus und auch überregionale Medien erreicht haben, werden auch immer mehr Menschen auf diese IG,,WerkFAIRträge" schauen.
Neue Westfälische, 04.12.2013, Kommentar Willi Dick


Ich mag diese "Fair"-Wortspiele nicht und finde die UmFAIRteilen Kampagne des DGB zum Kotzen.
Diese Initiative von Inge Bultschnieder beeindruckt mich aber schwer, denn sie zeigt, wie eine sinnvolle politische Organisierung entstehen kann.


http://www.igwerkfairtraege.de/aktionen/ (http://www.igwerkfairtraege.de/aktionen/)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: antonov am 15:20:06 Di. 18.August 2015
faire werkverträge, ja, das ist schon belustigend, ich hatte mir schon vor gefühlten hundert jahren über dieses konstrukt im österreichischen ableger darüber aufgeregt

aber dit is wieda ne andre geschichte
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 17:58:43 So. 09.August 2020
Die Frage der Organisierung ist weiterhin interessant.
Neben Parteien und Gewerkschaften gibt es weitere Organisationen, Organisationsformen. Wie sieht eine solche Organisierung praktisch aus? Lockere Treffen, Stammtisch, regelmäßige Sitzungen? Zahlt man Mitgliedsbeiträge? Ist man Karteileiche? Wie wird man über organisationsinterne Diskussionen informiert? Treffen? Internet? Mitgliederzeitung?

Wer schließt sich mit wem aus welchem Grund zusammen? Was will man erreichen? Demos? Ein Umdenken bei der Politik?

Was ist man bereit zu opfern oder zu riskieren für soziale oder politische Veränderungen?

Ich werde nicht müde zu wiederholen, daß ich das Feld der Arbeit, der Ausbeutung, für das wirksamste halte, wenn man etwas erreichen will. Wenn es einem gelingt, Unruhe in den Bereich der Ausbeutung zu tragen, hat man ein wirkungsvolles Instrument, um Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Heute scheint es so, daß die arbeitenden Menschen nach der Maloche keine Zeit und Kraft mehr haben, sich anderwärtig zu engagieren. Dann müßten die Erwerbslosen diejenigen sein, die ihre Zeit in den Kampf für eine bessere Welt investieren. Ist aber nicht so.

Die Erfahrungen mit der Erwerbslosenarbeit der letzten Jahrzehnte sind niederschmetternd. Beratungsarbeit, Sozialarbeit, Hilfestellung. Eine Einbahnstraße. Die Betroffenen wissen, wo sie Hilfe kriegen. Wenn sie die gekriegt haben, haben sie kein Interesse daran, sich zu revanchieren, weder bei der Erwerbslosenini, noch bei anderen Erwerbslosen oder anderen unterstützenswerten politischen Initiativen.

Ich war in England in einem quirligen Erwerbslosencenter mit Café und ein paar Räumen für Veranstaltungen und Organisationsarbeit. Tolle Plakate, gute Musik und Leute, die dabei waren, eine Zeitung zu layouten, Demos und Aktionen zu organisieren und ein Soli-Konzert vorzubereiten. Dann erfuht ich, daß nicht ein einziger Erwerbsloser dabei aktiv war. Das waren alles Leute mit Job, die nach der Arbeit sich für die Sache engagierten.

So etwas erlebe ich ständig. Deshalb die Frage: Warum sind Erwerbslose so individualistisch und nicht bereit sind mit anderen aktiv zu werden? Macht sie das Erwerbslosenleben so fertig, daß sie nicht mehr fähig zu einem solidarischen Handeln sind? Was macht sie an dem Erwerbslosendasein so fertig? Was kann man daran ändern? Läßt man sich einfach nur gehen?

Das sind Fragen, die mich umtreiben. Ich bin es leid mir die Geschichten anzuhören, was linke Erwerbslosenarbeit alles erreichen könnte. Sie tut es einfach nicht.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: BGS am 05:42:00 Mo. 10.August 2020
Vermutlich tragen die ständige Hetze gegen arbeitslos gemachte Menschen, deren gewollte Armut und Isolation und die Zermürbung durch das "Arbeitsamt", sowie die andauernde existenzielle Bedrohung durch möglichen Verlust der Wohnung etc. dazu bei, dass die Kraft nicht mehr ausreicht, etwas für alle gemeinsam zu tun.

Muss zur Schicht.

MfG

BGS
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 10:32:30 Mo. 10.August 2020
Diejenigen, die sich nicht wehren, sind nie um Ausreden verlegen.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Troll am 13:00:19 Mo. 10.August 2020
Meine Ausrede: "Hirnatrophie" so als möglicher Kollateralschaden der MS ist eine bedrückende "Ausrede", ich möchte sie nicht aber sie drängt sich täglich in den Vordergrund, diese beschissene Ausrede die zwangsfunktioniert. Der spürbare Verlust des eigenen Denkvermögens ist doch eine super Ausrede!?  :o
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: counselor am 16:11:05 Di. 11.August 2020
ZitatHeute scheint es so, daß die arbeitenden Menschen nach der Maloche keine Zeit und Kraft mehr haben, sich anderwärtig zu engagieren

Arbeite in der Hauswirtschaft. Das bedeutet den ganzen Tag putzen und Wäsche waschen. Bergeweise. Manchmal schwer heben und manchmal in der Großküche aushelfen. Letzte Woche war ich von der Arbeit so kaputt, dass ich abends um acht ins Bett gefallen bin.

Am Montag ist wieder Montagsdemo nach der Arbeit. Der Wetterbericht sagt 33 Grad voraus. Bin gespannt, wie ich das verkrafte. Montag und Dienstag sind auf Arbeit immer Großkampftage.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Onkel Tom am 09:05:16 Mi. 06.April 2022
(Dies ist ein verschobener Beitrag. Er befand sich ursprünglich hier: https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,328080.msg373594.html#msg373594
Admin)

Zitat von: counselor am 18:28:29 Di. 05.April 2022
ZitatNETZPOLITIK - "Telegram": Die große Freiheit?

Kein anderes Programm missbraucht derart den Freiheitsbegriff wie "Telegram". Warum eigentlich? Wer steckt dahinter und wie geht man damit um?

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw14/telegram-die-grosse-freiheit

Na, da hat sich die MLPD aber schön selbst belogen.. Was ist schon "Freiheit" wenn alles
unter ZK-ähnlichen Strukturen laufen soll ?
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: counselor am 10:35:20 Mi. 06.April 2022
Dein Antikommunismus in allen Ehren, Onkel Tom. Aber Sozialismus bedeutet halt nun mal Freiheit von Ausbeutung und Unterdrückung.

Übrigens wird das ZK auf Parteitagen demokratisch gewählt.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Onkel Tom am 10:55:00 Mi. 06.April 2022
Oh jou.. Hätte ich gleich erwarten können, nun als "Antikommunist" bewertet zu werden..  ;D
Ich durfte den Organismus der MLPD auch studieren und den faulen Zahn im Artikel hast Du doch
bestimmt auch entdeckt oder ?
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 11:06:41 Mi. 06.April 2022
Onkel Tom, du hattest zumindest das Argument der zentralistischen Organisierungsstruktur der MLPD.
Bisher sind Leute bei Postings von counselor und seinen Cut & Paste Beiträgen aus rf-news an die Decke gegangen ohne jegliche inhaltliche Begründung. Da vermute ich auch Antikommunismus als Grund.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Onkel Tom am 11:25:32 Mi. 06.April 2022
Oki.. Hin und wieder gehe ich auch an die Decke immer wieder infiltrierende "Standards" lesen zu müssen.
Nicht tragisch nehmen.. Ich habe es mit Schmunzeln aufgefasst und wenn rf-Schreiberlinge Leserschaft für
so blöd hält, dann bidde schön..  ;)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: counselor am 11:33:00 Mi. 06.April 2022
Mir ist schon klar, dass manche Leute Schwierigkeiten damit haben, wenn alles "von oben", von einem "Zentrum " kommt. Das erscheint manchen unheimlich. Man darf aber nicht vergessen, dass im demokratischen Zentralismus die Leitungsorgane demokratisch von unten gewählt sind und nach unten rechenschaftspflichtig sind (und abgewählt werden können). Das ist ein Fortschritt verglichen mit den Betrieben, in denen wir arbeiten,  wo es nur Zentralismus gibt, ohne eine Einflussnahme von unten auf das Führungszentrum.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Onkel Tom am 11:48:36 Mi. 06.April 2022
Sorry, mir kam es nicht umheimlich vor, eher hatte es mich in Vorstellungen zu Aktionen etc.
soo stark behindert, das ich "winke winke ade" nehmen musste.. In dem Club konnte ich einfach
nicht "kreativ" werden..
Rechenschaftspflicht finde ich auch ok aber wenn zk beschließt, ist es auch nix mehr wert..
::)
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: counselor am 12:37:19 Mi. 06.April 2022
Wenn die Vorstellungen zu weit auseinandergehen, dann kann man nicht zusammenarbeiten. Das ist nachvollziehbar.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 12:42:19 Mi. 06.April 2022
Ich halte die MLPD schon für eine Organisation, die gegen den Kapitalismus kämpft und in sofern sind es Genossen. Viele Nachrichten und Einschätzungen der rf-news finde ich völlig ok. Den Zentralismus, die besondere Rolle des inzwischen geschiedenen Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel Paares, finde ich abstoßend.

In der politschen Praxis habe ich MLPD Leute kennengelernt, die ich schätze und mag. In der Zusammenarbeit mit der Organisation gab es oft erhebliche Probleme und es erging mir ähnlich wie Onkel Tom. Zumeist war es so, daß man keine Kooperation auf Augenhöhe möchte, sondern eine Unterordnung unter die Aktionen oder Strukturen der MLPD. Wenn es aber geklappt hat, war es gut und hilfreich.

Aber diese Haltung gibt es nicht nur bei der MLPD. Mir erging es ähnlich, als ich während meiner Ausbildung in der Gewerkschaftsjugend aktiv werden wollte.
Zitat...eher hatte es mich in Vorstellungen zu Aktionen etc. soo stark behindert, das ich "winke winke ade" nehmen musste.. In dem Club konnte ich einfach nicht "kreativ" werden..
Ich bin mit all meinen Ideen und Vorschlägen aufgelaufen. Ich war nur gefragt, um den Hampelmann für von Funktionären, bzw. der Gewerkschaftsführung geplante Aktionen zu machen. Das war mir zu blöd. Da hatte ich nichts verloren.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: counselor am 12:50:58 Mi. 06.April 2022
Ein wesentlicher Grund, warum ich mit der MLPD zusammenarbeite, ist -neben den politischen Zielen- die Solidarität und Hilfe, die ich von den MLPD'lern erfahre. Ohne deren Hilfe stünde ich heute nicht da, wo ich bin.

Außerdem finde ich die Arbeit der MLPD in den Betrieben bzw vor dem Betriebstor vorbildlich.
Titel: Re: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Onkel Tom am 20:09:28 Mi. 06.April 2022
Zitat von: Kuddel am 12:42:19 Mi. 06.April 2022
...
Zumeist war es so, daß man keine Kooperation auf Augenhöhe möchte, sondern eine Unterordnung unter die Aktionen oder Strukturen der MLPD. Wenn es aber geklappt hat, war es gut und hilfreich.
...

Meine Erfahrungen mit der MLPD schauten fast genau so aus..

Für Flugblattverteilung bei Leiharbeits-Jobmessen, wo man sich gegenüber der Polizei gegen verlogenem
Jobmessenbetreiber und das Recht auf Kundgebung durchsetzen zu müssen, verließ mich die MLPD,
jedoch nicht vereinzelte Montagsdemonstranten, die über den Tellerrand schauen und außerhalb von
"MLPD" mit machten.

Zitat
...
Aber diese Haltung gibt es nicht nur bei der MLPD. Mir erging es ähnlich, als ich während meiner Ausbildung in der Gewerkschaftsjugend aktiv werden wollte.

Zitat
Zitat
...eher hatte es mich in Vorstellungen zu Aktionen etc. soo stark behindert, das ich "winke winke ade" nehmen musste.. In dem Club konnte ich einfach nicht "kreativ" werden..

Ich bin mit all meinen Ideen und Vorschlägen aufgelaufen. Ich war nur gefragt, um den Hampelmann für von Funktionären, bzw. der Gewerkschaftsführung geplante Aktionen zu machen. Das war mir zu blöd. Da hatte ich nichts verloren.


Nach MLPD hatte ich mich einer anderen kleineren Gruppe angeschlossen und saß mit Kadertum an einem Tisch und dort
stellten andere fest, das meine Vorstellungen nicht zu weit auseinader gehen und jo, da hatten wir auch einen "Organisator",
der nicht gleich ein Köttel in der Hose bekam, wenn mit Auseinandersetzungen mit Bullen etc. bei Aktionen zu rechnen ist.

Ein Abstimmen in gleicher Augenhöhe, was nun "unabhängig gerade jetzt" gemacht wird, fand ich schon viel besser und die
daraus resultierende Spontanität fand ich auch gut und sehr motivierend.. Mit ca.2 Wochen Wartezeit auf gehüstel des ZK
wäre es von meiner Seite von Möglichkeiten nie so weit gegen H4 gekommen, wie der "relativ zu schlecht empfundene Stand"
gerade ist.. Mit der MLPD hätte ich nie was gegen diese öffentlich zur Propagandashows von "Harzies" in Hamburger
Einkaufszentrum unternehmen können.. Da musste von heute auf morgen Aktionsplanung "fltutschfertig" sein..

Eingeladen hatte ich sie durch persönliches Aufsuchen schon und selbst für mein "Keine Sorge, alles angemeldet und
unter Dach und Fach also kein Grund auf "Nee geht nicht..", gab es nie Bedürfnis der MLPD, daran teil zu haben.

Jo, das mit dem "Teilhaben" ist etwas schwierig, wenn der bereits vorhandene Organisator sein Handwerk versteht..  ;)
Schaade um die ungenutzte Schnittstelle, wo ich mit einigen Ansichten der Montagsdemonstranten doch auf gemeinsamen
Nenner  komme..

Auf die Modemo ist meines Erachtens so lange Verlass, solange es dem ZK in Gelsenkirchen genehm ist..
Weis nicht, ob dort immer noch der Hauptsitz der MLPD ist..

Hüstel.. Upps, wollte ich doch lieber mit ins Grab nehmen  ::)
Titel: Aw: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 19:49:10 Do. 15.September 2022
Ich glaube, ich muß mir dieses Video mal in ganzer Länge antun.


https://youtu.be/Q9YLjtV3hOo

ZitatIn den vergangenen Jahren haben eine Reihe von neuen ,,Roten Gruppen" in der deutschen Linken für Aufmerksamkeit gesorgt. Sie legen Wert auf eine kämpferische Ästhetik, grenzen sich vom Reformismus ab und behaupten von sich, revolutionär zu sein. Dabei sind sie zwar untereinander heterogen, doch stammen sie aus einer gemeinsamen politischen Tradition: dem Stalinismus.
https://www.klassegegenklasse.org/der-neue-poststalinismus-in-deutschland-roter-faden-podcast/

Dieses Phänomen ist mir nicht entgangen. Optisch nicht zu übersehen. Meist schwarz gekleidet und jede Menge Rote Fahnen und Hammer und Sichel bis zum Abwinken.

Das sind meist verdammt junge Leute, so ab 15. Sind oft proletarisch, teilweise migrantisch. Hauen sich gern mit Nazis, Bullen und Antideutschen. Find ich gut.

Die kommen ziemlich militant rüber und sind auch ernsthaft wütend. Ihre Reden und Flugblätter kommen ziemlich hölzern rüber, das gesammelte marxistische Vokabular muß da irgendwie vorkommen. Naja.

Irgendwie ist es ein wenig, wie eine Zeitreise. Ich find es interessant, daß sie Marx lesen. Dann lesen sie gern Lenin und verstehen das wie ein Kochbuch. Man braucht nur die richtigen Zutaten, um eine Revolution zu machen. Ja, sie stehen ziemlich auf Parteistrukturen. Das wird mir etwas unangenehm. Ich denke, es bedarf erst einmal Kämpfe und Bewegungen, aus denen sich dann Organisationsformen entwickeln, die den Auseinandersetzungen und Bedürfnissen entsprechen.

Bei der Leninverehrung wird mir sowieso unwohl. Er hatte wenig Interesse an der Selbstermächtigung des Proletariats, er zog die Herrschaft der Partei vor.

Ich bin ja gespannt, wie die Trotzkisten von Klasse gegen Klasse es sehen.

Ich frage mich, woher dieses Bedürfnis kommt nach der knallharten Symbolik und den Parteiähnlichen Strukturen. Die Kids sind mir meist sympathisch, doch ihren Kurs finde ich etwas befremdlich.
Titel: Aw: Wie & Wo seid Ihr organisiert?!
Beitrag von: Kuddel am 18:41:54 Fr. 16.September 2022
Ok, ich habe mir das Video in vollständiger Länge reingezogen.
Einiges war recht interessant, wie die Informationen über die unterschiedlichen politischen Ansätze einiger Gruppierungen und Strömungen. Die Stadtteilarbeit war ein wichtiges Thema dabei. Ich weiß nicht, ob man diese Begrifflichkeiten von Post- und Neostalinismus so übernehmen sollte.

Ich fand es aber bezeichnend, daß die ganze Zeit über die Wichtigkeit von Betriebsarbeit gequatscht wurde, die beiden Referenten selbst aber Studis waren. Im Grunde ist es das Elend der linken Organisationen seit mehr als 50 Jahren, daß sie von dem Kampf der Arbeiterklasse reden, aber in ihr herzlich wenig verwurzelt sind.

Meine Frage, wieso plotzlich diese plakative kommunistische Optik in Zusammenhang mit einer recht straffen Organisationsform so attraktiv für junge Leute ist, wurde nicht befriedigend beantwortet. Nur weil die Linken Organisationen alle so schwach und erbärmlich sind, reicht mir nicht als Erklärung.

Immerhin sind in diesen neuen roten Gruppen ne Menge Auszubildende. Das haben sie den anderen Organisationen gegenüber voraus.