Wie & Wo seid Ihr organisiert?!

Begonnen von CubanNecktie, 19:57:25 Sa. 16.März 2013

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

CubanNecktie

Hallo, wollte mal jetzt an alle Systemopfer (Niedriglöhner, Erwerbslose, aber auch die anderen) fragen wo Ihr organisiert seid?! Und welche Organisation am tatkräftigsten gegen dieses System vorgeht, am besten Erwerbslose vertritt?! Selbsthilfegruppen, Linkspartei, Gewerkschaft?!

Es gibt ja so viele Lobbyisten & Lobbyorganisationen, doch welche Lobby haben WIR, DIE AM RAND GEDRÄNGTEN?!  kotz
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

rebelflori

ich bin eigentlich nirgend wo !! überlege auch gerade wenn ich mich anschliessen soll!! ab jetzt der kulturzentrum  wo hinter steht Attac besser ist als die linken und co. dabin ich mir noch unsicher
aber irgendwas zum mit machen muss sein !!! aber das kann man sich ja zum glück in ruhe überlegen

Tiefrot

Für meinen Teil bin ich auch nicht organisiert.
Muß also für jeden Shit alleine kämpfen.
Erschwerend kommt hinzu, das ich mir im Regelfall Dinge,
wie Parteibeiträge und dergleichen nicht leisten kann.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

schwarzrot

Bin in einem stadtteilzentrum organisiert, dort im Vokü und beim erwerbslosen-frühstück -team.
Früher war ich lange in der FAU (kleine, nicht-DGB-bonzen gewerkschaft) organisiert.
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Rappelkistenrebell

Es gibt ja verschiedene Beweggründe und Ziele um sich zu organisieren. Da kann ein örtliches Bündnis wie zb eine Erwerbsloseninitiative sein oder eine anti AKW Gruppe vor Ort oder auch eine Gewerkschaft oder Partei. Also ist die Frage auch welches Ziel erreicht werden soll.

In Städten wo es noch Montagsdemoaktionen gibt, sollte man diese auch unterstützen

http://www.bundesweite-montagsdemo.com/


ansonsten ist es mir lieber jemand ist aktiv engagiert für soziale Gerechtigkeit usw aber in einer meiner Ansicht nicht richtigen Organisation, als der Superaufgeklärteste ideologisch 100% mit mir übereinstimmenden auf der Couch sitzende inaktive Kerl!

Da ich das ausbeuterische kapitalistische Regime ablehne und mich für eine sozialistische Gesellschaft einsetze, bin ich in der Marxistisch - Leninistischen Partei Deutschlands organisiert

www.mlpd.de

siehe also selbst und mach Dir selbst ein Bild  ;)

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Eivisskat

Ich bin in meinem Kleingartenverein organisiert, da gibts sehr viele Erwerbslose dabei,
jede Menge arme Rentner & Migranten, sowie inaktiv auf dem Gartenstuhl sitzende, aufgeklärte Faulenzer. Das Ziel ist die Selbstversorgung und der Müßiggang.

;)

Codeman

Gewerkschaftlich organisiert.

Mitglied einer Elo-Initiative: Nein, mangels Zeit.

Trotzdem versuche ich mich immer aktuell zu halten :)
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle


inline

Bin eigentlich auch nirgends organisiert, außer in einer Tauschbörse Mitglied - gehört das auch dazu?

Gewerkschaften -  kann ich nicht so wirklich ernst nehmen, waren doch bei der Agenda 2010 mit am Tisch.

Linkspartei - habe auch den Eindruck die predigen Wasser und trinken Wein - zumindest wenn sie karrieremäßig was erreicht haben, ist aber im Grunde bei allen Parteien so.

Elo-Initiative - hmm manchmal rufen welche an, wegen prekären Beschäftigungen JC oder ähnliches , dann gebe ich auch Auskunft, halt was ich so weiß bzw. gebe mein bestes. Was soll man auch sonst machen.

Ansonsten, so eine unabhänige gibt es hier  in der Nähe auch wohl nicht.
Bzw. wir haben eine aber die sind auch mit im Rat des JC - hmm weiß auch nicht was ich davon halten soll.

anti-hartz4

Natürlich in der Partei-Die LINKE und gewerkschaftlich organisiert.
Widerstand dem Kapitalgesindel

matten

Moin CubanNecktie...

und wie und wo bist denn du organisiert?

Refagott

Hi

DieLinke, aktiv (Beisitzer)
Gewerkschaft, eher passiv (Nur Mitglied)

LG Refagott
Frage nicht warum etwas passiert, sondern frage dich wem es nutzt das es passiert.

ProgressiveProletarian

Die Linke, Attac, IOPS.

Allerdings neige ich dazu zwischenzeitlich längere Auszeiten zu machen um Hobbies oder Weiterbildungen nachzugehen.

Am besten wäre es natürlich, wenn ich mich mal bei den genannten Organisationen bzw. Netzwerken mit dem einbringen kann was mir Spaß macht.
IOPS ist eine klassenlose, globale Graswurzelbewegung auf Basis selbstverwalteter, lokaler Gruppen.

http://www.iopsociety.org/de

Sir Vival

Ich war mal in der IG Metall, als ich noch in der Lehre war und einige Jahre danach.
Dann NGG, die mich derart enttäuscht und getäuscht hat, sodaß ich genug von diesem Gewerkschaftspack habe.
Verräter, Huren der Wirtschaft und wie man sie noch betiteln könnte.

Die helfen dir nicht!

Ich stehe alleine.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Kuddel

Habe eine schöne Geschichte gefunden, wie ein Mensch durch einen persönlichen Kontakt sich so betroffen fühlte, daß ein Initiative gegen Werkverträge daraus entstand:

ZitatInitiiert hatte die ,,IG WerkFAIRträge" Inge Bultschnieder. Sie lernte im September 2012 im Krankenhaus eine Bulgarin kennen, die von einer Werkvertragsfirma im Fleischwerk Tönnies eingesetzt war. Betroffen von deren Schilderungen über ,,untragbare Zustände, bietet sie mit ihren Mitstreitern den Betroffenen seither Beratungs-und Unterstützungsangebote, kämpft, um deren Lebensbedingungen zu verbessern".

,,Irgendetwas hat mir gesagt, das musst du jetzt sofort machen", erklärt Inge Bultschnieder auf die Frage, warum sie im Spätsommer 2012 in Sachen Werkvertragsarbeiteraktiv geworden ist.
http://www.igwerkfairtraege.de/




ZitatDie Initiative wird nicht als Eintagsfliege in die Geschichtsbücher Rheda-Wiedenbrücks eingehen. Dazu hat der Stein, den Inge Bultschnieder in diesen bislang ruhigen See geworfen hat, schon zu viele Wellen geschlagen. Und weil diese Wellen schon weit über die Doppelstadt hinaus reichen, sogar Teile des Klerus und auch überregionale Medien erreicht haben, werden auch immer mehr Menschen auf diese IG,,WerkFAIRträge" schauen.
Neue Westfälische, 04.12.2013, Kommentar Willi Dick


Ich mag diese "Fair"-Wortspiele nicht und finde die UmFAIRteilen Kampagne des DGB zum Kotzen.
Diese Initiative von Inge Bultschnieder beeindruckt mich aber schwer, denn sie zeigt, wie eine sinnvolle politische Organisierung entstehen kann.


http://www.igwerkfairtraege.de/aktionen/

antonov

faire werkverträge, ja, das ist schon belustigend, ich hatte mir schon vor gefühlten hundert jahren über dieses konstrukt im österreichischen ableger darüber aufgeregt

aber dit is wieda ne andre geschichte

Kuddel

Die Frage der Organisierung ist weiterhin interessant.
Neben Parteien und Gewerkschaften gibt es weitere Organisationen, Organisationsformen. Wie sieht eine solche Organisierung praktisch aus? Lockere Treffen, Stammtisch, regelmäßige Sitzungen? Zahlt man Mitgliedsbeiträge? Ist man Karteileiche? Wie wird man über organisationsinterne Diskussionen informiert? Treffen? Internet? Mitgliederzeitung?

Wer schließt sich mit wem aus welchem Grund zusammen? Was will man erreichen? Demos? Ein Umdenken bei der Politik?

Was ist man bereit zu opfern oder zu riskieren für soziale oder politische Veränderungen?

Ich werde nicht müde zu wiederholen, daß ich das Feld der Arbeit, der Ausbeutung, für das wirksamste halte, wenn man etwas erreichen will. Wenn es einem gelingt, Unruhe in den Bereich der Ausbeutung zu tragen, hat man ein wirkungsvolles Instrument, um Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Heute scheint es so, daß die arbeitenden Menschen nach der Maloche keine Zeit und Kraft mehr haben, sich anderwärtig zu engagieren. Dann müßten die Erwerbslosen diejenigen sein, die ihre Zeit in den Kampf für eine bessere Welt investieren. Ist aber nicht so.

Die Erfahrungen mit der Erwerbslosenarbeit der letzten Jahrzehnte sind niederschmetternd. Beratungsarbeit, Sozialarbeit, Hilfestellung. Eine Einbahnstraße. Die Betroffenen wissen, wo sie Hilfe kriegen. Wenn sie die gekriegt haben, haben sie kein Interesse daran, sich zu revanchieren, weder bei der Erwerbslosenini, noch bei anderen Erwerbslosen oder anderen unterstützenswerten politischen Initiativen.

Ich war in England in einem quirligen Erwerbslosencenter mit Café und ein paar Räumen für Veranstaltungen und Organisationsarbeit. Tolle Plakate, gute Musik und Leute, die dabei waren, eine Zeitung zu layouten, Demos und Aktionen zu organisieren und ein Soli-Konzert vorzubereiten. Dann erfuht ich, daß nicht ein einziger Erwerbsloser dabei aktiv war. Das waren alles Leute mit Job, die nach der Arbeit sich für die Sache engagierten.

So etwas erlebe ich ständig. Deshalb die Frage: Warum sind Erwerbslose so individualistisch und nicht bereit sind mit anderen aktiv zu werden? Macht sie das Erwerbslosenleben so fertig, daß sie nicht mehr fähig zu einem solidarischen Handeln sind? Was macht sie an dem Erwerbslosendasein so fertig? Was kann man daran ändern? Läßt man sich einfach nur gehen?

Das sind Fragen, die mich umtreiben. Ich bin es leid mir die Geschichten anzuhören, was linke Erwerbslosenarbeit alles erreichen könnte. Sie tut es einfach nicht.

BGS

Vermutlich tragen die ständige Hetze gegen arbeitslos gemachte Menschen, deren gewollte Armut und Isolation und die Zermürbung durch das "Arbeitsamt", sowie die andauernde existenzielle Bedrohung durch möglichen Verlust der Wohnung etc. dazu bei, dass die Kraft nicht mehr ausreicht, etwas für alle gemeinsam zu tun.

Muss zur Schicht.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Diejenigen, die sich nicht wehren, sind nie um Ausreden verlegen.

Troll

Meine Ausrede: "Hirnatrophie" so als möglicher Kollateralschaden der MS ist eine bedrückende "Ausrede", ich möchte sie nicht aber sie drängt sich täglich in den Vordergrund, diese beschissene Ausrede die zwangsfunktioniert. Der spürbare Verlust des eigenen Denkvermögens ist doch eine super Ausrede!?  :o
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

counselor

ZitatHeute scheint es so, daß die arbeitenden Menschen nach der Maloche keine Zeit und Kraft mehr haben, sich anderwärtig zu engagieren

Arbeite in der Hauswirtschaft. Das bedeutet den ganzen Tag putzen und Wäsche waschen. Bergeweise. Manchmal schwer heben und manchmal in der Großküche aushelfen. Letzte Woche war ich von der Arbeit so kaputt, dass ich abends um acht ins Bett gefallen bin.

Am Montag ist wieder Montagsdemo nach der Arbeit. Der Wetterbericht sagt 33 Grad voraus. Bin gespannt, wie ich das verkrafte. Montag und Dienstag sind auf Arbeit immer Großkampftage.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

(Dies ist ein verschobener Beitrag. Er befand sich ursprünglich hier: https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,328080.msg373594.html#msg373594
Admin)


Zitat von: counselor am 18:28:29 Di. 05.April 2022
ZitatNETZPOLITIK - "Telegram": Die große Freiheit?

Kein anderes Programm missbraucht derart den Freiheitsbegriff wie "Telegram". Warum eigentlich? Wer steckt dahinter und wie geht man damit um?

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw14/telegram-die-grosse-freiheit

Na, da hat sich die MLPD aber schön selbst belogen.. Was ist schon "Freiheit" wenn alles
unter ZK-ähnlichen Strukturen laufen soll ?
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Dein Antikommunismus in allen Ehren, Onkel Tom. Aber Sozialismus bedeutet halt nun mal Freiheit von Ausbeutung und Unterdrückung.

Übrigens wird das ZK auf Parteitagen demokratisch gewählt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Oh jou.. Hätte ich gleich erwarten können, nun als "Antikommunist" bewertet zu werden..  ;D
Ich durfte den Organismus der MLPD auch studieren und den faulen Zahn im Artikel hast Du doch
bestimmt auch entdeckt oder ?
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Onkel Tom, du hattest zumindest das Argument der zentralistischen Organisierungsstruktur der MLPD.
Bisher sind Leute bei Postings von counselor und seinen Cut & Paste Beiträgen aus rf-news an die Decke gegangen ohne jegliche inhaltliche Begründung. Da vermute ich auch Antikommunismus als Grund.

Onkel Tom

Oki.. Hin und wieder gehe ich auch an die Decke immer wieder infiltrierende "Standards" lesen zu müssen.
Nicht tragisch nehmen.. Ich habe es mit Schmunzeln aufgefasst und wenn rf-Schreiberlinge Leserschaft für
so blöd hält, dann bidde schön..  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Mir ist schon klar, dass manche Leute Schwierigkeiten damit haben, wenn alles "von oben", von einem "Zentrum " kommt. Das erscheint manchen unheimlich. Man darf aber nicht vergessen, dass im demokratischen Zentralismus die Leitungsorgane demokratisch von unten gewählt sind und nach unten rechenschaftspflichtig sind (und abgewählt werden können). Das ist ein Fortschritt verglichen mit den Betrieben, in denen wir arbeiten,  wo es nur Zentralismus gibt, ohne eine Einflussnahme von unten auf das Führungszentrum.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Sorry, mir kam es nicht umheimlich vor, eher hatte es mich in Vorstellungen zu Aktionen etc.
soo stark behindert, das ich "winke winke ade" nehmen musste.. In dem Club konnte ich einfach
nicht "kreativ" werden..
Rechenschaftspflicht finde ich auch ok aber wenn zk beschließt, ist es auch nix mehr wert..
::)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Wenn die Vorstellungen zu weit auseinandergehen, dann kann man nicht zusammenarbeiten. Das ist nachvollziehbar.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Ich halte die MLPD schon für eine Organisation, die gegen den Kapitalismus kämpft und in sofern sind es Genossen. Viele Nachrichten und Einschätzungen der rf-news finde ich völlig ok. Den Zentralismus, die besondere Rolle des inzwischen geschiedenen Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel Paares, finde ich abstoßend.

In der politschen Praxis habe ich MLPD Leute kennengelernt, die ich schätze und mag. In der Zusammenarbeit mit der Organisation gab es oft erhebliche Probleme und es erging mir ähnlich wie Onkel Tom. Zumeist war es so, daß man keine Kooperation auf Augenhöhe möchte, sondern eine Unterordnung unter die Aktionen oder Strukturen der MLPD. Wenn es aber geklappt hat, war es gut und hilfreich.

Aber diese Haltung gibt es nicht nur bei der MLPD. Mir erging es ähnlich, als ich während meiner Ausbildung in der Gewerkschaftsjugend aktiv werden wollte.
Zitat...eher hatte es mich in Vorstellungen zu Aktionen etc. soo stark behindert, das ich "winke winke ade" nehmen musste.. In dem Club konnte ich einfach nicht "kreativ" werden..
Ich bin mit all meinen Ideen und Vorschlägen aufgelaufen. Ich war nur gefragt, um den Hampelmann für von Funktionären, bzw. der Gewerkschaftsführung geplante Aktionen zu machen. Das war mir zu blöd. Da hatte ich nichts verloren.

  • Chefduzen Spendenbutton