chefduzen.de - Forum der Ausgebeuteten

Krank => Lieber Krankfeiern als gesund schuften! => Gesund? => Thema gestartet von: besorgter bürger am 15:22:48 Fr. 06.Mai 2005

Titel: armut macht krank
Beitrag von: besorgter bürger am 15:22:48 Fr. 06.Mai 2005
ZitatSchlechte Arbeitsbedingungen ohne längerfristige Beschäftigungsperspektive könnten im Einzelfall mit noch größeren gesundheitlichen Risiken verbunden sein als Phasen der Arbeitslosigkeit, so die Mediziner.

junge welt (http://www.jungewelt.de/2005/05-06/001.php)

ich weiß jetzt schon das unsere politiker aus der aussage "armut macht krank"
schnell die aussage "arbeitslosigkeit macht krank" machen werden.
ein kleiner aber entscheidener unterschied.
Titel: armut macht krank
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:45:29 Fr. 06.Mai 2005
Tony Blair, Schröders bester Freund (neben Putin) hat Hartz IV schon Jahre vorweggenommen. Auch im Herunterwirtschaften des Gesundheitssystems war er Vorreiter. Folgende Meldung kann somit auch als Blick in unsere Zukunft gesehen werden:

ZitatGroßbritannien: Arme leben viel kürzer

Die Lücke in der Lebenserwartung von Armen und Reichen in Großbritannien wird immer größer. Im Jahr 2001 kündigte die Regierung an, Maßnahmen zu ergreifen, die Lebenserwartung in den am meisten benachteiligten Regionen zu verlängern. Das Gegenteil ist eingetreten. Die Lücke nahm von 10 Jahren im Zeitraum 1995/97 auf 11 Jahre im Zeitraum 2001/03 zu. Am niedrigsten ist die Lebenserwartung in Glasgow, am höchsten in East Dorset an der Kanalküste im Süden Englands.

rf-news 30.04.05
Titel: armut macht krank
Beitrag von: besorgter bürger am 21:21:45 Fr. 06.Mai 2005
wenn man diese unterschiede in der lebenserwartung (http://www.jungewelt.de/2005/05-06/001.php) und die pläne der heraufsetzung des rentenalters  (http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=17&idart=568)zusammen betrachtet kan einem eigentlich nur schlecht werden.
Titel: armut macht krank
Beitrag von: Troll am 20:06:46 Sa. 07.Mai 2005
"Arme leben viel kürzer"

Äh, ist doch der eigentliche Sinn und Zweck.
Bin jetzt 37 und habe MS, was glaubt Ihr denn? Soll ich mich auf die Rente freuen? Wohl eher nicht.
Macht doch Sinn das der Abschaum früher stirbt, der leistet auch nix mehr produktives.

Mittlerweile wird ja auch angestrebt älteren Mitarbeitern weniger zu bezahlen, wegen sinkender Leistungsfähigkeit. Fangen wir am besten mit den über 50 jährigen in diversen Vorständen mal an, an diesen kann man nämlich tatsächlich ein schwinden der Geistigen Leistungsfähigkeit eindeutig erkennen.
Titel: armut macht krank
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 20:43:04 Sa. 07.Mai 2005
Es ist dringend den Unternehmer-, Beamten- und Politikerlumpen anzuraten, bereits mit 25 ununterbrochen arbeitslos zu werden und zu bleiben bis zu ihrem evtl. eintretenden ungesichterten Ruhestand mit 75.

Sie solte Hartz XX am eigenen Leib zu spüren bekommen, allerdings ausschließlich nur sie. Und sie müssen von 25 bis 75 1-Euro-Arbeitsgelegenheiten verrichten. Das hebt ihre Menschenwürde ungemein.

Was sie anderen zumuten wollen, sollten sie vorbildhaft in einem großangelegten Selbstversuch an sich praktizieren. Nur so erlangen sie ihre Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung wieder.

Was ich denk und tue, daß trau ich auch dem Anderen zu!
Titel: armut macht krank
Beitrag von: BGS am 23:36:28 So. 08.Mai 2005
Soweit mir bekannt, gilt als arm, wer über weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Nettoeinkommens verfügt. 1995 waren dies in D 7,5 Mio. Menschen im sog. "erwerbsfähigen Alter". Zehn Jahre später sind es durch Hartz IV mit Sicherheit einige mehr.

Relative Armut bedeutet, im Vergleich zur übrigen Bevölkerung weniger materielle, kulturelle und soziale Mittel zur Verfügung zu haben und damit von der üblichen Lebensweise zwangsweise ausgeschlossen zu sein.

Die Kinder der Armen haben es jedoch noch schlimmer, würde ich sagen: schlechterer Zugang zu Bildung, schlechte Gesundheitsvorsorge, keine kulturellen Impulse, miese Wohnsituation etc. lässt sie sich von Anfang an ausgeschlossen fühlen. Die Folge: emotionale und gesundheitliche Störungen von Anfang an, z. B. Depressionen, beeinträchtigtes Selbstwertgefühl, übertriebene Aggressionen, Hyperaktivität, Sprachstörungen bis hin zur regelrechten Selbstaufgabe von Körper und Psyche- Laut PISA Studie hat ein Kind aus "gut situiertem Haus" siebenmal soviel Chancen auf einen guten Schulabschluß als ein armes Kind.:rolleyes:

In Deutschland ist schon seit den zwanziger jahren des letzten Jahrhunderts bekannt, daß Gesundheit und Leistungsfähigkeit mit sozialer Kompetenz zusammenhängt, jedoch wird hier eine gezielte Förderung der sozialen, psychischen und intellektuellen Fähigkeiten eines Teiles der Bevölkerung bewußt unterlassen, man scheint die Armen benutzen zu wollen werden, um die "besser gestellten" in Schach zu halten. Daß Arme früher sterben schadet wohl nicht, es kommen genug neue nach...;)
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Troll am 11:07:54 Fr. 16.Mai 2014
ZitatArmut macht krank – Krankheit macht arm

Es ist weder Zufall noch Wunder, dass hierzulande auf der einen Seite chronisch Kranke häufig in Hartz IV und somit Armut abrutschen und auf der anderen Seite Armut wiederum krank bzw. noch kränker macht und inzwischen bereits über ein Drittel aller Hartz IV-Empfangenden als psychisch krank gilt. Die entsprechenden Zusammenhänge müssen beleuchtet und aufgeklärt und den Ursachen von Armut und chronischer sowie psychischer Erkrankung muss dabei entschieden entgegen getreten werden. Nicht wirklich möglich sein wird dies jedoch vermittels eines Menschenbildes, das davon ausgeht, seelisch-körperliche Probleme seien zu allererst einmal ,,eigenverantwortet" und Gesundheit bedeute auch und vor allem in einer faktisch zunehmend angst- und krankmachenden Gesellschaft, eben k-e-i-n-e Symptome und also Verwundbar- sowie Menschlichkeit zu offenbaren, bedeute also eben, n-i-c-h-t gesund zu reagieren, weil nur der noch als gesund gelten darf, der auch im größten Elend noch funktioniert und auf seine Glückseligkeit insistiert. Aus dieser Sicht erfordert chronische wie psychische Krankheit dann eben vor allem eines: mehr individuelle Verantwortungsübernahme, Anpassungsbereitschaft und Therapie. Über die ,,Ursachen im außen", den gesellschaftlichen Kontext, wird hingegen kaum überhaupt mehr diskutiert. So etwas endet dann nicht selten in einem Zynismus mit menschenverachtenden Zügen, wie diesen unlängst beispielsweise der Spiegelmit der Frage präsentierte, ob Obdachlosigkeit nicht womöglich ,,heilbar" (http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/obdachlosigkeit-neurologische-probleme-und-hirntraumata-als-grund-a-966299.html) sei. Ein Kommentar von Jens Wernicke

Quelle: NDS (http://www.nachdenkseiten.de/?p=21745)

Es werden nicht die krankmachenden Zustände angegangen, sondern man schickt Massen von marktkonformen Psychologen ins Rennen die uns helfen sollen mit dem krankmachenden Gift umzugehen, die uns aufzeigen sollen das wir nichts gegen das System tun können sondern nur lernen können mit Scheisse zu jonglieren.
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Troll am 16:41:37 Di. 05.August 2014
ZitatArzt spricht von "Wunder"
Experimentelles Serum rettet offenbar amerikanischen Ebola-Arzt
....

WHO warnt vor nicht-zugelassenen Medikamenten

Bei der Bereitstellung des Serums für die beiden Mediziner handele sich um einen höchst ungewöhnlichen Vorgang, schreibt "CNN" in seinem Internetportal. Der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, Gesundheitsbehörden "können aus mehreren Gründen nicht einfach ungetestete Medikamente mitten in einem Ausbruch einsetzen".

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" schlug in dieselbe Kerbe. "Für Ärzte ist die Verabreichung von ungetesteten Medikamenten an unsere Patienten eine schwierige Entscheidung. Unsere Priorität ist es, keinen Schaden zuzufügen - und bei einer experimentellen Behandlung wüssten wir einfach nicht, ob wir dem Patienten mehr schaden als helfen."
....

Quelle: t-online (http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_70520962/amerikanischer-ebola-arzt-offenbar-von-experimentellem-serum-gerettet.html)

Letalität >50% - ~80% , je nach Auftreten des Virus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ebolavirus#Auftreten (https://de.wikipedia.org/wiki/Ebolavirus#Auftreten)

Vor was warnt die WHO, daß man im dümmsten Fall an dem Versuchswirkstoff sterben kann?
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:25:13 Di. 05.August 2014
Versteh ich jetzt auch nicht!
Ob ich nun an dem Virus sterbe oder an dem Medikament wär mir so ziemlich egal!
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Troll am 09:48:09 Mi. 06.August 2014
Sie warnen und malen eine unsinnige Gefahr an die Wand damit aus der ersten Welt (Normalbevölkerung) heraus kein Druck entsteht die Betroffenen der dritten Welt ohne Gewinnaussicht zu behandeln, aus "Vorsicht" werden sie dann eben nicht behandelt.
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Troll am 17:11:20 So. 14.September 2014
ZitatUNO und WHO danken Kuba für Ärzte im Kampf gegen Ebola in Afrika

Havanna. Die kubanische Regierung wird zur Unterstützung des Kampfes gegen die Ebola-Epidemie 165 Ärzte nach Westafrika entsenden. Dies gab der Gesundheitsminister Kubas, Roberto Morales Ojeda, am Freitag bekannt. Im Rahmen einer Pressekonferenz in der Zentrale der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf sagte Morales Ojeda, dass die ersten Mediziner den Plänen zufolge Anfang Oktober in Sierra Leone eintreffen werden.
....

Quelle: amerika21 (https://amerika21.de/2014/09/106801/who-uno-kuba-ebola)

Ist schon beeindruckend wie Kuba die gesamte freie westliche Welt bei Krisen in Armen Ländern beschämt bzw beschämen müßte, leider schämen sie sich nicht.
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 16:42:40 Di. 13.Dezember 2016
Armut kann tödlich sein
Wer wenig Geld hat, lebt viele Jahre kürzer als andere Menschen. Wieso nimmt die Gesellschaft das hin?
Mehr:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/armut-kann-toedlich-sein (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/armut-kann-toedlich-sein)

Anmerkung:
Früher hieß es: Weil du arm bist, mußt du früher sterben. Siehe Film dazu von 1956 mit Bernhard Wicki.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weil_du_arm_bist,_mu%C3%9Ft_du_fr%C3%BCher_sterben (https://de.wikipedia.org/wiki/Weil_du_arm_bist,_mu%C3%9Ft_du_fr%C3%BCher_sterben)
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: tleary am 21:30:30 Do. 11.Januar 2018
Zitat von: Kuddel am 16:42:40 Di. 13.Dezember 2016
Armut kann tödlich sein
Wer wenig Geld hat, lebt viele Jahre kürzer als andere Menschen. Wieso nimmt die Gesellschaft das hin?

Antwort: Weil's ihr egal ist. Arme Menschen werden in dieser Gesellschaft, die sich vor dem Erfolgreichen verbeugt und ihm medial huldigt, eben verachtet.
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: BGS am 21:50:31 Do. 11.Januar 2018
Wieso nimmt die Gesellschaft das hin?

Weil die Besitzer der Medien und der Unternehmen wünschen und täglich fördern, dass der Mensch des Menschen Wolf ist.

Obwohl die Mehrheit von Natur aus gut ist,

MfG

BGS
Titel: Re:armut macht krank
Beitrag von: tleary am 03:08:16 Fr. 12.Januar 2018
Zitat von: BGS am 21:50:31 Do. 11.Januar 2018
Obwohl die Mehrheit von Natur aus gut ist,
Gut ja, aber auch etwas zu duldsam.
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 11:26:50 So. 02.Februar 2020
Da muß am erstmal drauf kommen...
ZitatArmut soll nicht krank machen

Die Techniker Krankenkasse fördert Gesundheitsprojekte in der Vahr in diesem Jahr mit 30 000 Euro.
https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-suedost_artikel,-armut-soll-nicht-krank-machen-_arid,1892336.html

Nicht die krankmachenden Verarmung abschaffen, sondern Projekte starten, mit denen man verarmt und gesund bleibt. Problem gelöst!
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Troll am 19:41:54 So. 02.Februar 2020
So sehen alle neoliberalen Problemlösungen für Ärmere aus, in Scheiße schwimmen lernen.
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 08:18:44 Do. 20.Mai 2021
ZitatArmut und Lebenserwartung: Früher Tod in Bremerhaven

Die Kluft zwischen der Lebenserwartung im deutschen Süden und im Norden ist dramatisch: Männer sterben in Bremerhaven durchschnittlich sechs Jahre früher als in München. Ausschlaggebend sind sozioökonomische Faktoren wie Armut und Bildungsniveau.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/armut-und-lebenserwartung-frueher-tod-in-bremerhaven,SXNvhzp?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 13:28:03 Mi. 13.Oktober 2021
Ich finde, es gibt viel zu wenig selbstorganisierte Bildung.

Dies ist ein tolles Beispiel für Bildung von unten:

ZitatWas macht ein gutes und gesundes Leben aus?

Wohl bekannt ist, dass nicht nur Krankheit an sich, sondern vielmehr auch unsere Lebensbedingungen unsere Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Sei es der stressige Job, Geldnöte, die zunehmende Vereinsamung oder der Lärm und Verkehr der Stadt... die Liste ist schier endlos. Weil gerade diese Faktoren so wichtig sind für unser Gesundsein und -verhalten wollen wir, von der Poliklinik Leipzig, dem Solidarischen Gesundheitszentrum, das Thema Armut und Krankheit in unserem Vortrag am 28.10.2021 um 19.00 Uhr in den Räumen der Poliklinik genauer betrachten.

Was macht an Armut bzw. Geldmangel krank? Und wie kann man wiederum durch Krankheit in Geldnöte kommen?

Dazu wollen wir auch konkret die Situation im Stadtteil Schönefeld bzw Leipzig Stadt beleuchten und freuen uns im Anschluss an den 30-40minütigen Vortrag auf eine rege Diskussion und Fragen von euch.

Wann: Donnerstag, den 28.10.2021 um 19.00 Uhr
Wo: Taubestraße 2, 04347 Leipzig
https://www.poliklinik-leipzig.org/2021/10/06/vortrag-armut-gesundheit/
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 18:53:33 Sa. 29.Januar 2022
(https://abload.de/img/7wkor.png) (https://abload.de/image.php?img=7wkor.png)
Kommentar auf twitter:

Kapitalistische Leistungsgesellschaft ist, wenn der Staat dich eher tot als arbeitslos sehen möchte.

https://twitter.com/teh_asak/status/1487238610961281033?s=20&t=HXiC5N_gKYOTypitjk2Png
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Frauenpower am 07:31:50 So. 30.Januar 2022
Also das mit den Fahrtkosten kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor allem im ländlichen Raum ist man oft gezwungen, auch mal überland zu fahren (von Weiler A nach Kaff B) oder in die nächste größere Stadt. Das Alg II sieht für Arztfahrten weiter weg keine Leistungen für vor, hieß es.

Pauschalllösung wäre es, einen kostenlos nutzbaren ÖPNV bereitzustellen. Das käme auch dem Datenschutz zu Gute, was die jeweiligen Arztbesuche  betrifft, dem Unweltschutz, beugt dem schwarz fahren vor und verhindert damit Ordnungswidrigjeit-Verfolgungen gar Inhaftierungen deswegen bei Wiederholungsereignissen, bzw die Strafe einfach nicht zahlen können.

Mobilität ist wichtig, auch für die Wirtschaft.

Ämter, Gerichte, Behörden, JVAs.... wären entlastet. Das eingesparte Geld, könnte in Gratis ÖPNV gesteckt werden. (das gleiche Prinzip bei "Housing first")

Bei regelmäßigen Terminen kann man Fahrtkosten  schon beantragen mit Aussicht  auf Erfolg, am Ende muss es dann eben vor dem SG entschie den werden, weil JC trotzdem ablehnen, in der Absicht, der / die Antragsteller , in resigniert. Aber das dann alles, wenn man medizinisch  angeschlagen ist. Kraft dafür sollte man sich aber unbedingt freischaufeln, oder holen. Irgendwie.
Auf den Arztbesuch  aber nicht verzichten! Eher geht man dann zur Tafel, wenn es anderweitig nicht reichen sollte.

Eine Zweitmeinung einholen wird damit auch erschwert, weil das weitere Fahrtkosten verursacht.
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 10:58:34 Mo. 14.Februar 2022
ZitatArmut und psychische Krankheit
,,Dauernd prekär leben erzeugt ein Klima von Angst und Stress"

Wie viel Stress Armut für die Betroffenen bedeutet und sie krank macht, hat der Journalist Olivier David als Kind selbst erlebt. Dabei könnte es sich ein Land wie Deutschland leisten, Menschen ohne Arbeit nicht in Armut zu halten, sagt er.
...
Ohnmachtsgefühle schlagen in Gewalt um
...
Armut erzeugt permanenten Stress

...
https://www.deutschlandfunkkultur.de/olivier-david-armut-krankheit-100.html
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 19:35:36 Di. 22.März 2022
ZitatKrankheit für die Armen

Gesundheit muss man sich leisten können, meint Lisa Ecke


Armut macht krank. Menschen mit kleiner Rente, ohne Arbeit oder mit geringem Einkommen sind häufiger krank als der Rest der Bevölkerung. Zahlreiche Studien belegen, dass viele Erkrankungen, Gesundheitsbeschwerden und Risikofaktoren bei Menschen in Armut vermehrt vorkommen. Auch der Kongress Armut und Gesundheit trägt zum Problembewusstsein bei. Gesund zu leben muss man sich leisten können.

Geldsorgen stressen. Und Stress begünstigt allerlei Krankheiten und gesundheitsschädliche Verhaltensweisen. Natürlich könnte man die Not der Menschen beheben, indem man den Krankmacher Armut bekämpft. Doch statt dafür zu sorgen, dass etwa Erwerbslose mehr Geld erhalten, wird das Geld lieber für die Eindämmung der gesundheitlichen Folgen ausgegeben. Die Menschen sollen offenbar dem Stress der finanziellen Not ausgesetzt bleiben. Das hat natürlich extrem negativen Folgen für die Betroffenen. Aber selbst wem die Menschen egal sind, könnte auch einfach mit einer Kosten-Nutzen-Abwägung auf die Idee kommen, dass die Behandlung der durch Armut ausgelösten Krankheiten eine Menge Geld kostet. Womöglich erzeugt Armut dann sogar Erwerbsunfähigkeit. Ein Kreislauf, der wohl trotz der Sinnlosigkeit erhalten bleiben soll.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1162378.kongress-armut-und-gesundheit-krankheit-fuer-die-armen.html
Titel: Re: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 09:07:09 Sa. 26.März 2022
ZitatGerade mit akutem Abdomen in ärztlicher Behandlung. Ärzte:"Sie müssen auf ausgewogene, regelmäßige Ernährung achten!"
Chefarzt:" Das kann er nicht, er bekommt Grundsicherung!"
Ich werde zur absoluten Bettruhe heimgeschickt. Man gibt mir 20€ mit damit ich mich wenigstens 2Tage. Vernünftig ernähren kann!
Dankbar bin ich!
Aber wenn selbst Ärzte feststellen dass dar in der Grundsicherung enthaltene Satz für eine ausgewogene, gesunde, regelmäßige Ernährung nicht im entferntesten ausreicht, ist dann die Grundsicherung nicht vorsätzliche Körperverletzung?

Auch Armut hat seinen Preis: Menschenleben!
https://twitter.com/JmxMertens/status/1506959059227918340?s=20&t=Dvgqa-YpvR3mUYJX2Gpbxw
Titel: Aw: armut macht krank
Beitrag von: Kuddel am 12:36:40 Fr. 06.Januar 2023
Zitat,,Danke, aber ich kann mir das Medikament nicht leisten"
Fehlender Fiebersaft, keine Antibiotika: Viel wird derzeit über den Medikamentenmangel geschrieben. Unsere Autorin kann sich Schmerzmittel und Nasentropfen jedoch schon lange nicht kaufen – und ruft Ärzte zu mehr Sensibilität auf
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/armutsbetroffen-danke-aber-ich-kann-mir-das-medikament-nicht-leisten

Die Forderung sollte nicht bei "mehr Sensibilität" bei Ärzten aufhören. Medikamente und medizinische Dienstleistungen dürfen für Arme nichts kosten.