PHARMA = Macht und Profit vor Patientenschutz und Menschlichkeit

Begonnen von scalpell, 21:59:43 So. 11.Mai 2008

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scalpell

Negativdaten unterdrückt - Antidepressiva massiv überschätzt



Seit Jahren ist bekannt, dass die Öffentlichkeit durch die selektive Publikation http://de.wikipedia.org/wiki/Publikationsbias  von herstellerfinanzierten Studien über die tatsächliche Wirkung neuerer Antidepressiva http://www.bmj.com/cgi/content/full/326/7400/1171  getäuscht wird. Jetzt wird erstmals das Ausmaß der Verzerrung deutlich: Die Wirkstärke dieser Substanzen wurde durch Verschweigen von Negativstudien um etwa ein Drittel übertrieben. Damit stehen praktisch alle Leitlinien zur Depressionsbehandlung in Frage, die sich in der Regel nur auf die publizierten Daten berufen.

Der Artikel http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/358/3/252 in der weltweit wichtigsten medizinischen Fachzeitschrift, dem New England Journal of Medicine (NEJM), hatte es in sich: Von den 74 Zulassungsstudien zu 12 neueren Antidepressiva war nach Einschätzung der US-Behörde FDA http://www.fda.org/  nur etwa die Hälfte (51%) positiv ausgefallen, durch Weglassen oder Umschreiben von Negativstudien musste für die Leser der Journals aber der Eindruck entstehen, als seien 94% der Studien zugunsten der Mittel ausgegangen. Die vermeintliche Effektstärke wurde auf wundersame Weise um ein Drittel (32%) gesteigert.

Die Daten lassen sich nicht 1:1 auf die EU übertragen. Hier ist - im Gegensatz zu den USA - z.B. Reboxetin zugelassen, von dessen 8 US-Zulassungsstudien nur eine positiv ausfiel http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15207964?dopt=Abstract  Bei Einbeziehung solcher gescheiterten Anläufe sähe die FDA-Bilanz für die Antidepressiva noch wesentlich schlechter aus.

Doch der Befund ist schon verheerend genug. Musste sich der Vorgang am gleichen Tag, dem 17. Januar, noch im Gesundheitsteil der New York Times verstecken, reichte es am Freitag, dem 18.1. schon zum Titelthema (Seite 1) des Wall Street Journal. Investoren sind offenbar empfindlicher für solche Nachrichten als Psychiater - nach deren zitierten Kommentaren zu urteilen.

>> dazu FoxNews: Video "Big Story - Big Scandal"
http://de.youtube.com/watch?v=U2Sd73DQ2J0

In Deutschland hat SPIEGEL ONLINE die zugehörige dpa-Meldung aufgegriffen:
[Zitat] SPIEGEL online, 17. Januar 2008 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,529242,00.html

MEDIKAMENTEN-TESTS
Studien mit negativen Ergebnissen landen häufig im Mülleimer
Eine Studie über die Wirksamkeit neuere Medikamente wird kaum veröffentlicht, wenn die Ergebnisse negativ sind. Dies haben US-Forscher am Beispiel von Antidepressiva gezeigt. Für Ärzte und Patienten fehlen wegen solcher unterdrückter Studien mitunter lebenswichtige Informationen.

Die Pharmaindustrie will Erfolge - und da stören Studien, die Medikamenten negative Ergebnisse bescheinigen. Diese werden oftmals einfach totgeschwiegen, wie Wissenschaftler am Beispiel von Studien mit Antidepressiva herausgefunden haben. Ein Risiko für Patienten, denn so werden Ärzten mitunter wichtige Information vorenthalten.

Ein Drittel aller Studien zu dieser Klasse von Medikamenten wird nie veröffentlicht, haben Erick Turner von der Oregon Health & Science University und seine Kollegen herausgefunden. Ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

"Die selektive Veröffentlichung kann Ärzte dazu verleiten, falsche Entscheidungen bei der Verschreibung von Medikamenten zu treffen", schreiben Turner und seine Kollegen.

Die Praxis, unvorteilhafte Studien einfach unter den Tisch fallen zu lassen, existiere schon seit Jahren. Turner und Kollegen analysierten Datenbanken der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration. Pharmakonzerne müssen dort Details ihrer Medikamententests eintragen, bevor sie die Studien beginnen.
Von 74 gestarteten Studien, in denen insgesamt 12 Antidepressiva untersucht wurden, ergaben 38 Studien positive Ergebnisse. Alle bis auf eine dieser positiven Studien wurden veröffentlicht. 36 Studien jedoch verliefen negativ oder zumindest mit zweifelhaftem Erfolg. Von diesen negativen Studien wurden nur 3 veröffentlicht und 11 dem jetzt erschienen Artikel zufolge so umgeschrieben, dass der Eindruck erweckt wurde, das Medikament sei erfolgreich gewesen.

Turner und seinen Kollegen gelang es nicht, die Verantwortlichen für die Nichtveröffentlichung ausfindig zu machen. Er könne auch nicht ausschließen, so Turner, dass auch die medizinischen Journale eine Rolle bei dem Selektionsprozess gespielt hatten. Möglicherweise hatten sie eine Publikation von Studien ohne positives Ergebnis abgelehnt.

"Es herrscht die allgemeine Erwartung, immer nur positive Resultate zu erhalten", so Turner. "Kommt stattdessen es negatives heraus, gilt das als persönliches Versagen."

Die entscheidenden Punkte macht aber das Deutsche Ärzteblatt online:
Zitat
Antidepressiva: Negativstudien häufig nicht publiziert http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=31094

Portland – Studien mit positiven Ergebnissen zu Antidepressiva sind in der Vergangenheit deutlich häufiger in Fachzeitschriften publiziert worden als Negativstudien. Und in den wenigen publizierten Negativstudien fielen die Bewertungen der Autoren in der Regel günstiger aus als die Beurteilung der US-Zulassungsbehörde FDA. Dies geht aus einer Analyse im (New England Journal of Medicine 2008; 358: 252-260) hervor.

Medizinische Fachgesellschaften stützen sich bei ihren Bewertungen zur evidenzbasierten Medizin in der Regel auf Publikationen in Fachzeitschriften. Die Daten der Zulassungsbehörden werden seltener herangezogen, obwohl zumindest die amerikanische FDA ein hohes Maß an Transparenz zeigt und – jedenfalls gegenüber US-Bürgern – durch das ,,Freedom of Information Act" zur Offenlegung interner Akten verpflichtet ist. Dies haben der Psychiater Erick Turner und Mitarbeiter der Oregon Health & Science University in Portland im US-Staat Oregon genutzt. Sie verglichen die FDA-Unterlagen zu zwölf Antidepressiva, deren Zulassung die Hersteller zwischen 1974 und 2004 beantragt hatten, mit den in Fachzeitschriften publizierten Studienergebnissen.

Dabei entdeckten sie frappante Abweichungen: Während 37 von 38 Studien mit einem positiven Ergebnis publiziert wurden, war dies nur bei 14 von 36 Studien der Fall, in denen die Wirkung der Medikamente nach Einschätzung der FDA fraglich oder nicht vorhanden war. Mehr noch: Von den 14 publizierten Negativstudien vermittelten elf in der Publikation einen eher positiven Eindruck von der Wirksamkeit des untersuchten Medikaments.

Fachgesellschaften, die sich allein auf die Ergebnisse publizierter Studien verlassen, können nach Ansicht von Turner schnell einen falschen Eindruck von der Wirksamkeit eines Medikamentes erhalten. Bei Wirkstoffen wie den Antidepressiva, bei denen die Placebo-Wirkung sehr hoch ist, könne dies sehr schnell zu falschen Empfehlungen in den Leitlinien führen. Die Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den FDA-Dokumenten und den publizierten Studien liegen nach den Berechnungen von Turner im Durchschnitt bei 32 Prozent.

Die selektive Publikation von klinischen Studien wurde vor wenigen Jahren in den USA zu einem Politikum. Ein Hersteller hatte die Ergebnisse von Negativstudien unterschlagen, in denen die Behandlung mit einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) die Häufigkeit von Suizidgedanken bei Kindern und Jugendlichen erhöht hatte. Dies hatte zur Folge, dass die Hersteller (aller Medikamente) zur Registrierung ihrer geplanten Studien verpflichtet wurden.

Die Pharmafirmen haben mit clinicalstudyresults.org ein Portal eingerichtet. Sie sind aber in den USA gesetzlich verpflichtet, alle Studien auch dem Portal clinicaltrials.gov der National Library of Medicine zu melden. Ein Vertreter des US-Pharmaverbandes bezeichnete die Studie deshalb als "überholt", was insofern einseitig ist, als sich die Bewertung vieler älterer Medikamente weiter auf Studien aus der Zeit vor der Registrierungspflicht stützt.

Damit stehen prinzipiell alle gegenwärtigen Leitlinien zur Depressionsbehandlung in Frage. Bevor der Einfluss dieser systematischen Verzerrung nicht im Einzelnen geklärt ist, muss davon ausgegangen werden, dass die neueren Antidepressiva in den meisten Leitlinien zu Unrecht als Erstwahlmittel bezeichnet werden.
Quelle: http://www.adfd.org/forum/viewtopic.php?t=4317

Ich mache mir also nicht um sonst so meine Gedanken was diese Branche angeht. Deshalb bin ich für //www.mezis.de ein kleiner Lichtblick am Horizont
Scalpell
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ManOfConstantSorrow

ZitatBayer-Tochter muss Millionen-Bußgeld zahlen

Strafe für Bayer Vital: Die deutsche Medikamenten-Vertriebstochter des Bayer-Konzerns muss wegen wettbewerbswidriger Praktiken eine millionenschwere Geldbuße berappen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/613/177076/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

scalpell

NAHT DIE ÄRA DES

ENHANCEMENT bedeutet nichts anderes als: Chirurgische Eingriffe zur Verwirklichung individueller Schönheitsideale, pharmakologische Manipulationen zur Herstellung größerer Leistungsfähigkeitoder höherer Anpassungsfähigkeit in Schule und Beruf, und vielleicht eines Tages die gentechnische Interventionen zur Erzeugung bestimmter psychischer oder körperlicher Merkmale, die den Menschen zwar nicht gesünder machen, ihn aber näher an ein kulturell vermitteltes Idealbild heranführen.

Von der Verbesserung der Menschen

Köln-Bonn. Dopamin, Mondofalin, Ritalin, Viagra – Wirkstoffe, von denen bereits heute vielen Kranke profitieren. Aber auch immer mehr gesunde Menschen greifen zu medizinischen Präparaten um deren positive Wirkungen zu nutzen. Studien belegen, dass schon heute 16 bis 25 Prozent aller amerikanischen Studenten vor wichtigen Prüfungen zu diesen oder ähnlichen Medikamenten greifen. Sie nehmen sie ein, um ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern – schließlich wollen sie gute Noten nach Hause tragen. Und auch in Deutschland verbreitet sich der Einsatz solcher Präparate unter Studenten - es scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen: das Gehirn-Tuning.

Das Doping für das Denkorgan nennen Experten ,,Neuro- Enhancement" - zugegebenermaßen ein geschönter Begriff, bedeutet doch Enhancement nichts anderes als eine Verbesserung.
Ein Beispiel für solche Stoffe ist Modafinil. Das Präparat hält nicht nur Patienten, die unter der ,,Schlafkrankheit" Narkolepsie leiden wach, sondern wird auch gerne von Managern und anderen Workaholics eingenommen, um das eigenSchlafbedürfnis deutlich zu reduzieren. Ein weiterer netter Nebeneffekt des Präparates: die Leistungen des Kurzzeitgedächtnisses verbessert sich deutlich – anscheinend ein Wundermittel für bevorstehende Prüfungen und Vorträge. Das Medikament erfreut sich besonders in den USA großer Beliebtheit - hier kann man es ohne Rezept kaufen.

Die Pharmakonzerne wittern einen riesigen Markt. Das belegen die immensen Investitionen die die Konzerne in die Erforschung solcher geistigen Turbolader investieren.

So zum Beispiel an der Universität Münster: Hier untersuchen Forscher, unterstützt von Pharmafirmen, die Wirkung von Dopamin auf das menschliche Gehirn. Das Ziel: Präparate gegen schwache Gehirnleistungen - vornehmlich für Schlaganfall-Opfer und Demenzkranke.

In einem Feldversuch versuchte man sich aber auch an gesunden Studenten. Mit eindrucksvollen Ergebnissen: Man verabreichte einer Gruppe von Studenten Dopamin, einen Botenstoff im Hirn, eine zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Dann ließ man beide Gruppen Vokabeln büffeln. Das Resultat: all diejenigen, die Dopamin erhalten hatten, schnitten beim Abfragen der Vokabel besser ab, die Gedächtnisleistung war deutlich erhöht.
Der Geldsegen der Pharmaindustrie ist gewiss.

Seit die Resultate bekannt wurden, braucht man sich über die Finanzierung solcher Forschungen keine Sorge mehr zu machen, der Geldsegen der Pharmaindustrie ist gewiss. Das bei dieser Großzügigkeit an einen viel größeren Markt als an die relativ kleine Gruppe von Demenzkranken gedacht wird, scheint bei dem Volumen der Investitionen als gesichert. ,,Alles weist daraufhin, das der profitable Markt der gesunden Unzufriedenen erschlossen werden soll.", so Thorsten Galert von der Europäischen Akademie zur Technikfolgenabschätzung in Bad Neuenahr. Anmerkung dazu: Zuerst setzt man die Leute unter Leistungdruck macht ihnen Ängste zu versagen und dann kommen die Pillenmacher und erfinden Pillen die den natürlichen Schlaf verhindern damit die Leute länger arbeiten können besser sich besser konzentrieren und dann am Ende schneller sterben. Das ist also die Zukunft von Homo Sapiens.

Daß Pharmakonzerne zunehmend auch gesunde Menschen als mögliche Kundschaft ins Visier nehmen wird deutlich an der Suche nach sogenannten Lifestyle-Präparaten. Seit dem Siegeszug von Viagra arbeitet weltweit ein großes Heer an ähnlichen Präparaten für den weiblichen Teil der Schöpfung. Zwar leiden diese nicht an Erektionsstörungen, doch 10 bis 30 Prozent aller Frauen - so Schätzungen - leiden im Schlafzimmer Frust statt Lust. Anmerkung: Also auch euch liebe Schwersten haben sie nicht vergessen und schon bald werdet ihr eure Frustpillen geniessen können. Ja dann ist ja alles in bester Ordnung.

Diesen riesigen und lukrativen Markt gilt es zu erobern. Dies wird deutlich an den vielen Präparaten, die auf ihre Marktzulassung harren, wie beispielsweise PT-141, ein Stoff der noch dieses Jahr die Marktreife erhalten soll. Anstatt, wie Viagra im Unterleib die Wirkung zu entfalten, entfaltet PT-141 seine Wirkung im Hirn – wie man bereits weiß, das größte Sexualorgan des Menschen. In Feldversuchen erzeugte der Stoff ein deutlich gesteigertes Verlangen - besonders bei Frauen.

Die ethischen und gesellschaftlichen Folgen solcher Präparate sind hingegen umstritten - es tobt eine hitzige Diskussion um das Thema.


Die Frage scheint von solcher Brisanz, dass sich gar ein neuer Zweig der Philosophie herausgebildet hat die Neuroethik. In diesem neuen Feld der Philosophie argumentieren Kritiker, dass man scharf zwischen medizinischen und nicht-medizinischen Anwendungen unterscheiden muss: es gebe einen guten Grund Menschen mit geistigen Störungen zu helfen - gesunde Menschen per Pille zu ,,perfektionieren" sei hingegen eine Gefahr für das Individuum

Die Enhancement-Befürworter entgegnen, dass schon heute die Grenzen zwischen medizinischer Notwendigkeit und nicht-medizinischen Anwendungen fließend sei: So bestehe beispielsweise für die Verwendung von Viagra kaum eine medizinische Notwendigkeit, verzichten wollte hingegen kaum einer der Betroffenen auf das Medikament.
Besonders bei der Diskussion um die Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten streiten sich die Geister. Die Gegner der Neuro-Booster befürchten, dass durch die Einführung eines solchen Dopings für das Hirn, gesellschaftliche Zwänge weiter zunehmen würden und die Freiheit und die damit verbundenen Unabhängigkeit des einzelnen Menschen auf dem Spiel stünde: wären einst Präparate ohne schädliche Nebenwirkungen auf dem Markt, wären diejenigen, die sich weigern diese Einzunehmen, denen gegenüber die sie nutzen, deutlich im Nachteil. Sie könnten nicht die gleichen Leistungen erbringen – die Tour de France hat dies nur allzu deutlich gezeigt. Mögliche Nebenwirkungen nicht absehbar.


Für jedes Argument findet man im Diskussionsforum bei ,,Nature" ein Gegenargument*. Der Soldat, dessen Leistung über Leben und Tod entscheide, könne ja wohl nicht ernsthaft kritisiert werden, wenn er konzentrationsfördernde Substanzen einnehme, gibt ein Leser zu bedenken. Tatsächlich laufe ja die gesamte Ausbildung in allen Berufen darauf hinaus, Techniken zu erlernen und Hilfsmittel einzusetzen, um die gestellten Aufgaben optimal zu bewältigen. Ein anderer fordert klare Verbote, um einen Dammbruch zu verhindern. Sonst würde der Gebrauch der ,,Neuroenhancer" in der Gesellschaft immer weiter um sich greifen, bis wir alle zu arbeitsbesessenen Zombies mutiert seien. ,,Ein Trugschluss", entgegnet der nächste Diskutant: ,,Wenn ich eine Pille hätte, die mich schneller und besser denken ließe, wäre ich mit der Arbeit früher fertig und hätte mehr Zeit zum Leben.

" Anmerkung: Hoffentlich wird das Hirn von dem Typen dann noch fähig sein seine Freizeit sinnvoll zu gestalten.

Einig sind sich die meisten Experten darin, dass die bisher verfügbaren Substanzen allenfalls moderate Effekte auf die Merk- und Denkfähigkeit des Gehirns haben. Wirklich eindrucksvolle Erfolge wurden bisher lediglich aus Tierversuchen bekannt, beispielsweise mit Fruchtfliegen und Mäusen. Zudem sind laut Berger ,,die möglichen Nebenwirkungen psychopharmakologischer Eingriffe in kognitive Funktionen beim Menschen nicht im Geringsten absehbar". Allerdings sind intensive Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet im Gange. ,,Die Firma, die die erste Gedächtnispille auf den Markt bringt, wird den Erfolg von Viagra bei Weitem in den Schatten stellen", prophezeit der Bioethiker Paul Root Wolpe von der University of Pennsylvania. Dann aber, fürchtet Berger, könnte es für gesellschaftliche Weichenstellungen bereits zu spät sein: ,,Die Diskussion über das Hirndoping kommt bei uns gerade erst in Schwung."
Michael Simm
Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=60201

FAZIT:
Millionen Menschen führen täglich einen irrwitzigen Übelebenskampf weil sie von Medikamenten abhängig geworden sind die man ihnen überlassen hat weil sie an Angststörungen oder sonstige Beschwerden leiden. Den wenigsten jedoch haben solche Medikamente auf Dauer geholfen. Das heißt die meisten konnten damit ihre Grunderkrankung nicht beseitigen und sind jetzt zusätzlich noch von diesen Substanzen abhängig. Wenn man sich nun diesen Trend ansieht wie man nun mit aller Macht versucht den Gesunden diese neuen Psychomedikamente schmackhaft zu machen wird mir schlecht und gleichzeitig frage ich mich warum lassen sich die Menschen von diesen Ausbeutern so unter Druck setzen. Dr. Frankenstein lässt grüßen
scalpell
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scalpell

Die ,,European Alliance for Access to Safe Medicine" (EAASM)
Nominiert, weil sie die Beteiligung großer Pharmakonzerne in ihren Kampagnen verschweigt.

Die EAASM (dt.: Allianz für den Zugang zu sicheren Arzneimitteln in Europa) beschreibt sich selbst als ,,unabhängige, sektorübergreifende Patientensicherheit-Allianz, die dafür eintritt, gefälschte und minderwertige Arzneimittel aus der Versorgungskette zu entfernen".

Im Juli 2008 veröffentlichten sie den Bericht ,,The Counterfeiting Superhighway – the growing threat of online pharmacies", der vor Online-Apotheken warnt. Im September brachte die EAASM ihre Anliegen auch im Europäischen Parlament zu Gehör, mit einem Abendempfang und einer Ausstellung im Parlamentsgebäude. In der Studie und der sie begleitenden Pressemitteilung (,,Death on the Net? Over 60% of Medicines Sold by Online Pharmacies are Fake") verschwieg die EAASM, wie stark die Pharmaindustrie in ihre Arbeit eingebunden ist. Die EAASM wird gänzlich von den großen Pharmakonzernen Bayer-Schering, Boehringer Ingelheim, Eli Lilly, Johnson&Johnson, Pfizer und Wyeth finanziert, sowie von drei kleineren Firmen, die benachbarte Dienstleistungen im Gesundheitsbereich anbieten. Vertreter der Pharmakonzerne Bayer-Shering, Eli-Lilly und Pfizer sitzen im Vorstand von EAASM.

Als Sekretariat für EAASM fungiert die in London ansässige PR-Agentur Medicom. Die Pressemitteilung zu dem Bericht wurde von Medicom veröffentlicht; Medicom ist im Bericht als einzige Kontaktadresse aufgeführt und von ihr werden auch Anfragen an EAASM beantwortet. Bis Januar 2008 war Martin Ellis, Direktor der Medicom Group, auch gleichzeitig der Direktor der EAASM. Weder Medicom noch EAASM haben sich bisher im freiwilligen Lobby-Register der Europäischen Kommission eingetragen.

Fragwürdige Onlineangebote für gefälschte Medikamente sind sicherlich ein Problem. Aber der ,,Counterfeiting Superhighway"-Bericht übertreibt das Ausmaß des Problems: Die Stichprobe für die Studie wurde ausgewählt, indem mit Suchmaschinen nach Begriffen wie ,,Online-Apotheke" oder ,,billige Medikamente kaufen" gesucht wurde und indem man Links aus Spam-Emails nachging. So war es nicht verwunderlich, dass sich die Mehrzahl der ,,Online-Apotheken" in der Untersuchungsstichprobe als betrügerische Websites herausstellen, die sich als echte Online-Apotheken ausgaben. Solch eine einseitige Stichprobe ist hilfreich, wenn man den Internethandel von Medikamenten brandmarken will – und dient den Zielen der ,,Sponsoren" aus der Pharmaindustrie, die den Bericht finanzierten.

Bereits im November 2007 hatte die EAASM einen Bericht veröffentlicht, der den Parallelhandel von Medikamenten als eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit der Patienten angriff. Der Parallelhandel von Medikamenten untergräbt die in der Pharmaindustrie übliche Praxis, die gleichen Medikamente in einigen EU-Länder zu höheren Preisen zu verkaufen.

Kürzlich hat EU-Kommissar Verheugen Maßnahmen zur Patientensicherheit angekündigt, die den Parallelhandel mit Medikamenten de facto verbieten würden – als Begründung dient die vermeintliche Gefahr, dass dadurch gefälschte Medikamente in Umlauf kämen.

Wählen Sie die EAASM, wenn Sie diese Maskerade der Interessen großer Pharmakonzerne nicht gutheißen!
Weitere Informationen :
EAASM website
Le danger des médicaments sur internet ? Surtout une campagne de communication de l'industrie pharmaceutique, A. Chailleu, 3 Juillet 2008.
Quelle:

Scalpell ::)
Deshalb immer schön die Augen auf wenn es um Medikamente geht und sich nicht vorschnell unappetitliche Dinge in den Hals stecken
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Das Pharma-Kartell
Wie Patienten betrogen werden

von Christian Esser und Astrid Randerath

Pharmaunternehmen können in Deutschland nach Einschätzung verschiedener Experten fast ungestört ihre Profitinteressen verfolgen. Das geht zu Lasten der Patienten, wenn dabei Nebenwirkungen verschwiegen, Selbsthilfegruppen instrumentalisiert oder Politiker, Ärzte und Heilberufe mit Gefälligkeiten umworben werden. Christian Esser und Astrid Randerath decken in der Frontal21-Dokumentation "Das Pharma-Kartell" auf, wie dieses System funktioniert.



Uwe Dolata ist Korruptionsexperte der Kriminalpolizei, ermittelt immer wieder gegen verschiedene Pharmafirmen. "Sehr perfide" nennt er die Methoden der Pharmaindustrie. "Sie geht vor mit einem Netzwerk der Korruption, das sie über Deutschland ausgeworfen hat", sagt Dolata. Politik, Verwaltungen, niedergelassene Ärzte und Krankenkassen seien vom Einfluss der Pharmalobby durchdrungen. "Sie nimmt Einfluss direkt oder indirekt, sie begeht Sponsoring, sie füttert an." Auch Forschungsberichte und Universitäten würden beeinflusst.


Mehr zur Dokumentation:


Wichtigstes Ziel ist dabei offenbar immer, Medikamente gewinnbringend zu verkaufen. Auch fragwürdige Mittel werden nach Ansicht von Kritikern in den Markt gedrückt, eine Gefährdung der Patienten in Kauf genommen. "Der auch in der Öffentlichkeit immer noch vorherrschende Irrglaube, ein Arzneimittel, was zugelassen ist, ist sicher, ist eindeutig nicht richtig", sagt Professor Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.


Insider berichtet


Das bestätigt auch ein Pharma-Insider, der für Frontal21 erstmals vor die Kamera geht. John Virapen ist ein ehemaliger Geschäftsführer des Pharmariesen Lilly in Schweden. "Sie verkaufen Ihnen gefährliche Medikamente, um Geld zu machen", sagt er. "Falls sie denken, dass die Pharmaindustrie Medikamente auf den Markt bringt, um Ihnen zu helfen, vergessen Sie es." Die Unternehmen streiten dies dagegen ab. Der Pharmariese Lilly etwa betont, das für das Unternehmen, "die Qualität seiner Produkte und Sicherheit der Patienten an erster Stelle stehen."


Auch Monika Kranz fühlte sich wahrscheinlich sicher, als sie das Antidepressivum "Zoloft" der Firma Pfizer einnahm. Sie litt jedoch unter Nebenwirkungen, zwei Wochen nach Beginn der Therapie nahm sich die fast 50-Jährige das Leben. "Meine Frau könnte heute noch am Leben sein, wenn Pfizer rechtzeitig informiert hätte über die Risiken des Medikaments", glaubt ihr Mann Lothar Schröder. Antidepressiva vom Wirktyp wie "Zoloft" - so genannte Wiederaufnahmehemmer (SSRI) - können eine erhöhte Selbstmordneigung auslösen. Warnungen waren in den USA bereits seit langem bekannt, als Monika Kranz das Mittel einnahm. Im deutschen Beipackzettel wurde im April 2005 jedoch noch nicht davor gewarnt.

"Selbsthilfegruppen instrumentalisiert"

Den guten Ruf ihrer Produkte lässt sich die Pharmaindustrie einiges kosten: 40 Prozent der Einnahmen fließen ins Marketing, erklärt der Pharmakologe und Korruptionsexperte Peter Schönhöfer. Nur zehn Prozent werden dagegen in die Produktentwicklung und Forschung investiert. "Das heißt, es geht viel mehr in Werbung, Information, in Unterstützung von Menschen, die die Produkte fördern, als in die Entwicklung neuer Produkte", sagt Schönhöfer. Pharmaexperte Peter Schönhöfer. Quelle: ZDF

Peter Schönhöfer kritisiert manche Selbsthilfegruppen.

Auch Selbsthilfegruppen werden nach Angaben des Korruptionsexperten für Marketingzwecke instrumentalisiert. Mitte der 80er Jahre habe die Pharmaindustrie die Patientenorganisationen als Marketingagenten entdeckt. "Wenn sie finanziert werden, geben sie den Finanzierern zurück, dass sie für deren Produkte werben", sagt Schönhöfer. "Nicht alle, aber viele Selbsthilfegruppen sind nicht besser, als der verlängerte Arm der Pharmaindustrie."

"Korruption beginnt im Stillen"


Besonders wichtige Produkt-Verteiler sind laut Schönhöfer auch manche Ärzte. "Das ist leider eine verbreitete Spezies von Medizinexperten, die gegen Geld verzerrte Informationen verbreiten, Produkte loben, ohne auf die Risiken hinzuweisen." Das sei nicht akzeptabel. "Solche Experten sind das, was wir in unserem Slang als "Mietmäuler" bezeichnen. Sie reden das, was ihnen vorgesetzt wird, nicht um den Patienten oder die Ärzte zu informieren, sondern um ihnen Fehlinformationen, blumenreich zu vermitteln", sagt Schönhöfer.


Wenn Pharmavertreter einen verschreibenden Arzt für ihre Produkte gewinnen können, kann das enormen Umsatz bringen. Deshalb sind auch niedergelassene Ärzte ein wichtiges Ziel für manche Unternehmen. Ermittler Dolata berichtet, dass Korruption immer "im Stillen" beginne. "Mal eine Einladung zum Essen oder auch das Anbieten von Software, von Hardware für die Arztpraxis - oder eben Annehmlichkeiten, die geboten werden, Reisen in Form von Vorträgen." Die Pharmaindustrie investiere viel Geld, um Abhängigkeiten zu schaffen. Etwa 90 Prozent der Fortbildungen für Ärzte seien von der Pharmaindustrie gesponsert, sagt Dolata.
Uwe Dolata. Quelle: ZDF
ZDF
Uwe Dolata zufolge gibt es wenig Abschreckung.
Schwierige Ermittlungen

Vor juristischen Konsequenzen müssen die Pharmamanager aus Dolatas Sicht bisher wenig Sorge haben. "Die Pharmaindustrie kann ganz entspannt den Ermittlungsbehörden, den Polizeien, den Staatsanwaltschaften und den Gerichten entgegensehen, weil es noch keine Verurteilung in Deutschland gegeben hat, die auf Bestechung, Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, auf Korruption durch die Pharmaindustrie zurückzuführen ist, die auch eine Abschreckung darbieten könnte", sagt der Fahnder.

In München etwa fanden Ermittler heraus, dass vermutlich tausende Klinikärzte bestochen wurden. Tausende Strafverfahren wurden eingeleitet - und meistens wieder eingestellt. Verurteilt wurden bisher Ärzte und kleine Pharmavertreter, Pharmamanager blieben in der Regel ungestraft. Für Dolata steht fest: "Die Pharmaindustrie kann in Deutschland eigentlich machen, was sie will.
"

Quelle:

Hier der Videoclip


Scalpell  ::)

Ich habe es ja immer gewusst dass diese Leute über Leichen gehen. Wir vom ADFD Deutschland  haben auch schon lange vorher darüber informiert. http://www.adfd.org/forum/archive/ssri-erhhen-suizidalitt-auch-bei-erwachsenen-2999.htm Aus diesem Grund wurden wir schon des öfteren angegriffen und man hat sogar versucht das www.adfd.org  als Sekte abzustempeln.  Mit diesen Dreckspillenist eben zu viel zu verdienen und da kennt man kein Erbarmen mit dem Endverbraucher.
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scalpell



Pharma-Praktiken aufdecken"

Pharmafirmen arbeiten mit Guerilla-Methoden, Ärzte lassen sich kaufen, aus Krankheiten wird Profit geschlagen - "Korrupte Medizin" heißt das neue Buch des Medizinjournalisten Hans Weiss - ein STANDARD-Interview


Weiss: Eigentlich nicht. Ich bin seit 27 Jahren Autor und habe viele Enthüllungsbücher geschrieben. In all dieser Zeit habe ich insgesamt 100 Klagen oder Klagsandrohungen erhalten. Bisher habe ich kein einziges Verfahren verloren. Ich habe von Beginn dieses Projektes mit meinem Anwalt zusammengearbeitet, insofern bin ich gelassen.
STANDARD: Wie lange haben Sie recherchiert?
Weiss: Drei Jahre, der aufwändigste Teil war eine halbjährige Ausbildung zum Pharmareferenten in Deutschland. Ich habe sehr viel Geld in dieses Buchprojekt investiert.
STANDARD: Sie haben undercover zum Teil als Pharmareferent recherchiert. Wäre es eigentlich auch ohne Tarnung möglich gewesen?
Weiss: Nein, denn ich wollte die Geschäftspraktiken von Pharmafirmen und ihr Verhältnis zu Ärzten aufdecken, das wäre ohne Tarnung nicht möglich gewesen. Das Bild, das die Pharmaindustrie der Öffentlichkeit vermittelt, ist reine Propaganda.
STANDARD: Wie können Sie das pauschal behaupten?
Weiss: Das kann ich, weil es die Protagonisten auf pharmainternen Veranstaltungen untereinander ja ganz offen selbst ansprechen. Auf einem Kongress in Barcelona gaben die Vertreter der Branche unumwunden zu, dass es kaum Innovationen gibt, dass es ausschließlich um den Geschäftserfolg geht und die meisten Medikamente sogenannte Me-too-Präparate, also Nachahmerprodukte, sind.
STANDARD: Jede Pharmafirma weist aber Forschungsbudgets aus.
Weiss: Klar tun sie das, meistens zwischen zehn und 25 Prozent des Umsatzes, aber es kontrolliert niemand. 2005 gab es einen Bericht der britischen Regierung, deren Untersuchungskomitee klar feststellt, dass zwischen Forschung und Marketing in dieser Branche die Grenzen fließend sind.
STANDARD: Sie machen der Pharmaindustrie deren marktwirtschaftliches Vorgehen zum Vorwurf?
Weiss: Ja, weil sie keine Konsumgüter herstellen, sondern Medikamente. Da geht es schnell um Leben und Tod. Medizinische Forschung bringt ja nicht immer positive Ergebnisse. Da gibt es Rückschläge. Je mehr Geld in ein Medikament investiert wurde, umso bitterer ist es, das wieder aufzugeben. Meine Erfahrung: Im Zwiespalt zwischen Ethik und Geschäft siegt im Zweifel immer das Geschäft.
STANDARD: Sind die notwendigen Medikamentenstudien denn nicht aussagekräftig?
Weiss: Das Problem ist, dass sie von den Firmen selbst durchgeführt werden. Sie kontrollieren den Prozess bis zur Zulassung selbst. Da gibt es viele Möglichkeiten für Manipulationen, die ausgenutzt werden.
STANDARD: Kontrollieren die Ethikkommissionen das nicht? Sie müssen ja jede Studien, die durchgeführt wird, immer bewilligen.
Weiss: Da gibt es industrienahe und weniger industrienahe Ethikkommissionen, haben meine Recherchen ergeben. Pharmafirmen wissen meist sehr genau, wo sie sich für welche Studie hinwenden müssen.
STANDARD: Dafür passieren vergleichsweise wenige Katastro- phen ...
Weiss: Vielleicht erfahren es wenige. Die Industrie setzt alles daran, solche Skandale unter den Tisch zu kehren. Ein relativ aktuelles Beispiel ist das Blutstillungsmittel Trasylol von Bayer, ein Bestseller. Schon in den 80er-Jahren gab es Hinweise, das Medikament könnte die Todesrate von Patienten erhöhen. Es blieb am Markt, wurde wahrscheinlich an fünf bis zehn Millionen Menschen angewendet und hat vermutlich 10.000 Menschen das Leben gekostet. Erst letztes Jahr wurde es vom Markt genommen. Bayer hat daran viele Milliarden verdient. Der eigentliche Skandal: Niemand hat Bayer zur Verantwortung gezogen. Ähnliche Skandale gab es mit dem Arthrosemittel Vioxx von Merck, letzte Woche musste das Abnehmmittel Acomplia von Sanofi-Aventis vom Markt. Von der Hormonersatztherapie für Frauen mit Wechselbeschwerden weiß man heute, dass sie für höhere Brustkrebsraten verantwortlich ist. In allen Fällen haben immer Ärzte Werbung dafür gemacht.
STANDARD: Sie verurteilen auch das Verhalten der Ärzte ganz massiv, listen nicht nur Namen deutscher Mediziner, sondern auch einiger österreichischer Ärzte mit sehr engen Kontakten zur Pharmaindustrie auf.
Weiss: Es gibt einfach zu viele, die sich kaufen lassen. Ein Arzt, der international wichtig ist und als Meinungsbildner gilt, kann durch Vorträge und Kongresse 200.000 bis 300.000 Dollar (ungefähr 158.000 bis 238.000 Euro, Anm.) pro Jahr dazuverdienen. Da gibt es pharmainterne Richtlinien, die ich herausgefunden habe. Vieles davon ist dann aber als Fortbildung getarnt - auch die Fort- und Weiterbildung der Ärzte liegt in der Medizin fast ausschließlich in der Hand der Pharmaindustrie.
STANDARD: Weil es auf den Universitäten kein Geld gibt und öffentlichen Budgets hierzulande ganz generell sehr, sehr knapp bemessen sind.
Weiss: Das stimmt, und letztlich ist es natürlich ein Versagen der Politik. Nur in Amerika gibt es in einem nennenswerten Ausmaß unabhängige, weil vom Staat finanzierte Forschung. Die EU macht nichts. Im Gegenteil: Die europäische Zulassungsbehörde EMEA ist nicht im Konsumentenschutz, sondern bei der Wirtschaft angesiedelt. Allein das sollte zu denken geben.
STANDARD: Wie ließe sich das System verändern?
Weiss: Indem man die Kommerzialisierung eindämmt; in den USA gibt es bereits dementsprechende Initiativen. Vor allem die Marketingmaschinerie der Pharmaindustrie, allem voran der Einsatz von Pharmareferenten, müsste reduziert werden.
STANDARD: Wird die Pharmaindustrie dann aufhören zu forschen? Damit drohen viele Unternehmen am Markt immer wieder.
Weiss: Nein, die wirklichen Innovationen kommen nicht aus den großen Konzernen, sondern von kleinen Biotech-Unternehmen. Sobald eine dieser Firmen dann ein vielversprechendes Medikament hat, werden sie gekauft. Zum Beispiel die kalifornische Firma Genentech, die Krebsmedikamente entwickelt hat und bald vollständig dem schweizerischen Konzern Roche gehören wird. So funktioniert die Branche. Dabei bin ich überzeugt, dass Innovation in kleineren Strukturen möglich ist. Ich habe nichts gegen Medikamente, wenn sie gut und sicher sind. (Karin Pollack/DER STANDARD, Printausgabe, 17.11.2008)
  Quelle:
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Benzodiazepine

Seit 1963 sind nun die diversen Glücksbringer auf dem Pharma-  Markt. Sie wurden als Wundermittel angepriesen und gut vermarktet. Jahrelang wurden sie als Mutters kleine Helfer angepriesen und sogar die Rollings Stones haben einen Song dazu geschrieben. Inzwischen ist viel Zeit ins Land gezogen und wir sprechen heute von der ungeheuerlichen Zahl von 2 Millionen Menschen die von diesen  Substanzen  abhängig geworden sind.

Erst im Jahre 1984 wurden nach und nach alle  benzodiazepinhaltigen Substanzen in die sogenannten roten Listen aufgenommen. Trotzdem hat sich an dem Verhalten der Ärzte diese Mittel weiterhin im großen Umfang zu verordnen nicht viel verändert.  Die Zahl der Menschen die in diese Abhängigkeit geraten sind wurde von Jahr zu Jahr  immer gigantischer. Selbst solche Beiträge und solche Forderungen können diese Spirale nicht unterbrechen. Wozu also dann im Jahre 2007 diese Reaktion der
Bundesärztekammer.

Politiker verhalten sich ruhig und bedeckt weil sie dieser Branche machtlos ausgeliefert sind. Es gibt sogar im Gesundheitsministerium das Ressort der Drogenbeauftragten die dafür zuständig wäre. Prävention heißt die angebliche Methode um diese Abhängigkeit einzudämmen. Was will man da dem Bürger für einen Bären aufbinden. Hier eineMail an Frau Bätzing

Auch
Horst Seehofer hat in seiner Eigenschaft als Gesundheitsminister schon im Jahre 1993 am eigenen Leib die All- Macht dieser Branche erleben dürfen und sagt heute noch hinter vorgehaltener Hand wie er über diese Branche denkt.

Die Justiz hat ebenfalls Angst vor der Pharmaindustrie. Ein  geschädigter Patient hat zwar die Möglichkeit einen Arzt wegen Schadensersatz zu verklagen jedoch hat man bis dto. alles zu verhindern versucht dass ein Arzt jemals wegen der Vergabe von suchterzeugenden Medikamenten verurteilt worden ist wenn der Patient zu Schaden gekommen ist. Ich führe derzeit einen solchen Prozess den ich aus diesen Gründen in erster Instanz verloren habe. Dies Verhandlung glich eher einer Hinrichtung meiner Person. Obwohl der Arzt die Patientenakte hat verschwinden lassen, hat der vom Gericht bestellte Gutachter alles so hingestellt dass ich als Geschädigter das nachsehen hatte. Der nächste Termin vor dem Oberlandesgericht wird am 12.02.2009 um 9.00 Uhr  Sitzungssaal E.37 Justizgebäude Prielmeyerstraße 5 in München stattfinden. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Ein solches Vorgehen haben die Patienten der Pharmaindustrie zu verdanken die ihren Einfluss auch hier geltend machen um die zur Vermarktung ihrer Produkte benötigten Ärzte vor Schaden zu bewahren. Diese Vorgehensweise dient aber eher dem Selbstzweck . Die Branche fürchtet bei einer Verurteilung dass die Ärzte sich in Zukunft bei den Verordnungen zurückhalten werden und nichts fürchtet diese Branche mehr als Gewinneinbußen. Um das zu verhindern gehen diese Leute über Leichen wie der Bericht von Frontal 21 anschaulichst dokumentiert hat.

Wegen dieses Einflusses der Pharmabranche in die Justiz http://www.60pro.de/web/finanzen/hintergrund/-/content_viewer_single/article/FINANZEN-VERBRAUCHER-HINTERGRUND-1228906219468 wird man kaum einen Richter oder Staatsanwalt finden der gewillt ist sich auf die Seite des geschädigten Patienten zu stellen. Es ist ja ohnehin schon ein Unding dass ein Patient dem Arzt eine Schuld nachweisen muss und nicht der beschuldigte  Arzt seine Unschuld. http://www.das-rechtsportal.de/recht/patienten-recht/ratgeber/arzthaftung/05beweislast.htm
   

Im Zeitalter des World Wide Web sind die  Hersteller immer öfter und schneller ihrer Machenschaften entlarvt und deshalb steht  heute die  Pharmaindustrie immer öfter zu Recht am Pranger. Diese Industrie verursacht langfristig mehr Schäden als sie nützliches zustande bringt. Alleine die Medikamentenabhängigkeit kostet den Staat jedes Jahr
Milliarden/Euro Jedoch ist die Pharmalobby sehr selbstsicher und hat durch ihre enorme Kapitalstärke und den weltweiten Einfluss in allen Bereichen kaum etwas zu befürchten.

Kontrolle ausüben durch Gehirndoping
Das langfristige Ziel der Pharmaindustrie scheint  die vollkommene Kontrolle über die gesamte Menschheit zu sein. Sie verbreiten entweder Ängste vor neuen Krankheiten suchen  pausenlos nach innovativen Substanzen und erfinden  dann notfalls die passende Krankheit dazu. http://www.heilpraktikergesetz.de/erfundene-krankheiten.html Oder man macht den Menschen Angst dass sie ohne ein bestimmtes Medikament nicht leistungsfähig genug wären um in dieser globalen Welt bestehen zu können dann können sie die neueste Generation wie Modafinil  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26412/1.html  leichter an den Mann/Frau bringen. Die eventuellen Spätschäden interessiert die Branche realativ wenig. Durch ihre Beipackzettel sind sie gut abgesichert und schädliche Studien verschwinden einfach von der Bildfläche.

In den Zeiten der Globalisierung ist es für diese Industrie auch kaum mehr ein Problem billige Versuchskaninchen für ihre Testreihen zu finden.  Ganze Kliniken sind in manchen Ländern bereit solche Studien für die Hersteller durchzuführen. Bereits Kleinkinder werden weltweit immer früher an psychotrope Substanzen herangeführt. http://www.medknowledge.de/abstract/med/med2006/01-2006-11-psychopharmaka-kinder.htm Niemanden scheint sich mehr Gedanken darüber zu machen was wir den Kindern und der Gesellschaft damit für einen Bärendienst erweisen. 

Der Umstieg zu den angeblich nicht abhängig machenden Antidepressiva wurde von Lilli Elly mit dem Mittel Fluoxetin 1987 als der weltweit angeblich erste SSRI am Markt eingeführt. Bis heute sind unzählige SSRI Präparate auf dem Markt. Viele dieser Mittel haben außer den unzähligen Nebenwirkungen auch noch schlimmere unerwünschte Wirkungen wie erhöhte Suizidalität und
Aggressivität Eine gesundes Gegengewicht in Sachen Informationen zu Antidepressiva ist seit Jahren das http://www.adfd.org  Das ADFD ist  ein dringend notwendiges Gegengewicht zu der zu positiven Berichterstattung über moderne Antidepressiva.

MEZIS könnte zum Dorn im Fleisch der Pharmaindustrie werden wenn die Patienten etwas hellhöriger in Sachen Medikamente werden würden. Ich bin fest entschlossen auch weiterhin die Existenz dieser Organisation zu propagieren und möchte jeden der diese Zeilen liest dazu auffordern es mir gleich zu tun.  Dies ist nicht nur gesünder für uns Patienten  sondern gleichzeitig auch noch von großer Bedeutung wie lange dieses Gesundheitssystem noch aufrecht erhalten werden kann.  Denn diese Selbstbedienungsmentalität der Pharmabranche in Deutschland ist weltweit nahezu einzigartig.

Es ist dieser Industrie schon einmal gelungen  mit dem Medikament Contergan die Menschen erst zu schädigen und dann mit ihrem Problem alleine zu lassen. Damit dürfen sie in Zukunft nicht mehr so leicht zum Erfolg kommen.

Hier noch einmal der Gerichtstermin:

Oberlandesgericht München Justizgebäude
12.02.2009 um 9.00 Uhr
Sitzungssaal E.37
Prielmeyerstraße 5
Die Plutokraten haben das Ruder in die Hand genommen
Die "Politiker" sind ihre Stimme

scalpell

Lob auf Bestellung

Pharmafirma zahlt Ghostwriter für wohlwollende Fachartikel

Ghostwriter haben es nicht leicht. Sie sind im Ungewissen, wie ihre Arbeit den Auftraggebern gefallen wird. Zudem können sie selten auf Folgeaufträge hoffen. Die Firma DesignWrite musste sich offenbar wenig Sorgen machen. US-Senator Charles Grassley zufolge hat das Schreibbüro regelmäßig Aufträge vom Arzneimittelhersteller Wyeth bekommen. Die Lohnschreiber sollten jedoch keine Image-Broschüren für die Pharmafirma erstellen - so wie es üblich wäre in der Branche. Vielmehr verfassten sie Fachartikel, die Ärzte von Vorteilen der Wyeth-Hormonpräparate für Frauen in den Wechseljahren überzeugen sollten.

Grassley war empört. "Es ist sehr verstörend, wenn versucht wird, auf diese Weise die Fachliteratur zu manipulieren", schrieb er an Bernard Poussot, den Vorstandsvorsitzenden von Wyeth. "Das kann dazu führen, dass Ärzte Medikamente verordnen, die nicht wirken oder sogar schädlich für Patienten sind." Der einflussreiche republikanische Senator Grassley ist Mitglied eines Ausschusses, der die finanziellen Verbindungen zwischen Ärzten und der Pharmaindustrie untersucht. Sein Gremium hat am Wochenende Dokumente ins Internet gestellt, die zeigen, wie firmenfreundliche Informationen für die Fachwelt als unabhängige Forschung getarnt wurden.

Demnach haben Ghostwriter mindestens seit 1997 in der Fachwelt die Werbetrommel für Hormonpräparate von Wyeth gerührt. Dabei schreiben die Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften vor, dass kenntlich gemacht werden muss, wer zu einem Fachartikel was beigetragen hat. Damit sollte das Unwesen der "Ehrenautorenschaften" bekämpft werden - immer wieder standen und stehen Autoren aus Gefälligkeit auf Fachveröffentlichungen. Zudem schreiben es die guten Fachblätter vor, dass Autoren ihre möglichen Interessenkonflikte angeben, etwa wenn sie auf der Honorarliste einer Pharmafirma stehen, die das untersuchte Medikament herstellt. Wer in solchen Abhängigkeitsverhältnissen steht, kann keine unabhängige Forschung betreiben, sondern gilt als "Mietmaul".

Besonders heikel ist die Wyeth-Praxis seit Juli 2002. Damals zeigte die WHI-Studie an 16 000 Frauen, dass die Hormontherapie mehr Risiken als Vorteile hat und zu mehr Brustkrebs, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Seitdem empfehlen Arzneimittelbehörden und unabhängige Fachgesellschaften, die Hormone - wenn überhaupt - so niedrig dosiert und so kurz wie möglich einzunehmen. Dennoch ließ Wyeth nach Informationen der New York Times einen Artikel von DesignWrite für das American Journal of Obstetrics and Gynecology im Mai 2003 anfertigen, in dem behauptet wurde, dass es "keine definitiven Beweise" für ein erhöhtes Krebsrisiko der Hormonpräparate gebe.

Die Lohnschreiber tauchen auf dem Fachartikel nicht - oder ohne Funktion - auf, dafür nahm die Pharmafirma den Ausschussunterlagen zufolge Kontakt mit Medizinern auf, die als Autoren fungierten. Für den Fachartikel von 2003 war es der australische Frauenarzt John Eden - Grassley behauptet, dass Wyeth schon im Jahr 2000 den Artikel mit Eden geplant hatte. Auch die New Yorker Frauenärztin Lila Nachtigall, die als Autorin von fast 1000 Fachartikeln firmiert, soll so zu einigen Beiträgen gekommen sein.

In Deutschland ist eine Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pharmafirmen ebenfalls üblich. Chefärzte kassieren Einkünfte als Berater, sogenannte Meinungsbildner bekommen von Pharmafirmen Honorare für Vorträge, in denen sie Therapien beschönigend darstellen. Als die WHI-Studie im Juli 2002 erschienen war und darin vor den Risiken der Hormongabe in den Wechseljahren gewarnt wurde, verschickte der Berufsverband der Frauenärzte umgehend eine abwiegelnde Stellungnahmen an verschiedene Medien. Verfasst hatte sie der Hormonhersteller Schering, wie der E-Mail-Signatur zu entnehmen war. WERNER BARTENS  Quelle:

scalpell  ::)
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Pharmafirmen dürfen mehr »informieren«

Kritiker finden EU-Gesetzentwurf industriefreundlich
Von Silvia Ottow Die EU-Kommission will Pharmaunternehmen Produktinformationen für verschreibungspflichtige Medikamente in »gesundheitsbezogenen«Printmedien und im Internet erlauben. Das sieht ein Gesetzentwurf vor.

Eigentlich besteht in Deutschland ein generelles Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente. Der Industrie ist es ein Dorn im Auge und die Bestrebungen, es außer Kraft zu setzen, haben jetzt zu einem ersten Erfolg geführt.

Geht es nach der EU-Kommission, sollen Informationen über verschreibungspflichtige Arzneien in »gesundheitsbezogenen« Publikationen erlaubt sein. Die genaue Definition dieser Publikationen will Brüssel den einzelnen EU-Staaten überlassen. Grundsätzlich komme aber auch eine Gesundheitsbeilage oder Sonderseite einer Tageszeitung in Frage, sagte Industriekommissar Günter Verheugen. Er begründete seinen umstrittenen Vorstoß damit, dass irreführende Informationen über Medikamente im Umlauf seien. Dies gelte insbesondere fürs Internet, weil ausländische Websites vom EU-Werbeverbot für Medikamente nicht erfasst sind. Auch in Printmedien tauchten »als redaktionelle Beiträge etikettierte, aber in Wahrheit von der Industrie finanzierte Informationen« auf.

Während Pharmaverbände und -firmen das Vorhaben begrüßen, kommt Kritik von der
BUKO Pharma-Kampagne dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte und anderen Verbraucherschützern. Sie nennen Verheugens Gesetzesvorschlag industriefreundlich. Dass sich Firmen künftig mit Informationen zu Gesundheit, Krankheit und rezeptpflichtigen Arzneimitteln direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher richten dürften, öffne die Schleusen für eine Flut zweifelhafter und von kommerziellen Interessen gesteuerter »Informationen«. Werde Verheugens Gesetzesvorschlag vom EU-Parlament angenommen, gehe der VerbraucherInnenschutz endgültig unter, heißt es in ihrer gemeinsamen Presseerklärung. Was als eine Harmonisierung und Vereinfachung der EU-Regeln bezeichnet wird, sei ein Freibrief für verkaufsfördernde Veröffentlichungen. Quelle:

Anmerkung:
Und die werden dann vermutlich so aussehen

Ein von Ärzten, Patienten, der Industrie, Regierungsvertretern sowie Apothekern und Vertretern der Sozialversicherungen gemeinsam entwickelter Verhaltenskodex soll zudem verhindern, dass die Pharmaunternehmen die neuen Informationsmöglichkeiten dazu missbrauchen, Werbung für ihre Produkte zu machen.
Quelle:

Anmerkung:
Ich habe gewusst dass so ein Vorgehen  nur eine Frage der Zeit ist. Nun haben wir den Salat. Diese Leute bekommen alles gebacken was sie sich vorgenommen haben.  Sie reden von Verhaltenskodex und wissen nicht mal wie man das schreibt.
scalpell  :o
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Die Krankheitsverkäufer

Immer mehr Menschen werden von einer Befindlichkeitsindustrie aus Ärzten, Pharmafirmen und anderen Profiteuren im Gesundheitsmarkt krankgeredet und krankgemacht werden.

Man stelle sich vor, ein passionierter Leser der Medizinfibel Pschyrembel ließe sich aus dem Jahr 1988 in das Jahr 2008 versetzen. Dem gebildeten Kranken würden die Augen übergehen angesichts der Leidensangebote, die sich inzwischen entwickelt haben.
Schüchternheit heißt plötzlich Sozialphobie. Der Begriff Trauer ist rar geworden - das sind mittlerweile alles Depressionen. Unruhige Beine haben als Restless-Legs-Syndrom enorm Karriere gemacht. Jedes Kind bekommt jetzt eine Diagnose - kaum ein Schüler, der nicht an ADS oder ADHD leidet. Neuerdings gibt es die Aufmerksamkeitsstörung sogar für Erwachsene.

Unter der Gürtellinie hat sich auch viel getan. Aus Impotenz ist die Erektile Dysfunktion geworden. Glaubt man einschlägigen Statistiken, leiden demnächst mehr Menschen daran als es Männer gibt. Im Zuge der Gleichberechtigung haben auch Frauen eine sexuelle Störung mit Krankheitswert: Gelegentliche Lustlosigkeit ist als "Female Sexual Dysfunction" (FSD) behandlungsbedürftig.
Dutzende neue Leiden sind auf dem Markt, zudem ist die Zahl jener gestiegen, die sich mit herkömmlichen Krankheiten plagen. Der logische Schluss des Zeitreisenden aus dem Jahr 1988 würde wohl lauten: Die Welt ist kränker geworden. Eine wahrscheinlichere Erklärung ist jedoch, dass immer mehr Menschen von einer Befindlichkeitsindustrie aus Ärzten, Pharmafirmen und anderen Profiteuren im Gesundheitsmarkt krankgeredet und krankgemacht werden.

Man nehme eine Befindlichkeit ...
Dazu muss man ein Leiden gut verkaufen. Das Rezept ist einfach. Man nehme eine körperliche Befindlichkeit und behaupte, dass etwas mit ihr nicht stimme.

Dann betone man, dass viel Leid verhindert werden könnte, wenn endlich mehr Menschen therapiert würden. Im Folgenden übertreibe man die Zahl der Betroffenen; mindestens ein Drittel der Bevölkerung sollte an dem bisher unterschätzten Problem leiden.
Ein banales Symptom wie Husten, das vom grippalen Infekt bis zu Krebs alles bedeuten kann, wird sich finden, mit dem Menschen verängstigt werden können. Dann braucht man Rechenkünstler, die mit selektiver Statistik den Nutzen der Behandlung übertreiben. Unterstützend sind PR-Aktionen nötig, in denen die Therapie als risikofreies neues Wundermittel angepriesen wird. Fertig ist die neue Krankheit inklusive Behandlungsangebot.

"Disease Mongering" wird das Erfinden und Verkaufen von Krankheiten im Englischen genannt. Mongering bedeutet Handeln, Schachern und dabei einschüchtern - bei dem im Deutschen üblichen Wort Medikalisierung schwingt dieser Aspekt nicht mit.
Um immer mehr Bereiche des körperlichen, pschychischen und sozialen Erlebens als kontroll- und therapiebedürftig zu erklären, müssen Risikofaktoren bekannt gemacht werden.

Eine Schwankung des Befindens wird so schnell zu einem Leiden, das behandelt werden muss. Der Alltag steht unter permanenter Selbst- und Fremdbeobachtung. "Man versucht Leute, denen es gut geht, davon zu überzeugen, dass sie krank sind - oder leicht Kranke, dass sie schwer krank sind", so die Formel der Medizinkritikerin Lynn Payer.

Typischerweise werden dazu normale Körpererfahrungen als krankhaft gedeutet - oder die Definition einer Krankheit wird ausgeweitet, bis milde und sogar beschwerdefreie Verläufe als "Prä-Erkrankung" gelten. In jüngster Zeit wird leicht erhöhter Blutzucker immer öfter als Prä-Diabetes bezeichnet.

Viele Ärzte sehen Risikofaktoren wie erhöhtes Cholesterin schon als Krankheit selbst an. In der Folge werden Laborwerte behandelt und nicht Kranke und - im Fall des Cholesterins - wird darüber hinweggegangen, dass fast die Hälfte der Infarktopfer normale Blutfette aufweist.
Steven Woloshin und Lisa Schwartz haben gezeigt, wie das Restless-Legs-Syndrom verkauft wird. Die Pharmafirma GlaxoSmithKline will seit 2003 mehr Aufmerksamkeit für das Leiden wecken. Zunächst gab es übertriebene Presseerklärungen von Neurologenkongressen zu Erfolgen mit der Arznei Ropinirol.

Dann informierte die Firma über die "unterschätzte Krankheit, die Amerika nachts wachhält". 2005 ließ die US-Zulassungsbehörde FDA das Mittel zu, "seither wurden Millionen ausgegeben, um das Syndrom in das Bewusstsein von Ärzten wie Konsumenten zu bringen", so Woloshin.
Die Medien helfen bei der Vermarktung von Leid. In Zeitungsartikeln, die Woloshin und Schwartz untersuchten, wurde fast immer die Häufigkeit der angeblichen Erkrankung übertrieben und zu mehr Diagnose und Therapie geraten. In der Fachliteratur ist hingegen schnell zu erkennen, dass höchstens zwei und nicht zehn Prozent der Bevölkerung, wie immer wieder behauptet, an unruhigen Beinen leiden.
Doch auch von den zwei Prozent sind längst nicht alle behandlungsbedürftig. Wenn Ropinirol erwähnt wurde, kamen oft Patienten zu Wort, die dem Mittel Wunderkraft attestierten. Der fragwürdige Nutzen und Nebenwirkungen der Arznei - 38 Prozent der Patienten leiden unter Übelkeit - wurden hingegen kaum aufgegriffen.

Italienische Epidemiologen um Marina Maggini haben am Beispiel der Demenz-Forschung gezeigt, wie "Arzneien auf der Suche nach einer Krankheit" entwickelt werden. Donepezil und andere Mittel zur Behandlung von schwerem Alzheimer wurden bei anderen Formen der Demenz eingesetzt, auch wenn Beweise für die Wirksamkeit fehlten.

Um einen Effekt messen zu können, wurden 23 klinische Bewertungen und Tests ausprobiert, die zumeist nicht für die entsprechende Erkrankung anerkannt waren. Die Medikamente wurden immer häufiger verwendet, auch wenn Übersichtsstudien ergaben, dass sie bei der Mehrheit der Patienten nicht ansprachen.

Für die New Yorker Psychiaterin Leonore Tiefer ist die Pathologisierung weiblicher Lust "ein Lehrbuchbeispiel" dafür, wie Krankheiten erfunden werden. Schon bevor Viagra 1998 zugelassen wurde, suchte die Industrie nach pharmakologischen Stimuli für die Frau.

1997 fand in Cape Cod eine pharmagesponsorte Konferenz zum Thema statt: "Bewertung der weiblichen Sexualfunktion in klinischen Studien". Seitdem haben Urologen viel dafür getan, mangelnde Lust als "Female Sexual Dysfunction" (FSD) zu popularisieren.

In Boston eröffnete die Women's Sexual Health Clinic, seit 2004 gibt es das Journal of Sexual Medicine, das Beilagen der Industrie zur FSD veröffentlicht. Willige Mediziner liefern passende Daten, wonach angeblich mehr als 40 Prozent der Frauen unter FSD leiden. Pfizer, der weltgrößte Pharmakonzern, versuchte jahrelang - letztlich vergeblich - den Markt für Viagra zu erweitern und damit die "female sexual arousal disorder" zu behandeln.

Für John Bancroft, früher Direktor des Kinsey-Instituts, sind diese Kampagnen ein "klassisches Beispiel dafür, wie weibliche Sexualität mit vorgefassten, männlichen Diagnosekriterien erfasst werden soll".

Auch die bipolare Störung, wie manisch-depressive Leiden genannt werden, wird häufiger. Die Erkrankung, die zu den schlimmsten Leiden zählt, wird in psychiatrischen Klassifikationen seit 1980 geführt. Durch Erweiterungen der Krankheitskriterien erhöhte sich die Zahl der Betroffenen von 0,1 auf fünf Prozent, wie David Healy von der Universität Cardiff nachgewiesen hat.

Zudem entdeckten die Firmen einen neuen Markt: Manisch-depressive Leiden sollten nicht nur behandelt werden - Psychopharmaka der neuen Generation wie Olanzapin, Risperidon und Quetiapin wurden fortan auch vorbeugend angepriesen. Zugleich wurden Fachzeitschriften wie <Bipolar Disorders und Journal of Bipolar Disorders gegründet.

Parallel entstanden Fachgesellschaften mit Hilfe der Industrie. Diese Tätigkeit zeigt sich auch in der wachsenden Zahl der Fachartikel zum Stichwort "Mood Stabilizer" (Stimmungsaufheller): Während zu Beginn der 90er-Jahre weniger als zehn Beiträge jährlich zu dem Thema zu finden waren, sind es seit 2001 jedes Jahr mehr als 100.

Dass die Medikamente das Risiko für Selbsttötungen eher erhöhten, blieb in den meisten Artikeln jedoch unerwähnt. David Healy kam in einer Analyse der absoluten Zahlen auf mehr als doppelt so viele Suizide unter der Therapie.

Auch die Konsumenten werden im Auge behalten: Auf firmennahen Webseiten für Patienten ist über Olanzapin zu lesen: "Bipolare Störungen sind oft eine lebenslange Erkrankung, die eine lebenslange Behandlung erforderlich macht. Symptome kommen und gehen, aber die Erkrankung bleibt.
Die Menschen fühlen sich besser, weil die Arznei wirkt und fast jeder, der sie absetzt, wird wieder krank. Je mehr Rückfälle man hat, umso schwerer sind sie zu behandeln." Die Auswirkungen solcher PR-Strategien sind schwer zu erfassen. In Texas hat jedenfalls eine Mutter die Diagnose ihrer zweijährigen Tochter korrigieren lassen. Das Mädchen galt zunächst als aufmerksamkeitsgestört, wurde dann aber als eine der jüngsten Patienten überhaupt als bipolar erkrankt eingestuft.

"Es besteht dennoch Grund zur Hoffnung", sagt Ray Moynihan von der australischen Universität Newcastle. Die Medien trügen zwar dazu bei, dass Krankheiten erfunden und verkauft werden.

Inzwischen gebe es aber nicht nur in der europäischen Presse ein Bewusstsein für Usancen der Befindlichkeitsindustrie. "How Glaxo marketed a malady to sell a drug" (Wie Glaxo eine Krankheit vermarktet, um ein Medikament zu verkaufen) hieß eine Überschrift im Wall Street Journal, als der Pharmakonzern ein neues Mittel gegen das Restless-Legs-Syndrom propagierte.

Die New York Times brachte im März 2008 eine Geschichte mit dem Titel "Drug approved. Is disease real?" (Medikament zugelassen, gibt es die Krankheit?). Anlass war eine neue Arznei gegen Fibromyalgie - das Leiden mit den unklaren Muskelschmerzen. In der öffentlichen Wahrnehmung und bei Verbraucherschützern sei das Problem erkannt, so Moynihan.

Beschwerdefreie Gesunde können sich den Angeboten der Krankheitsverkäufer schwer entziehen. "Zum Ausgangspunkt für ärztliches Handeln kann schließlich alles werden, was von Normwerten abweicht oder sich als Vorzeichen solcher Abweichungen finden lässt", sagt der Leipziger Soziologe Ulrich Bröckling.

Um sich dagegen zu wehren, fordert Moynihan Datenbanken, in denen die Strategien der Krankheitsverkäufer dokumentiert werden. "Wenn man zudem zeigt, welche Kosten durch unnötige Medikalisierung entstehen, würden wohl auch Versicherungen und Politiker endlich aktiver werden."  Quelle:

scalpell  ::)


Niemand kann  heute mehr behaupten er habe keine Ahnung gehabt bei der Vielfalt von Informationen die zur Verfügung stehen.

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scalpell

Hallo Freunde,

ich bin nun seit einigen Jahren in diesem Forum und habe alle Höhen und Tiefen eines Benzodiazepinentzuges durchlaufen. Mein eiserner Wille hat mir die Kraft gegeben das alles zu einem guten Ende zu bringen und ich kann heute sagen ich habe es geschafft von beiden Substanzen (Nitrazepam und Alkohol) zu entwöhnen.  Ich benutze jedoch wie einige entwöhnte Patienten weder Antidepressiva noch eine andere psychotrope Substanz als Ersatz.  Wer nämlich nach einem Benzoentzug Antidespressiva verwendet den betrachte ich nicht als entwöhnt. Suchtfrei heisst für mich dass ich ohne psychotrope Substanzen existieren (leben) kann. 

Nach dem ich nun fast drei Jahre entgiftet habe bin ich nun seit 8 Monaten am Ziel meiner Träume angelangt und meine paradoxen Nebenwirkungen werden immer weniger so dass sie mich nicht mehr sonderlich beeinträchtigen. Das einzige was ich nicht ertragen kann ist Stress.  Wenn ich jedoch unter Stress geraten würde wäre die Gefahr eines Rückfalles durchaus gegeben. Deshalb werde ich mich von Stressfaktoren jeglicher Art fernhalten. Ich habe meinen Kaffeekonsum inzwischen um 70% reduziert und mein Schlafverhalten hat sich wesentlich verbessert. Ich kann heute sagen dass ich täglich ca. 6-7 Stunden am Stück schlafen kann. Meine Lebensgewohnheiten habe ich radikal umgestellt. Ich ernähre mich seit dem ich entwöhne sehr gesund. Viel Obst und Gemüse wenig Zucker und ich rauche nicht mehr. Ich bewege mich überdurchschnittlich viel in dem ich mich auch sportlich betätige und versuche den Tag so sinnvoll als möglich zu verbringen

Das alles habe ich nur geschafft weil ich auf keinen Arzt oder einen Apotheker gehört habe. Wer auf einen Arzt hört der hat meist schon verloren. Diese Berufsgruppe gehört schlichtweg zu den Ahnungslosen oder sie tun so als ob sie es wären. Deshalb sind sie für mich als Helfer bei solch einem Unterfangen schlichtweg indiskutabel.

Diese Leute erzählen den Betroffenen  ein Märchen nach dem anderen. Mir ist inzwischen bewusst geworden dass man uns überhaupt nicht helfen will substanzfrei zu leben. Das ganze System ist so ausgerichtet dass man die Leute in die Klinik holt und ihnen vorgaukelt man könne in drei Wochen entgiften. Nur zu welchem Preis sagt man den Abhängigen nicht. Die Pharmaindustrie und die Ärzte wissen nur zu gut dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist wenn man schon länger abhängig ist.

Der Sinn und Zweck der ganzen Komödie ist eine Umstellung der Patienten auf diese SSRI Medikamente von denen es jede Menge gibt. Damit sind 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Man kann nachweisen dass man angeblich etwas gegen die Medikamentenabhängigkeit getan hat. In Wirklichkeit hat man den Leuten einen Bärendienst erwiesen denn sie sind weiterhin auf psychoaktive Substanzen angewiesen. Der Vorteil liegt wie immer bei den Herstellern. Man stellt die Leute auf SSRI um, behält sie somit als Kundschaft eines wesentlich profitableren Medikamentes.

Ich kann euch nur immer wieder den guten Ratschlag geben und hört auf euch selbst. Ein Benzoentzug ist machbar aber nicht zu den Bedingungen die man von offizieller Seite  angeboten bekommt. Ich bin der lebende Beweis dass ein Benzoentzug machbar ist auch wenn man Politox gewesen ist.  Ich bin nicht nur stolz auf mich sondern ich möchte versuchen anderen Mut zu machen  durchzuhalten. Es ist hart aber machbar. Und es ist ein unbeschreibliches Gefühl wenn man es endlich geschafft hat.

Ich habe es wirklich geschafft. Mein Gott ich danke dir dafür dass du mich immer wieder auf die Füße gestellt hast als ich auf die Schnauze gefallen bin und das war nicht selten der Fall in all den Jahren.
Alles Gute denen die noch auf der Strecke sind. Ich bin in Gedanken bei euch
:hug:
scalpell  :)



Möchte noch einmal auf meine Gerichtsverhandlung hinweisen und euch bitten an dieser Gerichtsverhandlung  als Zusachauer teilzunehmen



Oberlandesgericht München Justizgebäude
12.02.2009 um 9.00 Uhr
Sitzungssaal E.37
Prielmeyerstraße 5


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Troll

ZitatGigantisch:Ich habe einen Benzodiazepinentzug ohne Arzt oder Apotheker geschafft

Herzlichen Glückwunsch!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

scalpell

Glücksdesigner - Die Zukunft unseres Bewusstseins
Sie prägt schon jetzt die Medizin und wird in Zukunft ihre Position noch weiter ausbauen - die Biochemie. Denn die meisten Krankheiten werden mit Medikamenten behandelt und selbst bei chirurgischen Eingriffen sind Arzneimittel unverzichtbar. Mit ihnen werden vor allem Krankheitserreger, Stoffwechseldefizite, Schmerzen, aber auch seelische Leiden bekämpft.

Da der Bedarf an Medikamenten kaum zu stillen ist, werden sich die Angebote der Pharmahersteller noch weiter differenzieren und vervielfachen. Psychoaktive Substanzen versprechen nicht nur größere Heilungschancen, sondern sie unterstützen auch die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden.


Der Bedarf an pharmazeutischen Produkten steigt.
Eine große Verlockung für die Konsumenten. Denn wie reagieren die Menschen in westlichen Ländern auf die beschleunigten und verschärften Lebensbedingungen? Sie werden zunehmend krank und brauchen Medikamente. Oder sie kompensieren ihre Schwächen und unterdrückten Bedürfnisse mit legalen und illegalen Drogen, und vermehrt auch mit Arzneimitteln, um die Anforderungen und Sehnsüchte erträglicher zu machen.

Mit den Schwächen und Krankheiten erzielen Pharmaunternehmen gigantische Umsätze
. Sie liefern die meisten legalen Drogen, die sowohl die Sinneswahrnehmung, als auch das Bewusstsein verändern. Häufig werden Symptome bekämpft, nicht aber die Ursachen. Und niemand stellt die Frage: Wie viele gedopte Menschen verkraftet die aufgeklärte Gesellschaft?

Es geht vor allem um die Optimierung des Menschen

Experten schätzen, dass alleine in Deutschland rund 4 Millionen Menschen an Depressionen leiden, in Alten- und Pflegeheimen sollen es bis zu 45 Prozent sein. Die meisten davon erhalten Psychopharmaka, damit der Serotoninspiegel ausgeglichen wird. Doch solche Stimmungsaufheller konsumieren mittlerweile nicht nur Patienten.

In den USA werden schon seit Jahren Antidepressiva, vor allem das Mittel "Prozac", zunehmend auch von Gesunden eingenommen - zur Verbesserung der Leistung und des Wohlbefindens. In Deutschland werden inzwischen etwa ein Drittel der Antidepressiva verschrieben, ohne dass eine medizinische Begründung dahintersteht.

Es geht also nicht mehr um die Behandlung einer Krankheit, es geht um die Behandlung von Gesunden. Auch Studenten nutzen diese Mittel, um ihre Leitung zu steigern. Doping hat längst Einzug in den Alltag gehalten. Mit Hilfe von Amphetaminen oder Modafinil kann die Müdigkeit überwunden und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Verwandelt sich der Mensch zu einem biochemischen Designer, der seine Arbeit und seine Zufriedenheit durch psychoaktive Substanzen selbst reguliert?


Auf der Suche nach dem Glück sind heute auch wieder Drogen aus den 70er Jahren gefragt. "Magic Mushrooms", psilocybinhaltige Pilze, die sehr tiefgreifend das Bewusstsein verändern - von großen Glücksgefühlen bis hin zu Alpträumen und Paranoia. Die große Verlockung wird auch durch eine aktuelle Studie aus den USA genährt. In dieser gaben über 60 Prozent der Probanden an, dass die von halluzinogenen Pilzen ausgelösten Glücksgefühlen länger als ein Jahr anhielten.

Doch wer seine Gemütszustände schnell und einfach mit Pillen oder psychoaktiven Substanzen zu manipulieren versucht, riskiert, dass der Stress und die Belastungen noch größer werden. Der Grund: Die Leistungs- und Abhängigkeitsspiralen werden mit jedem neuen Kick erhöht. Aber wissen wir überhaupt, ab wann wir süchtig sind? Was die Einen produzieren und verkaufen, erwerben und konsumieren die Anderen.  In einer globalisierten Welt, die immer mehr auf Eigenverantwortung und Eigenvermarktung setzt, ist der Weg zur Selbstmedikation bereits programmiert. Mit wachsenden Unsicherheiten, Ängsten und Größenwahnideen wird die Nachfrage nach Mitteln steigen, die Heilung und Erlösung versprechen.

Homöopathische Präparate als Gegenpol
Einen Gegenpol zur Schulmedizin und zum pharmakologischen Overkill propagieren die alternativen Heilverfahren. Sieht man von esoterischen Wunderheilern einmal ab, so entstehen zum Beispiel die homöopathischen Präparate aus hochverdünnten Pflanzengiften - oder man könnte auch sagen: aus Naturdrogen. Heilkräuter haben im europäischen Kulturkreis eine Jahrhunderte alte Tradition.

Selbst wenn die sogenannte Alternativmedizin nur einen Placebo-Effekt auslöst, dann kann dieser, wie neuere Studien zeigen, eine unspezifische Wirkung haben und heilsam sein. Vielleicht sind es schon die richtigen Ein- und Vorstellungen, die das Immunsystem stärken oder schwächen, der Umgang mit Erfahrungen und die Achtsamkeit der Sinne, die im Körper chemische Prozesse in Gang setzen. Können wir unter Umständen sogar mit Meditation oder Reflexion Stress und Ängste ohne Medikamente abbauen?  Quelle

Hier das Video von Prof. Glaeske


Und hier nochmal  mein Video zum Thema

Willkommen in der globalen Welt. Die Zeichen werden immer deutlicher. Passt gut auf euch auf

Gruss scallpell 8)
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ManOfConstantSorrow

ZitatForschungsvertrag von Bayer mit Uniklinik Köln

Vor rund zwei Jahren hatte die Leitung der Uniklinik Köln mit Bayer HealthCare einen Vertrag über medizinische Forschungen abgeschlossen. Zehn Verbände und studentische Interessensvertretungen, unter anderem der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte, medico international, die KritischenMedizinstudierenden an der Uni Köln und die Coordination gegen Bayer-Gefahren, fordern die Offenlegung des Vertrages. Um die Offenlegung gerichtlich durchzusetzen, werden nun Gelder und Unterstützungsunterschriften gesammelt. Die Initiatoren versprechen sich davon bessere Voraussetzungen im Widerstand gegen weitere Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen und öffentlich-private Partnerschaften.
http://www.rf-news.de/2010/kw29/24.07.10-forschungsvertrag-von-bayer-mit-uniklinik-koeln
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatWikileaks-Enthüllung
Pfizer-Tricks nach Kinder-Tod

Konzern wollt hohen Strafzahlungen nach Medikamenten-Test entgehen


Berlin - Der Pharma-Konzern Pfizer wollte nach Erkenntnissen von US-Diplomaten den nigerianischen Staatsanwalt unter Druck setzen, um hohen Strafzahlungen nach dem Tod von Kindern bei einem Medikamenten-Test zu entgehen. Das geht aus neuen Depeschen aus den Wikileaks-Beständen hervor, die in der Nacht auf Freitag veröffentlicht wurden.

Todesfälle nach Meningitis-Epidemie

Die Depesche aus Nigeria wirft ein neues Licht auf einen altbekannten Fall. Pfizer hatte 1996 während einer schweren Meningitis-Epidemie in der nigerianischen Provinz Kano 100 Kindern das neue Medikament Trovan verabreicht. Fünf von ihnen starben, einige trugen bleibende Gesundheitsschäden davon. Später gab es Vorwürfe, die Zustimmung der Eltern sei nicht ordnungsgemäß eingeholt worden; die Behörden klagten. Der Pharmakonzern betonte, alles sei rechtmäßig verlaufen und die Todesfälle gingen allein auf die Krankheit zurück. Von weiteren 100 Kindern, die von Pfizer-Ärzten zum Vergleich mit einem damals meistgenutzten anderen Medikament behandelt worden waren, starben nach Angaben des Konzerns sechs.

Korruptionsvorwürfe

Pfizer setzte dem jahrelangen Streit erst im Oktober 2009 ein Ende mit der Zahlung von 75 Millionen Dollar, nachdem zeitweise bis zu acht Milliarden Dollar an Straf- und Schadenzahlungen verlangt worden waren. Nun kommt mit dem Botschaftsdokument heraus, dass Pfizer versuchte, Korruptionsvorwürfe gegen den nigerianischen Staatsanwalt auszugraben, um ihn unter Druck zu setzen. Das habe ein damaliger Manager in dem Land freimütig in der Botschaft erzählt. Die Depesche von April 2009 enthält keine Hinweise darauf, wie die Aktion ausging. (APA)
http://derstandard.at/1291454808095/Wikileaks-Enthuellung-Pfizer-Tricks-nach-Kinder-Tod

antonov


10.12.2010 | alles-schallundrauch.blogspot.com
Die schmutzigen Tricks eines Pharmakonzerns

Jeden Tag kommen neue Erkenntnisse ans Licht, welche die Wikileaks-Veröffentlichung der Diplomaten- depeschen zeigen. So auch über schmutzige Tricks, wie der grösste Pharmakonzern der Welt Agenten eingesetzt hat, um in der Vergangen- heit des Justizminister von Nigeria nach belastbaren Beweisen zu graben, damit sie ihn möglicherweise erpressen können und er eine Klage fallen lässt, wie der Guardian berichtet.

[...]

Die Ärzte von Pfizer behandelten 200 Kinder, die Hälfte mit Trovan und die anderen mit Ceftriaxone, dem besten Meningitis-Medikament welches in den USA zu der Zeit angewendet wurde. Fünf Kinder starben an Trovan und sechs an Ceftriaxone, was für die Firma ein gutes Ergebnis darstellte, schreibt der Guardian.

Später wurde behauptet, Pfizer hätte nicht die Zustimmung der Eltern gehabt, um das experimentelle Medikament an ihren Kindern auszuprobieren und es gab Fragen über die Dokumentation der Testreihe. Trovan war für die Anwendung an Erwachsenen in Europa zugelassen, wurde aber später zurückgezogen, wegen der Befürchtung der Lebervergiftung.

---> Quelle


Eivisskat

ZitatWenn Arzneimittel krank machen

Bedenkliche Trends stehen im Mittel­punkt des neuen Barmer GEK Arznei­mittelreports:

Demnach erhalten knapp 14 Prozent der alkoholabhängi­gen Menschen in Deutschland starke Schlafmittel mit hohem zusätzlichen Suchtpotential verordnet.

Jeder dritte Demenzkranke bekommt regelmäßig starke Beruhigungsmittel – trotz er­höhtem Sterblichkeitsrisiko.

Und fast die Hälfte der 20 absatzstärksten Antibabypillen des Jahres 2010 enthalten neuartige Hormone mit einem doppelt so hohen Thromboembolierisiko wie be­währte ältere Präparate.

Der Autor der Studie, Professor Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, sieht die Entwick­lung mit Sorge: ,,Sowohl bei neuen patentfähigen Antibabypillen, bei Neurolep­tika für demenzkranke Menschen als auch bei Benzodiazepinen für alkohol­kranke Menschen gibt es seit Jahren klare Gegenanzeigen und Warnhinweise. Trotzdem wird weiter in kritischer Größenordnung verschrieben."

Quelle: Pressemitteilung Barmer GEK, weitere Informationen zur Studie finden Sie im Internet unter der Adresse: https://www.barmer-gek.de  -> Presse...

Auch der Spiegel veröffentlichte einen interessanten Artikel zum Thema: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,768401,00.html



Troll

ARTE zeigt diesen Themenabend im Rahmen des Programmschwerpunkts "Hauptsache gesund!".

20.15 - Tödliche Pillen: Mediator-Skandal

21.05 - Fernsehdebatte und Video-Live-Chat
Studiogäste : Irène Frachon, Michel Labro, Markus Grill
Der gesamte Abend wird online übertragen.

21.20 - Krankheiten nach Maß

Übersicht

In den Fängen der Pharmalobby

Morgen (Dienstag 8. Nov. 2011) ab 20:15 Uhr
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Eivisskat

Zitat
Pharmaskandal: Illegaler Handel mit Rezeptdaten

12.2.2012 – Nach einem Bericht des ,,Spiegel" zeichnet sich in Deutschland einer der größten Datenskandale ab, in den die Gesundheitsbranche jemals verwickelt war. Ein Unternehmen aus der Nähe von Dachau soll über Jahre nicht anonymisierte Rezeptdaten an Pharma-Unternehmen verkauft haben.

Solche Daten erlauben es der Pharmaindustrie nachzuvollziehen, welche Praxis welche Medikamente an welche Patienten verschrieben hat. So haben die Unternehmen die Möglichkeit, das Verschreibungsverhalten von Ärzten zu überprüfen und ihre Werbe- und Vertriebsstrategien darauf abzustimmen.

weiter: http://jacobjung.wordpress.com/2012/02/12/pharmaskandal-illegaler-handel-mit-rezeptdaten/#more-4389

Kuddel

Krise? Welche Krise?
Die Profite sprudeln!

ZitatRaus aus dem Randgeschäft: Das neue Milliarden-Rezept der Pharma-Giganten
Frei verkäuflich? Verzichtbar! Die großen Pharmakonzerne gliedern der Reihe nach ihre Randsparten aus – und setzen Milliarden auf neue margenstarke Medikamente.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/pharmaindustrie-raus-aus-dem-randgeschaeft-das-neue-milliarden-rezept-der-pharma-giganten/28507094.html

Kuddel

ZitatImmer deutlicher zeigt sich, wie massiv Impfstoffhersteller die Freigabe von Patenten auf Covid-19-Impfstoffe und Kampagnen zur gerechten Verteilung torpediert haben.
https://www.zeit.de/gesundheit/2023-02/corona-impfstoffe-patente-pandemie-pharma-industrie-biontech

Es geht nicht nur um Gerechtikeit. Die Profitgier der Pharmmaindustrie geht über Leichen.

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