Bericht einer SolidaritätsaktionEine Aktivistin ist aus China nach Deutschland gekommen, um Presse- und Solidaritätsarbeit hierzulande voranzubringen. Sie hat Termine mit Journalisten großer europäischer Medien und trifft sich mit Aktivisten von Organisationen und Bewegungen, die Interesse an solidarischer Unterstützung der chinesischen Kolleg*innen haben.
In Hamburg fanden sich kurzfristig Unterstützer aus dem Umfeld von
chefduzen,
Jour Fixe - Gewerkschaftslinke Hamburg und
Bremen macht Feierabend zusammen, bewaffnet mit Transparenten und einem Flugblatt für die Beschäftigten der Elkraft Gmbh, der deutschen Vertriebsgesellschaft des chinesischen Unternehmens.
http://www.elkraft.com/ueber_elkraft.htmlDas Flugblatt:
An die KollegInnen von Elkraft GmbH in Seevetal!
KollegInnen von Euch aus Eurer Mutterfirma in Shenzhen werden verfolgt, gemaßregelt und 20 von ihnen wurden verhaftet.
Dabei nehmen sie nur Rechte wahr, die ihr hier in Deutschland allemal habt!
Seid solidarisch mit Euren KollegInnen in China! Fordert von Eurer Geschäftsleitung, daß sie sich in China für die Freilassung der Verhafteten einsetzt.
- Daß die Entlassenen von Jasic Technology wieder eingestellt werden!
- Daß die Rechte Eurer KollegInnen nach gewerkschaftlicher Organisierung von der Geschäftsleitung in Shenzhen respektiert werden!
Weitere Infos zur Situation Eurer KollegInnen in Shenzhen bei:
LabourNet http://www.labournet.de/
Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg https://gewerkschaftslinke.hamburg/
Chef Duzen http://www.chefduzen.de/
Der Weg zu der Adresse in Seevetal am Rande der Hansestadt war mit diversen Baustellen und endlosen Staus beschwerlicher als erwartet. Unter der Adresse in Seevetal erwartete uns eine Überraschung. Dort befanden sich Gebäude eines ehemaligen Industrieunternehmens, die nun von diversen kleineren Firmen gemietet worden sind, vom Sklavenhändler über Eventagentur bis zur Muckibude. Nur die Fa. Elkraft tauchte dort nicht auf. Wir klopften in verschiedenen Büros an, befragten einen Staplerfahrer und andere Beschäftigte auf dem Gelände, doch niemand hatte den Namen "Elkraft" gehört. Wir wählten die von Elkraft angebene Telefonnummer, doch diese Nummer war nicht erreichbar.

Wir posierten an der angeblichen ELKRAFT Adresse für den Ausdruck internationaler Solidarität für die Verfolgten Aktivisten in China.
Dann begaben wir uns zurück nach Hamburg, um noch vor dem Besenbinderhof, dem Gewerkschaftshaus, eine spontane Kundgebung zu machen, um den DGB daran zu erinnern, daß "Internationale Solidarität" nicht nur eine schöne Parole sein darf, mit der man sich mit bunten im Fenster ausgehängten Plakaten schmückt, sondern daß es auch konkreter Solidarität bedarf, die in China gehört wird.

Auf dem schwarzen Transparent steht: "INTERNATIONALE SOLIDARITÄT"