Wilder Streik bei Dinotrans

Begonnen von admin, 12:48:15 Do. 27.Februar 2014

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admin

Die Ankündigung der Spedition DINOTRANS Philippinische Fahrer im Europäischen Transport einzusetzen hat zu einer großen Welle der Entrüstung und auch von Protesten geführt.

Es wurde in den Niederlanden die Facebookgruppe Actie in de Transport (etwa: Transportwesen in Aktion) gegründet, die sich zu einer handlungsfähigen Fahrerselbstorganisation entwickelte. In vielen Europäischen Ländern folgte man dem Holländischen Beispiel. Die Deutsche AidT Gruppe hat z.Zt. etwa 7000 Mitglieder.

In Lübeck führten eine Demo und ein LKW-Konvoi zur Niederlassung der Dinotrans Spedition.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27463.0


Doch es scheint, Dinotrans hat die Rechnung ohne Wirt gemacht. Die Philippinischen Billigfahrer spielen nicht mehr mit und verweigern die Arbeit:


Wilder Streik bei DINO Trans Lübeck

http://www.tungt.no/transportmagasinet/article893526.ece


Grund: Die phillipinischen Fahrer weigerten sich für noch weniger Lohn zu fahren. Bisher bekamen Sie einen Lohn in 850 US Dollar berechnet umgerechnet in Euro ca. 670 €. Durch die Schwankung des Dollarkurses, betrug der Lohn am 21.02.2014 nur noch 628 €.
Das brachte das Fass zum überlaufen und die Fahrer wollten nicht mehr vom Hof fahren.Mehrere Fahrer haben auch gekündigt.

Kuddel

http://www.kraftfahrerclubsdeutschland-dasforum.de/t2123f99-Wilder-Streik-bei-Dinotrans.html#msg23443

und jetzt:

DINOTRANS Trucking GmbH sucht Fahrer

Grade auf der Jobbörse der AA gesehen: DINOTRANS Trucking GmbH in Lübeck sucht Fahrer

Kuddel

Das Thema findet sich in verschiedenen Threads wieder.
Ich mache einfach mal an dieser Stelle weiter. Die Dinotrans Niederlassung in Lübeck ist bereits vor Jahren nach einer Razzia wegen diverser Delikte (u.a. Steuerhinterziehung) dichtgamcht worden. Die Philppinischen Fahrer fahren weiter durch ganz Europa. Angeblich in Skandinavien stationiert. Ich hörte etwas von Schweden, inzwischen gibt es Berichte aus Dänemark.

Bei der dänischen Spedition Kurt Beier scheint es sich um einen besonders üblen Ausbeuter zu handeln.

Frei nach Google Translate:
ZitatHier sind die Fehler von Kurt Beier

Es ist nicht das erste Mal, dass Kurt Beier Transport in den Medien und im Scheinwerferlicht der Behörden ist


Kurt Beier hat bereits zuvor in den dänischen Medien die Rotationsmaschine durchlaufen. Hier ist eine Auswahl dessen, wovon das Unternehmen ausgeschlossen wurde.

2003: 4.000 DKK Geldbußen wegen illegaler Kabotage
Die litauische Tochtergesellschaft von BBB, LB Eurotrucking, wird am 10. Dezember 2003 vom Gericht in Aabenraa in Dänemark wegen illegaler Kabotage verurteilt. Das Gericht setzt hiermit eine Geldstrafe in Höhe von 4.000 DKK fest, die nach Offenlegung von Kabotageaktionen aus dem Hafen Aabenraa im Herbst 2002 verhängt wurde. Lesen Sie auch: Mehrere südjütländische Unternehmen haben philippinische Fahrer Niemand aus der Firma traf sich vor Gericht. Daher wurde ein Urteil erlassen, in dem die Geldbuße von 4.000 Kronen bestätigt wurde.

2013: Wegen Unterbezahlung
Die inzwischen geschlossene rumänische Kurt-Beier-Tochtergesellschaft HBT Internationale Transporte SRL wird wegen Unterbezahlung verurteilt. Im selben Jahr wird das Unternehmen verurteilt, einem Fahrer etwa 17.000 $ Entschädigung für "moralischen Schaden" zu zahlen, weil das Unternehmen seine Gehaltszahlung eingestellt hat, als er an einer Gehirnblutung litt. Das berichtete Avisen.dk.

Der Direktor von Kurt Beier Transport, Karsten Beier, möchte sich zu den Rechtsstreitigkeiten nicht äußern.

2014: Steuerbetrug
TV2 enthüllt, dass Kurt Beier eine Methode zur Abrechnung gefunden hat, was bedeutet, dass nur ein Zehntel des für rumänische Fahrer gezahlten Gehalts steuerpflichtig ist. Rumänische Fahrer werden über den rumänischen Partner von Kurt Bavaria, Gbt Logistic Srl, eingestellt. Hier beträgt das Monatsgehalt nur 1.350 Kronen. Zusätzlich zum Grundgehalt erhalten die Fahrer etwa 10.000 Kronen (1340€ ) als steuerfreie Zuschläge. So vermeiden sie es, die Steuer des überwiegenden Teils des Gehalts zu zahlen. Ein Vertreter von Kurt Beier erklärt gegenüber TV2: "... die Gesetzgebung wurde befolgt und wir haben keinen Kommentar dazu." 2014: Im Scheinwerferlicht der Polizei Kurt Beier und die Familie werden ihre Privathäuser und die Firmenanschrift in Sædding durch den Generalstaatsanwalt für besondere wirtschaftliche und internationale Kriminalität (SØIK) durchsuchen, auch Rucksackpolizei genannt. Das schreibt die Jydskevestkysten.

Die Kripo ist der Ansicht, dass Kurt Beier in Bezug auf  Verrechnungspreisbedingungen gemäß § 289 des Strafgesetzbuchs unter Steuerhinterziehung fällt. Verrechnungspreise beziehen sich auf Unternehmen, die sich in der selben Gruppe befinden. In solchen Situationen müssen die gehandelten Waren zum Marktpreis festgelegt werden, denn wenn Sie den Preis höher setzen, können Sie damit Geld für Steueroasen ziehen. Ein halbes Jahr später wird die Klage gegen die Familie fallen gelassen.

2016: erneut Unterbezahlung
Von September 2013 bis März 2015 arbeitete ein rumänischer Fahrer, der bei der rumänischen Tochtergesellschaft von Kurt Bavaria, GBT Logistic SRL, beschäftigt war, insgesamt 843 Stunden, ohne dafür bezahlt zu werden. Dies entspricht 35 Tagen ohne Bezahlung. Es offenbart Avisen.dk.

Von einem Gericht in der rumänischen Stadt Cluj wurde das Unternehmen im November 2016 verurteilt, dem rumänischen Fahrer etwa 25.000 Kronen zu zahlen.

2017: Strenge Geschäftspraktiken
Im Zusammenhang mit der Offenlegung des Vorladungsfalls in der rumänischen Tochtergesellschaft kann die dänische Presse mehr über die strengen Geschäftspraktiken berichten, die für die eigenen Mitarbeiter in Rumänien gelten. Die Fahrer stechen hervor und sagen Avisen.dk, dass sie bezahlt werden, zum Beispiel, wenn der Arbeitgeber schätzt, dass sie zu viel Diesel verbraucht haben - oder wenn sie per Telefon nicht zu erreichen sind, wenn der Manager sie anruft. In ähnlicher Weise schreibt die Zeitung, dass ein Nierenangestellter sein gesamtes Eigentum verkaufen musste, um ein Busticket nach Rumänien zu kaufen, da sich sein Zustand verschlechterte. Schlupflöcher im Gesetz Der Vorsitzende der Gewerkschaft 3F in Apenrade, Kim Brandt sagt, dass dieser ganze Fall zeigt, dass jeder ein großes Problem hat. "Die Industrie hat ein riesiges Problem. Es tut weh, sich das anzusehen. Aber jeder hat eine große Aufgabe vor sich. Wir können das hier bei 3F nicht alleine heben. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Politiker auf den richtigen Weg bringen, weil sie aufgrund der EU-Gesetzgebung Schlupflöcher haben, sagt Kim Brandt. Der Direktor des Transportunternehmens Karsten Beier sagt nach Bekanntgabe des Vertrages zu Fagbladet 3F. "Ich kann überhaupt nichts dazu sagen. Ich will nicht, sagt er, und will nicht näher erläutern, warum.
https://www.transportmagasinet.dk/article/view/629865/her_er_kurt_beiers_mogsager

ZitatSüd- und Südjütland

Philippinischen Fahrern wurde eine kleine Lohnerhöhung angeboten: Monatsgehalt von 9700 Kronen.




Das Transportunternehmen Kurt Beier verspricht etwas mehr, aber die Gewerkschaft 3F wird über das Angebot gerüttelt. Der geschredderte Spediteur Kurt Beier hat den philippinischen Fahrern, die im Unternehmen beschäftigt sind, ein neues Angebot gemacht. Der neue Vertrag sieht vor, dass die Fahrer im ersten Jahr für ein Monatsgehalt von 9.700 NOK arbeiten müssen. Es ist eine Erhöhung der Monatslöhne von ursprünglich 1.060 Euro auf 1.300 Euro für die Fahrer, die ab Montag wieder für Kurt Beier fahren werden.

Im zweiten Jahr werden Filipinos monatlich 1400 Euro und im dritten Jahr 1500 Euro monatlich angeboten. Es schreibt Fagbladet 3F.

Bis zu 200 Filipinos lebten hier im Containerlager in Padborg, jetzt werden ihnen in einem neuen Vertrag bessere Wohnbedingungen versprochen.

unglaublich
Wie DR bereits gesehen hat, wurde das Angebot in Kopenhagen zwischen der polnischen Tochtergesellschaft von Kurt Kurt Beier, HBT, und Vertretern der philippinischen Botschaft ausgehandelt.  Kim Brandt, der Vorsitzende von 3F in Apenrade, hat den Vertrag gelesen und ist erschüttert. Wie kann das in Dänemark sein?    

Die Gewerkschaft 3F kritisiert die Situation der Fahrer und sagt, dass die Fahrer bis zu 15 Kronen pro Stunde bekommen, aber die Lohnbedingungen sind nicht notwendigerweise illegal.     Der Arbeitsmarktforscher Jonas Felbo-Kolding von der Universität Kopenhagen weist darauf hin.     Nach Angaben der Gewerkschaft werden die Arbeitnehmer über eine Tochtergesellschaft in Polen beschäftigt. Wenn die Philippinen eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in Polen erhalten haben, können sie beispielsweise in Dänemark frei und legal arbeiten.

   

Die Kabotageregeln der EU erlauben es einem Lastwagen aus einem anderen EU-Land, die Grenze zu überqueren und seine Ladung zu übergeben. Er darf drei innerhalb von sieben Tagen zu den dort geltenden Lohn- und Arbeitsvorschriften fahren der lkw ​​kommt von - Es ist ein unvorstellbar niedriger Lohn. Es ist ein niedriger Lohn für die Menschen in Europa. Wenn wir das überall tun können, wie werden die Entwicklungen für die europäischen Mitarbeiter nicht aussehen, sagt Kim Brandt gegenüber DR. - Es kann sein, dass sie jetzt etwas mehr bezahlen. Laut unseren Berechnungen entspricht das etwa 20 Kronen pro Stunde, sagt Kim Brandt. Lesen Sie auch: Unternehmen beenden Zusammenarbeit mit Kurt Beier Transport In Slum geblieben Das Angebot kommt, nachdem Fagbladet 3F enthüllt hat, dass fast 200 Filipinos unter den Bedingungen der Slums im Containerlager von Kurt Beier in Padborg lebten. Hier arbeiteten sie angeblich bis zu 15 NOK pro Stunde. Die Polizei in Süd- und Südjütland wurde am 30. Oktober 2008 von den Filipinos gerettet, und die Polizei untersucht, ob sie Opfer des Menschenhandels sind. Das Zentrum für Menschenhandel hat sich ebenfalls mit dem Fall befasst und die Fahrer unter Schutz gestellt, bis die Angelegenheit erledigt ist.



"Ordentliche Zimmer"
Das neue Angebot für die Philippinen umfasst auch acht "anständige" Zimmer mit Platz für jeweils vier Personen mit TV, Bad und Küche. Diese Krankenversicherung, die die Filipinos nicht erhalten haben, wurde verwaltet, obwohl sie von Kurt Beier vertraglich zugesagt wurde. Teil des Angebots ist auch, dass diejenigen Fahrer, die nicht mehr dort sein wollen, fällig bezahlt werden. In dem Vertrag heißt es auch, dass die Philippinen nach zwölfmonatiger Beschäftigung eine bezahlte Reise zwischen Dänemark und den Philippinen erhalten können, um in ihrem Heimatland Urlaub zu machen.

https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/filippinske-chauffoerer-tilbudt-lille-loenstigning-maanedsloen-paa-9700-kroner

BGS

Was bekommen die Fahrer aus Moldawien, der Ukraine, Weissrussland, Transnistrien etc.? Für Transporte innerhalb der "EU".

Mit Verlaub, bitte keine derartigen Übersetzungen. Es gibt im Forum schon lange die Möglichkeit, Andere als  Gockel damit zu betrauen, falls nötig.

Allein die "strenge Geschäftspraktiken." Formulierung !

Die Firma ist eine sogenannte "internationale Spedition". Keine Domina.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Kuddel

Ich bin erstaunt, welch Möglichkeiten sich durch dieses Forum auftun.
Ich war ja schon erfreut, daß der Googleübersetzer einem eine Ahnung vermittelt von dem Inhalt von Berichten in fremden Sprachen.

Jetzt hat BGS es in die Hand genommen einen Artikel in dänischer Sprache ins Deutsche zu übertragen:

ZitatTransportunternehmen des Menschenhandels verdächtigt. Die Partner wollen dennoch weitermachen

Obwohl Kurt Beiers Verhalten "unakzeptabel" war, hat die Firma nun ordentliche Verhältnisse hergestellt, heisst es

Die "N & K Spedition" hat seit dreissig Jahren mit dem Frachtfuehrer "Kurt Beier A/S" zusammengearbeitet und trotz der polizeilichen Untersuchung wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Anklagen wegen demütigender Arbeits- und Lebensbedingungen von Mitarbeitern für Kurt Beiers ausländische Fahrer geht die Zusammenarbeit weiter.

Dies sagte N & Ks Speditionsleiter Martin Gade Gregersen den DR-Nachrichten.

"Wir sind uns hinsichtlich Kurt Beier im Klaren darüber, dass dies etwas ist, was nicht mehr sein darf, und falls doch, dann wird es Konsequenzen fuer unsere zukünftige Zusammenarbeit haben", sprach er.

Das Fachblatt 3F hatte Photos von Containern in Padborg veröffentlicht, in denen 26 LKW-Fahrer von den Phillipinen und Sri Lanka gewohnt, gelebt, gekocht  und untergebracht worden waren,  unter Umständen, welche die Polizei als "dürftig" und "primitiv" gekennzeichnet hatte.

Das Essen draussen gekocht

Martin Gade Gregersen war heute vor Ort bei "Kurt Beier Transport in Padborg, wo er feststellte, dass sich die Verhältnisse gebessert hätten. "Und so soll es auch bleiben", unterstreicht er.

"Auf den veröffentlichten Bildern sieht es recht wild aus und mir ist klar, dass sie im Sommer bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad C aufgenommen worden sind. Daher haben sie alle ihre Sachen nach draussen gebracht und mit Gas gekocht. Das ist ja eine andere Kultur als die, die wir gewöhnt sind, doch daher sind die Umstände unter aller Kritik. Unter derartigen Umständen soll niemand leben müssen", sagt er.

Laut Martin Gade Gregersen gibt es auf dem Grundstück eine richtige Küche, in der die Fahrer zukünftig ihr Essen zubereiten werden und es sei nun dafür ein Reinigungs- und Hygieneplan erstellt worden, so dass diese nicht mehr die Fahrer selbst aufrechterhalten müssten.

Die Container in denen die Fahrer gewohnt hatten wurden gestern Abend entfernt, nach einem Verbot der Gemeinde Aabenraa, da Kurt Beier dafür keine Bau- und Wohngenehmigungen beantragt hatte.

Auch im April war der Firma untersagt worden, Fahrer, die in Padborg in Containern leben müssen, zu beschäftigen,  Damals waren die Container vor dem nächsten Besuch der Gemeinde entfernt worden, schrieb "TV-Syd".

Gemäss Martin Gade Gregersen wohnen die ausländischen Fahrer jetzt in Vierbettzimmern mit einem Bad pro Zimmer.

Martin Gade Gregersen äussert dass es fuer die "N & K Spedition" ein wichtiges Anliegen sei, festzustellen, wie die Verhältnisse bei "Kurt Beier" wirklich gewesen seien. Er könne heute sagen, dass sie sich etwas davon unterschieden, von dem, was er auf den Photos gesehen hatte.

Er konnte zum Beispiel nicht feststellen, dass es nur vier Toiletten für alle Fahrer gab und fragte die Fahrer, ob es so sei, wie in der Presse geschildert. Andererseits gab es 14 Toiletten und 14 Duschen.

- "Es herrschen gute Bedingungen. Was wir in den Medien gesehen haben, war völlig anders. Es ist aufgeräumt worden."

-"Wir müssen das alles sehr ernst nehmen. und Kurt Beier muss dies ebenso. So etwas darf nicht wieder vorkommen. Wir werden nun regelmässigere Kontrollen einführen, um der Sache auf den Grund zu gehen."

"Es gibt keine Ursache"

DR hat bei "ARLA"(Anm. d. Uebersetzers: brauchen ständig 13.6 m Kühlauflieger für ihre billigen Molkereimassenerzeugnisse) und das Transportunternehmen DVS, die auch mit "Kurt Beier"  kooperieren, angefragt. Niemand dort stellte sich für ein Interviev zur Verfügung.

Doch die Unternehmen denken darueber nach, inwieweit in Zukunft eine Zusammenarbeit möglich ist und haben ein Auge auf die Sache, heisst es.

Gestern wurden in Padborg 26 ausländische Fahrer von der Polizei sowie dem Zentrum gegen Menschenhandel verhört und die Untersuchungen der Polizei, ob unerlaubter Menschenhandel stattgefunden hat, laufen noch.

"Die Fahrer entscheiden nun selbst, ob sie Dänemark verlassen möchten, mit ihrer jeweiligen Botschaft in Kontakt treten wollen oder ob sie weiter für "Kurt Beier Transport" mi dem LKW durch Europa fahren."

Der Chef des Unternehmens, Kurt Beier, will kein Interview geben.

Sein Anwalt Anders Nemeth erzählt DR-News, dass es keinen Anlass hierzu gäbe, man arbeite eng mit der Polizei zusammen und erwarte, dass die Polizei zu denselbem Ergebnis kommen werde.

Billige Fahrer sind Sozialdumping

Beim "Arbeitgeberverbund für das dänische Transportwesen" DTL sagt der Vorsitzende Erik Østergaard, der Fall Padborg sei weit davon entfernt, ein Einzelfall zu sein.

Auch wenn die Schilderung der Verhältnisse schockierend seien, ist Erik Østergaard nicht überrascht.

Gemäss ihm hat die Organisation schon jahrelang davor gewarnt, dass neue ausländische Fahrer auf dänischen, deutschen und französischen Strassen sich bewegen und ihre Löhne sehr niedrig sind. "Ein Teil des Transportgewerbes liegt in Schutt und Asche", sagt er.

"Es ist bereits viele Jahre ein Problem im Norden gewesen, dass äusserst billige Osteuropäer hier gefahren sind und nun gibt es welche, die die Zitrone noch weiter auspressen, es genügt nicht mehr mit sehr günstigen osteuropäischen Fuhrbetrieben und Fahrern, sondern man hat damit begonnen, Menschen von ausserhalb der EU zu beschäftigen, da sie noch weniger kosten. Dies ist für die heimischen Fuhrunternehmen eine Kathastrophe und verzerrt den Wettbewerb, es ist soziales Dumping", sagt er.

Er meint, dass sowohl die EU-Gestetzgebung, als auch die Kabotageregeln es viel zu einfach  machten und dafuer missbraucht wuerden, um billige Arbeitskräfte in nordischen Ländern mit hohem Lohnniveau zu beschäftigen. Daher müssten diese verschärft werden.

"Es ist unannehmbar und ekelhaft, dass nun möglich ist, Menschen vom anderen Ende der Welt in Dänemark in Arbeitsverhältnisse und -zustände einzustellen, wie wir sie nun nachweislich vorgefunden haben", sagt Erik Østergaard.

"Es geht nicht um Arbeitskräftemangel. In den europäischen Ländern gibt es eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Und dennoch gibt es etliche Branchen, die darauf aus sind, Menschen zu Niedrigstlöhnen einzustellen."

Deshalb fahren phillipinische Fahrer in Dänemark:

- In den letzten Jahren hat das Transportgewerbe in der EU nach LKW-Fahrern gesucht. Folgt man der Branche, gibt es einen Mangel an Fahrern. Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass die Löhne unter Druck sind.

- Heute erlaubt die Gesetzgebung, dass ein EU-Unternehmen, das keine LKW-Fahrer innerhalb der Europäischen Union findet, welche von ausserhalb anstellen darf.

-Im Jahr 2017 erhielten 108.332 Fahrer von Ausserhalb eine Genehmigung zum Fahren innerhalb der EU - inklusive phillipinischer. Dies ist seit 2016 eine Steigerung um 31 Prozent.

- Litauen und Polen sind die Länder mit der mit Abstand grösten Zahl an Fahrern. Aus Polen kamen letztes Jahr 62192 LKW-Fahrer.

- Dänische Speditionen können z. B. in Polen eine Tochterfirma gruenden und dann die Fahrer von dort mieten.

- Darf ein Fahrer in einem EU-Land fahren, so ist es ihm automatisch gestattet, Transporte innerhalb der EU durchzuführen.

- Dies wird als "Kabotage" bezeichnet. Es gibt jedoch gewisse Grenzen, doch können die Fahrer z. B. in Dänemark drei Touren fahren, dann eine Tour ins Ausland und danach sind wieder drei innerdänische Fuhren erlaubt. Quelle: Ritzau.
https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/transportfirma-mistaenkt-menneskehandel-samarbejdspartner-vil-fortsaette

Ein herzliches "Dankeschön!" in Richtung Polarkreis an BGS für seine Übersetzung!

BGS

Gern geschehen, aus knisterndem Nachtfrost und unter einem unglaublich nahem Sternenhimmel :)

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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Kuddel

Und ein weiteres "Dankeschön!!!" an BGS im hohen Norden.

Er hat einen weiteren Pressebericht übersetzt:

ZitatKurt Beier tritt aus grossen Branchenvereinigungen aus

Die Unternehmensverbände erwarteten Aufklärung hinsichtlich der erbärmlichen Verhältnisse. Stattdessen ist der Direktor ausgetreten


"Dansk Industri" teilte in einer Pressemitteilung mit, dass Kurt Beier Transport A / S aus ATL und DI ausgetreten ist. Der Chef Karsten Beier war von ihnen um Stellungnahme aufgrund der kümmerlichen Wohnverhältnisse von phillipinischen Fahrern gebeten worden.

Die Auskünfte hätten Samstag und Sonntag behandelt werden sollen und zum Ausschluss von Kurt Beier Transport geführt.

Stattdessen schickte Chef Karsten Beier am Samstag an ATL und DI seine Austrittserklärung mit sofortiger Wirkung.

Nehmen den Vorgang sehr ernst

Die Branchenorganisation akzeptiert beide Austritte - doch damit ist die Sache, der Fall Beier, noch lange nicht om Tisch, wie es heisst.

"Wir nehmen diesen Fall als sehr ernst, der nicht nur der Industrie schadet, sondern dem Transportgewerbe als solches", sagt Kim Graugaard, Vizepräsident von "Dansk Industri" in der Pressemitteilung.

Der Vorstandsvorsitzende on ATL, Peter B. Jepsen, stimmt zu: "Es besteht kein Zweifel, dass der Ruf des Unternehmens angeschlagen ist und er wird wahrscheinlich für den Rest der Branche negative Auswirkungen haben.
https://www.dr.dk/nyheder/indland/kurt-beier-melder-sig-ud-af-store-brancheorganisationer


Die Berichterstattung ist inzwischen auch in Deutschland angekommen.

ZitatDumpingvorwurf in Dänemark
Skandal um Kurt Beier Transport



Immer mehr Fahrer aus Drittstaaten arbeiten für europäische Transportunternehmen. Die dänische Gewerkschaft 3 F hat die verheerenden Arbeitsbedingungen bei einem der größten dänischen Transportunternehmen aufgedeckt.


Über fünf Jahre ist es her, als das lettische Transportunternehmen Dinotrans durch den Einsatz von philippinischen Lkw-Fahrern in die Schlagzeilen geriet und eine Protestwelle auslöste. Die Europäische Transportarbeiter Föderation, ETF, kümmert sich seither um das Thema des zunehmenden Sozialdumpings, dass sich aber bald vor allem auf die Fahrer aus Südosteuropa konzentrierte. Nun bringt ein Skandal um das dänische Transportunternehmen Kurt Beier A/S aus Padborg schlagartig der Vorwurf von mutmaßlich ausgebeuteten Fahrern von den Philippinen wieder ins Licht. Die dänische Gewerkschaft 3 F hat nun erschreckende Bilder veröffentlicht, die drei bei Beier beschäftigte philippinische Fahrer in ihrer Not gemacht haben.

Demnach hausten diese unter offensichtlich unsäglichen Umständen in Baracken und Containern des komplett eingezäunten Geländes des Frachtführers in Padborg. Das Center gegen Menschenhandel in Dänemark, das sich um die 26 meist philippinischen Fahrer des geräumten Padborger Lagers gekümmert hat, hatte laut Medienberichten Anfang November Kontakt zu einem Lager in Ense östlich von Dortmund aufgenommen, wo 24 philippinische Fahrer in einer ähnlichen Situation waren. Selbst im philippinischen Fernsehen wurde der Skandal veröffentlicht.

Verstöße gegen die Menschenrechte?

Laut der dänischen Tageszeitung Nordschleswiger, die den Skandal um das zwischenzeitlich geschlossene Lager kontinuierlich verfolgt, sollen in Dänemark und anderen Standorten etwa in den Niederlanden mögliche Verstöße gegen Menschrechte geprüft werden. Mit schriftlich zugesagten Löhnen von 713 Dollar und 1.060 Dollar Spesen pro Monat, wie 3 F veröffentlich hat, sowie zugesagter freier Unterkunft und medizinischer Versorgung sollen rund 200 Fahrer über eine Arbeitsvermittlung in Manila angelockt und offiziell über eine Kurt Beier Niederlassung in Osteuropa eingestellt, faktisch aber wohl von Dänemark aus beschäftigt sein. Viele Lkw waren auf den Touren etwa nach Italien mit zwei Mann unterwegs. Laut Medienberichten haben sich bereits namhafte Kunden von Kurt Beier distanziert. Gegenüber Eurotransport.de wollte sich das Unternehmen in der genannten Frist nicht äußern.

Immer mehr Fahrer aus Drittstaaten

Laut 3 F, die sich auf offizielle Zahlen der EU-Kommission berufen, hat die Zahl der LKW-Fahrer aus Drittstaaten in der Europäischen Union von 28.095 im Jahre 2012 auf 108.233 im Jahr 2017 extrem zugenommen. Das ist eine Folge des internationalen Fahrermangels, von dem auch die Flotten in Osteuropa betroffen sind. Immer mehr Fahrer aus Osteuropa arbeiten mittlerweile sozialversicherungspflichtig im Westen, in Deutschland sind es laut einer Marktbeobachtung des Bundesamtes für Güterverkehr, BAG, mittlerweile über 16 Prozent. Tendenz steigend. Die Lücken an heimischen Fahrern füllen auch große Firmen wie Girteka (Litauen) und Hegelmann (Deutschland) an den osteuropäischen Standorten etwa mit Fahrern aus der Ukraine.

Arbeitspapiere über Polen

Wie der Berliner Tagesspiegel bereits Anfang Oktober berichtete, sollen Fahrer aus Drittstaaten vor allem über die polnische Aufsichtsbehörde für den Straßentransport in Warschau ohne größere Kontrollen sehr leicht an die notwendigen Arbeitspapiere kommen. Die Nachfrage nach den Dokumenten sei regelrecht explodiert. Bis 2013 wurden rund 5.000 solcher Testate pro Jahr ausgestellt. 2017 erteilte die Behörde dann bereits für 65.000 Fahrer aus Nicht-EU-Ländern eine Erlaubnis. Im ersten Halbjahr 2018 ergingen sogar schon 53.000 neue Zulassungen für EU-Einwanderer am Lenkrad, darunter mehr als 20.000 aus der Ukraine.
https://www.eurotransport.de/artikel/dumpingvorwurf-in-daenemark-skandal-um-kurt-beier-transport-10488264.html

ZitatSkandal um philippinische Lkw-Fahrer des dänischen Transportunternehmens Kurt Beier weitet sich aus

Der Skandal um die philippinischen Lkw-Fahrer des dänischen Transportunternehmens Kurt Beier weitet sich aus. Nun haben BAG, Polizei und Zoll auch die Arbeitsbedingungen bei NTG Logistics in Ense unter die Lupe genommen.




Bereits am Montag hat das Philippinen Magazin darüber berichtet, dass beim dänischen Unternehmen Kurt Beier Transport A/S aus Padborg, Lkw-Fahrer von den Philippinen unter erschreckenden Arbeitsbedingungen beschäftigt waren. Mittlerweile soll man den neun betroffenen Fahrern immerhin eine Hotelunterkunft besorgt haben. Nun hat sich der Skandal auch nach Deutschland ausgeweitet. Mitarbeiter der niederländischen Gewerkschaft FNV und des DGB-Projekts ,,Faire Mobilität" betreuen derzeit 16 philippinische Fahrer, die bei der NTG Logistics in Ense nach demselben Modell beschäftigt sein sollen. Sie saßen seit Samstag auf dem Betriebsgelände fest. Beamte von BAG, Polizei und Zoll waren bereits vor Ort. Bis Redaktionsschluss dieser Meldung haben erst zwei dieser Fahrer den Dienst im Lkw wieder aufgenommen.

Schwere Vorwürfe der Gewerkschaften


Weil diese Fahrer bisher in Europa während ihrer gesamten Beschäftigung noch nie einen festen Wohnsitz oder eine Unterkunft außerhalb des Lkw hatten, so der massive Vorwurf der beiden Gewerkschaften, ,,mussten sie sich auf dem Parkplatz des Betriebsgeländes aufhalten und waren unter Kontrolle desjenigen Arbeitgebers, gegen denen laut Gewerkschaft in zwei Ländern wegen Menschenhandels ermittelt wird. Ein Fahrer war rund 18 Monate im Lkw unterwegs."

Die Vorwürfe im einzelnen: Die Fahrer wurden unter Vortäuschung falscher Tatsachen auf den Philippinen angeworben. Sie mussten hohe Summen ausgeben, damit der Recruiter der dänischen Firma ihnen scheinlegale Papiere in Polen besorgen konnte. Die Fahrer haben einen Arbeitsvertrag in Polen unterschrieben, bei einer Briefkastenfirma der dänischen Firma ,,Kurt Beier". Ansonsten haben sie keinen Bezug zu Polen und arbeiten auch nie dort, sondern lediglich in Deutschland, Niederlande, Dänemark, Schweden, Belgien. Sie leben bis zu 18 Monate im Lkw, haben keinen anderen Zufluchtsort und verbringen auch ihre langen Wochenendruhezeiten illegaler Weise im Lkw. Sie werden zu Mehrarbeit angehalten, die zu Überschreitungen der Lenk- und Ruhezeiten führen.



Das Bundesamt für Güterverkehr sprach davon, dass es hohe Strafen geben wird. Für einen Fahrer hat der DGB eine Lohnkalkulation gemacht – er hätte für seine reine Arbeitszeit einen Mindestlohnanspruch auf etwa 2.300 Euro, hat aber nur 1.000 Euro erhalten. In ihren Verträgen sind hohe Vertragsstrafen festgelegt, sollten sie kündigen. Das Unternehmen hat sich kurzfristig nicht zur schriftlichen Anfrage geäußert.

Intervention durch die Behörden

,,Obwohl seit Sonntag eine Intervention der Polizei, des Zolls, Bundesamt für Güterverkehr, des Ordnungsamts, der philippinischen Botschaft und der Ausländerbehörde läuft", so berichtet Michael Wahl von ,,Faire Mobilität" vor Ort, ,,haben es die Behörden noch nicht geschafft, ihnen Schutzrechte einzugestehen oder für eine sichere Unterkunft außerhalb der extrem angespannten Situation zu sorgen. Nach Prüfung ihrer Papiere wurde ihnen gestern daher erlaubt, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Das ist skandalös, denn die Fahrer befinden sich weiterhin in der extremen Zwangssituation, die sich durch die Ermittlungen weiter verschärft hat."

All diese Hinweise reichen laut Auffassung der Gewerkschaften aus, dass die Straftatbestände Menschenhandel (§ 232 StGB), Zwangsarbeit (§232b StGB) sowie Ausbeutung der Arbeitskraft (§233 StGB) erfüllt sind. Edwin Atema hat daher bereits gegen Kurt Beier, NTG und die Tochterfirma von Kurt Beier in Polen, HBT Internationale Transporte in Warschau, Strafanzeige erstattet. Für Wahl unfassbar: ,,Am Dienstag haben die Behörden den Fahrern mitgeteilt, dass alle ihre Papiere in Ordnung sind. Daher sehen die Behörden keine Handhabe, den Fahrern die Weiterfahrt zu verbieten."

Bedenken gegen die Vorgehensweise


Aus Sicht der Gewerkschaften sei das aus mehreren Gründen nicht die angemessene Vorgehensweise:

– die Ausländerbehörde hat unserer Einschätzung nach auf Grund von §59 Aufenthaltsgesetz klar die Möglichkeit, den Beschäftigten Schutz durch eine Bedenkfrist zu gewähren (mehr zum § unten)

– die Fahrer haben seit Monaten keine 45 Stunden Pause außerhalb ihres Lkw verbracht, allein deswegen müssten sie endlich eine Bleibe außerhalb der immer noch auf dem Betriebsgelände stehenden Lkw bekommen, um sich vernünftig ausruhen zu können. Das Bundesamt für Güterverkehr weiß um die Verstöße, hat auch signalisiert, hohe Bußgelder zu verhängen. Dennoch habe man keine Handhabe, die Weiterfahrt aus Gründen der Verkehrssicherheit zu verhindern. Das ist nach Rücksprache mit dem BAG tatsächlich der Fall.

– die Fahrer stehen unter enormem Stress. Sie werden seit drei Tagen von Polizei, BAG und anderen Behörden belagert. Neben der illegal im Lkw verbrachten Ruhepausen sei es auch nach einer solchen Stresssituation in Bezug auf die Verkehrssicherheit vollkommen unverantwortlich, die Menschen wieder zurück an ihre Arbeit zu lassen

Aufklärung über die Arbeitsrechte


,,Wir möchten die Fahrer über ihre Arbeitsrechte aufklären und sie unterstützen, zumindest ihren gerechten Lohn zu bekommen", so Michael Wahl. ,,Um sie aus der Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung zu befreien, brauchen wir aber die Hilfe der Behörden. Sie haben unserer Einschätzung nach alle Möglichkeiten, für die Menschen zumindest für einen sicheren Aufenthalt zu sorgen und ihnen zu Sozialleistungen zu verhelfen. Im Moment sehen wir nicht, dass die Behörden diese Möglichkeiten nutzen – im Übrigen anders als im zweiten Fall in Dänemark und den Niederlanden, wo inzwischen neun Fahrer von den Philippinen nach Intervention der Gewerkschaften unter Schutz stehen, die von der gleichen Firma und nach dem gleichen Muster ausgebeutet wurden."

Vor einer schriftlichen Stellungnahme äußert sich Rüdiger Senger, einer der beiden Geschätsfüher von NTG, per Telefon zu den Vorwürfen: Kurt Beier sei lediglich ein Frachtführer für die Touren der NTG vornehmlich nach Südeuropa, die oft mit zwei Fahren im Rahmen der bestehenden Gesetze abgewickelt würden. Man distanziere sich ausdrücklich von den Praktiken bei Kurt Beier und habe die Geschäftsbeziehung beendet.
https://philippinenmagazin.de/2018/11/08/skandal-um-philippinische-lkw-fahrer-des-daenischen-transportunternehmens-kurt-beier-weitet-sich-aus/

ZitatBis zu 18 Monate im Lkw: So werden Fahrer in Europa ausgebeutet

Einige Habseligkeiten in der Plastiktüte, Kochen und Essen am Straßenrand, Schlafen in der Fahrerkabine – und das Tag für Tag, bis zu anderthalb Jahre lang. So mussten Dutzende philippinische Lkw-Fahrer auf europäischen Straßen leben. Aufgedeckt haben den Fall jetzt europäische Gewerkschaften und das DGB-Projekt "Faire Mobilität".

Es bestehe der "dringende Verdacht auf Menschenhandel und Arbeitsausbeutung", berichtet das DGB-Projekt "Faire Mobilität". Aufgedeckt worden sind Fälle in Dänemark, den Niederlanden – und in Deutschland: In Ense, in der Nähe von Dortmund, sitzen 16 philippinische Fahrer auf dem Betriebsgelände einer Logistik-Firma. Gewerkschafter aus den Niederlanden und von Faire Mobilität sind seit Samstag in Ense vor Ort und unterstützen die Fahrer.


"Hausen in ihren LKWs" – auch am Wochenende

ZitatAnnelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied

"Die EU muss dringend an das Thema ran"

"Dieser besonders krasse Fall zeigt, dass wir schnell mehr Schutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im europäischen Straßentransport brauchen", sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. "An das Thema muss die EU dringend ran. Was wir bisher vom geplanten EU-Mobility-Package kennen, reicht da auf keinen Fall aus."

Das "Mobility Package" (auch "Road Package") der EU geht im Dezember in die entscheidende Phase im EU-Parlament.
https://www.dgb.de/themen/++co++cce3ad76-bcbb-11e8-a592-52540088cada

Hintergrund zum Mobility Package der EU

Die Männer von den Philippinen berichten von teilweise unmenschlichen Zuständen: Seit bis zu 18 Monaten leben und arbeiten sie in ihren Fahrzeugen. Ihre Wochenenden verbringen sie auf dem Betriebsgelände der Firma in Ense, hausen in ihren LKWs. In dieser Zeit scheint der Betrieb abgeschlossen zu sein. Es stehen keine Duschen zur Verfügung, lediglich ein Dixi-Klo für 16 Fahrer.

Laut "Faire Mobilität" ermitteln Polizei, Zoll, das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Ordnungsamt seit dem vergangenen Sonntag. Das BAG wolle Bußgelder gegen das Unternehmen verhängen. Dennoch wurde es den Fahrern am Dienstag dieser Woche freigestellt, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

Die Fahrer haben Angst, ihren Job zu verlieren - denn mit dem Lohn ernähren sie ihre Familie auf den Philippinen. Außerdem droht ihnen der Verlust ihrer Aufenthaltsberechtigung in der EU.

Wer steckt dahinter?

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts "Faire Mobilität" fassen den Fall auf ihrer Webseite zusammen:
http://www.faire-mobilitaet.de/++co++4cce3c34-e2bb-11e8-8eca-52540088cada

"Das dänische Unternehmen Kurt Beier Transport A/S wirbt gegen eine Gebühr Menschen auf den Philippinen an und verspricht ihnen einen Job als LKW-Fahrer in Polen. Es gibt Hinweise, dass die Firma in Polen zu dem dänischen Unternehmen gehört, bei der es sich vermutlich um eine Briefkastenfirma handelt.

Die Fahrer haben angegeben, dass sie 2.000 bis 5.000 Euro bezahlen mussten, damit ihnen über diese Firma die nötigen Papiere besorgt werden, damit sie EU-weit als LKW-Fahrer eingesetzt werden können. Sie verfügen in Polen über keine Unterkunft, sondern nur über einen polnischen Arbeitsvertrag und werden sofort in ihrem LKW losgeschickt, um in verschiedenen Ländern Europas zu fahren.

Die Männer gaben an, hauptsächlich Touren zwischen Deutschland und Österreich und Deutschland und Italien zu fahren. Der Arbeitsmittelpunkt sei Ense."

Neben den katastrophalen Arbeitsbedingungen wurden die philippinischen Fahrer offenbar auch um Lohn geprellt. "Faire Mobilität" geht davon aus, dass den Fahrern für jede Stunde, in der sie in Deutschland gearbeitet haben, der deutsche Mindestlohn gezahlt werden müsste. Eine erste Lohnberechnung habe ergeben, dass einem der Fahrer 2.300 Euro für den betreffenden Monat zustehen. Seit seiner Ankunft in Europa habe er aber bisher lediglich 500 Euro Lohn erhalten.

Wie geht es jetzt weiter?


"Im Mittelpunkt wird stehen, ob die Staatsanwaltschaft dem Anfangsverdacht auf Menschenhandel (232 StGb), Zwangsarbeit (232b StGB) und Ausbeutung der Arbeitskraft (233 StGB) nachgeht", so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von "Faire Mobilität". "Eine Ermittlung der Staatsanwaltschaft in diese Richtung wäre eine wesentliche Voraussetzung. um den Männern in Deutschland einen Schutzstatus zu gewähren."

Die Gespräche mit den Fahrern deuteten darauf hin, "dass sie in diese Situation hineingedrängt und gehalten wurden. Indikatoren dafür sind die enormen finanziellen Aufwendungen, um die Arbeit aufnehmen zu können, die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, die Isolation der Fahrer, die Verknüpfung von Arbeits- und Lebensort im LKW, die Mindestlohnunterschreitungen, Diskriminierung, sowie Druck, die Lenk- und Ruhezeiten nachweislich zu missachten", berichtet "Faire Mobilität".

Hintergrund zu "Faire Mobilität"


Das Projekt "Faire Mobilität" hilft, gerechte Löhne und faire Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor allem aus den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten auf dem deutschen Arbeitsmarkt durchzusetzen. Die politische Verantwortung für das Projekt liegt beim DGB-Bundesvorstand. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und den DGB-Gewerkschaften.

https://www.dgb.de/themen/++co++27e975da-e2c7-11e8-ac1b-52540088cada

ZitatDanish police clear camp with Philippine drivers

The police has on 30 October moved Philippine truck drivers out of a camp in Southern Denmark, because the living conditions in the camp are bad.


The drivers were moved into a building close to the camp. The camp is located in Padborg in Southern Jutland close to the German border, according to TV2 News.

To the Danish magasin Fagbladet 3F, one of the drivers tells that the they "live behind barbed wire in containers under poor conditions, sleep on foam mattresses on the floor and cook outside".

Furthermore, the driver also says they were promised good jobs and were very surprised to see what conditions they had to live in.

The driver Fagbladet 3F spoke to, claims there are 200 drivers in the camp.

The drivers are employed by a Polish subsidiary company to Danish haulage contractor Kurt Beier Transport.

The owner, Kurt Beier, says there are maximum 25 drivers living in the camp.

He also dismisses the statements about bad living conditions in the camp:
"The drivers have a place to sleep and we give them food and lodging. No one comes to me saying they don't want to be here. Everyone is free to go home if they don't want to work for us," he said to Fagbladet 3F.

According to TV2 News, Kurt Beier is accused of exploiting cheap foreign labor.
https://scandasia.com/danish-police-clear-camp-with-philippine-drivers/

ZitatLorry drivers may have been trafficked, centre charges

As well as having to live in appalling conditions with very low pay, Sri Lankan and Filipino drivers may have even been brought to Europe illegally


The 26 lorry drivers employed by Kurt Beier Transport at the centre of the scandal over pay and living conditions in southern Denmark have also been trafficked, according to the Danish anti-human trafficking group Center mod Menneskehandel.

The centre, which is a department of Denmark's national board of social services, has interviewed the drivers from Sri Lanka and the Philippines together with the Philippine Embassy, the 3F union and the AmiAmi NGO, reports DR Nyheder.

Violating the Palermo Protocol

The scandal broke when the union's membership magazine revealed that several hundred drivers had taken turns living in inhuman conditions in containers that the transport firm had provided as accommodation, as well as being paid wages as low as 15 kroner per hour.

The centre is unable to go into detail regarding the specific details because the interviews with the drivers were carried out under conditions of complete confidentiality, but it is the definition of human trafficking used in the UN's Palermo Protocol that forms the basis for the evaluation.

However, despite the possible infringement of the protocol, the company may still escape prosecution as the courts might take a different view.

The police have, however, said they will take the centre's valuation into consideration as they investigate the matter further.
http://cphpost.dk/news/lorry-drivers-may-have-been-trafficked-centre-charges.html


Ich bin bereits vor einer Woche gebeten worden, mich umzuhören, was im Großraum Dortmund zu erfahren ist über die Fahrer aus den Philippinen und Sri Lanka, die angeblich neuerdings da untergebracht sind.  In der Presse wird diesen Gerüchten scheinbar auch nachgegangen.

ZitatHöinger Unternehmen weist Vorwürfe wegen philippinischer Lkw-Fahrer zurück

Höingen - Die im Höinger Industriegebiet ansässige Firma NTG Logistics wehrt sich gegen Anschuldigungen, in einen Skandal um philippinischen Lkw-Fahrer verwickelt zu sein.


In einer Stellungnahme, die seit Freitagnachmittag dem Anzeiger vorliegt, schreibt Geschäftsführer Rüdiger Senger: ,,Hiermit möchten wir mitteilen, dass die Aussagen in keiner Weise stimmen. Wir als NTG beschäftigen keine Fahrer. Die Firma Kurt Beier in Dänemark ist einer von zig Subunternehmern, die für uns fahren.

Die Firma Kurt Beier zieht unsere Auflieger für unsere internationalen Transportrelationen u.a. Spanien, Italien, Dänemark. Da diese Linien Zeit getaktet sind, werden hier Zugmaschinen mit zwei Fahrern Besatzungen benötigt. Die Nationalitäten der Fahrer sind uns teilweise überhaupt nicht bekannt. Die Kommunikation führen wir komplett mit der dänischen Firma.

Wir haben alle nötigen Unterlagen wie Milog, Versicherungsnachweise, Code of Conduct der Firma Kurt Beier vorliegen. Die vertragliche Vereinbarung mit der Firma Kurt Beier ist bereits zum nächstmöglichen Termin gekündigt. Wir sehen davon ab, mit Kurt Beier weiterhin zu arbeiten, bis dieser Vorfall gründlichst geklärt ist. Gleichlautende Aussagen zu diesem Vorfall haben wir gegenüber dem BAG, der Polizei, dem philippinischem Konsulat und weiteren Behörden getätigt."

Berichtet wurde, dass beim dänischen Unternehmen Kurt Beier Transport aus Padborg Lkw-Fahrer von den Philippinen unter erschreckenden Arbeitsbedingungen beschäftigt gewesen seien.

Dann sollte sich der Skandal ausweiten auf 16 philippinische Fahrer, die bei NTG Logistics in Höingen beschäftigt gewesen sein sollen. Die Vorwürfe gegenüber NTG Logistics in der Harkortstraße im Höinger Industriegebiet, auf die sich Rüdiger Senger in seiner Stellungnahme bezieht, lauteten, dass die Fahrer unter Vortäuschung falscher Tatsachen auf den Philippinen angeworben worden sein sollten.

Sie hätten hohe Summen ausgeben müssen, damit der Recruiter der dänischen Firma ihnen scheinlegale Papiere in Polen besorge. Die Fahrer hätten einen Arbeitsvertrag in Polen unterschrieben, bei einer Briefkastenfirma der dänischen Firma ,,Kurt Baier". Ansonsten hätten sie keinen Bezug zu Polen und arbeiteten auch nie dort.

Seit bis zu 18 Monaten lebten sie im Lkw, hätten keinen anderen Zufluchtsort und verbrächten auch ihre langen Wochenendruhezeiten illegaler Weise im Lkw. Sie würden zu Mehrarbeit angehalten, die zu Überschreitungen der Lenk- und Ruhezeiten führen.

Für einen Fahrer sei eine Lohnkalkulation aufgestellt worden. Er hätte für seine reine Arbeitszeit Mindestlohnanspruch auf etwa 2300 Euro, habe aber nur 1 000 Euro erhalten.
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/ense/hoeinger-unternehmen-weist-vorwuerfe-wegen-philippinischer-lkw-fahrer-zurueck-10544201.html

Ich möchte hier jeden, der irgendwelche Infos dazu hat, diese hier zu posten oder per PN zu schicken.

Kuddel

Gerade dies hier gefunden:

ZitatDumpingverdacht auch in Deutschland?
Kontrollbehörden ermitteln bei NTG

Der Skandal um die philippinischen Lkw-Fahrer des dänischen Transportunternehmens Kurt Beier weitet sich aus. Nun haben BAG, Polizei und Zoll auch die Situation beim Auftraggeber bei NTG Logistics in Ense unter die Lupe genommen.


Bereits am Montag hat eurotransport.de darüber berichtet, dass beim dänischen Unternehmen Kurt Beier Transport aus Padborg, Lkw-Fahrer von den Philippinen unter erschreckenden Arbeitsbedingungen beschäftigt waren. Mittlerweile soll man den neun betroffenen Fahrern immerhin eine Hotelunterkunft besorgt haben. Nun hat sich der Skandal auch nach Deutschland ausgeweitet. Mitarbeiter der niederländischen Gewerkschaft FNV und des DGB-Projekts ,,Faire Mobilität" betreuen derzeit 16 philippinische Fahrer, die bei NTG Logistics in Ense nach demselben Modell beschäftigt sein sollen. Sie saßen seit Samstag auf dem Betriebsgelände fest. Beamte von Bundesamt für Güterverkehr (BAG), Polizei und Zoll waren bereits vor Ort. Zunächst haben erst zwei der Fahrer ihren Dienst im Lkw wieder aufgenommen.

Schwere Vorwürfe der Gewerkschaften

Weil diese Fahrer bisher in Europa während ihrer gesamten Beschäftigung noch nie einen festen Wohnsitz oder eine Unterkunft außerhalb des Lkw hatten, so der massive Vorwurf der beiden Gewerkschaften, ,,mussten sie sich auf dem Parkplatz des Betriebsgeländes aufhalten und waren unter Kontrolle desjenigen Arbeitgebers, gegen denen laut Gewerkschaft in zwei Ländern wegen Menschenhandels ermittelt wird. Ein Fahrer war rund 18 Monate im Lkw unterwegs."

Die Vorwürfe im Einzelnen: Die Fahrer wurden unter Vortäuschung falscher Tatsachen auf den Philippinen angeworben. Sie mussten hohe Summen ausgeben, damit der Recruiter der dänischen Firma ihnen scheinlegale Papiere in Polen besorgen konnte. Die Fahrer haben einen Arbeitsvertrag in Polen unterschrieben, bei einer Briefkastenfirma der dänischen Firma Kurt Beier. Ansonsten haben sie keinen Bezug zu Polen und arbeiten auch nie dort, sondern lediglich in Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Belgien. Sie leben bis zu 18 Monate im Lkw, haben keinen anderen Zufluchtsort und verbringen auch ihre langen Wochenendruhezeiten illegalerweise im Lkw. Sie werden zu Mehrarbeit angehalten, die zu Überschreitungen der Lenk- und Ruhezeiten führen.

Das BAG sprach davon, dass es hohe Strafen geben könnte. Für einen Fahrer hat der DGB eine Lohnkalkulation gemacht – er hätte für seine reine Arbeitszeit einen Mindestlohnanspruch auf etwa 2.300 Euro, hat aber nur 1.000 Euro erhalten. Das Unternehmen hat sich kurzfristig nicht zur schriftlichen Anfrage geäußert, distanziert sich telefonisch gegenüber eurotransport.de aber von den Praktiken bei Kurt Beier.

Intervention durch die Behörden

,,Obwohl seit Sonntag eine Intervention der Polizei, des Zolls, BAG, des Ordnungsamts, der philippinischen Botschaft und der Ausländerbehörde läuft", so berichtet Michael Wahl von ,,Faire Mobilität" vor Ort, ,,haben es die Behörden noch nicht geschafft, ihnen Schutzrechte einzugestehen oder für eine sichere Unterkunft außerhalb der extrem angespannten Situation zu sorgen. Nach Prüfung ihrer Papiere wurde ihnen gestern daher erlaubt, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Das ist skandalös, denn die Fahrer befinden sich weiterhin in der extremen Zwangssituation, die sich durch die Ermittlungen weiter verschärft hat."

All diese Hinweise reichen laut Auffassung der Gewerkschaften aus, dass die Straftatbestände Menschenhandel (§ 232 StGB), Zwangsarbeit (§232b StGB) sowie Ausbeutung der Arbeitskraft (§233 StGB) erfüllt sind. Edwin Atema hat daher bereits gegen Kurt Beier, NTG und die Tochterfirma von Kurt Beier in Polen, HBT Internationale Transporte in Warschau, Strafanzeige erstattet. Für Wahl unfassbar: ,,Am Dienstag haben die Behörden den Fahrern mitgeteilt, dass alle ihre Papiere in Ordnung sind. Daher sehen die Behörden keine Handhabe, den Fahrern die Weiterfahrt zu verbieten."

Bedenken gegen die Vorgehensweise


Aus Sicht der Gewerkschaften sei das aus mehreren Gründen nicht die angemessene Vorgehensweise:

- die Ausländerbehörde hat unserer Einschätzung nach auf Grund von §59 Aufenthaltsgesetz klar die Möglichkeit, den Beschäftigten Schutz durch eine Bedenkfrist zu gewähren (mehr zum § unten)

- die Fahrer haben seit Monaten keine 45 Stunden Pause außerhalb ihres Lkw verbracht, allein deswegen müssten sie endlich eine Bleibe außerhalb der immer noch auf dem Betriebsgelände stehenden Lkw bekommen, um sich vernünftig ausruhen zu können. Das BAG weiß um die Verstöße, hat auch signalisiert, hohe Bußgelder zu verhängen. Dennoch habe man keine Handhabe, die Weiterfahrt aus Gründen der Verkehrssicherheit zu verhindern. Das ist nach Rücksprache mit dem BAG tatsächlich der Fall.

- die Fahrer stehen unter enormem Stress. Sie werden seit drei Tagen von Polizei, BAG und anderen Behörden belagert. Neben der illegal im Lkw verbrachten Ruhepausen sei es auch nach einer solchen Stresssituation in Bezug auf die Verkehrssicherheit vollkommen unverantwortlich, die Menschen wieder zurück an ihre Arbeit zu lassen

Aufklärung über die Arbeitsrechte

,,Wir möchten die Fahrer über ihre Arbeitsrechte aufklären und sie unterstützen, zumindest ihren gerechten Lohn zu bekommen", so Michael Wahl. ,,Um sie aus der Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung zu befreien, brauchen wir aber die Hilfe der Behörden. Sie haben unserer Einschätzung nach alle Möglichkeiten, für die Menschen zumindest für einen sicheren Aufenthalt zu sorgen und ihnen zu Sozialleistungen zu verhelfen. Im Moment sehen wir nicht, dass die Behörden diese Möglichkeiten nutzen – im Übrigen anders als im zweiten Fall in Dänemark und den Niederlanden, wo inzwischen neun Fahrer von den Philippinen nach Intervention der Gewerkschaften unter Schutz stehen, die von der gleichen Firma und nach dem gleichen Muster ausgebeutet wurden."

Vor einer schriftlichen Stellungnahme äußert sich Rüdiger Senger, einer der beiden Geschätsfüher von NTG, per Telefon zu den Vorwürfen: Kurt Beier sei lediglich ein Frachtführer für die Touren der NTG vornehmlich nach Südeuropa, die oft mit zwei Fahren im Rahmen der bestehenden Gesetze abgewickelt würden. Man distanziere sich ausdrücklich von den Praktiken bei Kurt Beier und habe die Geschäftsbeziehung beendet.

Der genaue Wortlaut der schriftlichen Stellungnahme: "Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass die unten getroffenen Aussagen in keiner Weise stimmen. Unser Herr Senger hat sie hierzu bereits telefonisch kontaktiert. Wir als NTG beschäftigen keine Fahrer. Die Firma Kurt Beier in Dänemark ist einer von zig Subunternehmern, die für uns fahren. Die Firma Kurt Beier zieht unsere Auflieger für unsere internationalen Transportrelationen u.a. Spanien, Italien, Dänemark. Da diese Linien Zeit getaktet sind werden hier Zugmaschinen mit zwei Fahrern Besatzungen benötigt.

Die Nationalitäten der Fahrer sind uns teilweise überhaupt nicht bekannt. Die Kommunikation führen wir komplett mit der dänischen Firma. Wir haben alle nötigen Unterlagen wie Milog, Versicherungsnachweise, Code of Conduct der Firma Kurt Beier vorliegen. Die Firma in Polen ist uns nicht bekannt. Die vertragliche Vereinbarung mit der Firma Kurt Beier ist bereits zum nächstmöglichen Termin gekündigt. Wir sehen davon ab mit Kurt Beier weiterhin zu arbeiten, bis dieser Vorfall gründlichst geklärt ist. Gleichlautende Aussagen zu diesem Vorfall haben wir gegenüber dem BAG, der Polizei, dem philippinischem Konsulat und weiteren Behörden getätigt."
https://www.eurotransport.de/artikel/dumping-auch-in-deutschland-kontrollbehoerden-bei-ntg-10489636.html#disqus_thread

Kuddel

Unser Nordlicht BGS hat weiterrecherchiert und eine aktuelle Übersetzung geschickt:

Zitat"Transportfirma des Menschenhandels verdächtig:
Die Beier-Familie ist reich geworden durch  Transport und Eigentum"

Die reiche Familie aus Esbjerg besitzt Unternehmen mit einen Eigenkapital von über 200 Millionen [Dänische Kronen], doch finden sich ernsthafte Kratzer im Lack


Ein Lager, wie ein Slum (Anm.: auf dem Betriebsgelände), wo viele hundert Menschen von den Phillipinen unter fast sklavenähnlichen Bedingungen gelebt haben.

Diese Geschichte stand in den letzten Tagen in vielen Medienberichten über das Transportunternehmen "Kurt Beier Transport A/S" in Padborg.

Die Sache wird nun von der Polizei in Sydjylland untersucht, unter dem Verdacht des Menschenhandels, nachdem Vorwürfe hinsichtlich demütigender Arbeits- und Lebensbedingungen laut geworden waren über die ausländischen Mitarbeiter Kurt Beiers, die einen Stundenlohn, so wenig, wie 15 Kronen pro Stunde, verdienen.

Karsten Beier ist der Chef des Unternehmens, während im Vorstand seine Schwester Gitte und seine Eltern sitzen.

Sie sind Teil einer Dynastie, reich geworden durch u. a. Eigentum und Transport.
... .
Eine Durchsicht des CVR-Registers (Anm.: Handelsregister) zeigt, dass die Familie eine grosse Zahl Unternehmen besitzt, welche  über Kapital von mehr als 200 Millionen verfügen.

Zu den Kronjuwelen zählt "Kurt Beier Transport", ein Unternehmen, das in den letzten Tagen stark kritisiert worden ist. Trotz der Tatsache, dass die Firma in den letzten Jahren 8,9 Millionen Kronen Verlust machte, besitzt das Unternehmen heute ein Eigenkapital von mehr als 26 Millionen Kronen.

Die Firma reicht jedoch nicht heran an "Hjerting Systeminvest Aps", welche dem Vater Kurt Beier zur Hälfte gehört.

Gemäss CVR-Register ist Zweck des Unternehmens das "Verwalten von Wertpapieren, Finanzunternehmen und Inhaberaktien von Tochterfirmen" im Wert von heute 87 Millionen Kronen.

Offensichtlich hat die Familie kein Problem damit, Geld aus ihren Ersparnissen auszugeben. Laut "Jydske Vestkysten" lebt Karsten Beier im Luxus, während er neulich gesagt hatte, er hätte kein Problem damit, zumindest ein paar Tage im Slumlager von Padborg sich aufzuhalten.

"Sie können drinnen und draussen Essen kochen. Die Nutzung von Bad und Toilette ist kostenlos. Sie können gratis ihre Kleidung waschen. Essen wird ihnen geliefert. Sie haben ein Bett zum Schlafen. Das möchte ich nicht als Slum bezeichnen", sagte er kürzlich dem Fachblatt "3F", als er mit den Lebensbedingungen im Lager konfrontiert wurde.

Letztes Jahr kaufte der steinreiche Transportchef in Hjerting ein Haus im Wert von 11 Millionen Kronen. Danach erwarb er zwei Grundstücke vorm Haus für 2,9 Millionen Kronen.

Schon früher Kratzer im Lack


Gerade jetzt befindet sich die Dynastie im grössten Sturm den sie je erlebt haben, die Polizei untersucht, inwieweit nun Bussgelder fällig werden.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass die Familie von einem Skandal betroffen ist. Letzes Jahr teilte "Avisen.DK" mit, dass Kurt Beiers rumänisches Tochterunternehmen rechtskräftig verurteilt worden war, da man 19 Monate einem LKW-Fahrer zu niedrig entlohnt hatte.

Der rumänische Fahrer hatte 843 Stunden ohne Lohn gearbeitet, Überstunden, Nachtfahrten und Feiertagsfahrten blieben unbezahlt, während er für Kurt Beier arbeitete.

Ein rumänisches Gericht stellte für den Fahrer das Recht wieder her und das Unternehmen wurde dazu verurteilt, dem Fahrer 25.000 Kronen nachzuzahlen.

"Avisen.DK" stellte auch fest, dass Kurt Beiers rumänische Tochterfirma bereits in zwei ähnlich gelagerten Fällen rechtskräftig verurteilt worden war.

Direktor Karsten Beier wollte dazu keine Stellung nehmen:

"Wir haben viele Fahrer und vielen derartigen Kleinkram. Ich habe an keinem Prozess teilgenommen, wir haben einen Anwalt, der solche Angelegenheiten regelt, so dass ich nix dazu sagen kann", sprach er.

Untersuchungen auch in den Niederlanden

Nun wackeln die Grundfeste der steinreichen Familie, nachdem die Polizei in Sydjylland damit begonnen hat, sich auch mit den Lebensbedingungen der phillipinischen Fahrer, die bis in dieser Woche  in Padborg gewohnt haben, zu beschäftigen. Es wird unter anderem geprüft, ob Anklage wegen Menschenhandels erhoben werden soll.

Doch die Spedition wird nicht nur in Dänemark strafrechtlich verfolgt. "DR" und "Avisen" teilten heute mit, dass die niederländische Gewerkschaft "FNV" die Firma überwacht.

"Die Fahrer arbeiten für einen sehr geringen Lohn. Sie leben in ihren Fahrzeugen und die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten werden nicht eingehalten. Sie werden wie Tiere behandelt und wir betrachten sie als Opfer von Menschenhandel", sagt der Chef von "FNV-Research", Edwin Atema zu "DR-Nyheder".

"Die Polizei hat auch in den Niederlanden zugeschlagen", berichtet "FNV". Im Oktober nahmen die dortigen Behörden neun phillipinische Fahrer in Gewahrsam und nun werden sie als Opfer von Menschenhandel betrachtet und von den niederländischen Behörden geschützt.

In Dänemark haben mehrere Unternehmen inzwischen die Zusammenarbeit mit "Kurt Beier Transport A / S" eingestellt, inklusive "ARLA" und "JYSK" (Anm.: = "Dänisches Bettenlager").

Direktor Karsten Beier war bislang nicht bereit, hinsichtlich der bekannt gewordenen Fälle ein Interview zu geben. Der Firmenanwalt Anders Németh hatte "DR" schon früher mitgeteilt, dass die Firma sich an die gesetzlichen Bestimmungen halte.
Quelle: https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/transportfirma-mistaenkt-menneskehandel-beier-familien-er-blevet-rige-paa


Herzlichen Dank für die Übersetzung!

BGS

Gerne wieder :)

Inzwischen haben folgende weitere Konzerne die Kooperation mit "Kurt Beier A / S" beendet:

"Blue Water Shipping", "Nagel Group", "Leman" und "DSV".

Quelle: https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/trods-slumlejr-danish-crown-har-ikke-droppet-skandaleramt-vognmand

"Danish Crown" (vergibt jede Menge Fleischtransporte in 13,6 m Kühlaufliegern) arbeitet weiter zusammen. So sagt deren Pressesprecher Jens Hansen.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Fritz Linow

ZitatIn Dänemark haben mehrere Unternehmen inzwischen die Zusammenarbeit mit "Kurt Beier Transport A / S" eingestellt, inklusive "ARLA" und "JYSK" (Anm.: = "Dänisches Bettenlager").

Immer wieder schön, wie schnell sich andere Drecksfirmen auf einmal distanzieren, wenn es am Image kratzen könnte. Bis dahin wussten Arla Foods und Bettenlager die Zusammenarbeit schon zu schätzen.

Kuddel

Ausbeutung von LKW-Fahrern

Philippinische LKW-Fahrer sollen bei 200 Arbeitsstunden im Monat für gerade einmal 428€ ihren Dienst auf europäischen Straßen tun. Dieser Ausbeutung und dem Verdacht des Menschenhandels gehen nun die Behörden nach.


3 min Video: https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/ausbeutung-von-lkw-fahrern-100.html

Kuddel


BGS

Zitat
Härtere Haltung in Dänemark gegenüber Kabotage und Sozialdumping nach der Kurt Beier Affäre

Von Ralf Andersson 8.11.2018

Die dänische Regierung hat am Mittwoch eine härtere Gangart in Bezug auf Kabotage und kombinierten Verkehr angekündigt. Dies war eine direkte Folge der Offenlegung des Lagers bei Kurt Beier Transport, wo Fahrer aus den Philippinen und Sri Lanka unter miserablen Bedingungen lebten.

In einer Debatte von Folketinget(= Parlament) am Mittwoch kündigten Verkehrsminister Ole Birk Olesen und Arbeitsminister Troels Lund Poulsen an, dass Dänemark bei den abschließenden EU-Verhandlungen über das Mobilitätspaket verstärkt härtere Regeln und klare Bestimmungen für Kabotage und kombinierten Verkehr in Dänemark fordern wird. Unter anderem soll es Mindestanforderungen hinsichtlich der dänischen Entlohnung und die Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit Kabotage- und Kombinationsverkehr geben.

Gemäss einer Pressemitteilung von Danish ITD (Branchenorganisation für den dänischen Strassentransport) stimmt dies völlig mit der Position der Organisation überein.

- Wir meinen, dass die EU-Entsenderichtlinie vom ersten Tag an in Verbindung mit Kabotage und kombiniertem Verkehr gelten muss. Dies sind Transporte, die direkt mit nationalen Transportunternehmen konkurrieren, sagt Jörn-Henrik Carstens, Leiter der politischen Abteilung von ITD.

Die dänische Regierung hat auch zum Ziel, die Kontrolldichte im gewerblichen Verkehrsbereich auszuweiten. Unter anderem sollen mehr Straßenkontrollen stattfinden. Dies ist auch für ITD positiv.

"Wir freuen uns darauf, dass die Straßenkontrollen verschärft werden. Die Kontrollen sollten wirksam und zielgerichtet sein, und schwerwiegende Gesetzesverstöße müssen mit aller Härte geahndet werden ", sagt Jörn-Henrik Carstens.

Auf diese Weise hofft ITD, sowohl ordentliche Arbeitsbedingungen für die Fahrer, als auch geregelte und und gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Firmen zu erreichen, die gesetzestreu arbeiten.

Quelle: http://www.trailer.se/tuffare-hallning-i-danmark-gentemot-cabotage-och-social-dumping-efter-kurt-beier-affaren/

Übersetzung aus meiner Feder.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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BGS

Zitat

23. november 2018 - 11:29
Asger Havstein Eriksen
Morten Hals

Das Büro, das Fahrer in den Beier-Slum schickte ist geschlossen

Die phillipinische Agentur "Primover", welche LKW-Fahrer an "Burt Beier Transport A / S" vermittelt hatte, ist von der phillipinischen Regierung geschlossen worden, nach der Entdeckung der kümmerlichen Verhältnisse für phillipinische Fahrer, u. a. in einem Slumlager in Padborg.

Die Rekrutierungsagentur "United Primover Enterprise Inc." in Manila darf nicht mehr Arbeitskräfte nach Europa anwerben und dort anstellen lassen nach der Feststellung elender Lebens- und Wohnverhältnisse für die phillipinischen Fahrer u. a. im umstrittenen Unternehmen "Kurt Beier Transport A / S" in Padborg.

Eine aussereuropäisches Amt, die "Arbeitsvermittlungsbeörde" -POEA-, schloss "United Primover Enterprise Inc." in Manila, die LKW-Fahrer an "HBT Transport International" in  Polen geliefert hatten. Der Agentur ist jegliche vermittelnde Tätigkeit untersagt bis das Problem gelöst ist.

"HBT International Transport" ist zu hundert Prozent ein Tochterunternehmen der dänischen Mutterfirma "Hjerting Systeminvest ApS". Dies Unternehmen hat u. a. das Frachtunternehmen "Kurt Beier Transport A / S" zur Tochterfirma.

"POEA hat das Büro aufgrund seiner mangelnden Überwachung der Lebensbedingungen vor Ort für die von ihnen beauftragten Fahrzeuge geschlossen", sagte der Chef von POEA, Bernard Olalia den "The Manila Times".

...

POEA informierte "Manila Times" ferner darüber, dass "United Primover Enterprise Inc." geschlossen worden sei, da sie nicht sichergestellt hatten, dass dei LKW-Fahrer den in ihren Arbeitsvertägen stehenden Lohn von 1.060 Euro auch erhielten. Gemäss der Zeitung stellte POEA auch fest, dass die Fahrer nicht versichert waren und keinen anständigen Wohnraum bekamen.

Die phillipinischn Behörden arbeiten nun mit denen aus Dänemark, Deutschland und Polen zusammen, um die Rechte der phillipinischen LKW-Fahrer zu sichern.

Nach der Schliessung von "Primeover" hat die (dänische) Fachzeitschrift "3F" vergebens versucht, eine Stellungnahme von POEA und dem Botschafter der Phillipinen im Norden zu bekommen. Es ist nebenfalls nicht möglich gewesen, einen Kommentar dazu seitens Karsten Beier, des  Chefs von "Kurt Beier Transport", zu erhalten.

Das Fachmagazin "3F" hatte Ende Oktober entlarvt, dass bis zu 200 Fahrer, die für "Kurt Beier Transport" fuhren in einen Slumlager wohnten und für 15 Kronen pro Stunde arbeiteten.

22 phillipinische und vier Fahrer aus Sri Lanka wurden aus dem Lager gerettet und stehen nun unter Schutz und Fürsorge des "Zentrums gegen Menschenhandel".

Auch in Deutschland sind "Kurt Beier"-Fahrer in Not geraten und in den Niederlanden, wie dei Polizei inzwischen herausgefunden hat - genauso wie in Dänemark - gibt es etliche Fälle mit Verdacht auf Menschenhandel phillipinischer Lastwagenfahrer.

Agentur versprach gute Bedingungen

Der phillipinische Fahrer Jojit Cate war am 14. September 2017 zusammen mit 60 weiteren Interessenten auf einer Veranstaltung der Agentur "United Primover Enterprise" in deren Räumen in Manila.

"Alles was sie versrochen hatten, klang gut Gute Bezahlung und Versicherung mit medizinischer Versorgung. Wir sahen auch Bilder von Steinhäusern, in denen wir wohnen sollten. Ich sollte in Polen als Fahrer arbeiten und war sehr zuversichtlich und froh, als ich dorthin abreiste", sagte der Fahrer Jojit Cate.

Doch er fand ein ein Slumlager in Padborg vor, nun ist er einer der 22 Fahrer, die Ende Oktober aus dem Quartier gerettet worden waren. Er befindet sich zussammen mit 25 weiteren Fahrern an einem geheim gehaltenen Ort unter dem Schutz des "Zentrums gegen Menschenhandel".

Die erbärmlichen Lebensumstände unter denen die Fahrer hatten leben müssen sind nun auf den Phillipinen selbst eine wichtige Angelegenheit geworden.
Am Montag, dem 26. November, findet im phillipinischen Senat eine Anhörung über "Sozialdumping" in Europa vor dem Hintergrund der Situation in Padborg statt.

Quelle: https://fagbladet3f.dk/artikel/agenturet-der-sendte-chauffoerer-til-beier-slum-er-suspenderethttps://fagbladet3f.dk/artikel/agenturet-der-sendte-chauffoerer-til-beier-slum-er-suspenderet

Übersetzung von mir. Allen Ausgebeuteten ein angenehmes Wochenende.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Kuddel

Diese Verhältnisse sind nicht wirklich neu. Jetzt sind sie in den großen Medien. Bei chefduzen konnte man seit Jahren Berichte über die Machenschaften der Branche lesen.

ZitatAusbeutung
Gestrandete Lkw-Fahrer: DGB stellt Anzeige gegen Dänen




Ense.  200 philippinische Lkw-Fahrer hat eine dänisches Firma zum Billiglohn angestellt. Acht von ihnen sind in Ense gestrandet. DGB stellt Anzeige.

In den Fall der in Ense (Kreis Soest) gestrandeten philippinischen Lkw-Fahrer kommt Bewegung. Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes, hat am Mittwoch Strafanzeige gegen das dänische Transportunternehmen Kurt Beier und dessen mutmaßliche Tochterfirma HBT Transporte in Polen bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg gestellt.

Körzell wirft der dänischen Firma Lohnwucher, Menschenhandel, Zwangsarbeit und Ausbeutung der Arbeitskraft vor.
Dänische Firma beschäftigt 200 Lkw-Fahrer aus den Philippinen

Nach DGB-Informationen sind 200 Lkw-Fahrer aus den Philippinen und einige aus Sri Lanka für Kurt Beier tätig. Sie hätten zwar polnische Arbeitsverträge, ihr tatsächlicher Arbeitsort sei aber Westeuropa. 40 von ihnen hätten dauerhaft von Ense aus gearbeitet.

Acht von ihnen haben bis zum Wochenende auf dem Betriebsgelände einer Enser Spedition an ihren Lkw ,,gelebt". Sie hatten ihre Arbeitsbereitschaft signalisiert, obwohl sie sich wegen ihrer Überbeanspruchung als Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer sahen. Die Männer waren nach DGB-Angaben 3 bis 18 Monate durchgängig beschäftigt. Ihr ,,Wohnort" war in dieser Zeit ihr Lkw.
Philippinischer Botschafter stuft Lasterfahrer als "obdachlos" ein

Nachdem die acht Filipinos am Wochenende in einem Hotel untergebracht waren, mussten sie auf Anordnung des zuständigen Ordnungsamtes die Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einer Obdachlosenunterkunft verbringen. Zuvor, so der DGB, habe sich ein Vertreter der philippinischen Botschafter eingeschaltet und die Männer als obdachlos eingestuft. Der DGB widerspricht dieser Ansicht und hat das Auswärtige Amt eingeschaltet.

Zudem hat sich der Deutsche Gewerkschaftsbund an das Bundesarbeitsministerium mit einer Bitte um eine Rechtsauslegung des Mindestlohngesetztes gewandt. Dort erhielt man die Auskunft, dass für die ,,Mindestlohnverpflichtung des Arbeitgebers allein maßgeblich" sei, ,,dass die Beschäftigung im Inland vollzogen wird. Unerheblich sind damit insbesondere die Staatsangehörigkeit sowie der Sitz des Arbeitgebers".
https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/gestrandete-lkw-fahrer-dgb-stellt-anzeige-gegen-daenen-id215844325.html

ZitatAusbeutung:
Acht philippinische Lkw-Fahrer streiken in Ense


Rolf Hansmann

Ense.   Leben im Laster und Bezahlung unter dem Mindestlohn – phillipinische Lkw-Fahrer streiken in Ense. Anstellung über einen dänischen Subunternehmer.

Die fünf Filipinos sehen müde aus, als sie vor das Gelände der Spedition NTG Logistics in Ense-Höingen (Kreis Soest) treten. Es sind nicht die Temperaturen unter 10 Grad, die den Männern – einer trägt kurze Hose, zwei andere Sandalen ohne Socken – zu schaffen machen. ,,Ich lebe seit 18 Monaten im Lkw", sagt Fahrer Roy Guinto (54) und schaut auf seinen Kollegen Daniel (42): ,,Wir sind obdachlos."

Seit Monaten haben Sie nicht dem Gesetz gemäß ihre Wochenend-Ruhezeiten in Hotels oder anderen Unterkünften verbracht, sondern in ihren Trucks auf dem Firmengelände. Seit zehn Tagen streiken die beiden und sechs weitere philippinische Lkw-Fahrer, die bei dem dänischen Subunternehmer Kurt Beier angestellt sind, für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Dumping-Löhne. Laut Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) müssten gemäß dem Mindestlohn 2300 Euro pro Monat gezahlt werden. ,,Ich bekomme 1000 Euro pro Monat", so Roy. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat ein Ermittlungsverfahren (Verdacht der Ausbeutung der Arbeitskraft und des Menschenhandels) eingeleitet.

Lkw-Fahrer streiken: Lenk- und Ruhezeiten missachtet


,,Wir sind von Ense aus quer durch Europa gefahren", erzählen die Lkw-Fahrer. Oft habe man unter Missachtung von Lenk- und Ruhezeiten fast rund um die Uhr arbeiten müssen ,,Stress pur", sagt Roy, ,,wir waren so erschöpft, dass wir Angst hatten, Menschen tot zu fahren." Acht Männer zogen die Reißleine, setzen sich seit mehr als einer Woche nicht ans Steuer.

Acht andere Fahrer hatten sich zunächst angeschlossen, sind mittlerweile wieder auf der Straße. Ein Mitarbeiter des DGB-Projekts ,,Faire Mobilität": ,,Sie haben zwei Optionen, die keine sind: Sie arbeiten, auch wenn sie sich nicht dazu in der Lage fühlen. Oder sie stellen die Arbeit auf die Gefahr hin ein, dass sie Arbeit und Aufenthaltsberechtigung in Europa verlieren."
https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/ausbeutung-acht-philippinische-lkw-fahrer-streiken-in-ense-id215797883.html

Weitere TV Beiträge:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/ausbeutung-mit-system-100.html
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/westpol/video-ausbeutung-von-lkw-fahrern-100.html
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/lkw-fahrer-ense-philippinisch-100.html

Kuddel

Nachtrag:

ZitatAusbeutung:
Acht philippinische Lkw-Fahrer streiken in Ense

Es ist nun bereits das zweite Mal, daß philippinische LKW Fahrer in Deutschland gestreikt haben.
Es ist ein Hinweis darauf, daß wir es demnächst mit mehr Meldungen aus dem Zusammenhang Migration und Arbeitskämpfe zu tun bekommen.

Kuddel

ZitatTrucker-Ausbeutung: Das dänische Transportunternehmen Kurt Beier wird wegen Betrug angeklagt

Am 10. Mai 2021 beginnt der Prozess gegen Kurt Beier Transport A / S im Fall des Slumlagers in Padborg. Das Transportunternehmen hat aufgrund der Bedingungen, unter denen eine Reihe von Fahrern aus Drittstaaten beschäftigt waren, einen finanziellen Gewinn von ca. vier Millionen Kronen an gesparten Kosten erzielt.

Der Anklageschrift zufolge wurden die Fahrer auf Ersuchen der Firma Kurt Beier von einem der Angeklagten auf den Philippinen und in Sri Lanka angeworben. Danach wurden sie als Fahrer in der polnischen Briefkastenfirma LGBT International Transport beschäftigt. Sie unterschreiben einen polnischen Arbeitsvertrag und fuhren dann quer durch Europa. Die Fahrer erhielten Vergütungen erheblich unter dem Gehaltsniveau, die für ähnliche Arbeiten in Dänemark eingestuft waren.

Verstöße gegen die Menschenrechte?

Das Transportunternehmen Kurt Beier sorgte bereits vor einiger Zeit für Schlagzeilen. Es ging um die unmenschlichen Bedingungen, in denen die Lkw-Fahrer leben mussten. Den sogenannten Trucker-Slums. Die Fahrer waren ohne Sozialversicherung beschäftigt, weit unter Mindestlohn bezahlt und ohne Anspruch auf Urlaub. Darüber hinaus wurden sie unter Verstoß gegen die Ruhezeiten eingesetzt, beschimpft und unter Druck gesetzt.

    ,,Den Fahrern wurde angedroht, es käme ein Bus, der sie zum Flughafen bringe, wenn sie nicht weiterarbeiten würden", sagte Michael Wahl vom DGB-Projekt ,,Faire Mobilität" in Berlin.

Philippinische Lkw-Fahrer sind Sklaven der deutschen Autobahnen, heißt es in einer Stern-Reportage.

Die Nordic Transport Group (NTG), ein Zusammenschluss von mehr als 30 skandinavischen Spediteuren mit Niederlassung in Deutschland sagte dem Stern, dass Kurt Beier zwei Jahre lang für NTG in Deutschland gearbeitet habe.

    Die Situation der Fahrer ist inakzeptabel. Wir haben die Zusammenarbeit mit Kurt Beier gestoppt," so der NTG-Chef Jesper Petersen.

Vielleicht könnte mit diesem Prozess der organisierten Ausbeutung endlich ein Ende gesetzt werden?
https://trans.info/de/trucker-ausbeutung-das-daenische-transportunternehmen-kurt-beier-wird-wegen-betrug-angeklagt-233396#

dagobert

ZitatVielleicht könnte mit diesem Prozess der organisierten Ausbeutung endlich ein Ende gesetzt werden?
Nein, dafür müsste es noch viel mehr Prozesse dieser Art geben.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Der Prozeß ist nicht gerade berauschend zuende gegangen.

Zitat...Die Enthüllungen der Gewerkschaft 3F führten zu einer polizeilichen Anzeige und der Verurteilung des dänischen Arbeitgebers. Das Urteil war jedoch ungewöhnlich mild im Vergleich zur Forderung der Staatsanwaltschaft nach drei Jahren Haft ohne Bewährung und einer Geldstrafe von insgesamt 5,5 Millionen DKK. Nach Ansicht des Bezirksgerichts Sönderborg wurden die Fahrer, die für Kurt Beier Transport arbeiteten, nicht ausgebeutet, ja sie waren dort überhaupt nicht beschäftigt. Das Gericht stellte fest, dass die Fahrer in Polen beschäftigt waren und die Arbeitsbedingungen in ihren Verträgen dem polnischen Recht entsprachen. Das Urteil zeigt, dass Kapitalismus und grobe Ausbeutung selbstverständlich legal sind. Man  gründet einfach eine Briefkastenfirma in Polen und schon öffnet sich eine Schleuse für Lohndumping. Das Urteil ist ein Lehrstück über unser Gesellschaftssystem und die EU...
https://www.labournet.de/?p=197908

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