17.04.04
Leverkusener solidarisieren sich mit streikenden HBB-Busfahrern
Leverkusen: Bei einem Solidaritätsfest in der Leverkusener Innenstadt anlässlich des 100. Streiktages der Belegschaft von Herweg Busbetriebe (HBB) stieß deren Kampf auf große Unterstützung. Das Fest war von den Kollegen und dem Solidaritätskomitee bewusst auch deshalb organisiert worden, um der Leverkusener Bevölkerung für die bisher geleistete Solidarität zu danken. Es gab internationale Spezialitäten und Kuchen für die rund 150 Besucher.
Zu den bereits gesammelten 6.400 Solidaritätsunterschriften kamen heute 250 neue dazu. Zahlreiche Flugblätter wurden verteilt und Diskussionen geführt. Auf große Anerkennung stieß nicht zuletzt die Tatsache, dass hier Kollegen elf verschiedener Nationalitäten zu einer engen Kampfgemeinschaft zusammen gewachsen sind. Alle Kollegen beteiligen sich aktiv an Streikpostenschichten jeden Tag von 5 Uhr bis 20 Uhr.
Die HBB-Belegschaft kämpft für die Anerkennung des Spartentarifvertrags NRW Verkehr und gegen den Versuch des privaten Busunternehmens und der Leverkusener Stadtspitze, untertarifliche Niedriglöhne durchzusetzen. Mehrere HBB-Kollegen hielten Kurzreden, aber auch Passanten, ein Gewerkschaftssekretär von ver.di sowie ein Vertreter des Solidaritätskomitees. Der Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerschaft in Leverkusen erklärte sich solidarisch und kündigte an, den Streik zukünftig aktiv zu unterstützen.
Am Freitag hatte bereits eine Blockadeaktion der Betriebsausfahrt von HBB und Wupper-Sieg (Wupsi), der kommunalen Muttergesellschaft von HBB, stattgefunden. Während der Dauer der Blockade von 16.40 Uhr bis 18.15 Uhr konnten rund 100 Busse den Betriebshof nicht verlassen. Vergeblich versuchte der Wupsi-Betriebsleiter, kommunale Busfahrer gegen die Blockierer aufzuhetzen. Demonstrativ solidarisierten sich alle mit der Aktion. Diese war von Gewerkschaftsaktivisten aus Kölner, Düsseldorfer und Wuppertaler Betrieben sowie von Arbeitsloseninitiativen organisiert worden. Die Polizei machte sich zum Büttel der Geschäftsleitung und stellte die Personalien von 12 Teilnehmern fest.