SPD - Projekt 18 ?!

Begonnen von Carsten König, 11:05:24 Mi. 08.März 2006

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Carsten König

Auch wenn ich ein entschiedener Gegner von Statistiken und Umfragen bin:

Als Angabe von Tendenzen sind sie interessant, nicht so sehr weil sie substanziell etwas ausdrücken können: Sie sind Ausdruck einer leeren Oberflächlichkeit, die sich im sinnlosen Hin und Her des Belanglosen aufhält.

So, jetzt wieder zum Konkreten:

ZitatAlarmierende Daten für die SPD: 18 Tage vor den Wahlen in drei Bundesländern kommen die Sozialdemokraten in einer neuen Umfrage nur noch auf 27 Prozent - die Union hat jetzt 14 Prozentpunkte Vorsprung auf ihren Juniorpartner in der Koalition. Kanzlerin Merkel strotzt vor Selbstbewusstsein.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,404862,00.html

Schade, SPD, alles ist vorbei. Vielleicht schafft ihr die 18 %, es gibt bestimmt einige in der Wählerschaft, die von eurer Politik noch nicht betroffen sind.

Ex - Sozi

Solange die saturierte 68er Brut noch einen wesentlichen Bevölkerungsanteil stellt, werden Arbeiterverräter weiterhin in allen Gremien und Parlamenten vertreten sein.

Da wir die also mit rechtstaatlichen Mitteln nicht los werden, bleibt nur
zu beten !
... oder sich jeden Tag aufs Neue was einfallen zu lassen, wie man der Bande beikommen kann.
Wahrscheinlich wird sich das Problem " SPD " noch lange hinziehen.
Einen Stalin haben die ja leider nicht.

August Bebel dreht sich mit Höchstdrehzahl in seinem Grab und wartet
darauf, einigen Leute, die sich auf seine Kosten als angebliche Sozial       ( Ha,Ha,Ha) - Demokraten ( Ha,Ha,Ha) den eigenen Arsch vergolden,
diesen gehörig und - erzieherisch wirsam - zu versohlen.

Irgendwann schlägt das Pendel zurück! Deutsche brauchen immer etwas länger um zu merken, dass sie in einem miesen Spiel verarscht werden.

Carsten König

ZitatIrgendwann schlägt das Pendel zurück!

Und genau das erleben wir im Moment - zwar noch unreflektiert und politisch unbewußt, aber das erste Grollen ist zu vernehmen, denn:

- die Wahlgewinne und vermeintlichen Zustimmungen zur CDU etc sind nicht echt, sie resultieren aus einer negativen Wahl. Kurz: CDU wird als Anti-SPD gewählt.

- die Wahlenthaltungen und der sogenannte Frust am politischen Betrieb ist keine generelle Absage an Partizipation und Bürgergesellschaft. Denn wieso sollte man sich - außer als anti-sozialen Kauz, den es sicher nicht gibt - nicht für die öffentlichen Anliegen, die res publica, interessieren?

- es liegt also nahe, dass eine anders strukturierte demokratische Partizipation in neuer Art eine neue Art des republikanischen Gemeinwesens schaffen kann.

- gewisse Forderungen, die diesen Gemeinwesen auszeichnen müssen, können sich bereits a priori - unabhängig von der konkreten späteren Ausführung, postulieren:

1. Die Wirtschaft hat den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt.
2. Die Arbeit ist zu humanisieren und ihre Organisation zu sozialisieren.
3. Als Ziel des Strebens ist der Ausbau des kulturellen Reichtums anzustreben, nicht gedankenlose Konsumorgien, die weder ewig perpetuierbar noch globalisierbar sind, weil die Ressourcen dieser Welt einfach endlich sind.
4. Kurz: Die bewußte Planung tritt an die Stelle des prinzipiellen Chaos.

Das Pendel schlägt zurück, eine neue Zeit wird kommen.

Gun Stick Onkle

Dazu fällt mir ein etwas älterer Witz ein.

Hitler versuchte mal in den Himmel zu kommen. Plötzlich merkte er, das er nach langem Warten, eine größere Notdurft verrichten musste. Er ging zu Petrus und fragte was er machen sollte? Petrus sagte ihm, das er dort auf Wolke 7 gehen sollte, dort würde das immer gemacht. Gesagt, getan! auf einmal merkte Hitler, wie von unten laute, nicht aufhören wollende "Heilrufe" kamen. Völlig verstört lief er zu Petrus und fragte, was da denn los gewesen wäre. Petrus blieb aber ganz gelassen, und erklärte, das die Wolke 7, sich wohl gerade über Deutschland befunden hätte, die würden immer "Heil" schreien, wenn sie beschissen würden!

Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

Ex - Sozi

Die " deutsche " Psyche ist ja leider in alle Richtungen dehnbar und deshalb belastbar.

Revolutionär waren wir noch nie !

Ich spüre an mir selber dieses Wollen aber nicht Können.

Ohne Schuldzuweisung : Wieso lassen wir es uns gefallen, dass selbst Sozialdemokraten ohne Srupel 130 Jahre Kampf um Menschlichkeit und
Mitgefühl für Schwächere ins` Klo spülen.
Ist es Erziehung, ist es Angst oder ist es mittlerweile schon Fatalismus ?

Ich bin Volljurist; Wenn ich unsere Gestzgebung und die Argumentation von Gerichten sehe, die den Status Quo im Sinne der " Gesegneten " festschreieben wollen, dann sieht für mich der gesunde Menschenverstand schon lange kein Land mehr. Was bleibt daher Betroffenen, wenn ein ganzes Land in der Hand von einigen wenigen ist, die ihr Wohlbefinden über das einer Gesellschaft stellen und selbst
die vermeinlichen " Anwälte " des kleinen Mannes ( die Sozis ) nur Protagonisten der - ausschließlich - eigenen Selbstverwirklichung sind.

Ich bin echt sauer auf diesen Verein. Typen wie Schröder und Konsorten kommen selber aus kleinen Verhältnissen, sind aber offensichtlich nie in der Lage gewesen, dies in ihre Biographie für sich selbst bekömmlich zu integrieren. Die möchten an dieses für sie - vermeintliche - Unglück nicht mehr erinnert werden. Deshalb als persönliche Kompensation: Druck auf den kleinen Mann, um von den Großkopfeten als ihresgleichen anerkannt zu werden.

Echt armselige Typen ! Aber der Preis, eine ganze Gesellschaft und eine
ehemals prosperierende Volkswirtschaft vor die Wand zu fahren, ist zu hoch.

Wo und wie kann sinnvoll und effektiv Gegenwehr geleistet werden?

Diese Frage zu beantworten, hat es nicht mehr viel Zeit.

Carsten König

ZitatIch bin Volljurist; Wenn ich unsere Gestzgebung und die Argumentation von Gerichten sehe, die den Status Quo im Sinne der " Gesegneten " festschreieben wollen, dann sieht für mich der gesunde Menschenverstand schon lange kein Land mehr.

Dann kennen Sie sicher Kelsen und seine "reine Rechtslehre". Recht ohne Rückbindung an eine extra-legale Gerechtigkeit, bar jeder Transzendenz ist geeignet, ein willfähriger Ausführungsgehilfe für fragwürdige oder gar undemokratische politische Projekte zu werden.

Was formal verfassungsgemäß zustande kommt, kann materiel durchaus vom Geist der Freiheit verlassen sein.

Dem muss man sich bewußt sein.

Aber ein paar Fragmente eines naturrechtlich begründeten, überstaatlichen, keiner Positivierung bedürftigen Gerechtigkeitsgefühls sehe ich noch im Grundgesetz blitzen. Das Gescheih der Radikalinskis der Fraktion der permanenten Reform kann sich jedenfalls nicht darauf berufen, das einzig denkbare Staatsmodell des GG zu monopolisieren. Ganz im Gegenteil!

Carsten König

ZitatRevolutionär waren wir noch nie !

Hmm, 1848 sahs anders aus. Das hatte damals aber schon europaweite Implikationen. Vielleicht kommts wieder so: Aus Frankreich kommen die Truppen und Barikaden und outre-rhine die Heines und Marxens.

Der Sturz des Stasi-Staates war ein guter Beginn. Also so nicht-revolutionär sind wir nicht, außerdem liegt es fern, einen sog. "Nationalcharakter" zu fixieren. Das sind keine Naturgesetze. Zum Glück!

Ex - Sozi

Mit Ihrem - sicher gut gemeinten - Hinweis auf 1848 habe ich schon gerechnet.



Ein funtamentaler Unterschied scheint mir jedoch zu sein, dass die Bewohner der Paläste schon aus der Geschichts gelernt haben und in den Hütten immer noch ein kleines Lichtlein ( z.B. Hartz IV ) brennen lassen.

Sowohl 1848 als auch 1918 können vielleicht eher als Reflex auf Lebensumstände angesehen werden, die die physische Existenz bedroht haben und die Betroffenen aus diesem Grund stimuliert haben.

Die geistigen Anführer des Vormärz waren auch wohl eher in der Intelligenz zu finden und selbst nicht unbedingt von materiell - präkeren Lebensverhältnissen betroffen - also Idealisten im besten Sinne des Wortes.

Wo meldet sich heute die Intelligenz vernehmlich und Gehör findend zu Wort ?
Was macht eigentlich ein - von mir früher bewunderter - Grass ?
Werbung für die SPD ? Da fängt der Butt an zu stinken und die Rättin
schüttelt betrübt ihr Haupt.

Ich habe als Schüler Schröder während seiner Juso - Zeit als Vorbild angesehen. Man hat der Typ mich reingelegt. Allerdings war ich zu dieser Zeit auch noch gierig harmoniesüchtig und lange Haare waren ein Zeichen für den unerschrockenen Helden.

Und was hat der Typ ( und andere wie Scholz, Clement usw. ) geschafft ?

Das Volk ist nicht mehr Herr im eigenen Land ( frei nach Freud ) !!!

Letztlich: Haben wir noch die Zeit unser Land und dessen hart erkämpften Errungenschaften vor dieser  - selbsternannten - Elite zu beschützen. Mir scheint, dieser Prozeß ist schon unumkehrbar geworden. Diese Klientelpolitik hat alles den Geldsäcken vor die Füße geworfen und die Cleverles haben natürlich dankend zugegriffen.

Was bleibt ist der tägliche Kampf im - nicht selbstgewähltem - Exil im eigenen Land.
... und das Motto meiner Mutter: " Wir müssen immer weiter machen!"


P.S.
Habe gerade nachgedacht, was vom Grundgesetz denn noch so blitzt.
2006 nicht mehr viel, denn leider wird es von Juristen ausgelegt.
Die kriegen noch jede gute Idee klein und wenn ein Jurist auslegen darf, ist es wie mit einem Tsunami : den hält keiner auf !

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