8.07.04
Warnstreik an den Uni-Kliniken Freiburg
Freiburg: Am 7. Juni fand zwischen 10.30 Uhr und 12 Uhr ein Warnstreik an den Unikliniken in Freiburg statt. Anlass ist die Sitzung des Aufsichtsrates, der den Ausstieg der Uniklinik Freiburg aus dem Tarifvertrag beschließen will.
Es haben sich 1.200 Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Kolleginnen vom Reinigungsdienst begannen schon um 6 Uhr mit dem Streik. Ein Demozug formierte sich an der Pflegeschule, ging durch das Klinikgelände zur Kundgebung beim Personalcasino. Dort sprachen der Personalrat Ingo Busch und für die Gewerkschaft ver.di Sybille Stamm aus Stuttgart.
Es war eine kämpferische Stimmung. Viel Beifall gab es auch zu den Grußadressen von Personalräten aus anderen baden-württembergischen Unikliniken, aber auch von Betriebsräten aus Industriebetrieben in der Region. Dem Aufsichtsrat wurden über 3.200 Protest-Unterschriften gegen den Tarif-Ausbruch übergeben.
Mit dem Ausbruch aus dem Tarifvertrag sollen vor allem die 41-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich, massive Lohnkürzungen durch Streichung des Urlaubsgeldes und Kürzungen beim Weihnachtsgeld etc. , also Kürzungen bis zu 25 Prozent durchgesetzt werden. Die 41-Stunden-Woche bedroht 500 Stellen an der Uniklinik Freiburg.
Das wollen die Kolleginnen und Kollegen nicht hinnehmen. Sie befürchten, wenn sie jetzt Zugeständnisse an den Aufsichtsrat machen, werden sie mit einem künftigen Haustarifvertrag (den der Aufsichtsrat will) völlig erpressbar. Gleichzeitig gab es einige Beispiele, wie auch an der Uniklinik Freiburg Gelder verschleudert werden (z.B. eine Rohrpostanlage für 1,5 Mio. Euro ...).
Bei der Kundgebung wurde auch noch mal dazu aufgerufen, Mitglied bei der Gewerkschaft ver.di zu werden, denn nur organisiert kann der Kampf Erfolg haben. In den letzten Monaten gab es über 200 Eintritte bei ver.di in Freiburg allein von Beschäftigten der Uniklinik.