„Solidarisch in Gröpelingen“https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-west_artikel,-gemeinsam-stark-_arid,1669298.html (https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-west_artikel,-gemeinsam-stark-_arid,1669298.html)
Gemeinsam stark
Im Bremer Westen wächst die neue Stadtteilgewerkschaft „Solidarisch in Gröpelingen“ heran und will gemeinsam für die Sache kämpfen.
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"Supersache": Viele Gröpelinger haben Stephan Heins und Sabine Zimmer schon ihr Herz ausgeschüttet.
„Hallo – haben Sie mal einen Moment Zeit?“ Wenn die Gruppe „Solidarisch in Gröpelingen“ im Stadtteil ihr weißes Zelt aufschlägt und Flyer in den verschiedensten Sprachen verteilt, dann dauert es meist nicht lange, bis Passanten neugierig zuhören und ihren Gesprächspartnern ihr Herz ausschütten. Von Schikanen durch den Arbeitgeber ist dann zum Beispiel zu hören, von Problemen mit dem Amt oder von der Wohnungsbaugesellschaft, die ihre Mieter in schimmeligen Wohnungen sitzen lässt. Erst kürzlich war es an einem Sonnabendnachmittag wieder so weit: Beim Eingang in den Grünzug an der Ecke Moorstraße / Selsinger Straße sprachen sechs Mitglieder der Gruppe Vorübergehende an und erzählten ihnen von ihrer Idee: „Wir wollen Leute zusammenbringen und versuchen, gemeinsam für unsere Sache zu kämpfen.“ Spontane Reaktion eines Angesprochenen: „Supersache – genau das brauchen wir hier in Gröpelingen!“ Es gab aber auch zurückhaltendere Stimmen: „Ich glaube mal, das wird nix!“
Wer weiß. Denn die Gruppe ist höchst rührig und tut viel für ihr erklärtes Ziel: sich gemeinsam organisieren. Seit den ersten zarten Anfängen vor einem guten halben Jahr wächst „Solidarisch in Gröpelingen“ beständig und über die Stadtteilgrenzen hinaus. Menschen verschiedenster Nationalitäten machen mit, und neben Leuten aus Gröpelingen und Walle kommen regelmäßig Engagierte aus der Neustadt, aus dem Steintor, aus Woltmershausen und Huchting. Darunter viele, die in der einen oder anderen Weise von Parteipolitik, Gewerkschaften oder anderen etablierten Organisationen enttäuscht sind. „Das ist mir zu weit von der Realität entfernt“, erzählt zum Beispiel ein junger Mann. Eine Frau ergänzt: „Es geht darum, dass Politik wieder zu uns Menschen zurückfindet und dass wir selbst unseren Alltag gestalten.“
Mit dabei ist Stephan Heins, der sich auch als Parteiloser im Gröpelinger Beirat engagiert. „Ich lebe seit vielen Jahren in Gröpelingen und sehe, wie es für viele im Stadtteil immer schwieriger wird“, erzählt er. „Wenn man hinter die Fassaden schaut, dann sieht man viele Probleme. ‚Solidarisch in Gröpelingen‘ möchte die Vereinzelung der Menschen hier in Gröpelingen aufheben und einen kollektiven Zusammenhalt schaffen.“ Dabei gehe es darum, gemeinsam Probleme zu lösen, Erfahrungen weiterzugeben und als Nachbarn – egal aus welchem Land – wieder mehr zusammenzuwachsen.
Zusammenhalt der Gröpelinger
„Wir haben irgendwann gemerkt, dass das Miteinander verloren gegangen ist“, sagt Stephan Heins. Zwar höre man immer wieder vom großen Zusammenhalt der Gröpelinger – diesen gebe es aber in einzelnen Quartieren inzwischen nicht mehr, ergänzt Sabine Zimmer: „Das liegt zum Beispiel daran, dass die Mieter in manchen Nachbarschaften häufig wechseln. Es gibt zwar durchaus innerhalb einzelner Communitys enge Strukturen, aber nicht darüber hinaus.“
Probleme mit dem Amt, mit der Arbeit oder was auch immer ließen sich aber nur mit vereinten Kräften lösen, sind Heins und Zimmer überzeugt: „Wir wollen deshalb eine Struktur aufbauen, um uns gegenseitig zu helfen, zu unterstützen und zu ergänzen.“ Dabei könnten zum Beispiel gemeinsame Aktionen organisiert werden oder es könnten Erfahrungen weitergegeben werden, wenn es um Probleme gehe, die auch jemand anderes aus der Gruppe schon einmal hatte. Einen konkreten Fall gab es schon, dem die Gruppe gemeinschaftlich eine Wende zum Positiven geben konnte: Eine Leiharbeitsfirma hatte sich einer erkrankten Mitarbeiterin entledigt, indem ihr eine Selbstkündigung zur Unterschrift vorgelegt worden war. Was sie da unterschrieb, wurde der Frau dabei allerdings nicht erklärt. Das Jobcenter verhängte daraufhin eine Sperrfrist für ihr Arbeitslosengeld; bei Solidarisch in Gröpelingen wurde ihr geholfen, dagegen Widerspruch einzulegen. „Wir haben ihr außerdem angeboten, mit ihr zum Arbeitgeber zu gehen“, erzählen Stephan Heins und Sabine Zimmer. Dies sei dann aber nicht mehr nötig gewesen.
Das Thema Zeitarbeit beschäftigt die Gruppe derzeit besonders intensiv. Hintergrund ist eine Gesetzesänderung im April. Demnach müssen alle, die länger als neun Monate in einem Betrieb arbeiten, denselben Lohn wie ihre festangestellten Kollegen bekommen. Dies führt Stephan Heins zufolge dazu, dass viele Unternehmen Leiharbeitern zum Jahresende gekündigt hätten, um neue einzustellen. Kürzlich hat die Gruppe rund ums Güterverkehrszentrum Flyer verteilt, um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen und dagegen aktiv zu werden. Denn, so Heins: „Leiharbeit nutzt diejenigen aus, die so arbeiten müssen, und bedroht auch die Arbeitsbedingungen der Festangestellten.“
Bei aller Fachkenntnis – eine Beratungsstelle kann und will Solidarisch in Gröpelingen ausdrücklich nicht sein. „Es geht nicht um eine Dienstleistung oder um Sozialarbeit, sondern darum, zusammen aktiv zu werden“, betonen Heins und Zimmer. Wichtig sei der Gruppe außerdem, sich nicht ausschließlich mit Problemen zu beschäftigen. Deshalb lädt die Stadtteilgewerkschaft auch regelmäßig zu Filmabenden ein und schafft daneben Möglichkeiten, sich über kulturelle Themen auszutauschen, zusammen zu kochen oder sich einfach nur mal so im „Café Solidarisch“ zu treffen. Das findet momentan noch im „Mosaik“ am Liegnitzplatz und im Bewohnertreff an der Rostocker Straße statt. Geplant ist, demnächst einen eigenen Stadtteilladen als Treffpunkt zu eröffnen. Und auch auf Facebook ist die Gruppe natürlich vertreten. Für die Zukunft gibt es ambitionierte Pläne: „Es wäre schön, wenn es ähnliche Zusammenschlüsse irgendwann zum Beispiel auch in Hemelingen oder Huchting gäbe“, sagt Sabine Zimmer.
Revolutionäre Stadtteilarbeithttps://www.neues-deutschland.de/artikel/1075627.linke-basisarbeit-revolutionaere-stadtteilarbeit.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1075627.linke-basisarbeit-revolutionaere-stadtteilarbeit.html)
Drei Initiativen wollen Anwohner_innen über Hilfe bei Alltagsproblemen organisieren
Von Florian Kastl
Dass viele Menschen in Großstädten nicht einmal die eigenen Nachbarn kennen, ist mehr als nur Klischee. Linke Stadtteilprojekte möchten das ändern - indem sie Bewohner_innen zum solidarischen Miteinander einladen. Im Zuge einer Veranstaltung der Gewerkschaftslinken Hamburg stellten sich drei solcher Initiativen aus Hamburg und Bremen vor: Wilhelmsburg Solidarisch, St. Pauli Solidarisch und Solidarisch in Gröpelingen.
Gröpelingen ist nicht unbedingt einer der Bremer Stadtteile, die den Glanz vergangener Hansetage tragen. Viele Erwerbslose, hohe Kriminalität und soziale Probleme machen ihn zum vermeintlichen Problembezirk. Genau hier sind Stephan Heins und Sabine Zimmer aktiv. Mit der Initiative »Solidarisch in Gröpelingen« betreiben sie etwas, was Sabine Zimmer »revolutionäre Stadtteilarbeit« nennt. Angetrieben sahen sich die Bremer von zwei Faktoren. Einerseits sei man mit der radikalen linken Praxis unzufrieden gewesen. »Viele wollen von oben die Machtverhältnisse verschieben«, so Sabine Zimmmer, »Sie arbeiten oft gegen die Gesellschaft«.
Dazu kommt eine gewerkschaftliche Komponente: Gerade durch die Zunahme von Leiharbeit trauten sich viele Arbeiter_innen nicht mehr, sich zu organisieren, weiß Stephan Heins. Es sollte also eine Art Stadtteil-Gewerkschaft her. Die Idee: Man organisiert die Menschen einfach außerhalb der Arbeitsplätze und vermindert so die Gefahr, dass der drohende Jobverlust sie davon abhalten könnte, aktiv zu werden. Doch selbst abseits der Werktätigkeit stehe man hier bisweilen vor Problemen. Bei einer Zusammenkunft von Mieter_innen beispielsweise. »Erst bekamen wir einen Raum vom Quartiersmanagement für unser Projekt. Als man dort dann aber herausgefunden hat, dass wir eine Hausversammlung abhalten, hat man uns den Schlüssel direkt wieder abgenommen«, so Stephan Heins.
Die Ansprache der Menschen findet also direkt an deren Lebensmittelpunkt statt. Dabei geht es weniger um politische Mobilisierung, sondern vielmehr um Hilfe bei alltäglichen Problemen. Hartz IV, Mieterhöhung, Kündigungen. Gerade Gröpelingen als ethnisch vielfältiger Stadtteil sei für eine linke Gesellschaftsarbeit prädestiniert, findet Sabine Zimmer: »Leider haben nationalistische und religiöse Kräfte bereits ›gute Arbeit‹ geleistet.« Hier möchte man Alternativen bieten.
Die Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg ist ebenfalls sozial prekär. Hier gibt es seit 2014 die Stadtteil-Initiative »Wilhelmsburg Solidarisch«. Auch hier sind alle Bewohner_innen des Viertels eingeladen, bei individuellen Problemen zu einem der Treffen zu kommen. Schnell wird dann oft klar, dass diese Probleme eben weniger individueller, denn struktureller Natur sind. Um sich dagegen auch aktiv zur Wehr setzen zu können, gibt es bei »Wilhelmsburg Solidarisch« auch eine Kampf- und Streikkasse.
Doch nicht nur finanziell wird geholfen. An einem Bürotag werden unter anderem gemeinsam Briefe von Vermietern und Behörden geöffnet. »Viele haben alleine davor schon große Angst. Es könnte ja wieder eine Rechnung drin sein«, weiß Aktivistin Kathi aus Wilhelmsburg. Aus einer Enttäuschung vom radikallinken Aktivismus sei man hier aber nicht gestartet, so die Aktivist_innen. Vielmehr spielten Erfahrungen rund um Räumungen in Berlin eine Rolle. Dort habe es stadtteilübergreifende Organisationstreffen geben, die sehr viel Zeit in Anspruch genommen haben. Also habe man beschlossen, sich in den Vierteln auf einer überschaubaren Ebene zu organisieren.
Der Sprung über die Elbe nach Norden führt nach St. Pauli, wo sich jüngst ebenfalls eine linke Stadtteil-Initiative gegründet hat - nach Vorbild der Wilhelmsburger. »Wir sind keine Sozialberatung«, sagt Aktivist Philipp. Noch aber ist die Initiative von St. Pauli im Entstehen begriffen. Um die zehn Menschen kämen im Schnitt zu den Treffen. Kritisch sei es auf St. Pauli nicht nur um die steigenden Mieten bestellt. Auch rassistische Polizeikontrollen gehörten zu den Themen auf der Agenda. Im Gegensatz zur Insel Wilhelmsburg sind die Voraussetzungen rund um Hamburgs Vergnügungsviertel jedoch anders. Hier möchte man von anderen Stadtteilprojekten lernen. Sabine Zimmer aus der Bremen Initiative ist zuversichtlich: »In unserer Arbeit haben wir bereits jetzt gesehen, was mit linker Stadtteilarbeit möglich ist.«
Gemeinsam gegen Jobcenter und Verdrängunghttps://www.neues-deutschland.de/artikel/1090992.gemeinsam-gegen-jobcenter-und-verdraengung.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1090992.gemeinsam-gegen-jobcenter-und-verdraengung.html)
Die »Solidarische Aktion Neukölln« will Nachbar_innen organisieren, ohne dabei bloße soziale Arbeit zu verrichten
»Das Jobcenter nervt? Deine Miete wurde erhöht? Dein Chef stresst Dich?« Falls das zutreffe, dann solle man zur »Solidarischen Aktion Neukölln« (SolA) kommen. Ein Flyer mit dieser Einladung wird seit einigen Wochen regelmäßig vor Jobcentern, auf Märkten und öffentlichen Plätzen in dem Berliner Stadtteil verteilt. An der verantwortlichen Initiative, die sich im vergangenen Jahr gegründet hat, beteiligen sich nach eigener Aussage Menschen, die in Neukölln wohnen und sich in der Vergangenheit mit ebenjenen Jobcentern, Chefs oder Vermieter_innen auseinandersetzen mussten. Dabei hätten sie die Erfahrung gemacht, dass man alleine wenig erreichen kann und sich daher zusammenschließen müsse.
»Nachbar_innen helfen Nachbar_innen«, beschreibt Anne Seeck, die zu den Mitbegründerinnen der SolA gehört, das Grundprinzip ihrer Stadtteilarbeit. Um bloße soziale Arbeit geht es ihr aber nicht. »Wir unterstützen uns bei unseren Problemen.«
Zu den Neuköllner_innen, die sich von dem Angebot angesprochen fühlten, gehören laut der Gruppe auch Mieter_innen, denen im Februar 2018 Gas, Wasser und Heizung abgestellt wurden. Aktuell unterstützt die Initiative eine Mieterin, die eine Kündigung wegen Eigenbedarfs erhalten hat, nachdem sie eine Mieterhöhung erfolgreich verhinderte. Die SolA mobilisierte zum Kündigungsprozess vor das Amtsgericht.
Die Gruppe versucht auch, im Stadtteil politisch zu intervenieren. So sagte die Neuköllner Zeitung »Kiez und Kneipe« im Mai 2017 eine Veranstaltung mit dem AfD-Rechtsaußen-Politiker Andreas Wild ab, nachdem die SolA einen Aufruf gegen die Veranstaltung verfasst hatte. Als dann im Herbst 2017 bekannt wurde, dass ein Start-up-Unternehmen in der Alten Post in Neukölln sein Domizil eröffnen wollte, forderte die SolA »Wohnungen für alle statt Start-up-Kultur«.
Auch an der Mobilisierung zur berlinweiten Mieter_innendemonstration im April 2018 beteiligte sich die Gruppe. Unter dem Motto »5000 Flyer für Neukölln« sprachen die Aktivist_innen zahlreiche Menschen an, die sich vorher noch nie an einer Demonstration beteiligt hatten. Für Matthias L., der seinen vollen Namen nicht in der Zeitung lesen will, ist dies ein zentrales Moment bei der Arbeit von SolA. »Wer sich mit anderen zusammen gegen Schikanen im Job oder beim Vermieter wehrt, geht dann bestenfalls auch auf eine Demonstration gegen hohe Mieten oder fordert die Enteignung der Deutsche Wohnen«, hofft der Aktivist. Matthias L. hatte einige Jahre im Berliner »Bündnis gegen Zwangsräumung« mitgearbeitet, ehe er Teil der Neuköllner Initiative wurde.
In der letzten Zeit haben viele außerparlamentarische Linke den Stadtteil als Ort der Organisierung neu entdeckt. Die Bremer Gruppe »kollektiv« stellte in einem Text die These auf, dass die Selbstorganisierung in den Betrieben durch den neoliberalen Umbau der Arbeitsorganisation und die Flexibilisierung der Belegschaften schwieriger geworden sei. Deswegen seien vor allem arme Stadtteile wieder verstärkt in den Fokus linker Organisierungsarbeit gerückt. Damit solle verhindert werden, dass der in vielen Betrieben erfolgreiche neoliberale Umbau auch in diesen Stadtteilen zum Tragen komme.
Die Organisierungsversuche finden so in vielen Orten Deutschlands statt. Schon einige Jahre engagiert sich etwa das Bündnis »Hände weg vom Wedding« in dem ehemaligen Berliner Arbeiterstadtteil. Nicht erfolglos, wie sich an der alljährlichen Stadtteildemonstration am 30. April zeigt. Mittlerweile wächst der Kreis der Gruppen aus dem Kiez, die sich an der Vorbereitung der Demonstration beteiligen. Die Hamburger Initiative »Wilhelmsburg solidarisch« will ebenfalls ein Anlaufpunkt für Menschen des proletarischen Stadtteils bei »Problemen rund um Arbeit, Aufenthalt, Jobcenter und Wohnen« werden. Offen bleibt, ob es den Projekten gelingt, sich langfristig in den Stadtteilen zu etablieren und auch untereinander von Erfolgen wie Misserfolgen zu lernen.
Was haben Solidarisch in Gröpelingen und der länderübergreifende Streik bei Amazon miteinander zu tun?https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=276887686253026&id=239290850012710&__tn__=K-R (https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=276887686253026&id=239290850012710&__tn__=K-R)
Vom 16. - 18. Juli diesen Jahres fand der erste gemeinsam koordinierte Streik von Amazon Arbeiter*innen aus Madrid (San Fernando de Henares) und den Werken in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz in Deutschland statt. Der 72 stündige Streik wurde zudem von Protestaktionen in einigen Amazon Lagern in Polen begleitet.
Amazon ist bekannt für die ultra schlechten Arbeitsbedingungen: Die Arbeiter*innen erzählen von extremen Leistungsdruck, extrem eintöniger Arbeit, Überwachung, Einschüchterung und Gängelungen, schlechter Bezahlung etc. Viele klagen über Gesundheitsprobleme. Deshalb überrascht es nicht, dass sich in einigen der Amazon Werken seit Jahren Protest regt: “Seit wir begonnen haben zu streiken, steigt mein Lohn und die Bedingungen werden besser”, erzählt ein Arbeiter aus Bad Hersfeld. Obwohl Amazon weltweit operiert, gab es jedoch bisher keine länderübergreifenden Streiks.
Deshalb ist der gemeinsame Streik in Madrid und den Werken in der BRD ein Erfolg – trotz der brutalen Angriffe der spanischen Nationalpolizei auf die Streikenden in Madrid (mit Verletzten und Verhafteten). Der Streik hat gezeigt, dass sich Menschen über Ländergrenzen hinweg organisieren und gemeinsam für ihre Forderungen kämpfen können. Insofern war der Streik ein Zeichen der internationalen Solidarität zwischen den Arbeiter*innen von Amazon und ein wichtiger Schritt im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen.
Wir von Solidarisch in Gröpelingen freuen uns sehr, dass wir Teil dieser internationalen Koordination des Streiks waren.
Am 10. März haben uns Arbeiter*innen von Amazon aus Deutschland und Polen in unserem Stadtteilladen besucht und über ihren Arbeitskampf erzählt. Seit mehr als fünf Jahren organisieren und kämpfen sie in Bad Hersfeld gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Währenddessen verdient der Amazon Chef Jeff Bezos mit der Ausbeutung der Leute Milliarden. Christian Krähling, Arbeiter bei Amazon in Bad Hersfeld betonte während der Veranstaltung in Gröpelingen entsprechend: „Wir Arbeiter und Arbeiterinnen von Amazon haben Jeff Bezos zum reichsten Mann der Welt gemacht und nicht seine „großartige“ Geschäftsidee.“
In der selben Woche, in der die Arbeiter*innen von Amazon uns in Gröpelingen besucht haben, erreichte uns die Nachricht, dass die Arbeiter*innen im Lager San Fernando de Henares bei Madrid entschieden haben, am 21. und 22. März zu streiken. Da bei Solidarisch in Gröpelingen auch einige Personen organisiert sind, die aus Spanien kommen, war es möglich, Kontakt mit den Arbeiter*innen von Amazon in Madrid aufzunehmen und spontan eine Solidaritätsreise zum Streik zu organisieren. Zusammen mit Arbeitern aus Bad Hersfeld besuchten einige von uns die streikenden Kolleg*innen in Madrid, nahmen an den Streikposten und Demonstrationen teil, tauschten Erfahrungen aus und zeigten ihre Solidarität. Einige Wochen nach dem Besuch in Madrid reisten Kollegen und Kolleginnen aus Madrid nach Berlin, um an den Protesten gegen die Preisverleihung an Jeff Bezos teilzunehmen und sich mit Arbeiter*innen aus den deutschen Amazon Lagern zu treffen.
Der Besuch in Madrid war enorm wichtig, um die Arbeitskämpfe bei Amazon in Spanien, Deutschland und Polen miteinander zu verbinden und Kontakte aufzubauen. Gleichzeitig war er wichtig, um zu zeigen, dass die Probleme und Arbeitskämpfe von Arbeiter*innen in verschiedenen Ländern sehr ähnlich sind und die nationalen Grenzen, die uns trennen, überwunden werden müssen.
Und wir in Gröpelingen haben einmal mehr gelernt, wie wichtig es ist, die Isolation zu durchbrechen und gemeinsam über unsere Erfahrungen auf der Arbeit zu sprechen, sich über die Schwierigkeiten im alltäglichen Leben auszutauschen, sich Mut zu machen, von Widerständen und Kämpfen zu erzählen, Kontakte zu knüpfen und sich zu organisieren.
Einige der Kolleg*innen, die wir in Madrid persönlich kennen gelernt und mit denen wir zusammen an den Streikposten gestanden haben, wurden während des Streiks in Madrid von der Polizei verletzt und verhaftet. Ihnen gilt insbesondere unsere Solidarität und Unterstützung !
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SiG Aktivist und Christian von Amazon Bad Hersfeld beim streik in Madrid
In Gostenhof ist genau das passiert, was auch in Berlin Kreuzberg oder Neukölln durchexerziert wurde. Ein alter ArbeiterInnenstadtteil mit billigen Wohnraum wird von Studierenden und KünstlerInnen bezogen, die zwar über wenig Geld verfügen aber einen höheren kulturellen Anspruch in den Stadtteil mit-und einbringen. Ateliers und Kneipen werten den Stadtteil als Folge kulturell auf. Das hätte ans ich noch keinen Einfluss auf unsere Mieten, wären da nicht die InvestorInnen, die immer auf der Suche nach neuen Gebieten sind, die sich als Anlageobjekte lohnen. Alte Häuser werden aufgekauft und saniert – oder auch nicht – weitervermietet. Die Miete steigt so oder so weil man als GostenhoferIn für die Marke GOHO mitbezahlt – ob man das will oder nicht. Die alten Häuser werden meist tatsächlich saniert/renoviert. Aber nicht etwa weil es heutzutage selbstverständlich sein sollte, eine Heizung oder gut isolierte Fenster. Nein, der Grund ist schlichtweg, dass dies zur Begründung einer Mieterhöhung ausreicht und die VermieterInnen so ihre Profitspanne noch einmal vergrößern können. Letztendlich werden viele Mieterhöhungen mit der Angleichung an den Mietspiegel gerechtfertigt- Dieser Prozess ist für normale MieterInnen nicht durchschaubar. Alle zwei Jahre wird dieser Mietspiegel quasi ausgehandelt. Die Macht der großen Immobilienkonzerne in diesen Gremien lässt sich nur erahnen.Quelle: https://www.redside.tk/cms/2018/12/18/kein-geschaeft-mit-unserem-viertel-gostenhof-ist-keine-marke/
Was tun gegen Vonovia?
https://kielkontrovers.wordpress.com/2019/01/13/was-tun-gegen-vonovia-vonovia_sucks/
Es ist auch eine Diskriminierung bei der Wohnungsvergabe zu belegen. Diskriminiert werden Migranten, Arme und Alte, Kranke, Betreute und Pflegebedürftige. Eindrucksvoll war die Schilderung einer Sozialarbeiterin, die beruflich für betreute Menschen Wohnungen sucht. In dieser Funktion erhielt sie stets Absagen von Vonovia, obwohl gleichzeitig Vonovia online freie Wohnungen anbietet. Als sie sich unter anderem Namen wieder an Vonovia wandte, um für sich eine Wohnung zu finden, war es kein Problem. Direkt auf die unterschiedliche Behandlung von Wohnungssuchenden angesprochen, reagierte Vonovia überraschend ehrlich: Bei der Situation auf dem Wohnungsmarkt könne man sich die Mieter halt aussuchen. Wir haben einige Aussagen, die das so bestätigen.Das betrifft aber nicht nur Vonovia, da machen inzwischen die meisten Vermieter so. >:(
Der Vorschlag zur Rekommunalisierung von Wohnraum wurde zwiespältig gesehen. Natürlich wollte man den Wohnraum Vonovia entreißen, aber brachte Beispiele aus anderen Städten, in denen Spekulanten Wohnraum für einen Appel und n Ei erstanden haben und dann die Kommunen es für eine horrenden Betrag zurückkauften.Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das geht in diesem System nicht durch. Die Eigentumsgarantie des Art. 14 GG schützt leider auch solche Verbrecher wie Vonovia.
[...]
daß sich die Spekulanten das Recht an dem Wohnraum verspielt haben. Wir sollten knallhart die entschädigungslose Enteignung fordern.
Hört sich an, als könnte sich da was entwickeln!Hoffentlich.
Das betrifft aber nicht nur Vonovia, da machen inzwischen die meisten Vermieter so. >:(Vonovia ist der größte (vielleicht auch am besten organisierte) Spekulant und Abzocker. Deshalb haben sich Proteste an diesem Namen entzündet. Doch die Proteste und Aktionen sollen nicht auf Vonovia begrenzt bleiben.
Alles nur eine Frage der Machtverhältnisse und des gesellschaftlichen Drucks. Das GG ist nichts weiter als ein Stück Papier.daß sich die Spekulanten das Recht an dem Wohnraum verspielt haben. Wir sollten knallhart die entschädigungslose Enteignung fordern.Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das geht in diesem System nicht durch. Die Eigentumsgarantie des Art. 14 GG schützt leider auch solche Verbrecher wie Vonovia.
Auch in Kiel ist die Unzufriedenheit mit VONOVIA großhttps://bezahlbar-wohnen.org/2019/01/20/auch-in-kiel-ist-die-unzufriedenheit-mit-vonovia-gross/
Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das geht in diesem System nicht durch. Die Eigentumsgarantie des Art. 14 GG schützt leider auch solche Verbrecher wie Vonovia.
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Aber ein wichtiges, denk mal an die Hartz-IV-Sanktionen. Ohne dieses "Stück Papier" gäbe es dieses Verfahren nicht.Alles nur eine Frage der Machtverhältnisse und des gesellschaftlichen Drucks. Das GG ist nichts weiter als ein Stück Papier.daß sich die Spekulanten das Recht an dem Wohnraum verspielt haben. Wir sollten knallhart die entschädigungslose Enteignung fordern.Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das geht in diesem System nicht durch. Die Eigentumsgarantie des Art. 14 GG schützt leider auch solche Verbrecher wie Vonovia.
https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,27342.msg283788.html#msg283788Ist euch mal aufgefallen, daß das GG zwar wie eine Verfassung geschrieben ist, aberEinerseits hast du recht.
genau genommen keine ist ? Das wir uns keine Verfassung gegeben haben, obwohl es nach einer
Wiedervereinigung so vorgesehen war ?
Andererseits müsste eine Verfassung per Volksabstimmung beschlossen werden. Angesichts der zunehmenden Massenverblödung könnte da gegenwärtig so ziemlich jeder neoliberale Schwachsinn drinstehen, könnten die Grundrechte auf diesem Weg komplettt abgeschafft werden; die meisten Leute sind so hirntot, die würden das absegnen, weil sie die Tragweite nicht begreifen.
Mir graut vor dieser Vorstellung, da behalte ich lieber das provisorische Grundgesetz.
Als das Kapital wieder deutsche Soldaten in alle Welt schicken wollte, wurde das GG kurzerhand geändert.Was bei Art. 14 aber nicht so einfach ist, siehe Art. 79 Abs. 3 GG.
Im Artikel 14 GG steht folgendes:Eine Enteignung ist möglich, aber eine entschädigungslose Enteignung nicht.Zitat(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.Da sehe ich jetzt nicht, das eine Enteignung unmöglich ist.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das geht in diesem System nicht durch.Macron hat seine Steuererhöhungen zurückgenommen und zusätzlich soziale Verbesserungen angekündigt, allein wegen des Drucks der Gelbwesten von der Straße.
Frankreich wurde dabei sehr nachdrücklich aufgefordert, sein strukturelles Defizit weiter zu reduzieren.https://www.welt.de/wirtschaft/article185345702/Gelbwesten-Macrons-Zugestaendnisse-erfreuen-Italien.html
Nach ersten Einschätzungen könnte das französische Defizit nun aber sogar auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung und damit deutlich über die erlaubte Drei-Prozent-Grenze steigen.
...
Rom droht derzeit ein Defizitverfahren mit harten Sanktionen, obwohl das angekündigte Defizit lediglich bei 2,4 Prozent liegt. Zwar ist die Staatsverschuldung mit 131 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Italien höher als in Frankreich (97 Prozent). Doch die Franzosen gehören auch in dieser Disziplin gerade nicht zu den Musterschülern. Die von Maastricht erlaubte Obergrenze liegt bei 60 Prozent.
Hartz IV wäre ein wert- und folgenloses Papier, hätten die Gewerkschaften einen Generalstreik organisiert. Der DGB hat sich aber hinter die SPD und Hartz IV gestellt. Der Druck von der Straße war zu gering, der Druck aus den Betrieben war nicht vorhanden.ZitatDas GG ist nichts weiter als ein Stück Papier.Aber ein wichtiges, denk mal an die Hartz-IV-Sanktionen. Ohne dieses "Stück Papier" gäbe es dieses Verfahren nicht.
Grundgesetz abschaffen und durch eine Verfassung ersetzenEin (in abgewandelter Form) Lieblingsthema der Reichsbürger. Interessiert mich null. Mich interessiert allein der Aufbau eines ökonomischen und politischen Drucks von unten. Blockaden und Arbeitsniederlegungen. Selbstorganisierung der Ausgebeuteten. Handfestes Zeug eben.
Dazu geht es zu vielen noch zu gut.Dieses Argument hasse ich. Diese scheiß Verelendungstheorie halte ich für grundfalsch. Oft gehen Menschen kampflos im Elend unter. 1968 war nicht deshalb ein Jahr der Rebellion, weil die Menschen nichts zu fressen hatten.
Ich akzeptiere diese in Stein gemeißelten Eigentumsverhältnisse nicht!Als das Kapital wieder deutsche Soldaten in alle Welt schicken wollte, wurde das GG kurzerhand geändert.Was bei Art. 14 aber nicht so einfach ist, siehe Art. 79 Abs. 3 GG.
Macron hat seine Steuererhöhungen zurückgenommen und zusätzlich soziale Verbesserungen angekündigt, allein wegen des Drucks der Gelbwesten von der Straße.Dieser Vergleich hinkt nicht nur, er humpelt wie ein einbeiniger Riese! :o Macron hat nichts, aber auch gar nichts an der französischen Verfassung geändert.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 79
(1) Das Grundgesetz kann nur durch ein Gesetz geändert werden, das den Wortlaut des Grundgesetzes ausdrücklich ändert oder ergänzt. Bei völkerrechtlichen Verträgen, die eine Friedensregelung, die Vorbereitung einer Friedensregelung oder den Abbau einer besatzungsrechtlichen Ordnung zum Gegenstand haben oder der Verteidigung der Bundesrepublik zu dienen bestimmt sind, genügt zur Klarstellung, daß die Bestimmungen des Grundgesetzes dem Abschluß und dem Inkraftsetzen der Verträge nicht entgegenstehen, eine Ergänzung des Wortlautes des Grundgesetzes, die sich auf diese Klarstellung beschränkt.
(2) Ein solches Gesetz bedarf der Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages und zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates.
(3) Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!
...von denen man ganz genau weiß, das sie die nächsten 20 Jahre...auf eine so lange politische Stabilität würde ich nicht setzen.
irgendwelchen MaximalforderungenWarum sogannte "Maximalforderungen" denn ein Schimpfwort und eine Gefährdung der Betroffenen bedeuten sollen, mag ich auch nicht verstehen. Eine bessere Welt, eine solidarische Gesellschaft, sind durchaus Maximalforderungen, die nicht von jetzt auf eben umzusetzen sind. Trotzdem muß man genau das vor Augen behalten, wenn wir uns in Alltagskämpfen Schritt für Schritt voranarbeiten.
Mich wundert es wirklich, wie staatstragend viele Linke sind und auch diejenigen, die sich für linksradikal halten. Es fehlt tatsächlich oftmals die Phantasie, daß alles anders aussehen könnte, was wir so als "Normalität" kennen.Kommt daher, dass sich seit 70 Jahren (das sind mehrere Generationen) nicht viel geändert hat. Viele Menschen halten es für normal, gegen Lohn arbeiten zu gehen und Miete zu zahlen etc. Das färbt auch auf Linke ab.
Die Dinge können sich weitaus schneller ändern, als man ahnt.Ich hoffe, dass das die letzte Krise des Kapitalismus sein wird und dass danach eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft folgt.
Was meint ihr, was die Krise, die gerade vor der Tür steht und wohl schlimmer als die von 2008 werden dürfte, mit den gesellschaftlichen Verhältnissen anrichtet?
Ich habe davor keine Angst. Mein Lohn ist eine Unverschämtheit, die zum Leben nicht reicht und ich habe kein nennenswertes Vermögen. Ich kann bei einer Revolution nichts verlieren, sondern nur an Freiheit und sozialer Sicherheit gewinnen. Außerdem kann man im Kapitalismus -aufgrund seiner Krisenhaftigkeit- nur max. zwei bis drei Jahre im Voraus planen. Zumindes kommen alle 10 Jahre größere ökonomische Krisen auf, die Rückwirkungen auf das politische System haben. Also kann man eher von Instabilität als von Stabilität ausgehen.Zitat...von denen man ganz genau weiß, das sie die nächsten 20 Jahre...auf eine so lange politische Stabilität würde ich nicht setzen.
Ich wundere mich ein wenig über den hier verbreiteten Glauben an die Beständigkeit der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse. Noch mehr wundere ich mich vor der Angst, die man vor möglichen Alternativen hat.
Man muss sich klar werden, wie man leben will. Diese Frage steht nicht umsonst morgen auf der Tagesordnung der Montagsdemo Nürnberg. Wenn man geklärt hat, wie man leben will, kann man Forderungen aufstellen. Und das können nur Maximalforderungen sein. Jeder, der schon mal verhandelt hat, weiß: Man geht mit Maximalforderungen hin und versucht diese weitgehend durchzudrücken, indem man hoch pokert.Zitatirgendwelchen MaximalforderungenWarum sogannte "Maximalforderungen" denn ein Schimpfwort und eine Gefährdung der Betroffenen bedeuten sollen, mag ich auch nicht verstehen. Eine bessere Welt, eine solidarische Gesellschaft, sind durchaus Maximalforderungen, die nicht von jetzt auf eben umzusetzen sind. Trotzdem muß man genau das vor Augen behalten, wenn wir uns in Alltagskämpfen Schritt für Schritt voranarbeiten.
Unter solchen Vorzeichen sehe ich es weiter als Auszeichnung, als Verfassungsfeind bezeichnet zu werden.So sehe ich das auch.
Ich hoffe, dass das die letzte Krise des Kapitalismus sein wird und dass danach eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft folgt.
... weil ... verboten...
(...)
In diesem Thread geht es aber um Stadtteilarbeit und darum wie man den Menschen in ihrer akuten Situation weiterhelfen kann.
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(...)
In diesem Thread geht es aber um Stadtteilarbeit und darum wie man den Menschen in ihrer akuten Situation weiterhelfen kann.
(---)
...wie die Menschen sich gemeinsam und gegenseitig in ihrer akuten Situation weiterhelfen können.
klingt für mich besser. Für die schnelle Dienstleistung reicht auch die Awo. Und wenn man fragt, dann kommt schon häufig die Forderung nach Enteignung und Sozialisierung.
Ich finde es wenig zielführend bei solchen Diskussionen die Leute auf Gesetzes- und Verfassungstreue einzuschwören.Und ich finde es nicht fair, die Menschen nicht darüber aufzuklären, welche Hürden ihnen da im Weg stehen könnten.
Ich möchte nicht den Mietern helfen. Ich möchte, daß die Mieter sich zusammenschließen und für ihre Interessen gemeinsam kämpfen.Die Leute müssen lernen zu kämpfen und das kapitalistische System zu durchschauen.
Wie Fritz schon sagte, es waren die Mieter selbst, die sich Gedanken über Sozialisierung und Enteignung machten und eine Entschädigung für sehr unbefriedigend hielten.Wenn die Mieter die Enteignung von Vonovia wollen, dann sollten wir sie nicht daran hindern, dafür zu kämpfen. Denn die Eigentumsfrage ist die Kernfrage im Kapitalismus.
Ich finde es wenig zielführend bei solchen Diskussionen die Leute auf Gesetzes- und Verfassungstreue einzuschwören.
Es geht ja nicht darum, auf dem ganz großen Klageweg erfolgreich sein zu können. Da herrscht sowieso Klassenjustiz. Wer behauptet: Das klagen wir einfach durch, ist naiv und wurde hier eigentlich auch nicht gefordert, eher im Gegenteil. Bis zu einem bestimmten Punkt ist dieser Weg nützlich und notwendig, aber wir sollten vermitteln, dass es um mehr geht und auch mehr möglich ist, wenn wir uns zusammenschließen. Es geht mittlerweile um ein zutiefst empfundenes Unrecht und um Würde, wie es denn auch so schön im Grundgesetz steht.ZitatIch finde es wenig zielführend bei solchen Diskussionen die Leute auf Gesetzes- und Verfassungstreue einzuschwören.Und ich finde es nicht fair, die Menschen nicht darüber aufzuklären, welche Hürden ihnen da im Weg stehen könnten.
(...)
Danke.ZitatGrundgesetz abschaffen und durch eine Verfassung ersetzenEin (in abgewandelter Form) Lieblingsthema der Reichsbürger.
Ein (in abgewandelter Form) Lieblingsthema der Reichsbürger.Ach diese Reichsdeppen kann doch eh keiner ernst nehmen. Wenn es ihnen in den Kram passt berufen sie sich auf das GG und wenn nicht, behaupten sie, das das GG gar keine Verfassung ist, weil nicht Verfassung draufsteht! (https://www.smilies.4-user.de/include/Denken/smilie_denk_07.gif) (https://www.smilies.4-user.de)
Am 27.4. soll in Mettenhof eine Mieterdemonstration stattfinden. Ich weiß nicht, ob in dem Stadtteil jemals demonstriert worden ist.
denkt bitte morgen an die Demo in Mettenhof um 14:00 Uhr. Wir starten vom Famila-Parkplatz.
Gerade erhielt ich eine Nachricht von einem neuen Mitglied, dass unsere Plakate in der Roten Siedlung alle entfernt worden sind. Was in anderen Bereichen passiert ist, weiß ich noch nicht.
Das soll uns motivieren, auch den letzten Unentschlossenen zur Teilnahme zu bewegen.
Ja, stimmt, wir haben aber die Plakate ins Haus von innen aufgeklebt, die ganz großen sind wirklich verschwunden.
Aber alle haben sie gesehen, und gelesen.
Ich kann leider mit meinem Stock nicht mitgehen, aber im Geiste bin ich dabei... viel Glück euch allen...
8.5.19https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=383156138959513&substory_index=0&id=239290850012710
Solidarisch in Gröpelingen
Demonstration der vonovia Mieter*innen zeigt erste Erfolge !!
Vor einigen Wochen sind Mieterinnen und Mieter gemeinsam vor das vonovia Büro in Gröpelingen gezogen und haben dort öffentlichkeitswirksam ihre Forderungen abgegeben. Eine der Forderungen war, dass vonovia uns alle Rechnungen und Belege herausgibt, auf denen die Betriebskosten berechnet wurden. Damit wir überprüfen können, ob die steigenden Betriebskosten Abrechnungen auf falschen Berechnungen beruhen - wie nicht selten der Fall bei vonovia. Sollte sich das bewahrheiten, muss vonovia uns Geld zurück zahlen.
Eine Woche vor Ablauf der von uns gesetzten Frist sind beim Mieter*innen Komitee nun sechs große Ordner mit Rechnungen und Belegen eingetroffen. Wofür Anwälte und Mietvereine teils Jahre rechtlich kämpfen, haben wir durch unsere gemeinsame Aktion und den öffentlichen Druck in drei Wochen erreicht. Das zeigt einmal mehr, dass es sich lohnt, sich zu organisieren und zusammen zu kämpfen !!
Wenn vonovia denkt, wir sind von dem Papierberg abgeschreckt, haben sie sich getäuscht. Wir sind hoch motiviert, uns gemeinsam bei Kaffee und Kuchen durch die Rechnungen zu arbeiten und falsche Berechnungen aufzuzeigen.
Unsere Forderungen sind aber damit noch nicht erfüllt. Neben den Belegen haben wir von vonovia u.a. eine Liste mit allen geplanten Modernisierungen in Gröpelingen und lokale Ansprechpartner gefordert.
Unser Protest geht also weiter. Wir sind erst am Anfang und kommen gerade erst richtig in Fahrt. Das Schöne dabei ist, dass wir uns nicht nur erfolgreich gemeinsam wehren, sondern sich immer mehr Mieterinnen und Mieter untereinander kennen lernen.
Gentrifizierunghttps://de.wikipedia.org/wiki/Gentrifizierung
Als Gentrifizierung (von englisch gentry „niederer Adel“), auch Gentrifikation, im Jargon auch die Yuppisierung (siehe Yuppie), bezeichnet man den sozioökonomischen Strukturwandel großstädtischer Viertel durch eine Attraktivitätssteigerung zugunsten zahlungskräftigerer Eigentümer und Mieter als vorher und deren anschließenden Zuzug. Damit verbunden ist der Austausch ganzer Bevölkerungsgruppen.
Gentrifizierungsprozesse laufen nach typischen Mustern ab: Wegen niedriger Mietpreise sowie zunehmend attraktiver Lage werden einzelne Stadtteile für „Pioniere“ (Studenten, Künstler, Subkultur) attraktiv. Diese werten die Stadtteile durch kulturelle Aktivitäten auf und setzen einen Segregationsprozess in Gang. Künstler und Gastronomen etablieren sich und bringen weitere Interessenten in die Stadtteile. Studenten steigen ins Berufsleben ein, verdienen mehr Geld als zuvor und gründen Familien, womit ihr Wohnflächenbedarf steigt; damit hängt die Gentrifizierung also nicht immer vom Zuzug neuer Bewohner ab. Investoren sehen Chancen zur Wertsteigerung, Häuser und Wohnungen werden aufgekauft und restauriert, Szene-Clubs und Lokale entstehen. Die Mieten steigen und finanziell Schwache wandern ab. Die Bevölkerungsstruktur und der Charakter der Viertel wandeln sich.
Kunst-, Kultur-und Kreativstandorthttps://www.kieler-ostufer.de/fileadmin/pdf/Entwicklungsstrategie_Gaarden_hoch_10_endgueltig.pdf
Gaarden ist nicht nur ein multi-kultureller Standort, Gaarden ist auch äußerst kreativ. Untersuchungen haben gezeigt, dass es eine erhebliche Anzahl an Menschen in Gaarden gibt, die der Kreativ-oder Kulturbranche zuzurechnen ist oder sich in diesen Sektoren ehrenamtlich engagiert. In kaum einem anderen Kieler Stadtteil gibt es eine derart auf den eigenen „Kiez“ fokussierte Menge an Aktivitäten und Akteuren. Dass es trotz der relativ geringen Mieten noch nicht zu einer aus anderen Städten bekannten Gentrifizierung durch die Akteure aus Kultur-und Kreativwirtschaft gekommen ist, hat andere Ursachen (unter anderem Sicherheit). Doch liegt hier eine Menge Potenzial des innenstadt-nahen Ortsteils. Die Landeshauptstadt Kiel hat bereits vor einiger Zeit die Bedeutung dieser Szene erkannt und fördert entsprechende Aktivitäten. So werden unter anderem die Schleckergalerie oder der Verein Kulturwerft e.V. institutionell gefördert. Die Sommertheaterübertragung wird jährlich finanziert und die Kulturtage werden unterstützt. Der Gaardener Förderfonds entfaltet Aktivitäten im Stadtteil mit Hilfe des Programms „Soziale Stadt“; die Kultur-und Kreativwirtschaft wird alljährlich mit einer Förderung unterstützt, die insbesondere den kleineren Firmen und Trägern hilft. Darüber hinaus gilt es, nicht nur Bestehendes zu sichern, sondern weitere interessierte Menschen zu motivieren und zu unterstützen, sich kulturell und kreativ zu engagieren. Bildungsangebote durch die städtische Volkshochschule und die Musikschule Kiel sowie das Werftparktheater fördern den Kultur-und Kreativstandort vor Ort. Hier gilt es, die entsprechenden Angebote weiterzuentwickeln und Menschen zum Mitmachen zu animieren.
Aber unsere Flugblätter wurden auch von einfachen Leuten mit gemischten Gefühlen gesehen. Es war nicht allein das Problem, daß viele nichts mit dem Wort "Gentrifizierung" anfangen konnten, sondern es war der Aufbau des Flugblatts selbst. Erst am Ende stand, "Es spricht nichts dagegen, dass überall Konzerte und andere Kulturveranstaltungen stattfinden, zumal sie auch noch kostenfrei sind." Doch bereits in der Überschrift stand "Kulturrotation, die niemand braucht".Die Leute freuen sich über etwas Farbe im grauen Alltag, und das Flugblatt bezeichnet das schon in der Überschrift als falsch. Da haben wohl viele schon nicht mehr weiter gelesen.
Die Leute haben ein zumeist tristes Leben und genossen es, daß an allen Ecken Remmidemmi war, günstiges, teilweise kostenloses Essen, billiges Bier, Rock, Hiphop und Punk in der Eckkneipe, im Obdachlosentreff und an der Straßenecke, jede Menge feiernde Leute und kaum Autos auf der Straße. Und damit sahen sie uns als Spaßbremsen, die ihnen dieses kostenlose Vergnügen nicht gönnten.
[...]
Die zahllosen Gespräche waren super, doch mit dem Flugi kamen wir komisch rüber.
In der Künstlerszene, bei den Musikern, egal ob mit Dreadlocks oder schwarzrotem Stern am Revers kamen wir denkbar schlecht an. Sie fühlten sich persönlich angegriffen, weil wir sagten, daß die Kulturrotation niemand braucht. Sie freuten sich, endlich eine Spielwiese zu haben, auf der sie sich austoben können. Ihnen war es scheißegal, von wem es organisiert oder warum durchgezogen wurde. Egal wie alternativ, politisch bewußt oder "links" sie sich fühlen, sie ließen sich von Stadt, Bundesregierung und Spekulanten einspannen, doch sie interessierten sich allein für ihren Fun-Faktor bei der Sache. Sie werden die ersten Opfer der Gentrifizierung sein. Soll man dann mit ihnen solidarisch sein?Ja.
Sie werden die ersten Opfer der Gentrifizierung sein. Soll man dann mit ihnen solidarisch sein?Ja.
Das wird der Moment sein, in dem zumindest bei einem Teil dieser Leute ein Lernefffekt einsetzen wird, weil sie dann selbst betroffen sind.
Bürgerbeteiligung als Instrumenthttps://www.grin.com/document/111869
Die STEG führt „offene“ Planungsprozesse durch, an welchen die Betroffenen beteiligt und zur Mitwirkung aktiviert werden. Es ist der STEG wichtig durch konkrete Mitgestaltungsmöglichkeiten und transparente Entscheidungsprozesse Selbsthilfepotenziale zu aktivieren.
Kulturrotationhttps://www.kn-online.de/Kiel/Kiel-Gaarden-feiert-und-protestiert-bei-der-Kulturrotation
Gaarden feiert und protestiert
Mal lauschten ungefähr ein Dutzend Interessierte einer Darbietung, mal waren es mehr als hundert. So unterschiedlich wie die 41 Orte, an denen am Sonnabend zum zweiten Mal die Gaardener „Kulturrotation 143“ angeworfen wurde, gestaltetee sich auch der Zuspruch. Doch es gab auch Proteste.
Von Martin Geist
(https://abload.de/img/gaarden-feiert-und-prt8km9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gaarden-feiert-und-prt8km9.jpg)
Entspannte Szenerie vor dem Bioladen in der Medusastraße. Ganz ohne Strom unterhielten Liedermacher Rainer Lebemann und andere Akteure das Publikum.
Im Zeik, das als Abkürzung für den wenig eleganten Namen „Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität“ steht und ein Dach für viele jüngere Leute mit vielerlei Herkünften und Talenten bildet, wackelte schon früh am Tag die Bude. Brechend voll war es, als um 14 Uhr das „Bumm Bumm Orchestra“ seinen in Kiel mittlerweile sehr geschätzten Sound verbreitete. „Genau das wünschen wir uns“, freute sich Lea Lükemeier vom zusammen mit dem Wirtschaftsbüro Gaarden und dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur federführenden Büro Soziale Stadt. Bekannte Gruppen an weniger bekannte Orte bringen, das kann nach ihrer Überzeugung Effekte erzeugen, die weit über diese immerhin elfstündige Kulturrotation hinausreichen.
Auch die Künstler genossen die Veranstaltung
Eher nur das besagte Dutzend an Zuhörern war am Abend dabei, als in den Büros für Stadtteilentwicklung, also am Lea Lükemeiers Arbeitsplatz, das MSW Trio chillig-entspannten Jazz machte. Aber stimmig war auch das, denn erstens passten ohnehin kaum mehr Leute in den Raum. Und zweitens entfaltet sich diese Art von Musik im intimen Kreis besonders wirkungsvoll. So ähnlich sah das auch Bauchtänzerin Alexandra, die in der Vineta-Lounge vor überschaubarem Publikum auftrat und genau das sehr genoss. Ganz anders sah es schon ein paar Meter weiter hinterm Brunnen auf dem Vinetaplatz aus. Egal ob Big-Band-Sound oder Kinderkonzert, im Sonnenschein und unter durchweg blauem Himmel war immer jede Menge los. Nicht so wuselig, sondern im Gegenteil lauschig und poetisch ging es ein paar Meter bergauf an der Ecke Medusastraße/Kaiserstraße her. Liedermacher Rainer Lebemann trug vor dem Bioladen mit Ironie gespickte Alltagsgeschichten vor, gegenüber am Café Jupiter verbreitete Momen Shaweesh orientalische Klänge. Und ebenso wie bei diversen anderen Auftritten ging es in diesem kleinen Quartier ohne jeden Technik-Bombast zur Sache.
Einige Beiträge wirkten gewöhnungsbedürftig
Zuweilen sogar sehr munter rotierte die Kultur in den weniger zentralen Teilen von Gaarden. Sehr gelungen war das Hinterhofkonzert in der Heintzestraße mit der Band „Hamburg Gossenhauer“. Viel Spaß, flotte Sprüche und Gute-Laune-Musik ohne plumpe Schenkelklopferei prägten diesen Kulturbeitrag inmitten einer charmanten Hinter- und Innenhoflandschaft. Gleichfalls viel Interesse weckte ein Wohnzimmerkonzert in der Iltisstraße, sodass sich das Publikum gar im Treppenhaus staute. Andererseits: Vom Ambiente her war dieser Beitrag freundlich formuliert jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Was für die Vereinsgaststätte der TuS Gaarden gewiss nicht zutraf. Wirtin Sylvia Hildebrandt war in Sachen Kulturrotation erstmals dabei und hatte mit den „Old Sox“ gleich einen Volltreffer erwischt. Die in der Tat schon etwas betagten Herren interpretierten Klassiker von Cream und anderen Formationen aus der guten alten Zeit so schnörkellos und ehrlich, dass das Zuhören eine helle Freude war.
Das linke Lager trommelte gegen die Veranstaltung
Ihre helle Freude an der Gaardener Kulturrotation hatten allerdings nicht alle. Vor dem Libertären Laden in der Iltisstraße und vor dem Fire&Flames-Shop in der Kaiserstraße trommelte das linke Lager teils sehr lautstark gegen diese Veranstaltung. Die sei ein „plumper Versuch, die angeblich hässliche Braut für die Verwertung aufzuhübschen“ und mithin die Gentrifizierung von Gaarden voranzubringen. Auch sonst steckte reichlich Politik in diesem Kulturspektakel. Bei den Aktionen des städtischen Mädchentreffs auf dem Henry-Vahl-Platz zeigten die „Omas gegen rechts“ Flagge und erinnerten so freundlich wie bestimmt daran, dass Hass immer nur zu Krieg führen kann.
Aufstand gegen Vonovia hat sich gelohnthttps://www.kn-online.de/Kiel/Mieter-in-Kiel-meinen-Aufstand-gegen-Vonovia-hat-sich-gelohnt
Die Mieter in dem Vonovia-Hochhaus neben dem Holstein-Stadion in Kiel können vorerst aufatmen: Nach dem Protest gegen eine Modernisierung und damit verbundenen Mietsteigerungen hat der Konzern seine Pläne auf Eis gelegt. Vonovia und das Mieterkomitee halten sich bedeckt, nur ein Mieter redet über den Deal.
(https://www.kn-online.de/var/storage/images/kn/kiel/mieter-in-kiel-meinen-aufstand-gegen-vonovia-hat-sich-gelohnt/719880821-1-ger-DE/Aufstand-gegen-Vonovia-hat-sich-gelohnt_big_teaser_article.jpg)
Peter Schomaker und seine Nachbarn wehrten sich gegen die Modernisierung ihres Hochauses. Sie wünschten sich zwar die „längst fällige Sanierung, aber nicht auf Kosten von uns Mietern“.
...
„Alle im Haus bewerten das Ergebnis als Erfolg.“ Der Aufstand gegen Vonovia habe sich gelohnt. „Jetzt ist es wichtig, dass auch andere Menschen erfahren, dass man einen Teilerfolg erzielen kann, wenn man sich gegen einen großen Wohnungskonzern wehrt.“ Daher berichtet er, wie die Einigung mit Vonovia aussieht und warum sie zustande kam: Vonovia habe am dritten Verhandlungstreffen, das nicht im Vonovia-Büro, sondern erstmals in der Wohnung eines Komitee-Mitgliedes stattfand, mündlich zugesagt, das ganze Bauvorhaben für die nächsten drei bis fünf Jahre zu stoppen.
...
„Vor allem war es aber sehr wirksam, dass wir uns als Hausgemeinschaft schnell zusammengefunden und gemeinsam gewehrt haben. Von 53 Mietparteien in dem Haus haben sich 90 Prozent mit ihrer Unterschrift gegen die Modernisierung ausgesprochen.“
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Aber die Frau, die das Mietertreffen besuchte, arbeitete nicht nur da, sondern sie identifizierte sich mit dem, was sie da zu tun hat.
Der Bunker gehört Vonovia. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer wurde das Werk am 21. Juli 2017 feierlich enthüllt. Das Projekt entstand aus einer Kooperation mit dem Wirtschaftsbüro Gaarden.
Klassischer Fall von Jahrgangsbeste: https://www.szlz.de/startseite_artikel,-igs-traenen-nach-stimmungsvoller-abschiedszeremonie-_arid,137871.html
Sozialer Brennpunkt Kiel-Gaardenhttps://www.sueddeutsche.de/leben/sozialer-brennpunkt-kiel-gaarden-in-dem-haus-da-hinten-gibt-es-drogen-1.1486460
"In dem Haus da hinten gibt es Drogen"
Junkies vor dem Supermarkt, wilde Müllhalden und Schlägereien - Armut und Elend sind längst schon keine Stadtrandphänomene mehr. Szenen aus dem Zentrum von Kiel...
...
Warum soll Vonovia also angegrillt werden? Ich verstehe diese Metapher oder was es auch immer sein soll nicht.
Ich habe die Assoziation zum VERGASEN. Und das lässt mich erschaudern..
...
Ende April erschien die dritte Ausgabe der Weddinger Lokalzeitung “Plumpe”. Seit gut einem Jahr berichtet eine kleine Redaktion von lokalen Aktivist*innen über Initiativen und Aktionen, erzählt aber auch Geschichten über die eigensinnigen Bewohner*innen des Stadtteils im Nord-Westen Berlins. Wir sprachen mit zwei Redakteur*innen über Gegenöffentlichkeit im Stadtteil und motivierende Momente beim Aufbau einer linken Stadtteilzeitung.https://lowerclassmag.com/2019/07/08/gegenoeffentlichkeit-geht-auch-offline-die-weddinger-stadtteilzeitung-plumpe/
Mal positiv daran gedacht, das das "angrillen" hauptsächlich zum Zusammenkommen einläd ?
Und genau darum ging es ja wohl, das Nachbarschaft sich trifft.. Damit fängt alles weitere erst an..
(...)
bla bla- wie unreflektiert- schon mal dran gedacht, dass ich nicht der einzige bin der der Hemmung hätte.
"Vonovia angrillen" ist nicht positiv. Zusammen kommen ja bitte- vielleicht mal über eine positive Sprache nachdenken, die eben auch " "Hans und Franz und Emma und Erna" anspricht. Da sind in den Wohnungne meist keine Radikalinskies.
Vonovia
Mietertreffen sich
Onkel Tom
Antwort #89
auf dein Niveau? ne, lieber nicht
Meines Wissens ist Vonovia kein Steak. Auch nicht aus Tofu. Warum soll Vonovia also angegrillt werden? Ich verstehe diese Metapher oder was es auch immer sein soll nicht. Ich habe die Assoziation zum VERGASEN. Und das lässt mich erschaudern. Ich gehe nicht zum Angrillen von wem oder was. Angrillen ist eine freudige Bezeichnung, die ein Fleischvernichter nutzt, der mit Beginn der wärmeren Jahreszeit zum ersten Mal die Grillkohle entzündet um eben ungenießbare Nahrungsmittel zu produzieren und die Luft zu verpesten. Dabei werden meist große Mengen Alkohol konsumiert und es wird kräftig rum gepöbelt.https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,329009.msg349604.html#msg349604
Auf mich macht das einen abstoßenden Eindruck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das zu großer Akzeptanz führt. Die fünf Familien machen noch keinen Aufstand gegen die Vonovia.
Ausgangslage und Förderkulisse
Der ehemalige Werft-Arbeiterstadtteil Gaarden auf dem Kieler Ostufer zeichnet sich durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an (Langzeit-)Arbeitslosen, SozialhilfeempfängerInnen und MigrantInnen aus. Immer mehr Abwanderungen insbesondere von Besserverdienenden und Unternehmen des Einzelhandels mit höherwertigen Warenangeboten sind zu verzeichnen. Das schlechte Image des Fördergebietes "Kiel-Gaarden" verhindert die Ansiedlung von Geschäften und Bewohnern.
Deshalb wurden und werden im Fördergebiet zahlreiche Infrastruktur- sowie Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen mit Hilfe der Förderprogramme Soziale Stadt, URBAN (I) und URBAN II durchgeführt, um dem Verfall und der Segregation entgegen zu wirken. Dies geschieht in einem integrierten Handlungsansatz, der auch zum Ziel hat, die endogenen Potenziale zu aktivieren.
Ein Ansatz hierfür war die Initiierung des Arbeitskreises StadtTEILmarketing, mit dem vorhandene Potenziale geweckt und gebündelt werden sollten, um zielgerichtet an dem Thema gemeinsam arbeiten zu können.
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Ziel des Projektes "StadtTEILmarketing Gaarden"
Das StadtTEILmarketing Gaarden hat zum Ziel, das Gebiet mit seinem schlechtem Image positiv darzustellen, indem Potenziale aufgezeigt und Aktivitäten initiiert werden. Der Arbeitskreis ist auf Dauer angelegt, um eine nachhaltige Imageverbesserung zu sichern.
Der Arbeitskreis "StadtTEILmarketing" setzt sich zusammen aus Vertretern der Wohnungswirtschaft, dem Einzelhandel, dem Wohnungsamt der Stadt Kiel sowie Privatpersonen und geht zurück auf Beteiligungsveranstaltungen mit den o.a. Zielgruppen, die durch das Stadtteilmanagement Gaarden initiiert wurden.
...welcher Kapitalist läßt sich davon aufhalten? Staatsmacht angerufen...
Aber das nervt mich auch:
Zitat von: milchbrötchen am 11:11:52 Fr. 30.August 2019
...welcher Kapitalist läßt sich davon aufhalten? Staatsmacht angerufen...
ZitatAber das nervt mich auch:
Zitat von: milchbrötchen am 11:11:52 Fr. 30.August 2019
...welcher Kapitalist läßt sich davon aufhalten? Staatsmacht angerufen...
ja Kuddel- dann haben sich die Leute gewehrt, viel Nerven aufgebraten, sich evtl. auch strafbar gemacht...schlimme Wohnverhältnisse in Kauf genommen, Dauerbaustelle, Heizung abgestellt, Wasser abgestellt.. die Medien sind voll davon. Das Recht ist in diesen Fällen auf der Seite der Betroffenen- muss aber erst mal in laaaaaaaaaaangwierigen verfahren durchgesetzt werden. Als Berufstätiger hälst du son Scheiß kaum durch. Schnell geht auch manch anderer auf dem Zahnfleisch. Erzähl mal- wie soll man sich als Mieter wehren, wenn man nicht dabei vor die Hunde gehen will. Hat nicht jeder eine Zweitwohnung ! um den repressiven Aktivitäten skrupelloser Miethaie wiederstand leisten zu können.
Solidarisch in Gröpelingen :) motiviert.https://www.facebook.com/239290850012710/photos/a.240199603255168/465394247402368/?type=3&theater
(https://abload.de/img/72549543_465394254069wbkax.jpg) (https://abload.de/image.php?img=72549543_465394254069wbkax.jpg)
Vorgestern standen wir mit unserem Infotisch an der Seewenje Ecke Morgenland Straße.
Viele Menschen kamen direkt auf uns zu und suchten das Gespräch, das macht gute Laune.
Es ging um prekäre Arbeitsverhältnisse in Leiharbeit, die Vonovia (natürlich, bei dem Banner ;) ) oder wie schwer es ist nachdem mensch im Knast war, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen.
Enttäuschen mussten wir Leute, die nur eine Unterschrift abgeben wollten. Wir wollen gemeinsam etwas verändern und dafür wollen wir miteinander reden und uns langfristig organisieren. ✊
Auch Leute, die beim Schimpfen über die Nachbarn stecken bleiben und jammern, werden keine Probleme lösen.
Daher:
Nicht nur jammern, bewegt euch!
Zum Beispiel zu unserer Stadtteilgewerkschaft.
Anfang des Jahres wurden Wohnungen in der Liegnitzstrasse rücksichtslos durchsucht, in den Medien hieß das "Müll Razzia".https://de-de.facebook.com/permalink.php?story_fbid=478303826111410&id=239290850012710
Es scheint gerade wieder darauf hinauszulaufen, wenn mensch sich diesen Weserkurier Artikel durch liest.
https://t1p.de/helr
Wir sagen: Keine Razzien in Gröpelingen!
Unsere Stellungnahme als Fotos.
(https://abload.de/img/75478400_478303722778u2j3z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=75478400_478303722778u2j3z.jpg)
(https://abload.de/img/75246738_478303782778f7jmn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=75246738_478303782778f7jmn.jpg)
von einem Nachbarn mal als das Gaarden von Gaarden bezeichnet
Unsere neue Stadtteilzeitung ist da
Die letzten Tage waren wir im Stadtteil unterwegs und haben die erste Ausgabe unserer neuen Stadtteilzeitung verteilt. Darin werden wir ab jetzt regelmäßig Interviews mit Bewohner*innen aus Gröpelingen veröffentlichen, sowie Wissenswertes, Meinungen und Einschätzungen rund um Corona. In der ersten Ausgabe findet ihr ein Interview mit Ahmet, der bei DHL arbeitet. Er erzählt, wie er Corona auf der Arbeit erlebt und welche Gedanken er sich dazu macht.
Außerdem findet ihr wichtige Telefonnummern, die in der aktuellen Zeit hilfreich sein können, wie z.B. bei Stress auf der Arbeit, mit dem Jobcenter, Vermieter*innen oder Zuhause.
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Cinéma Klassenkampf hat die Gruppe AngryWorkers ihr Buch "Class Power on Zero-Hours" ("Klassenmacht bei Null-Stunden Verträgen") vorgestellt.
Die Veranstaltung fand als Zoom Meeting und auf Deutsch statt.
"Fahrlässig": Kriminologe kritisiert tödlichen Bremer Polizeieinsatzhttps://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/experte-kritik-toedlicher-polizei-einsatz-bremen-groepelingen-100.html
Drei Polizei-Experten kritisieren das Verhalten der Polizei bei dem tödlichen Einsatz in Bremen-Gröpelingen. Die Polizisten bekommen allerdings auch Rückendeckung.
In Gedenken an den getöteten 54 jährigen Gröpelingerhttps://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=628430921098699&id=239290850012710
Am Donnerstag wurde ein 54 jähriger Bremer von der Polizei bei einem Einsatz getötet. Die Behörden halten sich bisher bedeckt und geben wenig Informationen raus. Unseren Informationen zufolge wurde der Betroffene von der Wohnungsbaugesellschaft Espabau vorher fristlos gekündigt. Nach einem Besuch von Mitarbeitern der Firma bei ihm Zuhause sollte er von der Polizei zwangsweise zur "Untersuchung" zum sozialpsychiatrischen Dienst gebracht werden. Dagegen hat sich der Mann gewehrt, dabei später auch ein Messer in die Hand genommen um sich zu verteidigen. Die Polizist*innen haben die Situation mit vier auf ihn gerichteten Waffen und Pfefferspray weiter eskaliert. Nachdem die Polizei Pfefferspray einsetze, lief der Mann los und wurde mit zwei Schüssen getötet.
Wir fragen uns:
Warum sollte der Mann gegen seinen Willen in Begleitung von Polizei zu einer Untersuchung gebracht werden? Warum gehen bewaffnete Polizist*innen zu einer Person, die bekanntermaßen an starken Ängsten leidet? Warum wurde der Einsatz nicht abgebrochen als klar wurde dass die Situation eskalierte?
In den Medien wird immer davon gesprochen, der Mann sei "psychisch krank" gewesen und habe ein Messer gehabt, als sei dies die Erklärung für seinen Tod und die Rechtfertigung für die Tötung.
Wir sagen:
Was ist das für ein krankes System, in dem Menschen in solche schwierigen Lebenslagen gedrängt werden? In dem eine Firma einer Person ihr Zuhause aufkündigen kann? In dem ein Mensch mit psychischen Problemen soweit in die Enge getrieben wird, dass er sich vier bewaffnete Personen gegenüber sieht.
Und wir fragen uns weiter:
Wäre die Situation genauso verlaufen, wenn es sich um Schwachhausen oder Oberneuland gehandelt hätte? Wenn die Person weiß und Deutsch gewesen wäre? Wenn die Person reich gewesen wäre?
Heute, 20 Uhr gibt es eine Kundgebung in der Gröpelinger Heerstraße / Lindenhofstraße
In Gedenken an den Ermordeten.
Gegen Polizeigewalt
Gegen Rassismus
Gegen Stigmatisierung
Gegen Kündigungen und Zwangsräumungen
Gedenkkundgebung für Mohamed Idrissihttps://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=630354914239633&id=239290850012710
(https://abload.de/img/105076674_63035481090yqjiq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=105076674_63035481090yqjiq.jpg)
Wir haben am Samstag Abend zusammen mit vielen anderen Gruppen aus Bremen eine Gedenkkundgebung für Mohamed Idrissi organisiert, der am Donnerstag von der Polizei in Gröpelingen erschossen wurde. Über 250 Menschen haben an der Kundgebung teilgenommen und ihre Trauer und Anteilnahme ausgedrückt und Gerechtigkeit für Mohamed Idrissi gefordert.
Wir haben mit vielen Nachbar*innen und anderen Leuten aus Gröpelingen gesprochen. Fast alle sind entsetzt über das was passiert ist. Viele Leute in Gröpelingen haben Mohamed Idrissi gekannt. Er hat hier seit langem gelebt. Kinder haben uns erzählt, dass er immer mit ihnen gesprochen und Bonbons verteilt hätte. Auch die Nachbarn schildern ihn als freundliche Person. Mit seinen Krisen und Problemen hat er versucht, alleine umzugehen. Auf seine eigene Art und Weise.
Viele Nachbarn und auch viele Kinder haben den tödlichen Polizeieinsatz persönlich miterlebt. Sie haben uns erzählt, dass sie versucht haben mit den Polizist*innen zu sprechen, dass diese sie mit Mohamed sprechen lassen um ihn zu beruhigen. Aber sie wurden weder ernst genommen noch gehört oder gut behandelt. Auch nach dem die tödlichen Schüsse gefallen waren.
Inzwischen haben sich auch Familienangehörige von Herrn Idrissi zu Wort gemeldet und einen Twitter, Facebook und Instagram Account unter dem Hashtag #justiceformohamed eingerichtet.
https://twitter.com/justice4mohamed?s=09
Der Tod von Mohamed Idrissi wirft viele Fragen auf. Wir können nicht einfach so machen als wäre nichts passiert. Wir alle wissen, wäre Mohamed weiß, reich und psychisch stabiler gewesen, wäre er noch am leben.
Viele Leute in Gröpelingen haben eigene Erfahrungen mit Rassismus, Polizeigewalt, schwierigen Lebenslagen und finanziellen Sorgen. Fast alle versuchen damit alleine klarzukommen, mal besser mal schlechter. Aber so wird sich nie etwas ändern. Die tödlichen Schüsse sollten uns wachrütteln. Wir müssen endlich anfangen, uns in unseren Stadtteilen zusammen zu tun und gemeinsam zu organisieren, damit wir uns wehren und gleichzeitig unsere Probleme kollektiv lösen können. So wie es die Bewohner*innen in vielen Stadtvierteln der USA nach der Ermordung von George Floyd gemacht haben.
#Gerechtigkeit für Mohamed Idrissi