nordclick/kn vom 19.06.2007
Kiel/Hannover – Auf rund 100 Baustellen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat gestern der erste Arbeitskampf in der Baubranche seit fünf Jahren begonnen. Rund 1000 Beschäftigte legten nach Gewerkschaftsangaben die Arbeit nieder. Sie wollen die Baugewerbeverbände der beiden Bundesländer dazu bewegen, sich dem Schlichtungsergebnis für die Branche doch noch anzuschließen. Der IG-Bau-Vorsitzende Klaus Wiesehügel kündigte eine Ausweitung des Streiks an: „Wir haben viele Reserven, wir werden noch zulegen.“
In Schleswig-Holstein wurden gestern etwa 40 Baustellen bestreikt, vor allem im Hamburgr Randgebiet. Nach Angaben von Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein (BGV), wurden vorrangig Betriebe von Ehrenamtsträgern wie BGV-Vorstandsmitglieder bestreikt. Dabei seien auch mobile Streikteams zum Einsatz gekommen. Schareck betonte, dass nicht nur Schleswig-Holstein und Niedersachsen den Schlichterspruch abgelehnt hätten, sondern auch die Verbände in Hessen, Westfalen und Sachsen-Anhalt. Der BGV-Hauptgeschäftsführer kritisierte, dass die tariftreuen Arbeitgeber bestreikt würden, die „Untreuen“, die nur auf Mindestlohnbasis zahlten, würden hingegen verschont. afp/met