Du beweist mal wieder, daß du keine Ahnung von sozialen und politischen Kämpfen hast.
Und du beweist, dass du einem völlig unrealistischen Wunschdenken nachgehst. Der gesunde Egoismus des Menschen wird nie dazu führen, für die Interessen anderer (der Arbeitslosen) die bequeme, finanziell gut ausgestaltete Existenz zu riskieren. Das kann auch von einem Arbeitsamtsberater (oder wie die heutzutage heißen) gar nicht erwartet werden. Die Befreiung von ihrer Unterdrückung - und das hat ja bekanntlich schon Marx konstatiert - können und sollen nur die direkt davon betroffenen, nämlich die Arbeitslosen leisten. Jede andere Hoffnung auf eine "Befreiung von oben", und dazu sind auch die Arbeitsamtsberater oder die von dir zitierten Soldaten im Iran zu sehen, kann und wird es niemals geben.
Leute, die einen bestimmten Job tun oder die einer politischen Strömung nachlaufen, sind nicht von Geburt an "Schergen", "Vasallen", "Faschos" oder sonstwie an eine bestimmte Ausrichtung und Funktion gebunden. Sie können ihre Meinung und ihr Verhalten ändern.
Von Geburt an natürlich nicht. Aber per Auftrag vom Herrschaftssystem. Dafür werden sie bezahlt. Erfüllen sie diese Aufgabe nicht, werden sie wahlweise gerügt, abgemahnt, an eine andere unwichtigere Stelle zwangsversetzt oder eben als letzten Schritt... entlassen.
Es geht auch gar nicht darum, das ganze moralisch zu werten und diese Menschen irgendwie als "schlecht" hinzustellen, da gebe ich dir Recht. Sie haben vom System ganz einfach gewisse Vorschriften bei der Behandlung des nicht benötigten Teils der Arbeiterklasse zugewiesen bekommen, und an die haben sie sich zu halten. Tun sie das nicht, wegen irgendwelcher "Gewissensbisse", moralischer oder politischer Vorbehalte, werden sie von ihrer Funktion mittelfristig entfernt oder zumindest dazu gedrängt. Deine zitierte Hannemann ist dafür ja geradezu ein Paradebeispiel.
Im übrigen ist es so wie Tiefrot es sagt: Im Kapitalismus sind die Arbeitslosen ein zu viel an menschlicher Arbeitskraft, für die am Markt keine Nachfrage besteht. Diese würde nach den Regeln des Marktes vernichtet (durch Verhungern) werden. Da dies aus staatsrechtlichen Gründen in den industrialisierten Ländern (noch) nicht möglich ist, füttert man sie so mit so wenig Geld wie möglich durch.
Im Entwicklungsland Philippinen ist man da schon den nächsten Schritt gegangen, indem man diese "unnützen Esser", die sich dort ihren Lebensunterhalt nur noch auf staatlich nicht erlaubte Weise (Drogenhandel, Diebstahl etc.) verdienen können, sogar gezielt durch die Polizei und zivile Ordnungshüter ermordet.
Die Stellung der Arbeiterschaft durch "sich wehren", um ihre Lage zu verbessern, verschlechtert sich durch das stetig wachsende Überangebot an menschlicher Arbeitskraft bei 7 Mrd. Menschen dann auch quasi täglich. Man könnte nun natürlich vernünftigerweise die Arbeitsleistung pro Mensch der tatsächlich notwendigerweise zu produzierenden Güter aufteilen, wo dann wohl so etwas wie 2 bis 3 Stunden-Arbeitstag herauskommen würde.
Aber solange dieser Weltkapitalismus über so viele Gewaltmittel verfügt, um solche (Arbeiter-)Aufstände - die weltweit ohnehin schon seit Jahrzehnten so gut wie gar nicht mehr stattfinden - meist schon im Keim zu ersticken, ist das alles ins Reich der Fabel zu verweisen.
Also, ich sehe eigentlich nur noch den "Big Bang" auf uns zukommen. Irgendein großer (Atom-)Krieg, der dann alles beseitigt. Zugegeben, die schlechteste aller Lösungen. Aber *eventuell* kommt danach wirklich ein besseres, mehr an den echten Bedürfnissen der Menschen orientiertes Wirtschaftssystem nach. - Oder eben nichts mehr.
Man sieht das ja auch schon ganz deutlich am Horizont heraufziehen, dass die Konkurrenz der Staaten im Kapitalismus eine militärische Auseinandersetzung zur Folge haben wird. Wahlweise der westliche, die Weltwirtschaft momentan dominierende Block entweder mit Russland und/oder China den Kampf um die Vorherrschaft militärisch ausfechtet.