2 jahre nur kotzen

Begonnen von StefanX, 15:12:19 Di. 06.Januar 2009

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StefanX

Hallo und Frohes Neues!,
Seit ca. 3 Monaten bekomme ich HIV.
Ich weiss eigentlich gar nicht genau wieso es dazu gekommen ist.
Ich war berreits als Berufstätiger auf "Suche" (Da mich mein ex -Arbeitgeber 1 jahr lang freistellen musste) mit Top Zeugniss,Berufserfahrung,IHK Gesellenbrief,Abitur....
Und dennoch bin ich jetzt HIV - Empfänger!
Eigentlich so war meine Meinung müsste ich als Fachkraft ja schnell wieder einen neuen Job bekommen...hätte ich ja auch -und zwar für 7 - 8 €uro/h.
Habe ich noch vorher ca.2100 €uro Brutto im Monat verdient sollte ich mit einem mal für die gleiche Arbeit mit gleicher Verantwortung nur noch 1100 -1300 €uro Brutto im Monat bekommen.
Wie bitte? :o
Als erstes Novum: mein Arbeitsvermittler beim Arbeitsamt : der steckte mir bei jedem Gespräch einen Zettel mit ZAF's und Personaldienstleister(Zuhälterfirmen) in die Hand mit der Bemerkung "woanders bekäme ich in Zukunft keine Arbeit mehr"
Als zweites:Es gab trotzdem bei potenzielen Arbeitgebern (Firmen,Betriebe) Vorstellungsgespräche wo man sich schnell einig war...wenn da nicht deren Lohnvorstellungen gewesen wäre...nähmlich dieses lag beim gleichen Niveau wie bei den "Zuhälterfimen" (7 - 8 €uro /h)

Konsequenz:
Auf meine Fragen hin zur gestalltung meines Lebensunterhalts etc. kam es immer zum Rausswurf!

Diese Situation stellt sich mittlerweile jetzt 2 Jahre so dar.

Ich musste miterleben wie unfähig meine Arbeitsvermittler waren (sind).
Ich habe wie viele hier den totalen - und vom Staat ja auch so gewollten -Absturz erlebt.
So musste ich Umziehen,meine erspartes (auf anraten von Freunden) abheben,meine Altersvorsorgen kündigen (noch vor HIV) nur um schuldenfrei zu sein (denn mit 680€ im Monat auch noch einen Kredit abzubezahlen ist unmöglich!).

Und das alles nur, Weil seit einigen Jahren Lohndumping betrieben wird.
Der Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar" besteht nur für Beruftätige...aber als Arbeitsloser wird daran Kreativ und Staatlich daran gearbeitet dir diese Würde abzugelten.
Mit einmal ist jeder noch so Diskriminierede Job unter dem Existenzminimum bezahlten Gehältern auf einmal vom Amt als Attraktiv zu bewerten und anzunehmen.

Ich bin jetzt 40 Jahre alt...bis zur Rente also "nur" noch knappe 25-27 Jahre.
Für mich steht fest - wenn sich das nicht ändert heisst das für mich HIV bis zur Rente!
Ich werde niemals für solch einen Dumpinglohn Arbeiten gehen (auch nicht unter Zwang - da wird mir schon was zu einfallen)

Ich durfte während meiner Beruflichen tätigkeit kräftig einzahlen damit ich wenn ich Arbeitslos werde auch das bekomme was mir zusteht -deshalb fühle ich mich auch nicht als "Schmarozer!

Wenn der Staat solche zustände auch noch fördert - dann soll der Staat auch für mich solange aufkommen bis das sich das Arbeiten wieder lohnt.

Das es nicht nur mir sogeht lese ich ja in vielen Foren.
Wie seht ihr das so? :(


brettermeier

Also ich seh das so :

Es ist zunächst mal Dein Leben/Dein Alltag, was zu bestreiten ist.

Als Erstes und Wichtigstes musst Du selbst zusehen, wie Du klarkommst, Dein Überleben sicherst, das tägliche Leben hinbekommst.

Die politischen Umstände werden sich meines Erachtens nach nicht bessern, sondern eher verschlechtern, in den nächsten 10-15 Jahren wird die Rente immer weiter runtergehen, die Sozialleistungen immer weiter gekürzt und Hartz IV wird darauf hinauslaufen, dass man immer weniger Kohle und immer mehr Zwänge bekommt.

In 10-15 Jahren wird es womöglich auch sowas wie 'Zwangskasernierungen' für Hartz-IV-Empfänger geben nebst sowas wie Zwangsarbeit.

Also entweder Du bewahrst Dir noch etwas Würde, wohnst zuhause, musst aber dafür für 1 EUR 8 Stunden täglich irgendwelcher gemeinnützigen Arbeiten verrichten oder Du bekommst NULL Kohle, dafür aber einen Wohnheim-/Kasernenplatz mit Schlafsaal, 3 kärglichen Mahlzeiten und bei guter Führung sogar etwas Taschengeld...

Hört sich finster an, aber ich fürchte, es geht tatsächlich in diese Richtung, Du solltest Dich als jetzt 40-jähriger nicht drauf verlassen, dass Du vom Staat bis zur Rente irgendwie durchkommst, es kann böse nach hinten losgehen, wenn Du Dich auf den Staat verlässt.

Du kannst viel fordern und vieles ungerecht und scheisse finden, solange Du von den Ämtern abhängig bist, hilft Dir das aber nicht weiter, die lassen Dich lächelnd verhungern.

Also wie schon gesagt, überleg Dir eine persönliche Überlebensstrategie, verlass Dich dabei aber besser nicht auf den Staat/die Behörden, sonst bist Du irgendwann verloren...


Isnogud

man, Dünnbrett-Schwarzmeier, Du schreibst da einen Scheiß zusammen. Galubst Du den Mist wirklich, den Du da schreibst? Isnogud
wer bei Regen Sonnenmilch kauft, weiß, das der Stuhl ein Baum war.

Globalloser

wenn marktumfeld den so wirklich ist fuer dich dann  gibts nur noch eine moeglichkeit,endtweder den scuchradius vergroessern ueber deutschland hinaus,oder and der erweiterung der skills arbeiten sprich weiterbildung,mit 40 den kampf über die totallverweigerung aufzunehmen ,ist wohl zu frueh da rente noch in sehrweiter ferne gerueckt ist,und dich da auch altersarmut erwartet,ich wuerds ma l schweiz versuchen,da gibts zeitarbtsfirman und entlohnun ist bessser,wen du aber ortsgebunden bist ,bei 7 euro kannst auch die branche komplett wechseln und neu orientieren, nur eins sollteste nicht tun in die zeit arbeitet gehen ,und suche natuerlich in eigenregie uebernehmen, dann arbeitsvermittler auch keine kretikpunkt mehr, des jammerns,  ;D good luck
no country for old man

Rappelkistenrebell

Ich sehe das auch ähnlich wie Brettermeier und empfehle nicht nur die individuelle Strategie sondern man sollte dieses Wahljar auch zur QUittung für Hartz 4 machen und die Linkspartei wählen.Wahltag ist Zahltag!
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

sedanon

Zitat von: StefanX am 15:12:19 Di. 06.Januar 2009
Hallo und Frohes Neues!,
Seit ca. 3 Monaten bekomme ich HIV.
Ich weiss eigentlich gar nicht genau wieso es dazu gekommen ist.
Ich war berreits als Berufstätiger auf "Suche" (Da mich mein ex -Arbeitgeber 1 jahr lang freistellen musste) mit Top Zeugniss,Berufserfahrung,IHK Gesellenbrief,Abitur....
Und dennoch bin ich jetzt HIV - Empfänger!
Eigentlich so war meine Meinung müsste ich als Fachkraft ja schnell wieder einen neuen Job bekommen...hätte ich ja auch -und zwar für 7 - 8 €uro/h.
Habe ich noch vorher ca.2100 €uro Brutto im Monat verdient sollte ich mit einem mal für die gleiche Arbeit mit gleicher Verantwortung nur noch 1100 -1300 €uro Brutto im Monat bekommen.
Wie bitte? :o
Als erstes Novum: mein Arbeitsvermittler beim Arbeitsamt : der steckte mir bei jedem Gespräch einen Zettel mit ZAF's und Personaldienstleister(Zuhälterfirmen) in die Hand mit der Bemerkung "woanders bekäme ich in Zukunft keine Arbeit mehr"
Als zweites:Es gab trotzdem bei potenzielen Arbeitgebern (Firmen,Betriebe) Vorstellungsgespräche wo man sich schnell einig war...wenn da nicht deren Lohnvorstellungen gewesen wäre...nähmlich dieses lag beim gleichen Niveau wie bei den "Zuhälterfimen" (7 - 8 €uro /h)

Konsequenz:
Auf meine Fragen hin zur gestalltung meines Lebensunterhalts etc. kam es immer zum Rausswurf!

Diese Situation stellt sich mittlerweile jetzt 2 Jahre so dar.

Ich musste miterleben wie unfähig meine Arbeitsvermittler waren (sind).
Ich habe wie viele hier den totalen - und vom Staat ja auch so gewollten -Absturz erlebt.
So musste ich Umziehen,meine erspartes (auf anraten von Freunden) abheben,meine Altersvorsorgen kündigen (noch vor HIV) nur um schuldenfrei zu sein (denn mit 680€ im Monat auch noch einen Kredit abzubezahlen ist unmöglich!).

Und das alles nur, Weil seit einigen Jahren Lohndumping betrieben wird.
Der Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar" besteht nur für Beruftätige...aber als Arbeitsloser wird daran Kreativ und Staatlich daran gearbeitet dir diese Würde abzugelten.
Mit einmal ist jeder noch so Diskriminierede Job unter dem Existenzminimum bezahlten Gehältern auf einmal vom Amt als Attraktiv zu bewerten und anzunehmen.

Ich bin jetzt 40 Jahre alt...bis zur Rente also "nur" noch knappe 25-27 Jahre.
Für mich steht fest - wenn sich das nicht ändert heisst das für mich HIV bis zur Rente!
Ich werde niemals für solch einen Dumpinglohn Arbeiten gehen (auch nicht unter Zwang - da wird mir schon was zu einfallen)

Ich durfte während meiner Beruflichen tätigkeit kräftig einzahlen damit ich wenn ich Arbeitslos werde auch das bekomme was mir zusteht -deshalb fühle ich mich auch nicht als "Schmarozer!

Wenn der Staat solche zustände auch noch fördert - dann soll der Staat auch für mich solange aufkommen bis das sich das Arbeiten wieder lohnt.

Das es nicht nur mir sogeht lese ich ja in vielen Foren.
Wie seht ihr das so? :(



Du bist Handwerker, richtig ?
Sofern Du ungebunden und flexibel bist bzw. Du eine Frau hast, die Dir folgt (soll´s ja geben),
so würde ich ruckzuck Richtung Norden auswandern (als Norwegen, Schweden, Finnland).
Noch sind dort die Handwerker gesucht. Man kann sich bestimmt irgendwo erkundigen.
Konsulat, oder wen´s sein muß das Arbeitsamt. Evt. bezahlen die auch noch einen Sprachkurs
(nur laß die Finger von deutschen Firmen im Ausland)
Dänemark würde ich mir verkneifen. Ich kenne genügend Handwerker, die dort von deutschen
Chefs und Vermittler genauso gefickt wurden wie hier.
Uns allen wächst eher ein 2. A...loch, als dass wir hier einen Job mit erträglichem Gehalt bekommen.
Also ich würde mich als Handwerker verpissen.
Franz Josef Strauß :

"Everybody's Darling is Everybody's Depp"

brettermeier

Zitat von: Isnogud am 00:16:07 Mi. 07.Januar 2009
man, Dünnbrett-Schwarzmeier, Du schreibst da einen Scheiß zusammen. Galubst Du den Mist wirklich, den Du da schreibst? Isnogud

Ja, ich glaube das, was ich da schreibe, sonst hätte ich es nicht gepostet, oder ?

Bevor Du einfach nur rummaulst, kannst Du ja gerne auch mal auf das Posting eingehen und z.B. Argumente bringen, warum es schlau sein soll, sich auf den Staat und Hartz IV zu verlassen...

Ich denke, es ist reichlich naiv, daran zu glauben, dass man mit Hartz IV/Staatskohle dauerhaft (also die nächsten 20 Jahre oder so) überleben kann.

Ich glaube, die Sozialleistungen hierzulande werden immer weiter gekürzt werden, die Repressalien der Ämter werden immer stärker werden und in 10-20 Jahren kannst Du froh sein, wenn Du überhaupt noch irgendwas vom Staat bekommst.

StefanX

Hallo,
Sicherlich habe ich einiges Dramatisiert.
Aber ich liebe trotzdem meine Heimat...meine Sozialen Kontakte...meine Familie....
Deswegen werde ich niemals ins Ausland gehen.
Mal anders:
Wer ist den Schuld an dieser Misere?
Ich? der alles daran getan hat das er sich weiter Qualifiziert,Berufserfahrung hat etc.
Der Staat? der durch Irrsinnige Gesetze - die Arbeitsmarktpolitisch alles zugrunde und damit jeden Bürger in unserem Lande zu Billiglöhnern macht?
Ist das wirklich der weg den dieses Land gehen will?
Ich denke,daß diese Gesetze ansich gar nichtmal so schlecht ausgelegt sind - nur von Menschen gemachte Gesetze die Schweine
nach Ihrer Fassong auslegen sind wiederum 2 verschiedene Dinge ...wie man ja jetzt gut sehen kann.
Ich bin entrüstet wie sich unser Staat so verarschen lässt...und jeder Arbeitnehmer der für 6-8€ die Stunde Arbeiten geht und dadurch Reguläre Jobs kaputt macht macht dieses doch erst möglich.
Ich sehe diese Art der Arbeitnehmer nicht als Bedauernswerte "Opfer" an sonder als dumme Mitläufer die in jedem Betrieb "raussgemoppt" gehören.
Es muss klar gestellt werden das durch diese "Opfer" unruhe in jedem Betrieb bringen.Vorallem aber muss man denen sagen das es nicht besser ist zu sagen:  "hauptsache Arbeit" und dann der Meinung ist durch solch einen pipilohn seine Würde zu behalten.
Mal mehr daran zu appelieren das durch Ihre Verweigerung für solche Dumpinglöhne Arbeiten zu gehen mehr für die Konjunktur tuen als das Sie monatlich nur durch Aufstockung "überleben (mehr ist es ja nicht).
Ne lösung dazu gibt es nicht - für mich derzeit nur nicht für so wenig Geld Arbeiten zu gehen und lieber zuhause zu bleiben.
Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.



Globalloser

Zitat von: StefanX am 12:16:18 Do. 08.Januar 2009
Hallo,
Sicherlich habe ich einiges Dramatisiert.
Aber ich liebe trotzdem meine Heimat...meine Sozialen Kontakte...meine Familie....
Deswegen werde ich niemals ins Ausland gehen.
Mal anders:
Wer ist den Schuld an dieser Misere?
Ich? der alles daran getan hat das er sich weiter Qualifiziert,Berufserfahrung hat etc.
Der Staat? der durch Irrsinnige Gesetze - die Arbeitsmarktpolitisch alles zugrunde und damit jeden Bürger in unserem Lande zu Billiglöhnern macht?
Ist das wirklich der weg den dieses Land gehen will?
Ich denke,daß diese Gesetze ansich gar nichtmal so schlecht ausgelegt sind - nur von Menschen gemachte Gesetze die Schweine
nach Ihrer Fassong auslegen sind wiederum 2 verschiedene Dinge ...wie man ja jetzt gut sehen kann.
Ich bin entrüstet wie sich unser Staat so verarschen lässt...und jeder Arbeitnehmer der für 6-8€ die Stunde Arbeiten geht und dadurch Reguläre Jobs kaputt macht macht dieses doch erst möglich.
Ich sehe diese Art der Arbeitnehmer nicht als Bedauernswerte "Opfer" an sonder als dumme Mitläufer die in jedem Betrieb "raussgemoppt" gehören.
Es muss klar gestellt werden das durch diese "Opfer" unruhe in jedem Betrieb bringen.Vorallem aber muss man denen sagen das es nicht besser ist zu sagen:  "hauptsache Arbeit" und dann der Meinung ist durch solch einen pipilohn seine Würde zu behalten.
Mal mehr daran zu appelieren das durch Ihre Verweigerung für solche Dumpinglöhne Arbeiten zu gehen mehr für die Konjunktur tuen als das Sie monatlich nur durch Aufstockung "überleben (mehr ist es ja nicht).
Ne lösung dazu gibt es nicht - für mich derzeit nur nicht für so wenig Geld Arbeiten zu gehen und lieber zuhause zu bleiben.
Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.



also ich lass  mir das heft des handelns nicht aus der hand nehmen ,solange ich möglichkeiten habe,und gezwungen zu hause abhängen schon mal gar nicht ,aber ich denk mal du hast dich mit deiner opferrolle arrangiert ,
no country for old man

jobless0815

Hallo StefanX,


richtig, du musst deine Enstcheidung selbst treffen, ich kann deine Gedanken vestehen,
vermutlich haben die meisten sie, die in die Situation kommen. Was sisn deine Optionen?

1. Eine Tätigkeit in der ZAF anehmen, Frustschieben, hoffen zu bessere Konditionen übernommen
zu werden, ggfs entäuscht werden, eine Aufgabe haben, nicht aus dem Arbeitsrytmus kommen, sich ausgebeute fühlen,
nicht sozial (Konatktmässig) ins Abseits zu rutschen) ...sehr ambivalent das Ganze.

2. Solange es geht auf H4 (5,6 ,7 machen): ähnlich widersprüchliche Gefühle, den Tag selbst gestalten müssen, wenn
man mit wenig Geld auskommt evtl zufriedener sein als für fast das gleiche Geld malochen, unausgelastet sein, sich nutzlos
vorkommen, neue Hobbies entdecken, eine Auszeit nehmen (ok hast du 2 Jahre gehabt)... .

3. Ins Ausland gehen, wie hier erwähnt wurde: also wenn die Bezahlung stimmt, du ggfs dies auch mal ins Auge gefasst hats, wer
weiss, vielcht endtzeckts du Dinge, die du nicht kanntes ud willst nicht wieder zurück. Vielleicht wäre es einen Versuch wert.

Versuche herauszufinden was dir das geringste Übel ist.

Piep

Hallo Stefan X,

mir ergeht es ähnlich wie Dir. Ich bin jetzt 41 und habe auch eine richtig gute kaufmännische Ausbildung mit Studium und allem drum und dran. Als ich damals aus familiären Gründen aufgehört habe zu arbeiten, habe ich 2.250 brutto gehabt. Das niedrigste was ich jetzt bei einem Vorstellungsgespräch zu hören bekam, waren 1.280 brutto. Nix Weihnachsgeld oder Urlaubsgeld gar. Da habe ich so blöd geguckt, daß ich die Stelle zum Glück nicht bekommen habe.  :D

Solche Gehälter/Löhne sind einfach unverantwortlich und menschenverachtend. Da komme ich mir vor wie in der "dritten Welt"; es kann nur noch von der Hand in den Mund gelebt werden; Anschaffungen und jede weitere Zukunftsplanung werden so zu Utopien, von denen man dann nachts träumen darf. Heil dem, der keine Kinder hat.

Warum ist das so? Ist doch wohl klar: um Unternehmergewinne und Dividenden zu maximieren. Ganz doll finde ich so jämmerliche Einkommen, daß das Amt zuzahlen muß, trotz Vollzeitbeschäftigung. Das sind dann staatlich finanzierte Unternehmensgewinne. Da krieg ich so das kotzen, da hätte ich sonen Haß auf meinen Arbeitgeber, da könnte ich gar nicht gescheit arbeiten. Ich müßte immer daran denken, daß der Steuerzahler denen den Mercedes bezahlt.


Krokos

man darf halt den Kopf nicht in den Sand stecken.
Man muss sich auch bei mehreren Zeitarbeitsfirmen bewerben und dann kann man sich auch die Zeitarbeitsfirma die am besten bezahlt rauspicken und bei der Bezahlung gibt es ziemlich Unterschied wenn du eine gute Ausbildung wie du gerade geschrieben hast abgeschlossen hast.
Die fragen doch einen in diesen Fragebogen immer, wieviel man verdienen möchte oder so.
Da würde ich dann eine realistische Zahl eintragen die aber sehr wahrscheinlich weit entfernt vom Vorherverdienst in Festanstellung liegt.
Aber so 200-300 Euro Netto lässt sich denke ich schon im Vorstellungsgespräch rausschlagen, die wollen ja auch die Leute mit Ausbildung halten und nicht dass die mitten im Auftrag kündigen...

Piep

klar, Aufgeben ist in jedem Fall falsch. Führt mit der Zeit zu immer mehr Frust.

Als Handwerker kann man es eigentlich auch ganz gut mit einer schlichten, kurzen Initiativbewerbung versuchen. Ein Freund hatte damit Ruckzuck Erfolg. Im Branchenbuch die entsprechenden Firmen rausgesucht und jede Woche 4-5 davon mit kurzem Brief und Lebenslauf angeschrieben. Und siehe da: 9 Euro/Stunde brutto (ohne jegliche Ausbildung). Das hat dann ein bißchen Porto und ein paar Photos gekostet, vom Amt gibts dafür dann 5 Euro (harrharr).

StefanX

Hallo und Danke für die vielen Feedbacks hier.
Ich will mal erzählen was in dieser Woche passiert ist.
Ich habe die Tage mit einem ZAF Arbeiter aus dem "Osten" Deutschlands geredet (ist nicht böse oder negativ gemeint!).
Ich wohne in der nähe von Dortmund.
Stellenausschreibung  - genau das was ich bin und kann in meiner Stadt mit einem "Nettolohn" von 1250€uro.
Joooo
Was mache ich besseren wissens?
Rischtisch! - ich habe ne online Bewerbung dahin gesendet.
Anruf kam prompt!.
Resultat Arbeit liegt bei Ulm - Arbeitgeber stellt Unterkunft - naja...und den Angebliches Nettolohn war auf einmal ein Bruttolohn.
Noch fragen?
Naja das kennt man ja.
Ne woche später Anruf von einem realen direkten Arbeitgeber -vereinbarung zum Vorstellungsgespräch -soweit so gut!
Arbeitsprofil so wie ich es jahrelang hatte.
Jedoch absolutes Rauchverbot während der Arbeitszeit (und auch in den Pausen).und ein Bruttolohn von ca.1400€uro Brutto bei 6 Monaten Probezeit dannach ein unbefristeter Arbeitsvertrag.
Der Arbeitsort liegt ca 80 km von meinem Wohnort entfernt...bei einem besseren Lohn würde ich das ja machen..aber 1400€ ist zu wenig (Alleine die Fahrkosten verschlingen weit über 150€/Monat)
Obwohl ich expliziet darauf hingewiesen habe das aufgrund meiner Berufserfahrung  der Entfernung etc. einen Bruttolohn von 17-1900€ geschieben habe sowie auch im Telefonat angesprochen und trotzdem  kommt er mit einem solchem Dumpinglohn um die Ecke.
Immerhin hat mir der Spass 13€ proSstrecke gekostet (deswegen auch die Anfragenach dem Gehalt)
Ich hätte den Vertrag sofort mit nehmen können...wollte mich auch haben...aber es ist einfach Demütigend und Demotivierend für solch einen Pipilohn morgens um 4:30uhr aufzustehen...und abends um 18Uhr erst wieder Zuhause zu sein.
Und das habe ich dann auch so gesagt, und ging nach dem 50 min. Gespräch gefrustet nach Hause.
Ich habe so das Gefühl...die Arbeitgeber passen den Lohn an die ZAF / Persodienstl. an anstatt den gerechteren Tariflichen Lohn zu zahlen (Der wäre dann in dem bereich wie ich es brauche)
Dieser Trend Arbeitnehmer so Abzuzocken muss verboten werden....und ZAF und andere Sklavenhändler sowieso.

FairAchtung

Hallo Stefan, deine Erlebnisse sind ja nur einer von ca. 8 Millionen Einzelfällen. Ich verstehe durchaus dein Anliegen, die Betrachtungsweise mit einem Hungerlohn seine Lebenshaltungskosten decken zu können. Die Problematik die wir aber in diesem Land haben ist die heere Meinung, man solle doch auch für 6-7 Euronen arbeiten, weil das ja besser als nichts ist und ein jeder für seinen Lebensunterhalt selbst verantwortlich ist.

Es wird in diesem Land der Sinn abhängiger Lohnarbeit gar nicht gestellt. Arbeiten, um seinen Lebensunterhalt aus eigener Arbeit zu bestreiten. Nur aber das ist eben nicht mehr möglich. Ebenso das ganze Gewese um Arbeit selbst, als gäbe es im menschlichen Dasein gar keine andere Funktion. Robotting vom Anfang bis Ende. Arbeit um des Arbeitswillen.

Du hast es bereits geschildert, jene, die ihr kümmerliches Dasein nur über Arbeit definieren arbeiten auch für Hungerlöhne. Dies wollen sie dann auch ihrem Umfeld zumuten. Der Arbeitnehmer hätte es selbst in der Hand, hier die Richtung entscheidend zu ändern, statt nickend in einem Vollzeit-Job seinem finanziellen Ruin entgegen zu rennen, nur, um in der Gesellschaft ein pseudosoziales Ansehen zu bekommen. Arbeit, Arbeit über alles. Arbeit macht frei, nach dieser Definition lebt der deutsche Michel auch heute noch. Nicht umsonst werden wir im Ausland verspottet, als ein Volk, was zum Arbeiten geboren wurde.

Auch hier im Forum der Ausgebeuteten, was schon grotesk ist, gibt es zahlreiche Schreiber, die auch diese Zwangsarbeit noch schönreden zu versuchen, mit unterschwelliger Mahnung, du bist für dein eigenes Leben verantwortlich.

Schröder hatte 2005 vor dem World Economic Forum in Davos unmissverständlich vorgetragen, in Europa den größten Niedriglohnsektor eingerichtet zu haben und appellierte an seine Amtskollegen, diesem gleich zu tun.

ZitatDrittens: Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen
der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. Ich rate allen, die sich
damit beschäftigen, sich mit den Gegebenheiten auseinander zu setzen, und nicht nur
mit den Berichten über die Gegebenheiten.

Wir als Volk haben gepennt und tun es auch heute noch. Nein, nicht wenige klatschen auch noch Beifall, nicht auch weniger darum, dass sie die Annahme von Dumpinglöhnen für sich als Person zur Legitimation erheben, nach unten treten zu dürfen. Nach jenen, die sich damit eben nicht abfinden wollen.

Als Rechtfertigung wird vorgetragen sich doch dem Mamon Arbeit zu beugen, es wird schlimmer, wir werden interniert, darum arbeite für Hungerlöhne, damit du wenigstens noch etwas hast.

Kein Gedanke daran wird verschwendet, ja nicht einmal ansatzweise in Betracht gezogen, warum man das mitmacht und warum dem ganzen neoliberalen Gierhälsen nicht zeigt, wer hier die Produktion und Konsum aufrecht hält? Der glückliche Sklave ist der größte Feind der Freiheit, das war so und ist es auch noch heute. Wir sollen weiter als abhängig Erwerbstätige mit einem Grinsen im Gesicht dem Ausbeuter durch unsere Arbeit seinen Wanst stopfen und gleichzeitig noch seinen Lohn subventionieren mit Hartz IV.

Vorschläge zu dem was du nun machst, werde ich dir nicht machen, das musst du mir dir allein ausmachen. Du musst hier deine Entscheidung selbst treffen, was dir in deinen verbleibenden 25 Jahren bis zur Rente, die du gar nicht mehr bekommst (eher eine mikrige Grundsicherung, für du aber noch richtig einzahlen darfst) noch wichtig ist und was nicht.
Es ist jedoch einfach, sich den kriminellen Machenschaften eines Systems bedingungslos zu unterwerfen und dann die eigene Feigheit und Untätigkeit zur Friedfertigkeit zu erheben.

Eivisskat

Zitat von: FairAchtung am 12:28:03 Mi. 21.Januar 2009
Die Problematik die wir aber in diesem Land haben ist die heere Meinung, man solle doch auch für 6-7 Euronen arbeiten, weil das ja besser als nichts ist und ein jeder für seinen Lebensunterhalt selbst verantwortlich ist.




Wenn ich dann noch bedenke, dass durch dieses vorsätzliche Lohndumping in D. die Ökonomie anderer Länder gleich mit zerstört wird: 


Zitat


»Am Ende muß irgend jemand dafür bezahlen« Am ökonomischen Desaster vieler EU-Staaten ist Deutschland schuld. Per Lohndumping wurden die anderen niederkonkurriert.

[...]
Da gäbe es doch nur zwei Lösungen – entweder Deutschland gibt die Lohndrücke­rei auf, oder das Euro-System wird aufgelöst.

[...]


ganzes Interview >> http://www.jungewelt.de/2009/01-21/054.php



und gleichzeitig über die absolute Absurdität meiner Umwelt, zu erwarten, dass wir als Aufstocker arbeiten gehen, d.h.  überhaupt nur mit öffentl. Mitteln einigermaßen (??)  über die Runden zu kommen, dass Arbeitgeber unseren Einsatz als so gering einschätzen, dass sie es inzwischen als völlig normal ansehen, ihre Drecksbetriebe staatlich fördern zu lassen, dass sie es wissentlich einkalkulieren, dass wir dadurch ewig der Arge ausgeliefert/preisgegeben sind, also wenn ich das bedenke, dann weiss ich's auch nicht mehr... ::)


Ich würde mich mit Sicherheit verweigern, aber ich hab' natürlich leicht reden, so alleinstehend und den besten Teil meines Lebens bereits (unter wesentlich besseren Umständen) gelebt.

Und wenn ich mal ein wenig "Stimmung mache", aufkläre, anstachle in meiner Umgebung, dann kommt sofort (wie gerade heute Morgen)  wieder die Antwort "Ja, das ist eben so, da kann man nichts machen, is ja politisch so gewollt, der Gesetzgeber...", usw.

Traurig ist das  :'(

FairAchtung

Zitat von: Eivisskat am 13:44:20 Mi. 21.Januar 2009
Und wenn ich mal ein wenig "Stimmung mache", aufkläre, anstachle in meiner Umgebung, dann kommt sofort (wie gerade heute Morgen)  wieder die Antwort "Ja, das ist eben so, da kann man nichts machen, is ja politisch so gewollt, der Gesetzgeber...", usw.

Traurig ist das  :'(

Und genau daraus lässt sich entnehmen, dass sich Michel hat politisch und auch gesellschaftlich vollkommen entmündigen lassen. Warum selbst denken, wenn es andere bezahlt vorbeten.
Es ist jedoch einfach, sich den kriminellen Machenschaften eines Systems bedingungslos zu unterwerfen und dann die eigene Feigheit und Untätigkeit zur Friedfertigkeit zu erheben.

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