Mobbing, Bossing oder einfach "Mist"...

Begonnen von dagmar, 16:19:31 Fr. 02.November 2007

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dagmar

Innerhalb von 10 Tagen ist so viel passiert, dass ich hoffe noch alles richtig zusammen zu bekommen. Ich selber, bin etwas überfordert mit der Situation und würde mich über Eure Infos und Meinungen freuen.

Seit 2001 bin ich in einem Pflegeheim in der Verwaltung als Teilzeitkraft zu 60 Prozent engagiert. Seit Anbeginn konnten der große Boss, 30 km weiter, und ich uns nicht leiden. Keine Möglichkeit nach einer Stichelei ließ er aus, so daß ich mich schon nahezu daran gewöhnt hatte. Es gab jedoch keine Abmahnungen ect. nur massive Unterdrucksetzung arbeitstechnischer Art.

Vor zwei Wochen war mein erster Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub:
am Montag erfuhr ich meine Chefin leitet nun dieses Haus nicht mehr, sondern nur noch ihr anderes, ein weiterer Kollege sei freigestellt. Am Freitag erfuhr ich, dass man mich loswerden wolle. Am Freitag erhielt ich eine Abmahnung wegen einer Sache, von der der BigBoss mir schon Monate zuvor geschrieben habe "er kümmere sich drum". Am Montag war ich beim Rechtsanwalt und dem Arbeitsamt mich arbeitssuchend melden, am Dienstag erfuhr ich telefonisch vom Betriebsrat, dass man mich versetzen wolle (dies aber wohl im Endeffekt zu einer Kündigung führen solle). Diese rund 50 km Entfernung sind in meiner Region im Winter nahezu nicht zu leisten, interessiert aber natürlich niemanden.

In diesem Gespräch waren der Betriebsrat und ich zu folgendem Konsenz gekommen:ordentliche Kündigung mit einigen Monaten Frist, Rücknahme der Abmahnung, mein Behalt vom Weihnachtsgeld sowie zwei Gehälter Abfindung. Heute wolle man das mit mir besprechen. Ich habe mich am Dienstag krank schreiben lassen weil mir alles zu viel wurde, deshalb wollte ich auch nicht heute mir schwerem Kopf einen solchen Vertrag unterschreiben. Ursprünglich schien das o.k. und ich habe auf Band ich solle mich einfach melden wenn ich wieder gesund wäre, dann träfe man sich am Ort meiner Wahl. Das war am Mittwoch. Donnerstag war Feiertag und ich habe ausnahmsweise nichts gehört....

Heute ist Freitag, eine Mail vom Betriebsrat (mit dem ich zuvor vereinbart hatte er schickt mir die Konditionen per Mail) sagt nun plötzlich: Konditionen sollen mir nur in einem Gespräch direkt gegeben werden.

Gleichzeitig soll ich - im krankgeschrieben Zustand - am Dienstag nach Heilbronn fahren um dort die Details auszuhandeln. Wobei ich zuvor schon mitgeteilt hatte mir geht es nicht gut und ich möchte nicht Autofahren, weil ich krank bin (interessiert den Arbeitgeber natürlich nicht....)

Auf der einen Seite will ich nicht bocken und gerne mit einem guten Angebot in Frieden gehen, auf der anderen Seite riecht das nach Unrat im Sinne von "krankgeschrieben aber 40 km fahren". Mein Rechtsanwalt ist derzeit noch im Urlaub, am Montag aber wohl wieder da. Aber irgendwie bin ich komplett durch den Wind und über Erfahrungshintergründe aller Art dankbar.... Denn ehrlich gesagt, dass ist mir doch gerade etwas zu viel, was sich innerhalb dieser Tage abspielt.

Ich denke, ich habe einige Schriftstücke, die Mobbing zumindest ansatzweise vermuten lassen, aber was ich machen soll, das weiß ich nicht....

Über alle seelische Unterstützung ist dankbar
Dagmar

Pinnswin

http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=11980&hilight=chef+mobbing

...oder einfach die Suchfunktion starten, lass dich nicht unterkriegen, wenn du krank bist, bist du krank und fährst keine 40km

alles Jute!
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

dagmar

Dank Dir für den Link Pinnswin. Weißt Du, ich wäre der letzte, der etwas gegen eine gütliche Regelung hätte, deshalb würde ich vom Prinzip her hingehen. Aber so irgendwie spricht der Verlauf mehr nach Mürbemachen als nach "Entgegenkommen" wie es der Betriebsrat mit den genannten Konditionen ursprünglich rüberschicken wollte.

Für mich ist es deshalb so schwer weil ich ein gütliches Trennungsangebot für gut fände - ich die Zeit zum suchen hätte und einfach keine dreckige Wäsche mehr gewaschen werden müsste. Da ich aber kein Hellseher bin weiß ich absolut nicht, was die wieder aus dem Überraschungssäckchen holen....

Lieben Gruß von Dagmar

Schraubenwelle

Hallo Dagmar...
gut das du den Weg hierher gefunden hast.Du bist nicht allein,hier haben viele
das selbe erlebt.
Kein Job der Welt ist es wert sich kaputt machen zu lassen.
Das du bei einem Anwalt gewesen bist ist schon mal sehr gut.Du solltest dir auch Gewerkschaftlichen Rat holen.
Es sollte alles über deinen Anwalt laufen, so habe ich das auch damals geregelt.
Die Herrschaften wollen was ok..meinen Anwalt kennt ihr.
Bei Mobbing/Bossing kommt man kaum drum rum das halbwegs friedlich zu Regeln.
Ich was wie in Watte gepackt damals..und mein Arzt hat mich zu einem Psychotherapeuten überwiesen weil ich mit der Sache nicht mehr klar gekommen bin.
Eiin Tip von mir versuche im Moment was zu tun was gut für dich ist..also z.b. geht Spazieren lass dir den Wind um die Nase wehen..schlafe wenn dir danach ist also versuche einfach ein bischen zu leben.
Wenn du Fragen hast Raus damit!

Krokos

wahrscheinlich wieder Stelleumwandlungen zu 1€Jobs vermute ichmal nach der bisherigen Beschreibung...

dagmar

Ich selber bin nicht gewerkschaftlich engagiert, somit auch kein Mitglied (was mir jetzt fast leid tut, aber das Verfahren läuft ja bereits). Der Betriebsrat, der sich "vermittelnd" eingeschaltet hat wird selbstverständlich auch die Arbeitgeberseite unterstützen, bzw. nach Absprache mit dieser entscheiden.

Mein Hauptproblem wäre wirklich die Versetzung weil ich privat, schon aufeigene Kosten und deshalb ziemlich belastet, Streunerkatzen versorge bzw. vom Tierarzt versorgen lasse. Dabei sind auch misshandelte Tiere, die regelmässig versorgt werden - was natürlich bei weiter Fahrt und Zeitverlust gerade bei einem gelähmten Tier schwer ist, dieses Tier kommt wohl wieder in ein besseres Level, aber die erste Zeit benötigt es Kontrolle. Gut, aber damit will ich Euch nicht langweilen.

Ich glaube es ist normal Schraubenwelle dass man am Anfang wie Du schreibst "in Watte gepackt ist" einfach weil man denkt "Mobbing" ach was, wenn es nicht geht dann trennt man sich eben. So dachte ich auch, als dann diese komischen Dinge kamen konnte ich es nicht nach voll ziehen (wohl kommen die deshalb weil eine ordentliche Kündigung evtl. nicht so einfach ist) Oh ja Krokos, das riecht sehr, sehr, sehr nach Stellenumwandlung - evtl. noch mehr für die anderen Kollegen an kommenden Folgen (die Einrichtung rechnet sich seit rund einem Jahr nicht mehr, bringt also nicht mehr die Ausgaben rein), ist nicht mehr gewinnbringend.

Von "bocken" halte ich ebenfalls nichts, das habt Ihr richrtig erkannt. Auch wenn ich Mitte 40 bin, so denke ich doch, dass so etwas eine Chance sein kann. Denn zufrieden war ich schon lange nicht mehr, habe aber nicht so ernsthaft gesucht, wie ich es hätte sollen.

Mein Problem ist dass ich nicht weiß ob ich mir gute Bedingungen versaue wenn ich nicht zu dem Gespräch gehe und dann womöglich tatsächlich versetzt werde, 50 km von hier.

Auf der anderen Seite ist es korrekt: ich bin krank - nicht arbeitsfähig, somit auch evtl. nicht fahrfähig, ganz sicher nicht in der Lage meine Entscheidungen richtig abzuwägen. Somit käme ein Gespräch evtl. einem eigenen K.o nahe.

Ich habe eben so, wie die meisten wohl, denen es geht wie mir, Existenzängste, auch weil alles so viel ist und mich so überrollt hat. Aber ich glaube bei Euch bekomme ich wieder etwas Bodenhaftung...

Lieben Dank
Dagmar

hanni

Liebe Dagmar,

erstmal, Hut ab vor Deinem Engagement für die Tiere.

Zu Deinem Problem:
Ich halte auch nichts von "bocken", aber wenn Du in krankem Zustand dorthin fährst, finde ich das bedenklich.
Wenn es Dir nicht gut geht, kurier Dich aus.
Es gibt hier jede Menge Infos, etwas passendes ist sicher dabei.

Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, wenn Du alle Gespräche, die da noch kommen sollten, nur in Begleitung eines Zeugen/Beistands absolvierst? Bin mir aber nicht sicher, evtl kommen noch andere Antworten?

Ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung, halt die Ohren steif :)

Ganz liebe Grüße

Alex22

Wenn es wirklich Mobbing ist, dann mache eine Anzeige. Mobbing ist Körperverletzung und Handeln aus niederen Motiven.
Der Anwalt sollte da nicht so ziemperlich sein. Körperverletzung ist eine Straftat.
Was kannst Du schon verlieren?
hau  :aggressiv>

Schraubenwelle

Der Betriebsrat scheint ja nicht der beste zu sein.So wie es aussieht wird er vom Arbeitgeber gesteuert..hört sich jedenfalls so an.
Ich kann eigentlich nur raten das man in die Gewerkschaft geht...auch wenn da mich auch einiges stört..aber da kann dir wirklich geholfen werden.
Ich war auch mal 15 Jahre in der Gewerkschaft...nach einem Arbeitsplatz wechsel hab ich gedacht..ach brauch ich nicht mehr...und als nach Jahren in meinen neuen Job wurde es bei mir auch zum Mobbing..und ich bin wieder eingetreten zum Glück.
Jedenfalls solltest du sofort am Montag einen Termin bei deinem Anwalt haben...denn wegen Mobbing klagen ist schwer..weil du in der Beweispflicht bist..du must ganz Haarklein nachweisen was und wie der Arbeitgeber mit dir gemacht hat...und das muss am besten über 2-3 Monate mit Zeit und Datum passieren sonst hat man keine Chance.
Bin auch Mitte vierzig und die Probleme eine neue Arbeit zu bekommen ist fast unmöglich..es sei man will Zeitarbeit machen für 6 € Netto die Stunde.

dagmar

Hallo Ihr Lieben,
das was über die letzten Jahre gelaufen ist, war extrem übel "verteidigen Sie sich doch nicht" "Sie sind ein Anarchist" bei jedem Fehler im Haus wurde ich angepflaumt, auch wenn ich nachweislich im Urlaub war. Aber alles das wird nicht reichen, es als Mobbing zu belegen. Im Zweifelsfall war der andere unter Stress und hat deshalb so reagiert, mir ist klar, dass für keine der Aussagen die damals anwesenden Zeugen (die ja den Job behalten möchten und müssen) ihren Kopf hinhalten.

Der Betriebsrat ist so wie das Haus selber, da braucht man sich nichts vormachen. Deshalb soll der Rechtsanwalt alle weiteren Dinge regeln, ich werde mit dem Arzt sprechen um so lange wie mögilch diesem Ort fern bleiben zu können, denn was war ist absolut noch steigerungsfähig. Eine Überweisung zum Psychotherapeuten werde ich versuchen "einzulösen" wenn ich hier in der Region einen mit Kassenzulassung finde, die telefonischen Nachfragen ergaben zumeist "Kassenzulassung zurückgegeben".

Ja Alex im sprichwörtlichen Sinne kann ich "nichts verlieren" Jedoch ist diese Art von Schlammschlacht ganz weit weg von meinem Prinzip des leben und leben lassen und deshalb nicht einfach zu führen, auch wenn ich das wohl nun lernen muß. Aber es ist nicht leicht plötzlich ebenso übel werden zu sollen.

Da das Verfahren schon im vollen Rollen ist dürfte mir die Gewerkschaft nun nicht mehr viel bringen, schätze ich. Ich habe wie gesagt einiges an Mailverkehr über einen längeren Zeitraum ist da, aber dadurch dass das nicht tausend verschiedene Dinge sind, kann es als Ausnahmesituation dargestellt werden.

Mein werter Arbeitgeber will ja alles aussergerichtlich lösen: kann er, mit meinem Anwalt - ich denke, egal ob Mobbing oder loswerden, der Anwalt soll das regeln und ich selber sage "ja oder nein", wobei ich mein Leben lieber mit der Suche nach einem Arbeitsplatz als mit nerventötendem Gedusel mit dem alten Arbeitgeber verplempere.

Ja, es wird schwer auf dem Arbeitsmarkt - zumal mit einer 0815 Tätigkeit, da helfen mir meine Referenzen in Sachen Marketing nichts, weil ich es nicht von der Pike auf gelernt habe. Ich habe durch die Katzen eine große Katzencommunity, aber auch das ist keine Referenz in dem Sinne, weil nicht gelernt - also keine Papiere darüber... Aber ich bin Willens zu arbeiten und etwas zu tun, wenn die Randbedingungen menschlich sind - das kann auch in der Produktion sein, ich denke, es gibt keine niederen Arbeiten - wir alle funktionieren wie ein Uhrwerk, eines sollte ins andere greifen. Leider ist jetzt in meinem Uhrwerk Sand ein Störfaktor.

Das schlimmste ist für mich, dass ich nicht zur Ruhe komme. Jeder Tag der letzten beiden Wochen ist mit neuen Hiobsbotschaften gepflastert oder Kontaktaufnahmen von denen, die mich wieder runterziehen. Ich weiß sehr wohl, dass ich diesen Leuten diese Macht einfach nicht geben darf, aber meine Existenzangst schubst mich nach jeder der Arbeitgeberdrohungen ein Stückchen weiter.

Ich denke, da ist auch ganz viel die eigene Psyche, die einem das Leben schwerer macht. Zumal ich jahrelang still gehalten habe, "man will ja den Job behalten" und vieles schon ganz normal für mich war. Mir den Mund verbieten zu lassen war normal. Denn ich für mich habe mir gesagt, ist der Knilchaus dem Büro draußen, so sehe ich ihn vier Wochen nicht und bingo.... Dass aber von jeder dieser "Attacken" etwas übrig bleibt, das merke ich erst jetzt. Nicht in der Form, dass ich aufgebe, aber in der Form, dass ich merke, wie diese Leute mich gefühlsmässig im Griff haben. Wie leicht es ihnen gelingt dieses "Du kannst ja nichts"-Feeling zu streuen. Ganz subtil, ganz unauffällig - aber ganz wirksam.

Lieben Gruß und schönes Wochenende wünscht Euch
Dagmar

Alex22

Hallo Dagmar,
ich denke ich verstehe Dich.
Geht mir oft auch so.
Versuche alle Mobbingtätigkeiten aus dem Gedächnis aufzuschreiben.
Diese Mobbing Geschichte wird sich bei weiteren Mitarbeitern wiederholen.
Spätestens dann ist das Gericht an  Gedächnisprotokollen interessiert.

Meine Befürchtung ist, dass:
Du aus der Firma entfernt wirst und bei der ARGE landest. Dort weiß man alles aus der Firma!
Diese Leute sind sich einig. Dein Chef, der Geschäftsleiter der ARGE, der Landrat, der Amtsrichter, alle eine informelle Gruppe mit ähnlichen Wertvorstellungen.

Wende Dich doch mal an andere Mobbingopfer. Im Internet gibt es viele Info dazu.
Google mal.

Viel Erfolg und werde stark.
Alex

dagmar

um eben nicht bei der Vetterwirtschaft einer "Arge" zu landen.

Guten Morgen, lieber Alex,
zwar haben meine Arbeitgeber mich gut geknickt, aber nicht zerbrochen. Vor rund einer Woche habe ich erfahren was es schlägt:

Eine schnelle, scheinbar nicht einmal schlechte, Bewerbungshomepage aufgebaut und die ersten Blindbewerbungen abgeschossen. Natürlich ernten Blindbewerbungen zumeist Absagen, da jedoch oftmals auf die informative Homepage inhaltlich eingegangen wurde als auch auf den Schreibstil in der Bewerbungsmail, scheine ich da nicht falsch zu liegen. Vielleicht kein Ergebniss - aber auch kein "fallen lassen" und somit für mich etwas zu tun.

Das Mobbing hat viel vor mir angfangen (ich bin die Verwaltungskraft innerhalb der Pflegeheim, die am längsten da ist, von zwei mir namentlich bekannten Mitarbeitern aus anderen Häusern der Region weiß ich, dass auch diese aufgrund von seelischen Problemen dort gegangen sind - in einem Fall hat das sogar zur Frühberentung geführt.
Und es geht nach mir weiter. Deshalb bin ich denen auch ein ganz besonderer Dorn im Auge - schon immer gewesen - weil ich nie den Mund richtig gehalten habe, deshalb bin ich ja ein "Anarchist".

Mein Leben war schon immer so, dass ich nichts von Worthülsen halte, sondern das vorlebe, was mir persönlich richtig erscheint. Deshalb schreie ich nicht nach Tierschutz und Tierschutzverein (die hier so und so nichts tun) sondern finanziere selbst und habe dieses Katzenasyl aufgebaut. Wie ich das alles nun weiter finanzieren soll weiss ich nicht so recht ....

Selbiges gilt am Arbeitsplatz: ich war bei Darmgrippe mit Windeln arbeiten, weil mir die Bewältigung der Arbeit wichtig war - das ist mein Problem, wenn nun aber etwas so unsauber zu Ende gehen soll, dann bin ich nicht bereit nur still weiter zu ducken. Allerdings wohne ich rund 25 km von meinem Arbeitsplatz entfernt, so ohne zutun spricht sich nicht die komplette Wahrheit rum.

Allerdings bin ich mir sicher, dass schon alleine mein Krankenstand den Mitarbeitern zu denken gibt und auch ihnen die Kraft sich selber aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen, wenn die das jetzt macht, dann kann ich auch. Denn glaub mir, denen die pflegen, geht es noch viel schlechter als mir - sie sind noch so nahe am Elend dran - derzeit sind dort drei Mitarbeiter krank, bestimmt nicht aus Böswilligkeit.

Schau Alex, ich weiß nicht, was mir das Berufsleben noch bietet - aber ich weiß, daß ich nicht hier inne halte. Die letzten Jahre waren schon der Horror, aus Bequemlichkeit habe ich erduldet. All dieser Horror jetzt muss von mir als Chance gesehen werden! Das klappt nicht immer, und meine Ängste sind groß, aber auch das Wissen ohne diese Rauseckelaktionen wäre ich auch untergegangen, halt anders. (Beim Autofahren nicht konzentriert Unfall oder aus lauter Treue wie schon so oft bei Glatteis über meine bergige Landschaft gefahren, alle diese Dinge aus extrem Verantwortungsbewußtsein haben mir geschadet. Ich selber habe mich nämlich schon nicht mehr sehen oder spüren können....

Ich habe Angst, aber ich glaube, meine Angst in den Jahren zuvor war nicht kleiner, nur anders ....

Lieben Gruß von Dagmar

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