Ist doch aber ein ganz guter Ansatz, um sich mal Gedanken über das Thema Mobbing zu machen. ^^ (ok, gibt bestimmt noch andere Threads darüber, aber ich nehm jetzt einfach mal den hier, weil der so frisch ist)
Mobbing ist scheiße und eklig!
Und es ist enttäuschend zu sehen, dass Leute, von denen man eigentlich denkt/dachte, dass sie ein bisschen was in sich tragen, was der Erkenntnis der eigenen Nichtperfektion nahe kommt, plötzlich, weil ihnen anscheinend kein Gesprächsthema einfällt, anfangen, über andere in einem abfälligen Ton zu reden (in Mobbinginsiderkreisen wohl auch lästern genannt). Da kommt aus heiterem Himmel plötzlich: "du, der ist aber ein bisschen komisch, und der stinkt ein bisschen, und öhh, ja der ist doch voll doof oder?" und zaaaack, Illusion der heilen Welt, wie es sie nicht gibt, zerstört. Aber nuja. Überall won Haufen Menschen sind, gibts solchen verbalen Dünnpfiff.
Jetzt könnte man sich natürlich über dieses normale (ich sag "normale", weil mir das immer wieder auffällt in Situationen, in denen Menschen über längeren Zeitraum miteinander zu tun haben, da kannst du schon die Uhr irgendwie nach stellen) soziale Verhalten der Menschen untereinander erheben und sich darüber amüsieren. Nachn Motto: Die können halt nicht anders, ist halt der Mechanismus, der im sozialen Miteinander in Kraft tritt - früher oder später. Oh - hier wird schon wieder gemobbt? Lach, lasst euch doch mal was Neues einfallen. Dann kommt aber der Gedanke, dass man sich ja irgendwie "moralisch" total über die Leute stellt und auf sie arrogant hinunterblickt. Will man ja auch nicht, man ist ja auch nurn Mensch? Also was - die Sicht eines neutralen, am Tellerrand stehenden einnehmen? Oder einfach übern Tellerrand wegpurzeln und in die Tiefe stürzen?

So einfach isses leider nicht und ohne Mist: all mein Mitgefühl den geschundenen Geistern, die dieses Sozialspiel in all ihrer Härte ertragen müssen.
Ich befind mich teilweise in einem Dilemma: Verwurschtelt zwischen dem Glauben an das, mag jetzt platt klingen, Gute im Menschen und der Frage, ob ich sie für so ein Verhalten einfach verdammen soll. Letzteres scheint mir aber nicht möglich, ich schaffs einfach nicht, die Menschen gedanklich dafür abzustrafen, weil ich ein hoffnungslos verlorener "Gutdenk-Mensch" bin (erinnert mich jetzt ein bisschen an 1984 von Orwell ^^). Selbst die, die mobben, denen kann ich nicht böse sein, höchstens sowas wie Mitleid rüberschicken und ihnen aus dem Weg gehen so gut es geht. Bin ich vielleicht bescheuert, weil ichs nicht schaffe, mit "abstrafenden" Gedanken umzugehen (im Sinne von sie zulassen?)?
@BGS
Naja im Artikel steht ja "über 10%", das könnte ja auch 99% sein, die schon gemobbt wurden.
Aber glaub nicht, dass man das überhaupt richtig statistisch erfassen kann ohne Faktoren auszublenden.
Man kann doch echt machen was man will, sich verhalten wie man will oder sich so geben wie man ist, es finden sich immer welche, die sich daran stören, und seis nur, damit sie was zum dranstören haben. Ich finds dann halt immer blöd, wenn die das nicht für sich behalten können und glauben, es würde jemanden interessieren oder es ist ihre heilige Mission (oder wie geschrieben ganz normales soziales Verhalten), den "Störfaktor" zu bekämpfen (statt mal ehrlich zueinander zu sein und zu sagen: Du, das und das stört mich an dich, unabhängig davon, wie blödsinnig das ist, was einem stört). Aber finden sich ja auch genug weitere Mitmenschen, die sein Spiel mitmachen, aus Angst, aus Langeweile oder weil die sich selbst auf der heiligen Mission befinden. Bin nur überfragt, was ich von diesem Selbstläufer-Spiel halten soll (und ich denke dass Mobbing zur Spezies Mensch gehört, die können einfach nicht anders. Und ich hab eine ganz geringe Ansetzgrenze, was den Beginn von Mobbing angeht - für mich ist schon das (anscheindend breiterorts anerkannte) Lästern eine Form davon).
Aber warum ist hier z. B. von "Kampfinstrument" die Rede? Das nervt, zumindest mich. Mein Leben ist Leben und kein Kampf, ganz gleich wie die äußeren Umstände sein mögen.
Ja Mensch, wieso nicht einfach leben (und leben lassen)? Warum denn sich bekämpfen? Es übersteigt meinen Horizont, warum man sich überhaupt bekämpfen sollte, das ergibt keinen Sinn. Oder kann den Sinn einer erklären, ohne die Worte Egoismus und Habgier zu benutzen?
Oh yeah, in der Gesellschaft agieren ist Anpassung und Selbstaufgabe, und je nachdem, in welchen Teilen der Gesellschaft man interagiert, ist das schwächer oder stärker ausgeprägt. Wie meinte Darwin mal mit der Anpassung?
So gesehen doch auch völlig "normales" Verhalten. Aber naja, was das anrichten kann... *brech*