Sie waren bisher nicht oft Thema im Forum.
Ich halte die Proteste der Landwirte für eine enorm wichtige Geschichte. Es ist eine Art deutscher Gelbwestenbewegung. Es ist eine selbstorganisierte Bewegung, die aus sozialen Problemen heraus entstanden ist. Diese Bewegung hat keine Führung, ist sehr gemischt und voller Widersprüche. Nazis versuchen, dort Fuß zu fassen. Es gibt dabei auch fortschrittliche Bauern mit hervorragenden Forderungen. Es ist die Frage ob die Linken Kräfte wieder nur am Rande stehen und eine Bewegung von den Rechten kapern lassen.
Hier scheint es sich jedenfalls um recht gute Tendenzen zu handeln:
Der „gute“ Treckerprotest
Die industrielle Landwirtschaft ist schlecht für alle. Es ist Zeit für die Agrarwende!
Dürre Äcker in Bayern, abgesoffene Felder in Schleswig-Holstein, brennende Wälder in Brandenburg – die Klimakrise ist längst kein abstraktes Szenario mehr, sondern drastisch erfahrbar. Maßgeblich ist die industrielle Landwirtschaft an diesen Entwicklungen beteiligt.
Zudem treibt sie durch flächendeckende Pestizideinsatz das Insektensterben voran, verschmutzt durch zu viel Gülle das Grundwasser und verdrägt mit Unterstützung von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) die nachhaltige Kleinlandwirtschaft.
Im Globalen Süden hingegen werden für das Gensoja-Futter in deutschen Tiefabriken Regenwälder abgebrannt – industrielle Dumping-Exporte aus Europa wiederum überschwemmen die Märkte und rauben lokalen Bäuer*innen die Existenzgrundlage.
-> Samstag, 18. Januar, 12 Uhr, Brandenburger Tor, Berlin Mitte. „Wir haben es satt!“ heißt das bundesweite Bündnis aus Bäuer*innen, Umweltaktivist*innen und ihren Verbände, das am Samstag auf die Straße geht, um die Agrarwende zu fordern. (mehr Infos unter:
www.wir-haben-es-satt.de)
-> Freitag, 17. Januar, 17 Uhr, Columbiadamm 84, Berlin Tempelhof. Schon am Vorabend heißt es im Cabuwazi-Zirkuszelt am Tempelhofer Flughafen „Topf, Tanz, Talk“. 1,5 Tonnen ungewolltes Gemüse aus Brandenburg wollen zur Demo-Speisung verarbeitet werden. Dazu gibt es Livemusik, Vorträge und Workshops zur Landwirtschaft, Klimapolitik und gesellschaftlichen Vielfalt.