Berufsunfähigkeit fürs Call-Center

[RedStar]

Moin liebe Mitausgebeuteten,

ich bin keineswegs arbeitsscheu, ich habe 2 abgeschlossene IT-Ausbildungen in denen ich leider keinen Anschluss gefunden habe und habe notgedrungen mit der Arbeit in Call Centern angefangen. Tja, 1,5 Jahre hab ich das gemacht, dann mich zwecks Umzug nicht verlängern lassen, jedoch wurde mir vom Arbeitsamt auferlegt mich bevorzugt in Call Centern zu melden weil ich ja Erfahrung damit habe und aus meiner IT Geschichte ja doch nichts wird. Kurzum, ich bin wieder im Call Center gelandet, wieder bei der Rosa Armee Fraktion, und sehr unglücklich damit. Ich bat beim Arbeitsamt mich doch umzuschulen auf den zukunftsträchtigen Zweig "Metall". Wurde abgelehnt, ich soll mich gefälligst als Hilfsarbeiter hinters telefon klemmen. Um eine Ausbildung für 200-400 EUR kann ich mich in einem anderen Bereich natürlich trotzdem bemühen. Naja, mit 25 und Wohnung und Auto wird es etwas knapp. Im neuen CC gibt es kaum ordentliche Lärmschutzwände und ich höre so wie so schon ein bisschen hart auf dem einen Ohr und kann mich kaum auf die Kundenanliegen konzentrieren wenn alles um mich herrum schreit, da kam mir der Einfall: Wenn bei mir ein Hörschaden feststellbar wäre, wäre ich dann nicht für die Arbeit mit Headset ungeeignet und würde viel besser in den Lärmarbeitsbereich der Metallverarbeitung passen und mein Traum geht doch noch in Erfüllung? Wie packt man so eine Sache am besten an?  

[Kater]

vielleicht mit einem Hörtest am Telefon? (ohne Garantie, selber habe ich´s noch nicht ausprobiert..., ist auch nicht ganz kostenlos)

Hörtest am Telefon

"Hör ich schlecht oder nuschelst Du?" Diese Frage kann sich nun jeder selbst beantworten,
ein Anruf genügt. Unter der Rufnummer 09001/21 72 21 kann ab sofort ein Hörtest am Telefon
absolviert werden. Der Anruf kostet einmalig knapp einen Euro, der Test dauert
fünf Minuten. Wer beide Ohren testen möchte, muss allerdings zweimal anrufen.

Bei dem Test werden mehrere zufällige Dreierkombinationen von Ziffern zu hören
sein. Bei jeder der 27 Darbietungen hört man nach einer Ankündigung drei Ziffern
und gleichzeitig ein Rauschen. Dann müssen die gehörten Ziffern über die
Tastatur eingegeben werden. Falls alle Ziffern richtig verstanden wurden, steigt
die Schwierigkeit bei der nächsten Darbietung, indem die Sprache im Vergleich
zum Rauschen leiser wird. Wurde mindestens eine Ziffer falsch eingegeben, wird
die nächste Ansage wieder leichter. Im Anschluss erhalten Sie das Testergebnis.
Lautet es, dass die meisten Menschen deutlich besser hören als man selbst,
sollte man zwecks genauerer Abklärung zu einem Ohrenarzt oder Hörgeräte-Fachmann
gehen.

Der Test wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes "HearCom"
entwickelt und ist wissenschaftlich fundiert. In Deutschland wird er von der
gemeinnützigen Hör Tech gGmbH technisch umgesetzt, dem Kompetenzzentrum für
Hörgeräte-Systemtechnik vom Hörzentrum Oldenburg und der Universität Oldenburg.
Zudem wird der Test in verschiedenen Ländern in der jeweiligen Landessprache
eingesetzt (//www.hoertest-per-telefon.de).

[inline]

Die Stimme ist eigentlich bei dem Job mehr gefährdet als das Gehör.

[Kater]

da haste recht, ich kenn das aber persönlich bisher nur aus der position des unfreiwillig angerufenen...  :aggressiv>  

bei gehöhrproblemen ist dann aber wahrscheinlich der unterschied zwischen outbound und inbound wichtig. wenn man jemanden anruft und vollquatschen will (muß), ist es wohl eher von vorteil "schlecht zu hören", aber wenn man bei einer service-hotline arbeitet und die frage des kunden nicht versteht... ?(

[RedStar]

Ja, die Stimme macht bei 8 Stunden quasseln schon auch ab und zu schlapp. Mit der hab ichs schon versucht beim HNO Arzt, aber ausser "dann scheint das nicht der optimale Job für ihre Stimmbänder zu sein, ne?" und ekelhaftem Rachenbetäubungsspray hab ich da keine Hilfe bekommen. Ich bin nunmal nicht der Typ der dauernd reden muss, ich will lieber mein Maul halten und stumm meiner Arbeit nachgehen, Telefonarbeit ist die Höchststrafe für mich. Naja, und ich bin inbound, d.h. ich werde angerufen, aber die Lautstärke des Telefons ist einfach nicht ausreichend und der Lärmpegel im Büro zu hoch, mit angeschlagenem Gehör bin ich da ziemlich bestraft.

[matten]

RedStar

lass dir da nur nichts gefallen und Wehr dich..

Drücke dir die Daumen


mfg
matten

[vampyrella]

Oda täusch bei voastellungsgespräch so einen scheene deutschen dialeggt voar.
des koan a bay'risches sein oda so'n scheeener Ostdeutscher akzent dann erklären die dich von vorhinein nicht für dieses CC fähig.

[jobless0815]

Klar Ansage um  zunächst was am Arbeitsplatz zu verändern: die Berufsgenossenschaften informieren,
kann man  meiner meing nach auch anonym machen. Eigentlich wäre der Betriebsrat zuständig, aber offensichtlich
passiert da nix.

Die BG müsst dann Leute schicken, die den Schallpegel messen und enstprechende Massnahmen anmahnen.

Aber ich kann vesrtehen, das du so oder so da weg willts: CC ist oft Höllenjob . Wie regeln die dort Pausen?
Wieviele Gespräche hats du pro Tag?

Hörschaden: den kann man natürlich durch sowas bekommen: Tinnitus geht schon mal recht flott und ist schwer nachweisbar.
Zunächst könntest du aus dem Job rauskommen (nach einigen Arztbescuhen und Jobaufgabe auf ärztlcihes Anraten).
Aber mit Umschulung auf dieser Basis, da bist du noch lange nicht.

Wenn du einen Lehrherrn findenkönntest und eine Möglichkeit, bei möglichst niedrigen Kosten noch nebenbei Geld verdienen,
sodass du über die Rudnen kommst, wäre das vieleicht noch der schnellste Weg, aber mir ist klar,dass das auch sehr schweirig
ist.

Ist es dir möglich, wenigstens in der telefonsichen IT-Beratung zu arbeiten: meist sind da die Gespräche länger, ggfs die Bedingunge günstiger.
Aber ist kene Gewähr.

[matten]

moin moin jobless0815
so wie ich das lese will und kann RedStar dort nicht mehr arbeiten und schon garnicht in einem Call Center.
warum soll er dann versuchen dort was zu ändern..
das macht nach meiner Meinung keinen Sinn.

mfg
matten

[jobless0815]

moin moin jobless0815
so wie ich das lese will und kann RedStar dort nicht mehr arbeiten und schon garnicht in einem Call Center.
warum soll er dann versuchen dort was zu ändern..
das macht nach meiner Meinung keinen Sinn.

mfg
matten

Mahlzeit;-), was ich da in bezg auf IT und CC schrieb war eher als Notlösung gedacht. Ich kann bestens nachvollziehen, dass
CC, insbesondere als Vollzeittätigkeit, absolut ätzend ist. Problem auch: wenn man dort einige Zeit gearbeitet hat, heisst das für die Vermittlunsbehörden, das man denen theoretisch (zumindets in vielen Großstädten) dutzende Jobs genau in diesem Bereich anbieten kann... . Dann kommt man kaum raus dieser CC-Mühle.

[RedStar]

Sooo, entschuldigt das ihr lang nix von mir gehört habt. Ich versuche mir die 10 EUR vom Arzt zu sparen und gehe mit meinen Wehwehchen erst nächstes Quartal hin. Im Moment geht es, vor der Arbeit 1-2 Bier und es macht Spaß. Letztens ging eine Memo rum das durch die schlechten Absatzzahlen (Inbound, Kundenservice wohlgemerkt) einige MA entlassen werden sollen, es sei denn die Quote erhöht sich. Was ich früher im anderen Center für Provisionen nicht gemacht habe, mach ich jetzt provisionsfrei. Infomaterial = Auftragsbestätigung, lügen und betrügen um den Job zu halten, ich guck im Aufzug gar nimmer in den Spiegel. Naja, sollte ich mal fliegen werde ich umfassend auspacken und ein Geständnis ablegen... aber das soll Thema hier nicht sein.

[euerHofnarr]

wie ? Vor der Arbeit ein bis zwei Bier
Mache keinen Quatsch, und passe auf deine psychische und koerperliche Gesundheit auf.

[RedStar]

wie ? Vor der Arbeit ein bis zwei Bier
Mache keinen Quatsch, und passe auf deine psychische und koerperliche Gesundheit auf.

Na wenn man dauernd Spätschicht hat und ein Anhänger von kein Bier vor 4 ist, dann passts doch.  Was sol man sonst am Vormittag tun wo die Freundin arbeiten ist und man wartet endlich arbeiten gehen zu dürfen.

[Ocean]

Hallo,

ich habe auf "ärztlichen Anratens" gekündigt, wie es korrekt heißt. Ich bin seit vielen Jahren in psychiatrischer Behandlung. Und als ich es küzrlich im CallCenter gesundheitlich bzw. seelisch nicht mehr ausgehalten habe (tagtäglich von Kunden angeschrien zu werden), habe ich mit der Psychiaterin gesprochen. Nun habe ich es schriftlich, dass ich für Arbeiten in CallCentern nicht (mehr) tauglich bin...

Grx